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Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 3 - Jahrgang 2024

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 3 - Jahrgang 2024 mit dem gewerblichen Sonderthema "Schule & Bildung" (Teil 2)

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GEMISCHTE SEITE 14. Februar <strong>2024</strong><br />

<strong>Dübener</strong><br />

WOCHENSPIEGEL<br />

Diese Anzeige ist ausschließlich in der<br />

Printausgabe sichtbar.<br />

Leserpost zum Thema „Entwicklung Seelhausener See“<br />

Froh sein über unberührte Natur<br />

(Löbnitz/Reibitz/Wsp). Seit gut<br />

einem Jahr lebe ich in der Gemeinde<br />

Löbnitz. Mit diesen Zeilen möchte ich<br />

erläutern, was mich dazu bewogen hat,<br />

aus der Stadt in diese schöne Gegend<br />

zu ziehen: Nach schwerer Krankheit<br />

habe ich mich entschlossen, das Leben<br />

ein wenig ruhiger zu gestalten.<br />

Ein wenig auf die Natur zu achten,<br />

aber sie auch zu genießen. Durch die<br />

Arbeit sollte es schon in der Nähe<br />

von Leipzig sein. Wenn man an den<br />

südlichen Raum von Leipzig denkt,<br />

fallen einem sofort die utopischen<br />

Miet- und Kaufpreise auf, die – getrieben<br />

durch den Tourismus – für einen<br />

„Normalverdiener“ kaum noch zu<br />

stemmen sind. Ebenso ist durch das<br />

erhöhte Verkehrsaufkommen und Veranstaltungen<br />

keine seelische Erholung<br />

zu erwarten.<br />

Mein Blick fiel auf Nordsachsen und<br />

explizit auf Löbnitz und den Ortsteil<br />

Reibitz. Die Orte sind beschaulich,<br />

man wird immer und überall sehr<br />

freundlich empfangen und kommt<br />

auch sehr schnell in freundschaftliche<br />

Gespräche. Hier kann man ganz einfach<br />

dem hektischen Alltag entfliehen<br />

und richtig entschleunigen.<br />

Im Sommer konnte ich dann erstmals<br />

diesen großartigen Seelhausener See<br />

mit dem Fahrrad besuchen. War das<br />

schön! Diese kleinen beschaulichen<br />

Buchten mit dem glasklaren Wasser.<br />

Einfach ein Traum. Ich bin in den Ferien<br />

fast jeden Tag mit meiner Tochter<br />

auf dem Fahrrad nach Löbnitz zum<br />

Eiscafé gefahren und danach an den<br />

See. Wir hatten uns vorgenommen,<br />

jeden Tag eine andere kleine Bucht<br />

aufzusuchen. Was haben wir für eine<br />

Freude gehabt beim Beobachten von<br />

kleinen Echsen, den Fischen im See,<br />

aber auch beim Zuhören der Vögel.<br />

Diese Art der Erholung ist eine tolle<br />

Lebensqualität, die ich nicht mehr<br />

missen wollte.<br />

Im Oktober haben wir dann wieder<br />

eine kleine Fahrradtour unternommen<br />

und mir stockte der Atem. Der<br />

komplette Uferbereich mit seinem<br />

natürlich gewachsenen Ökobereich<br />

war einfach weg. Es sieht aus wie auf<br />

dem Mond. Alles kahl zusammengerissen<br />

und einfach mit schwerem<br />

Gerät kaputtgefahren. Es ist quasi<br />

nicht nur die für Menschen wichtige<br />

Erholungsmöglichkeit genommen<br />

worden, sondern vor allem der Lebensraum<br />

der Tiere.<br />

Warum bin ich so erbost über das geplante<br />

Feriendorf? Es reicht schon ein<br />

Blick in den Leipziger Süden, wie eingangs<br />

erwähnt. Aber es geht noch viel<br />

einfacher. Schauen wir einmal an die<br />

Goitzsche. Dort wird jetzt nach zehn<br />

Jahren versucht, alles in Ordnung zu<br />

bringen, was durch die Erschließung<br />

falsch gemacht worden ist – was der<br />

Stadt Bitterfeld-Wolfen Millionen kosten<br />

wird. Ebenso wird dort geprüft, ob<br />

Amtsträger Missbrauch beim Verkauf<br />

der Flächen betrieben haben. Ist es das<br />

alles wert, um am Ende 5,80 Euro mehr<br />

im Stadtsäckel zu haben? Wir sollten<br />

froh sein, ein Stück unberührte Natur<br />

zu haben, wo die Einwohner entschleunigen<br />

und die Natur genießen können.<br />

Torsten Schiemenz<br />

Diese Anzeige ist ausschließlich in der<br />

Printausgabe sichtbar.<br />

Kleine Wortspielchen<br />

Ich habe gestern bei Weight Watchers angerufen.<br />

