BS 03-2024
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SCHIFFFAHRT<br />
»Den Wind am Steuerhaus hört man nicht«<br />
Auftakt für die ferngesteuerte Binnenschifffahrt in Duisburg: Seafar hat das erste<br />
Kontrollzentrum in Deutschland eröffnet. Die HGK Shipping und die Reederei Deymann<br />
lassen von hier aus Schiffe auf dem Rhein steuern. Von Hermann Garrelmann<br />
Im Remote-Center hat der Operator an seinem Steuerstand die gleichen Informationen zur Verfügung wie der Schiffsführer an Bord<br />
© ANdreas Hansmann<br />
Der Arbeitsplatz des Fernsteuer-Kapitäns<br />
sieht aus wie der Steuerstand<br />
auf einen Binnenschiff. Eine Anzahl von<br />
Monitoren zeigt die Radarbilder, die Kartendarstellung<br />
des Fahrreviers und diverse<br />
Kamerabilder sowie navigatorische Informationen.<br />
Zahlreiche weitere Instrumente<br />
geben Informationen über Drehzahl,<br />
Kurs und Geschwindigkeit. Auch<br />
Betriebsdaten aus dem Motorenraum<br />
werden angezeigt.<br />
Die Bedienhebel für die Hauptmaschine<br />
und den Bugstrahler liegen fest<br />
unter den Händen von Schiffsführer Patrick<br />
Hertoge. Er steuert nun von Duisburg<br />
aus die »Synthese 21«, einen Chemietanker<br />
der HGK Shipping, über den<br />
Rhein. Bei Bedarf hat er auch Sprechkontakt<br />
mit der Bordbesatzung. Denn diese<br />
ist weiter an Bord.<br />
Das in Duisburg eingerichtete Remote<br />
Operations Center verfügt aktuell über<br />
drei Bedienplätze für die ROC-<br />
Operatoren, allesamt erfahrene Schiffsführer<br />
mit jahrelanger Praxiserfahrung,<br />
sowie einen zusätzlichen Platz für den<br />
Traffic Controller, der im Hintergrund<br />
die Schiffsbewegungen mit überwacht<br />
und im Bedarfsfall eingreifen kann. Die<br />
Datenübermittlung zwischen Land und<br />
Schiff erfolgt über mehrfach gesicherte<br />
Mobilfunk-Verbindungen.<br />
Die Unterschiede zum Steuerstand an<br />
Bord liegen in Nuancen: »Es ist nicht das<br />
Gefühl wie an Bord, man hört den Wind<br />
nicht ums Steuerhaus pfeifen«, sagt Martin<br />
Deymann. Der Harener Reeder hat<br />
bislang zwei seiner 52 Schiffe zählenden<br />
Flotte für die Zusammenarbeit mit Seafar<br />
technisch ausgerüstet. Auch ein Fernglas,<br />
sonst obligatorisch zur Hand, fehlt am<br />
Steuerpult. Dafür hat Hertoge die Kamerabilder<br />
einschließlich Zoom-Funktion<br />
von Bord.<br />
Die Medienpräsenz zu diesem »Meilenstein<br />
in der Binnenschifffahrt«, wie oft<br />
betont wurde, war riesig. Selten stand die<br />
Binnenschifffahrt in den täglichen News<br />
von TV und Presse so im Blickpunkt.<br />
»Gute Neuigkeiten aus der Branche, die<br />
sind selten, aber bitter nötig«, hört man<br />
beim Smalltalk zwischen den Gästen.<br />
Tatsächlich ist die Stimmung positiv.<br />
Während vornehmlich in den Sozialen<br />
Medien von »Geisterschiffen« die Rede<br />
ist, von der Vernichtung von Arbeitsplätzen,<br />
von einer möglichen Drangsalierung<br />
des Bordpersonals oder von einer<br />
geplanten Kostenverringerung, hört sich<br />
die Fachwelt ganz anders an. Tatsächlich<br />
geht es bei den Bestrebungen für die Automatisierung<br />
in der Binnenschifffahrt,<br />
zu denen auch das Seafar-Projekt zählt,<br />
um ganz andere Ziele.<br />
Von einer rein autonomen Fahrt ist<br />
noch lange nicht die Rede. Doch der zu-<br />
8 Binnenschifffahrt <strong>03</strong> | <strong>2024</strong>