Aare-Schwumm gefällig? - DigiBern
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Seite 12 drWecker 28. Juni 1996<br />
Frühlingsmärit<br />
Vom und zum Davonlaufen<br />
Der grosse Gorbi hat genau gesagt, was mit jenen<br />
ist. die zu spät kommen. Was mit jenen ist. die zu<br />
früh gehen, das konnte er nicht sagen. Er musste<br />
eben selber zu früh gehen, davonlaufen.<br />
So muss es im Wilden Westen sein: drückende Hitze,<br />
kaum jemand wagt sich an die Sonne, und all<br />
jene im Schatten lagern die Beine hoch, bewegen<br />
sich möglichst wenig, geben hie und da einen Satz<br />
von sich, nehmen hin und wieder einen Schluck zu<br />
sich. So war es am Märit in Kirchlindach. und es<br />
war nicht High Noon, es war knapp drei am Nachmittag.<br />
Am Stand der Musikgesellschaft entlocken<br />
ein paar Leute ein paar Instrumenten ein paar Töne.<br />
Schräg vis-à-vis wuchtet einer die letzte<br />
Bananenschachtel in den Wagen, der Stand ist<br />
abgebaut, Kofferraumdeckel zu, einsteigen, abfahren,<br />
weg, fürt, ...<br />
...davonlaufen.<br />
Kaum drei vorbei, und schon suchen die ersten das<br />
weite. Haben sie schon genug verdient oder haben<br />
sie im Gegenteil angesichts des bescheidenen Zulaufs<br />
die letzte Hoffnung auf ein kleines Geschäft<br />
Neugierige Franzosen<br />
Auf dem Bauernhof der Familie Schmied in<br />
Niederlindach herrscht nun endlich wieder Normalität.<br />
Die Quarantäne für die von Frankreich<br />
importierten Kühe ist abgelaufen.<br />
Wieder Normalbetrieb in Fredy Schmieds Skill.<br />
«Es ist soweit! - Mit Spannung haben wir die<br />
Resultate der Untersuchungen erwartet, die am<br />
Ende der Quarantäne gemacht werden mussten.<br />
Zu unserer grossen Freude ist alles in Ordnung».<br />
Mit diesen Worten beginnt ein Brief, den die<br />
Familie Schmied-Rohrer an ihre Kunden verschickt<br />
hat. Zur Erinnerung: Im Februar mussten<br />
alle Kühe und Schafe des Betriebes geschlachtet<br />
werden, weil eine Kuh an Brucellose (Bang) erkrankt<br />
war.<br />
GRADEL AG Metallbau<br />
Schlosserei<br />
aufgegeben? Weder noch. So richtig loben will<br />
zwar niemand, das macht ein Gewerbler schon aus<br />
Prinzip nicht, aber so richtig klagen oder gar jammern<br />
kann auch niemand. Am Morgen sei es gar<br />
nicht schlecht gelaufen, heisst es übereinstimmend<br />
an den Ständen, die noch nicht verlassen sind, über<br />
den Mittag sei die übliche Flaute durch die grosse<br />
Hitze vielleicht noch verstärkt worden, und im frühen<br />
Nachmittag sei der Neustart dann nicht ganz<br />
so wie erhofft gewesen. Die Gesamtbilanz sei aber<br />
sicher alles andere als schlecht, insbesondere im<br />
Vergleich mit dem Vorjahr, als man praktisch in<br />
Winterausrüstung ausharren musste, richtig zum...<br />
...Davonlaufen.<br />
Gute Geschäfte, gute Bekannte, herrlichstes Wetter,<br />
und trotzdem sind eine Stunde vor dem<br />
offiziellen Schluss schon die ersten weg, und eine<br />
halbe Stunde später sind nur ein paar unverbesserliche<br />
Exoten noch nicht am Packen. Was ist los?<br />
Kein Gewitter hinter dem Frienisberg in<br />
Warteposition, kein Polizist um die Ecke erpicht<br />
darauf, die minimste Überschreitung der Marktzeit<br />
zu ahnden, gar nichts, nichts zum...<br />
Auf den schmied'schen Weiden grast nun also wieder<br />
Vieh. Auf der Wiese zwischen Niederlindach<br />
und Hubel kann man Simmentaler und Angus-<br />
Kühe beobachten. Richtung Burrishaus-Hostalen<br />
befindet sich das Weide-Reich der Charolais-<br />
Tiere: 30 Kühe, 5 Rinder und 28 Kälber sind es<br />
insgesamt. Die hübschen weissen Franzosen ge-<br />
niessen sichtbar, aus der Quarantäne entlassen zu<br />
sein. Neugierig, die Ohren steif nach vorne gerichtet,<br />
gucken sie Spaziergänger und vorbeifahrende<br />
Velos und Autos an, als wollten sie sagen «ja, ja<br />
uns passt es hier». Fredy Schmied bestätigt, dass<br />
sich die importierten Tiere auf seinem Hof problemlos<br />
akklimatisiert haben; «sie haben sogar<br />
bereits wacker Gewicht zugelegt», freut er sich. Bis<br />
allerdings bei Schmieds erstmals wieder Fleisch<br />
gekauft werden kann, wird es Herbst werden, sb<br />
Waldeggstrasse 27a<br />
3097 Liebefeld<br />
Tel. 03 t 971 44 22<br />
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