BS 03-2024
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NACHRICHTEN<br />
HITZLER WERFT<br />
In Lauenburg entsteht die weltweit erste Biogas-Fähre<br />
Die Lauenburger Hitzler Werft hat erneut<br />
einen Auftrag ergattert. Nachdem sie vor<br />
kurzem von Hoyer Marine mit dem Bau<br />
einer Bunkerstation beauftragt wurde,<br />
baut sie diesmal eine mit Biogas betriebene<br />
Autofähre – laut Werft ist es die<br />
erste Fähre dieser Art weltweit.<br />
Die niedersächsische Kleinstadt Bleckede<br />
an der Elbe bekommt eine neue<br />
Fähre. Um Emissionen einzusparen, wird<br />
sie mit Biogas betrieben. Der Neubau soll<br />
die derzeitige Fähre »Amt Neuhaus« ersetzen,<br />
die seit seit über 30 Jahren bereits<br />
im Einsatz ist.<br />
Die neue Fähre wird über 18 Stellplätze<br />
verfügen, im Vergleich zu den bisherigen<br />
neun. Sie wird eine Tragkraft von 40 t<br />
statt bisher 16 t aufweisen und einen<br />
Tiefgang von 60 cm haben.<br />
Die neue Fähre soll mit einem 300 kW<br />
leistenden Elektromotor angetrieben<br />
werden. Der Strom dafür wird mithilfe<br />
von Biomethan aus regionalen Agrarabfällen<br />
erzeugt. Mit dem Bau des neuen<br />
Für rund 6,8 Mio. € soll auf der Hitzler Werft eine neue Autofähre gebaut werden<br />
Schiffes mit einer Investitionssumme von<br />
rund 6,8 Mio. € will die Werft unmittelbar<br />
beginnen. Das Bundesministerium<br />
für Digitales und Verkehr unterstützt den<br />
innovativen Antrieb mit einer Förderung<br />
in Höhe von 669.000 €.<br />
»Wir freuen uns, dass wir mit dem Neubau<br />
der Fähre ›Amt Neuhaus‹ erneut einen<br />
sehr innovativen Schiffsneubau in<br />
Lauenburg an der Elbe realisieren werden.<br />
Auch der neuartige Antrieb mit einem<br />
Biogas Generator stellt für uns eine<br />
spannende Aufgabe dar«, kommentiert<br />
Kai Klimenko, Geschäftsführer<br />
der Hitzler Werft, den neuen<br />
Bauauftrag.<br />
<br />
© Hitzler Werft<br />
ITB BERLIN<br />
Flusskreuzfahrt-Branche und Gewerkschaften einigen sich<br />
Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Flusskreuzfahrtindustrie<br />
haben die European Barge Union (EBU), der Gewerschaftsverband<br />
European Transport Workers’ Federation (ETF)<br />
und der Flusskreuzfahrtverband IG RiverCruise eine Rahmenvereinbarung<br />
unterzeichnet. Am 6. März unterzeichneten EBU, ETF<br />
und IG RiverCruise während der ITB in Berlin eine verbindliche<br />
Rahmenvereinbarung, um die Arbeitsbedingungen an Bord von<br />
Flusskreuzfahrtschiffen zu verbessern und gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />
für die Branche zu gewährleisten. Ziel des Rahmenabkommens<br />
ist es, einen sozial nachhaltigen Sektor mit gleichen<br />
Werft Malz GmbH<br />
Die Adresse am Oder-Havel-Kanal für:<br />
• Schiffbau: Instandsetzung und Reparatur<br />
• Lieferung von Ersatzteilen für GOTHA ZG 52 Getriebe<br />
• Schweißzulassung: GL / DIN 1090<br />
• 3-lagige Slipananlage bis 67 m<br />
• eigene Tischlerei<br />
• mechanische Fertigung von Maschinenbauteilen<br />
• Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />
An der Schleuse 7 | 16515 Oranienburg | www.werft-malz.de<br />
Wettbewerbsbedingungen für die Betreiber zu schaffen, im Interesse<br />
sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer. Die Vereinbarung<br />
befasst sich mit den Grundrechten der Arbeitnehmer<br />
in der europäischen Flusskreuzfahrtindustrie, der sozialen Sicherheit,<br />
den Gehältern, den Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen,<br />
den Gebühren für Besatzungsmitglieder, den Vertrags-<br />
und Reisedokumenten, dem Zugang zu Schiffen und den<br />
Beschwerdeverfahren.<br />
»Wir sind sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir auf ein<br />
gemeinsames Ziel hingearbeitet haben: die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
für die Beschäftigten an Bord von Flusskreuzfahrtschiffen.<br />
Schließlich profitieren sowohl die Arbeitgeber als<br />
auch die Arbeitnehmer von einem sozial nachhaltigen Flusskreuzfahrtsektor«,<br />
sagte Theresia Hacksteiner, Generalsekretärin<br />
der EBU. Arno Reitsma, Präsident der IG RiverCruise, fügte hinzu:<br />
»Wir freuen uns, dass wir heute ein neues Kapitel in unserer<br />
Zusammenarbeit aufschlagen können, die auf dem Verständnis<br />
gründet, dass die Crew an Bord von Passagierschiffen die<br />
Grundlage für den Erfolg unserer Branche ist.«<br />
Nach Auffassung von Jacques Kerkhof, dem Vorsitzenden der<br />
ETF-Sektion Binnenschifffahrt, ist diese Vereinbarung ein erster<br />
wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensbedingungen tausender<br />
Arbeitnehmer.<br />
Den Startschuss für die Verhandlungen gab die Unterzeichnung<br />
einer Absichtserklärung im Sommer 2019, in der die Parteien<br />
gemeinsam vereinbarten, eine Reihe von Problemen in der<br />
Branche anzugehen. 2020 mussten die Verhandlungen aufgrund<br />
der Covid-19-Pandemie ausgesetzt werden und wurden im<br />
Herbst 2022 wieder aufgenommen.<br />
<br />
6 Binnenschifffahrt <strong>03</strong> | <strong>2024</strong>