MAGAZIN - Deutscher Bridge-Verband e.V.

Sport
glieder, die auch §45 C4b ins
Gespräch bringen. Die Entscheidung
wird mir eine Viertelstunde
danach mitgeteilt. Das Ergebnis
3SA-2 bleibt bestehen,
das Geld wird zurückgegeben,
eine Begründung gibt es jetzt
nicht. Erst in ein paar Wochen
auf der EBL-Webseite (dort Departments
vergrößern, dann
Appeals anklicken).
11. Runde gegen Dänemark
18:12 (42-26)
Es dauert eine Weile, bis dieses
Ergebnis feststeht. Wir rechnen
zunächst 19:11 aus, auf der Anzeigetafel
steht aber 16:14. Um
den Fehler zu korrigieren, gehe
ich mit dem dänischen Kapitän
in den Score-Raum. Der dänische
Bridgemate-Scorer im
Closed hat einen Score der
falschen Seitezugeordnet.Nach
dieser Korrektur lautet das Ergebnis
19:11 (44-26) für uns.
Während der 12. Runde – ich
score gerade im Closed gegen
die Niederlande – kommt der
Hauptturnierleiter zu mir und
sagt,dass die Dänen eine Scorekorrektur
fordern. Grund dafür
sei folgendes Board:
XI-19, Teiler S, Gefahr O/W
♠KD84
♥KD96
♦KB9
♣93
16
♠97532
♥A74
♦A542
♣7
N ♠A10 6
W O♥
–
♦ 86
S ♣KB10 86542
♠B
♥B10 8532
♦D10 73
♣AD
West Nord Ost Süd
Open Deutschl.N/S
Hansen Gromöller Bilde Kirmse
2 ♦ 1)
– 2 ♥ 2) 3 ♣ –
3 SA 4 ♥ 5 ♣ X
alle passen
1) Weak-two in Coeur oder Partieforcing
2) passbares Relais
West Nord Ost Süd
Closed Dänemark N/S
Smirnov Askgaard Piekarek Bjarnarson
1 ♥
X 2 ♦ 1) 3 ♥ 4 ♥
X – 5 ♣ –
– X XX –
– 5♥ X alle passen
1) 3er-Coeur, 9-13
Im Open kontriert Kirmse mit
zwei Verteidigungsstichen 5 ♣
und spielt ♥ 10 (Zweithöchste
der Sequenz) aus, gedeckt von
♥ K und ♥ A, gestochen von
Ost. Der spielt nun ♠ 10 zu ♠ K,
wirft ein Karo auf ♥ Dund spielt
Treff zu ♣ B. Da der Schnitt
misslingt und er noch zwei Asse
abgibt,fällt er einmal: 200 (D).
Im Closed landet Piekarek
ebenfalls in 5 ♣, die aber nicht
von Süd, sondern mit den zwei
Assen von Nord kontriert werden.
Als Piekarek rekontriert,
bekommt Nord kalte Füße und
flüchtet in 5♥, postwendend
kontriert von Piekarek. Unklar
ist nur die Anzahl der Faller.UnsereSpieler
haben – wie der offizielle
dänische Bridgemate-
Scorer – vier Faller notiert und
abgerechnet: 800 (D) bringen
insgesamt 14IMPs (D), die zu
dem 44-26 Ergebnis führen, auf
das ich mich mit dem dänischen
Kapitän geeinigt habe. Dieser
behauptet nun, seine Spieler
wären nur dreimal gefallen, so
wie es im – inoffiziellen – BBO-
Scorenotiertist.
Ohne mit meinen Spielern
gesprochen zu haben, kann ich
gar nichts tun und vertröste
den Hauptturnierleiter auf später.
Dabei stellt sich dann heraus,
dass vier Stiche vor Spielende
geclaimtwurde,wobei in
der Hektik – der Tisch war in
Zeitnot – nichtganz klar war, für
wie viele Stiche.
Der Spielverlauf in kontrierten
5♥ war wie folgt:
♣3-Ausspiel zu ♣ 10, gewonnen
von ♣ D. ♥ 2zu♥9und
♥ A, ♦ 2zu♦10 und ♦ B, ♠ K,
dann Pik gestochen von Süd.
