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MAGAZIN - Deutscher Bridge-Verband e.V.

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Sport<br />

Stichen. Übliche Antwort ist ein<br />

Relais mit 2 ♦,nach dem der Eröffner<br />

sein Blatt beschreibt, in<br />

diesem Falle 2SA=Semi- oder<br />

Partieforcing in Coeur.Inder aktuellen<br />

Hand bietet Gromöller<br />

mit seinem Nullouvertaber 2 ♠,<br />

zum Spielen gegenüber ausgeglichenen<br />

19-20. Wieesdanach<br />

mit den stärkeren Varianten<br />

weitergeht, ist bisher nicht diskutiert.<br />

Kirmse will in dieser unklaren<br />

Situation 2SAnicht riskieren,<br />

auch nicht 3♥, da<br />

Partner diese passen könnte.<br />

Nach langem Überlegen will er<br />

jegliche Schlemmambitionen<br />

mit einem Sprung in 4 ♥ begraben,<br />

legt aber aus Versehen 3 ♥<br />

auf den Schlitten. West passt sofort,<br />

wonach Kirmse, bevor er<br />

den Schlitten auf die andere<br />

Screenseite schiebt, bemerkt,<br />

dass dort janur 3 ♥ liegt. Als er<br />

auf 4 ♥ verbessert, ruftWest die<br />

Turnierleitung, die Kirmse vom<br />

Tisch führt und ihn fragt, was<br />

passiertist.<br />

Schließlich entscheidet diese,dass<br />

3 ♥ kein Vergreifen (unabsichtliche<br />

Ansage gemäß TBR<br />

§25A, die in 4 ♥ geändert werden<br />

darf) sondern eine beabsichtigte<br />

Ansage (gemäß TBR<br />

§25 B) war. Die Änderung in 4 ♥<br />

wäre nach einer Gedankenpause<br />

erfolgt und damit unzulässig.<br />

Als Gromöller nun auf 3 ♥<br />

passt, erzielt Kirmse nach ♦D-<br />

Anzeigenschluss<br />

fürdie nächste<br />

Ausgabe ist der<br />

15. September 2008.<br />

Anzeigenannahme unter<br />

Tel.:02831/396167<br />

Fax: 02831/39666167<br />

oder per Mail:<br />

bridge-magazin@schaffrath.de<br />

18<br />

Kondition beim deutschen Team auch beim Aprés-<strong>Bridge</strong>.<br />

Ausspiel ebenfalls zehn Stiche:<br />

170 (D) bringen immerhin 6<br />

IMPs (D), anstatt 10 IMPs, wenn<br />

die Änderung in 4 ♥ gestattet<br />

worden wäre.<br />

13. Runde gegen Norwegen<br />

9:21 (16-45)<br />

Gegen Norwegen spielen wir<br />

erneut vor laufender Kamera.<br />

Im Gegensatz zu der 3:25 Klatsche<br />

aus der Vorrunde halten<br />

Piekarek – SmirnovimVuegraph<br />

und Elinescu – Wladow im<br />

Closed den Kampf lange ausgeglichen.<br />

Wir sind bis Board 12<br />

sogar knapp vorne, um dann<br />

aber doch wieder recht klar zu<br />

verlieren.<br />

Insgesamt ist dieser für uns<br />

in jeder Hinsichtschwierige Tag<br />

mit 44 SP doch noch zufrieden<br />

stellend verlaufen, auch wenn<br />

wir einen Platz verloren haben<br />

und mit nun 222 SP an dritter<br />

Stelle liegen, hinter Norwegen<br />

(239), Russland (225), aber vor<br />

Italien (219) und Bulgarien<br />

(210). DerAbstand zum siebten<br />

Platzbeträgt 18 SP.<br />

Freitag,27. Juni<br />

14. Runde gegen Estland<br />

13:17 (32-41)<br />

Nach dem klaren 22:8 aus der<br />

Vorrunde verlieren Piekarek –<br />

Smirnovund Elinescu – Wladow<br />

nun knapp,was zu diesem Zeitpunkt<br />

aber höchst ungelegen<br />

kommt. Die Nachricht über den<br />

zusätzlichen Verlust eines Sieg-<br />

punktes gegen Norwegen am<br />

grünen Tisch heitert die Mannschaft<br />

auch nicht gerade auf,<br />

doch wir verzichten auf einen<br />

Protest. Langsam liegen bei allen<br />

die Nerven blank, obdes<br />

harten Gegenwindes, den wir<br />

