f+h fördern und heben 4/2024

F+H EXTRA SONDERGERÄTE
BEI BESONDEREN EINSATZBEDINGUNGEN HELFEN
APPLIKATIONSSPEZIFISCHE LÖSUNGEN
INDIVIDUALISIERUNG, DIE SICH RECHNET
Produktentwicklungen auf Kundenwunsch sind bei Flurförderzeugen ein probates Mittel,
wenn es um außergewöhnliche Materialfluss anforderungen geht. Mithilfe konstruktiver
Veränderungen werden die Fahrzeuge zum Beispiel robuster und erlauben den Einsatz unter
extremen Umgebungsbedingungen oder sie ermöglichen auch Menschen mit Handikap die
Nutzung der Stapler. Langlebigkeit, Sicherheit und Ergonomie zahlen letztendlich auf die
Umschlagleistung ein und erhöhen die Produktivität. Doch damit aus einer speziellen
Anforderung eine neue Produktidee und schließlich die benötigte technische Lösung
wird, sind jede Menge Kreativität sowie Entwicklungs- und Prozess-Know-how gefragt.
Linde Material Handling bündelt diese Expertise in einer eigenen Customized Options
(CO)-Abteilung, die eng mit Vertrieb, Entwicklung und Serienfertigung zusammenarbeitet.
Oftmals sind es herausfordernde Einsätze unter anspruchsvollen
Bedingungen, bei denen Standardserienfahrzeuge
an ihre Grenzen stoßen. Ein Beispiel
ist der Einsatz von Gegengewichtsstaplern in der
Fischereiindustrie. Der hohe Salzgehalt in der Luft beschleunigt
die Korrosion der Metallteile und verringert die Lebensdauer der
Flurförderzeuge. Mithilfe einer speziellen Konservierung oder
Beschichtung kritischer Komponenten lässt sich vorzeitige Korrosion
jedoch reduzieren. Ein anderes Beispiel kommt aus der
Gießereiindustrie. Eine zusätzliche Polycarbonat-Scheibe für
Front und Dach schützt die dahinterliegende Glasscheibe vor
heißen Metallspritzern an Eisen- oder Aluminium-Schmelzöfen
und verhindert ein Splittern der Scheiben. Weitere Optionen der
Gießereiausführung sind Schutzgehäuse für Beleuchtung,
Schmutzfänger und Heckverkleidung aus Stahl sowie Seitenschieber
und Anbaugeräte in Gießereiausführung.
Linde-Gegengewichtsstapler
mit einem um
35 cm erhöhten
Fahrersitz werden
primär für Einsätze in
der Getränkeindustrie
nachgefragt
F+H EXTRA
WAS EINER BRAUCHT, KÖNNEN AUCH
ANDERE NUTZEN
Obwohl die Zahl an möglichen Ausstattungsoptionen über alle
zirka 80 Linde-Baureihen aktuell bei rund 20.000 liegt, gibt es immer
wieder Fälle, wo es eine weitere spezielle Lösung braucht.
Dann wird eine CO gestartet. Welche Bedeutung diese Funktionen
haben, zeigt ihr Anteil an den Neufahrzeugbestellungen: Bei Linde
MH haben rund 45 Prozent aller Gegengewichtsstapler eine CO im
Auftrag. Allerdings entfällt nur ein geringer Teil auf „Erst-CO“, das
heißt komplette Neuentwicklungen, die erstmalig konzipiert, konstruiert
und gefertigt werden. Besteht die technische Lösung bereits
und wird nur in ein neues Anwendungsfeld oder auf einen
anderen Fahrzeugtyp übertragen, spricht man bei Linde MH von
einer „Technik-CO“. Der überwiegende Anteil zählt aber zur Gruppe
der „Wiederhol-CO“. Dabei handelt es sich um CO-Entwicklungen,
die bereits existieren und – einmal entwickelt – auch anderen
Unternehmen mit ähnlichen Anforderungen angeboten werden.
Jede applikationsspezifische Lösung ist mit zusätzlichen Investitionen
verbunden. Doch die Vorteile machen diese Ausgaben
mehr als wett, indem sie den Bedienkomfort der Fahrzeuge
steigern, für mehr Sicherheit sorgen, die Serviceaufwendungen
reduzieren oder die Lebensdauer verlängern und damit die Produktivität
und Leistung der Flurförderzeuge steigern.
16 f+h 2024/04 www.foerdern-und-heben.de