Schließlich ♣ A mit Karo-Abwurf,
♦ A, Karo zu ♦ Kund Pik
zu ♠ 10, gestochen vonSüd, der
in dieser Endposition claimt:
XI-19, TBR §68-71
♠D
♥KD6
♦–
♣–
♠97
♥74
♦–
♣–
N ♠ –
W O♥
–
♦ –
S ♣KB86
♠–
♥B10 8
♦ D
♣–
Nach dem Anspruch endet das
Spiel (TBR §68 D), die Frage ist
nur,wie viele Stiche der Turnier-
H. Häusler auf dem Weg zum
Schiedsgericht.
leiter dem Alleinspieler zuerkennt,
nachdem er nun – wenn
auch sehr spät – gerufen wurde.
(Bei Unstimmigkeiten bezüglich
Scores endet die Protestfrist jedoch
erst mit Beginn der ersten
Runde des Folgetages, nur bei
Turnierleiterentscheidungen 30
Minuten nach Ende der Runde,
hier ist es eine Mischung von
beiden.)
Wenn Süd ♦ Dspielen würde,
bekäme er noch zwei Stiche und
würde nur dreimal für 500 (D)
fallen, würde erCoeur spielen,
wären vier Faller für 800 (D) die
Folge.Die zentrale Frage ist hier,
ob es nur sorglos oder aber vernunftwidrig
ist,Coeur zu spielen.
Der Hauptturnierleiter erkennt,
dies sei vernunftwidrig, ändert
den Scoreauf 500 (D), somit nur
12 IMPs (D), und gibt uns die
Möglichkeit zum Protest – den
wir allerdings nichteinlegen.
12. Runde gegen Niederlande
17:13 (44-35)
Kurz nachdem ich meinen Platz
zum Scoren wieder eingenommen
habe,gibt es den nächsten
Zwischenfall,diesmal aber technischer
Art. Die Screenklappe,
die während der Reizung geschlossen
ist, während des
Spiels aber nach oben geklappt
wird, hält nicht mehr. Bis hier
das passende Ersatzteil gefunden
ist, muss ein Turnierleiter
während des Spiels die Klappe
festhalten. Wir können uns das
Schmunzeln nicht verkneifen,
als dazu ausgerechnet mit Latala
der Turnierleiter abgestellt
wird, der die Änderung von ♦ B
in ♦ K nicht zuließ. Seinen
Wunsch nach schnellem Spiel
erfüllt Kirmse ohnehin nicht,
dafür bleibt genügend Zeit für
ein Erinnerungsfoto.
Doch plötzlich – die Klappe
ist inzwischen repariert – sehen
Gromöller und ich, wie Kirmse
sich mit einem Turnierleiter
vomTisch entfernt. Wirschauen
uns fragend an. Wasist nun wieder
passiert? Das Ergebnis der
Dopingkontrolle kann doch
noch nichtdasein. Wirsind mitten
in der Reizung von folgendem
Board:
XII-19, Teiler S, Gefahr O/W
♠ A 96
♥B
♦DB6532
♣987
♠85432
♥53
♦987
♣632
N ♠KDB7
W O♥D942
♦K10 4
S ♣10 5
♠10
♥ AK10 876
♦A
♣AKDB4
West Nord Ost Süd
Open Niederl.N/S
Elinescu Bertens Wladow Bakkeren
2 ♣ 1)
– 2 ♦ – 2 ♥
– 2 ♠ – 3 ♣
– 4 ♥ – 5 ♥
alle passen
1) Weak-two Karo oder Partieforcing
West Nord Ost Süd
Closed Deutschl.N/S
Brink Gromöller Drijver Kirmse
2 ♣ 1)
– 2 ♠ 2) – 3 ♥
alle passen
1) stark,sieheText
2) 0-3, 5er-Pik
Im Open zeigt Nord durch seinen
Bietraum raubenden
Sprung in 4 ♥ extreme Schwäche,
doch Süd macht mit seinem
Zwei-Verlierer-Blatt noch
einen Versuch. Auf Grund der
schlechten Trumpfverteilung
fällt 5 ♥ nach ♠A-Ausspiel einmal:
50 (D).
Kirmses 2♣-Eröffnung ist
mehrdeutig, entweder ausgeglichen
mit 19-20 oder 25-26,
beliebiges Semiforcing, Partieforcing
in Coeur oder eine
stehende Oberfarbe mit 8-9
September 2008