bei unserem Kampf um einen<br />

Platz ander Sonne zu spüren<br />

bekommen. Doch irgendwie<br />

schweißt uns das auch zusammen.<br />

Jetzt packen wir es,<br />

komme wasdawolle.<br />

15. Runde gegen Tschechien<br />

22:8 (53-19)<br />

Elinescu – Wladowund Gromöller<br />

– Kirmse spielen gegen Ende<br />

des Kampfes einen klaren Sieg<br />

heraus,der uns wieder Aufwind<br />

gibt.Jetzt packen wir es.<br />

16. Runde gegen Schweden:<br />

25:5 (75-23)<br />

Wieinder Vorrunde spielen wir<br />

gegen Schweden im Vuegraph,<br />

Piekarek – Smirnov vor der Kamera,<br />

Gromöller – Kirmse im<br />

Closed. AmEnde steht nach einer<br />

gelungenen Vorstellung im<br />

Vuegraph ein in dieser Höhe<br />

unerwarteter Sieg gegen die<br />

Mannschaft, die die Vorrunde<br />

dominiert hat, nun aber praktisch<br />

keine Chance mehr hat,<br />

sich für die Bermuda Bowl zu<br />

qualifizieren.<br />

Dafür haben wir dieses Ziel<br />

bereits jetzt erreicht. Mit 60SP<br />

an diesem Tag haben wir mit<br />

insgesamt 281 SP die Tabellenführung<br />

zurückerobert, vor<br />

Norwegen (275), Bulgarien<br />

(274), Russland (271), Dänemark<br />

(263) und Niederlande (256).<br />

Der Siebte, Italien (254), ist<br />

schon 27 SP hinter uns und<br />

kann uns nichtmehr einholen.<br />

Eine Aufgabe bleibt uns<br />

heutenoch, die Aufstellung für<br />

morgen früh, für den letzten,<br />

alles entscheidenden Kampf.<br />

Unser Gegner … Italien, der<br />

Seriensieger und Titelverteidiger,der<br />

nun um die Qualifikation<br />

für den Bermuda Bowl<br />

kämpfen muss.Die Abgabefrist<br />

für die Aufstellung ist längst<br />

verstrichen, doch ich lasse mir<br />

Zeit, viel Zeit. Mehr als eine<br />

Verwarnung ist nicht drin, da<br />

ich bisher immer pünktlich abgegeben<br />

habe. Das Gebäude<br />

leert sich bereits, als ich die<br />

Spieler nach ihrer Meinung befrage.<br />

Dabei gibt es nur ein<br />

Paar, von dem beide Spieler<br />

morgen gerne spielen würden.<br />

Ich überlege schon, die beiden<br />

anderen Paare einzusetzen,<br />

doch dann gelingt es mir, ein<br />

zweites Paar zu überreden –<br />

wenn ich für sie einen bestimmten<br />

Gegner finde. Bei<br />

blinder Aufstellung ist das<br />

nicht ganz einfach, doch ich<br />

denke, dass mir das gelingt.<br />

Schließlich gebe ich die Aufstellung<br />

am Computer ein. Alsbald<br />

erscheint Gromöller –<br />

Kirmse gegen Lauria – Versace<br />

sowie Piekarek – Smirnov gegen<br />

Bocchi – Duboin. Zuversichtlich<br />

begeben wir uns Richtung<br />

Schloss, vorbei an den<br />

Italienern, die erstaunlich gelassen<br />

schon beim Abendessen<br />

sitzen. Für unser Mannschaftsessen<br />

sind wir wieder<br />

im Aux Portes du Chateau,<br />

diesmal in großer Runde mit<br />

Bianca Barden, die mich beim<br />

Scoren von Beginn an unterstützt<br />

hatund Anne Gromöller,<br />

die erst heute gekommen ist.<br />

Gut gelaunt trinken wir – in<br />

Maßen – auf die erste Qualifikation<br />

eines deutschen Teams<br />

zur Bermuda Bowl und reden<br />

uns ein, dass wir zufrieden sind,<br />

ganz gleich, was morgen geschieht.<br />

Doch natürlich wollen<br />

wir alle zumindest eine Medaille<br />

und die meisten von uns<br />

denken, jetzt packen wir es.<br />

Noch ahntkeiner,was uns morgen<br />

erwarten würde. ■<br />

September 2008

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