Unternehmen Österreich 01/2024
Das Magazin des Sozialdemokratische Wirtschaftsverbandes
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aktuell<br />
IM STICH GELASSEN.<br />
Kleine Wirtschaftstreibende werden<br />
von der Regierung ignoriert. Sie<br />
tragen die Lasten einer Rekordteuerung<br />
und fehlender Unterstützung<br />
für ihre Betriebe.<br />
EPU & KMU sind nicht die Melkkühe der Nation<br />
Dass die sogenannte Wirtschaftspartei ÖVP auf die<br />
kleinen Wirtschaftstreibenden keinen Wert legt, hat<br />
ebenfalls System: Großunternehmen werden auf Kosten<br />
der Kleinen entlastet. Ein-Personen-<strong>Unternehmen</strong><br />
sowie kleine und mittelgroße Betriebe schauen<br />
durch die Finger. Schlimmer noch: Gemeinsam mit<br />
den Arbeitnehmer:innen in <strong>Österreich</strong> sollen EPU<br />
& KMU die Steuergeschenke an die Großkonzerne<br />
finanzieren. In die gleiche Kerbe schlägt auch Nehammers<br />
Vorschlag der fiktiven Zinsen für Eigenkapital –<br />
davon profitieren in erster Linie jene <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die bereits viel Eigenkapital besitzen.<br />
Senkung der Lohnnebenkosten<br />
„Natürlich hört es sich attraktiv an, die Lohnnebenkosten<br />
zu senken – aber selbst die Studien im Finanzministerium<br />
besagen, dass sich solche Vorhaben<br />
ohne Gegenfinanzierung nicht ausgehen“, kritisiert<br />
Matznetter den oberflächlichen Vorschlag. Würde<br />
tatsächlich der Familienlastenausgleichsfonds (Kinderbetreuungsgeld)<br />
dafür herangezogen werden, zahlen<br />
EPU & KMU sowie Arbeitnehmer:innen die Kompensation<br />
erst recht wieder aus der eigenen Tasche,<br />
während Großbetriebe hohe Summen einsparen.<br />
„EPU & KMU sind nicht die Melkkühe der Nation.<br />
Die Bundesregierung muss sich endlich der Probleme<br />
der EPU & KMU annehmen. Von der Pandemie über<br />
die Energiekrise bis hin zur Rekordteuerung – die<br />
ÖVP hat 99,6 % der <strong>Unternehmen</strong> im Stich gelassen<br />
und wie es aussieht, soll sich das auch nicht ändern“,<br />
so Matznetter.<br />
„Die beste Wirtschafts- und Sozialpolitik wäre nach<br />
wie vor eine Politik, die Preise senkt und die Inflation<br />
bekämpft. Aber davon ist weit und breit nichts zu<br />
sehen, weder im sogenannten Nehammer-Plan noch<br />
in den medial kolportierten Schein-Initiativen für<br />
die letzten Monate der Koalition“, so der SPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
weiter.<br />
Populistische Aufreger<br />
Christoph Matznetter wirft der ÖVP vor, mit ihrem lapidaren<br />
Papier und einigen populistischen Aufregern<br />
von den wahren Problemen der <strong>Österreich</strong>er:innen<br />
abzulenken. „Die ÖVP hat die drängenden Probleme<br />
in unserem Land zu verantworten. Sie ist seit 37<br />
Jahren in der Regierung und stellt seit 1987 den/die<br />
Wirtschaftsminister:in. Man kann es fast als fahrlässig<br />
bezeichnen, dass Nehammer Maßnahmen gegen die<br />
Rekordteuerung und den Fachkräftemangel einfach<br />
verschlafen hat“, so Matznetter. Im sogenannten <strong>Österreich</strong>plan<br />
gebe es abermals keinen Plan gegen die<br />
Inflation, die in <strong>Österreich</strong> nach wie vor extrem hoch<br />
ist. Das Versagen Nehammers als Kanzler manifestiert<br />
sich in diesem Plan.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2024</strong><br />
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