Hat keiner abgenommen.<br />

Was ist ein Keks unter einem Baum?<br />

Ein schattiges Plätzchen.<br />

Was essen Supermodels, wenn‘s mal schnell gehen<br />

muss? Ein Laufsteak.<br />

Was ist das Gegenteil von Reformhaus?<br />

Reh hinterm Haus.<br />

Was ist ein Lüneburger, der aus der Kirche<br />

ausgetreten ist? Ein Lüneburger Heide!<br />

Was macht ein Clown im Büro? Faxen.<br />

Wo wohnt eine Katze am liebsten?<br />

In einem Miezhaus!<br />

Was ist ein Cowboy ohne Pferd? Ein Sattelschlepper<br />

Wie nennt man einen Bumerang, der nicht zurückkommt?<br />

Stock.<br />

Erneute Diskussion zum Seelhausener See<br />

Warten auf Entwurf geht weiter –<br />

Geduld schwindet spürbar<br />

(Löbnitz/Wsp/kp). Seit über vier<br />

Monaten inzwischen ist es das bestimmende<br />

Thema in der Gemeinde<br />

Löbnitz: die Zukunft des Seelhausener<br />

Sees. Die Gemeinderatssitzungen sind<br />

seither bestens besucht. So auch zur<br />

jüngsten Zusammenkunft Ende Januar.<br />

Da es keine neuen Erkenntnisse<br />

gab und gibt, sprich der neue Entwurf<br />

des Investors FHG floating houses<br />

GmbH noch nicht vorliegt, geht das<br />

große Warten weiter – zum Unmut<br />

offensichtlich aller Beteiligten. Während<br />

Bürgermeister Detlef Hoffmann<br />

(CDU) und die Gemeinderäte<br />

langsam genervt<br />

wirken von den immer<br />

gleichen Fragen sowie<br />

der „Panikmache“<br />

(Zitat Bürgermeister),<br />

zeigen die Vertreter<br />

der Bürgerinitiative wenig Verständnis<br />

für die Dünnhäutigkeit.<br />

Die Kombination aus dünner Haut und<br />

angespannter Atmosphäre ist sicher<br />

nicht die beste. Ändert jedoch nichts<br />

daran, dass man in Löbnitz auf den<br />

neuen Entwurf des Bebauungsplans<br />

warten muss und sich dann konkrete<br />

sowie detaillierte Gedanken machen<br />

kann, wohin man sich als Gemeinde<br />

entwickeln will. Wie Hoffmann informierte,<br />

sind die archäologischen<br />

Untersuchungen mittlerweile mit<br />

wenigen, nicht relevanten Funden abgeschlossen.<br />

Sollten Baumaßnahmen<br />

in tieferen Bereichen stattfinden, sind<br />

die Archäologen erneut mit einzubeziehen.<br />

Darüber hinaus stehe man mit dem Investor<br />

in Kontakt. Dieser wolle noch<br />

im Februar einen Entwurfsplan vor-<br />

Löbnitz<br />

legen, welcher erst in den Reihen des<br />

Gemeinderats diskutiert wird. „Wir<br />

wollen hier keinen Druck machen.<br />

Die sollen das ordentlich und gründlich<br />

erarbeiten“, betonte Hoffmann.<br />

Im Anschluss soll es eine Einwohnerversammlung<br />

geben – inklusive<br />

3D-Modell zur besseren Veranschaulichung.<br />

Die Bürger äußerten immer<br />

wieder ihre Bedenken, wonach das<br />

Feriendorf-Projekt bereits in trockenen<br />

Tüchern scheint. „Sie dürfen uns zutrauen,<br />

dass wir Gemeinderäte gegen<br />

einen Massentourismus sind“, stellte<br />

Dr. Michael Friedrich (Linke)<br />

klar.<br />

Zur Erinnerung: Seit<br />

vielen Jahren forciert<br />

die Gemeinde Löbnitz<br />

die touristische<br />

Entwicklung an einem<br />

Teil des Seelhausener<br />

Sees. Dazu holten man sich die FHG<br />

floating houses GmbH aus Berlin als<br />

Investor ins Boot, die derzeit an einem<br />

Entwicklungskonzept arbeitet. Als der<br />

Bergbausanierer LMBV als jetziger<br />

Eigentümer der Flächen im Oktober<br />

mit den sogenannten §4-Maßnahmen<br />

begann, also mit der Baufeldfreimachung,<br />

und den Uferbereich im großen<br />

Stil rodete, regte sich großer Protest<br />

im Ort. Auf eine Petition folgte die<br />

Gründung einer Bürgerinitiative. Im<br />

Zuge dessen kam auch immer wieder<br />

eine „Vision“ zutage, in der FHG den<br />

Bau von bis zu 250 Ferien-Lodges<br />

sowie 24 schwimmende Häuser plane<br />

– zum Verdruss vieler Einwohner. Inwieweit<br />

diese Zahlen aktuell sind, wird<br />

der neue Entwurf zeigen. Das Warten<br />

geht als weiter.

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