f+h fördern und heben 4/2024

01 Das Warehouse Management System (WMS) verbindet alle
Komponenten zu einem effizienten System und orchestriert die
Prozesse vom Wareneingang über den automatischen
Transport, die Ein- und Auslagerung bis hin zum Warenausgang
an ein bestehendes WMS oder ERP-System anbinde, hängt
von den Herausforderungen und der IT-Strategie des Kunden
ab. Wird das Lager- und Bereitstellungssystem als
Stand-alone-Lösung betrieben oder gibt es eine Integration
mit weiteren Lagerbereichen oder sollen mehrere Standorte
angebunden werden? Wie soll der Prozess rund um die Arbeitsplatzstation,
den Port, aussehen? Welche Leistung soll erreicht
werden? Hier spielen auch die Antwortzeiten, Geschwindigkeit
und das IT-Netzwerk im Hintergrund eine wichtige Rolle. Denn
was nützt es, wenn die Automatisierung schnell ist und der Dialog
am Port dauert und dauert, bis angezeigt wird, was getan werden
muss. All diese Themen schwingen bei der Entscheidung
mit“, weiß Michael Bolz, Business Development Manager Consulting
DACH, CEE und Benelux AutoStore System GmbH, und rät
daher zur Risikominimierung durch sorgfältige Planung und
Konzeption im Vorfeld der Implementierung.
In modernen WMS lassen sich die AutoStore-Prozesse inklusive
der Arbeitsplatz- und Leitstanddialoge (GUI) direkt im System
abbilden. In diesem Fall fungiert die Partner-Software als Middleware
für die Schnittstelle zum AutoStore MFS.
„Wir bieten unseren Kunden eine Vielzahl an Möglichkeiten eine
AutoStore-Lösung in die eigene IT-Architektur einzubinden“,
fasst Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development
von Element Logic Germany, Bad Friedrichshall, zusammen.
Es gäbe zum Beispiel kostengünstige „Plug & Play“-Lagerverwaltungssoftware,
„vollumfängliche“ Lagerverwaltungssysteme
oder die Möglichkeit der direkten Einbindung der Materialflusssteuerung.
DIREKTE KOMMUNIKATION ZWISCHEN
AUTOSTORE UND ERP ODER WMS
Das Team warehouse logistics des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss
und Logistik (IML), Dortmund, hat in der DACH-Region
aktuell rund 100 WMS-Anbieter identifiziert. Darunter sind WMS-
Anbieter, Suite-Anbieter und Lagertechnik-Anbieter mit Logistik-
IT im Portfolio. Einige dieser Unternehmen haben eine zweistellige
Zahl an AutoStore-Anlagen ohne eine Middleware in das von
ihnen offerierte WMS integriert. Lagerbetreiber können auf diesem
Weg die Funktionen ihres WMS nutzen oder Lizenzen und
Wartungsverträge mit ihrem Partner entsprechend erweitern. Das
reduziert die Komplexität und spart die Einführung einer neuen
Software einschließlich der damit entstehenden Aufwände.
THOMAS GRÜNER,
MANAGER WMS & AUTOMATION
TACTICAL BOARD, REXEL
Mit der Nutzung eines Softwaresystems
in den manuellen und in den automatisierten
Lagerbereichen haben wir nur
einen Software-Partner, einen Vertrag
und ein Update
Ein Beispiel hierfür ist die Software SAP EWM aus der SAP-Systemlandschaft.
Das WMS bietet vielzählige Voraussetzungen zur
direkten Anbindung und Steuerung von Automatisierungstechnologien.
Die Integration kann grundsätzlich direkt aus der proprietären
Programmiersprache SAP ABAP heraus geschehen. Damit
lässt sich das AutoStore-Interface direkt aus SAP heraus ohne
eine weitere Software ansprechen. Der Datenaustausch findet bei
dieser Variante in Echtzeit statt, was grundsätzlich aber in erster
Linie bei Hochleistungsanlagen relevant ist. Darüber hinaus läuft
die Kommunikation zwischen den Systemen direkt und nahtlos
ab, was Probleme mit der Synchronität der Daten vermeidet (zentrale
Datenhaltung und -pflege).
„Wir sind seit vielen Jahren in den entsprechenden SAP-Welten
unserer Kunden unterwegs und können sagen, dass die technische
Anbindung von AutoStore eine der einfachsten Integrationen
eines Automatiksystems an SAP ist. Das erleichtert nicht nur
den späteren Betrieb maßgeblich, sondern führt bereits bei der
Einführung zu hohen Zufriedenheitswerten“, berichtet Philipp
Sawatzki, Logistik-Experte und Partner bei neoimpulse aus Isma-
40 f+h 2024/04 www.foerdern-und-heben.de