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Reichswaldblatt - April 2024

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PARTEIEN<br />

Mehr VHS-Kurse zur digitalen und informationstechnischen Grundbildung<br />

Durch den Siegeszug der Künstlichen Intelligenz im Alltagsleben und<br />

die zunehmende Digitalisierung sind vermehrt Hilfestellungen der<br />

Gesellschaft für Senioren erforderlich.<br />

Einführungen und Kurse etwa bei Seniorentreffs bzw. in Senioreneinrichtungen<br />

oder Hilfestellungen direkt über die Nachbarschaftshilfe bei Senioren<br />

zu Hause wären hier hilfreich. Aber auch die Volkshochschule (VHS) könnte<br />

einen wertvollen Beitrag leisten. Deshalb habe ich auf der jüngsten Sitzung<br />

des Zweckverbandes VHS Schwarzachtal angeregt, solche Kurse der informationstechnischen<br />

und digitalen Grundbildung wieder verstärkt ins Programm<br />

aufzunehmen. Im derzeitigen Programm Frühjahr/Sommer <strong>2024</strong> gibt es zwei<br />

Kurse: „Was kann mein Android Smartphone?“ in Winkelhaid und „Mobiles<br />

Payment“ als Online-Konferenztool.<br />

Der Vorschlag wurde zustimmend aufgenommen und eine Erweiterung des<br />

Angebotes in Aussicht gestellt. Sinnvoll wäre es allerdings, dann Kurse auch<br />

an anderen Orten im Verbandsgebiet durchzuführen - und zwar als Präsenzveranstaltungen<br />

und nicht online.<br />

Herbert Bauer<br />

„Feucht ist bunt“ gegen Rechtsextremismus<br />

Eine stattliche Anzahl von Bürgerinnen und Bürger aus Feucht und<br />

Umgebung versammelte sich auf dem Reichswaldplatz, um zum Motto<br />

„Nie wieder ist JETZT“ für Demokratie und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus<br />

und die Deportationspläne der Rechten zu demonstrieren.<br />

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bündnis „Feucht ist bunt“ mit Unterstützung<br />

des Markts Feucht. Thema und Termin der Veranstaltung wurden von<br />

der SPD angeregt. Mit dem Termin sollte auch an die Entwicklung Anfang der<br />

30er Jahre erinnert werden. Innerhalb kurzer Zeit errichteten die Nationalsozialisten<br />

gewaltsam ihre Diktatur, obwohl sie in der im Januar 1933 gebildeten<br />

Regierung in der deutlichen Minderheit waren.<br />

Obere Kellerstraße 1<br />

90537 Feucht<br />

Telefon 09128 2735<br />

feucht@ot-rummelsberg.de<br />

Hannes Schönfelder freute sich über den Zuspruch, den die Kundgebung<br />

gefunden hatte. Er unterstrich, dass sich eine Entwicklung wie in den 30er<br />

Jahren nicht wiederholen dürfe. Aber die Kundgebung zeigt, wir sind mehr, die<br />

für Demokratie und Vielfalt eintreten.<br />

Darin bestehe der Unterschied zur Zeit der Weimarer Republik. Da verschafften<br />

sich die zahlreichen Gegner der Demokratie lautstark Gehör. Sie fanden Anklang,<br />

und zwar auch deshalb, weil sich die Befürworter der Demokratie uneins waren<br />

und miteinander im Streit lagen. Dagegen ist die Demokratie heute in unserer<br />

Gesellschaft fest verankert, wie die Vielfalt der einladenden Veranstalter,<br />

Kirchengemeinden, Sportvereine, Naturfreunde, Kulturfreunde und Parteien zeigt.<br />

Gemeinsam setzen wir den heutigen Demokratiefeinden entschieden unseren<br />

Widerstand entgegen und treten miteinander dafür ein, dass rechtsextremistische<br />

Gedanken sich nicht ausbreiten, dass Rassismus, Antisemitismus,<br />

Homophobie, Hass und Hetze in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, dass<br />

menschenverachtendes Gedankengut zurückgewiesen wird. Miteinander sollten<br />

wir mit unserer Sprache sorgsam umgehen und in demokratischen Konkurrenten<br />

keine Feinde sehen. Die Weimarer Republik ist auch daran gescheitert, dass die<br />

Polarisierung in Gesellschaft und Politik den Verfassungsfeinden den Boden<br />

bereitet hat. Wir haben es in der Hand, den Rechtsextremismus in unserem Land<br />

zu bremsen, wenn wir als Zivilgesellschaft in unserem Protest nicht nachlassen,<br />

sondern weiter auf die Straße gehen und uns auch in den demokratischen<br />

Parteien engagieren.<br />

Hannes Schönfelder stellte klar: „Selbstverständlich sind nicht alle, die sich<br />

bei Wahlen für eine angebliche „Alternative“ entscheiden, rechtsradikal oder<br />

rassistisch eingestellt. Aber es besteht die Gefahr, dass mit jeder Stimme für die<br />

AfD Menschen der Weg geebnet wird, die ähnlich denken wie die Personen, die<br />

unser Land vor 90 Jahren ins Unglück und Verderben gestürzt haben. Das sollte<br />

auch denjenigen klar sein, die ihre Stimme für die AfD auf dem Wahlzettel als<br />

Protestwahl verstehen. Unzufriedenheit mit den anderen Parteien rechtfertigt<br />

nicht die Wahl einer Partei, die rechtsextremes Gedankengut vertritt und damit<br />

Politik macht. Das gilt auch für die Europawahl im Juni. Europa und die Überwindung<br />

des Nationalismus haben uns im Westen mehr als 70 Jahre Frieden<br />

und Freiheit und großen Teilen unserer Bevölkerung einen hohen Lebensstandard<br />

beschert. Das darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Hannes<br />

Schönfelder schloss mit dem Appell: Lasst uns für ein gutes Miteinander stehen!<br />

Erteilen wir radikalen Kräften und den Feinden unserer liberalen Demokratie<br />

eine Absage. „Nie wieder ist jetzt und immer!“<br />

Außer ihm hatten noch Harald Danzl sowie Andreas Sperling das Wort und für<br />

die evangelische Kirche setzten sich Pfarrer Roland Thie und als Vertreterin der<br />

Evangelischen Jugend Lara Striffler unter der Jahreslosung der Kirche „Alles,<br />

was ihr tut, geschehe in Liebe“ und gegen Hass und Hetze ein. Bürgermeister<br />

Jörg Kotzur, der an diesem Abend nicht in Feucht sein konnte, ließ seinen Betrag<br />

von Ernst Klier verlesen. Mit einer Poetry-Slam von Michl Jakob mit dem Titel<br />

„gute und schlechte Alternativen“ gegen das Braune und die Braunen schloss<br />

die Veranstaltung.<br />

Lothar Trapp<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 08:30-13:00 &14:30-18:00 | Sa geschlossen<br />

www.orthotechnik-rummelsberg.de<br />

8<br />

APRIL <strong>2024</strong>

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