KONTER 2023/2024 - Ausgabe 7
"Ich kriege immer noch Gänsehaut!" - Interview mit Johannes Golla EHF European League: Als Gruppensieger in den Frühling
"Ich kriege immer noch Gänsehaut!" - Interview mit Johannes Golla
EHF European League: Als Gruppensieger in den Frühling
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<strong>KONTER</strong> <strong>2023</strong>/<strong>2024</strong> SG EHF Euro <strong>2024</strong> 49<br />
In der Verlängerung war es dann auch mit dem Torwart-Plus vorbei.<br />
Simon Pytlick warf zwar noch das 29:28, dann drehten die Franzosen<br />
mit einem 3:0-Lauf aber das Blatt. Eine Stunde nachdem<br />
der Abpfiff das 33:31 besiegelt hatte, wusste Simon Pytlick immer<br />
noch nicht recht, wie ihm geschehen war: „Mir fehlen die Worte,<br />
jetzt gehen wir mit einem schlechten Gefühl nach Hause“, sagte der<br />
23-Jährige.<br />
Begonnen hatte das Turnier für die Dänen in München, was nicht<br />
unbedingt in der skandinavischen Nachbarschaft liegt. Zum Auftakt<br />
saßen im Rund der altehrwürdigen Olympiahalle etwa 1000 dänische<br />
Schlachtenbummler, sie wurden aber in ihrer Zahl und Lautstärke<br />
von einer anderen Fan-Gruppe übertroffen. Die Tschechen<br />
nutzten die relativ kurze Anreise – von Prag nach München sind es<br />
knapp vier Stunden – für einen beeindruckenden Support. Die dänischen<br />
Profis waren offensichtlich beeindruckt und wirkten gerade<br />
im Angriff gehemmt. Den 9:9-Halbzeitstand bügelten sie aber mit<br />
einer Leistungssteigerung noch aus.<br />
Lukas Jørgensen feierte kurz vor der Pause sein EM-Debüt. „Ich war<br />
doch etwas nervös“, verriet der Kreisläufer nach dem 23:14-Erfolg.<br />
Zur ersten Sieben zählte der 23-Jährige während des Turniers nicht.<br />
Die Nummer eins auf seiner Position war der Magdeburger Magnus<br />
Saugstrup. Dahinter buhlten er und Simon Hald um die Spielanteile.<br />
„Je nachdem, ob ein Impuls in der Abwehr oder einer in der Offensive<br />
gebraucht wurde, wurden Simon oder ich eingewechselt“, stellte<br />
Lukas Jørgensen fest.<br />
Überhaupt hatte Nationalcoach Nikolaj Jacobsen stets die Rotation<br />
angeworfen, um alle Spieler seines 19-köpfigen Kaders in Schwung<br />
zu halten – oder zu schonen. Das hieß zugleich: Drei seiner Handballer<br />
mussten stets von der Tribüne aus zuschauen. Gleich sechs<br />
Mal erwischte es Johan Hansen. „Ich war schon etwas enttäuscht“,<br />
sagte der SG Rechtsaußen. „Bei der letzten Weltmeisterschaft und<br />
in der letzten Zeit bei der SG war ich mit meiner Leistung zufrieden.“<br />
Er war Opfer eines dänischen Linkshänder-Luxus geworden: Da Superstar<br />
Mathias Gidsel volles Tempo im rechten Rückraum geben<br />
sollte, entlastete ihn der künftige SG Akteur Niclas Kirkeløkke in der<br />
Defensive und wich beim Positionsangriff auf den rechten Flügel<br />
aus. So war weniger Platz für einen Rechtsaußen wie Johan Hansen.<br />
In den Tagen von München gingen seine Blicke auch immer wieder<br />
nach Berlin. Dort spielten die Handballer seiner Heimat Färöer. Rund<br />
50.000 Menschen leben auf den Inseln im Nordatlantik. Ein Zehntel<br />
fieberte bei der EM in Deutschland mit. Eindrucksvoll war die weiße<br />
Wand, da alle das Nationaltrikot trugen. Sensationell luchsten<br />
die Ballwerfer von den Färöer den Norwegern einen Zähler ab, die<br />
Hauptrunde verpassten sie aber. Sonst wären sie Gegner der Dänen<br />
geworden.<br />
Bei der Hauptrunde in Hamburg musste Emil Jakobsen kurz vor<br />
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