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Seite 4 drWecker 28. Juni 1996 ARA - für Bremgarten beginnt eine geruchsärmere Zeit «Mit der Inbetriebnahme der Abluftfiltration sind wir zuversichtlich, einen Wendepunkt erreicht zu haben.» Mit diesen Worten und aus diesem Anlass lud die ARA Region Bern AG am 5. Juni alle Nachbarn, von denen bekannt war, dass sie durch den Gestank der ARA zeitweise erheblich belästigt worden sind, zu einem Informationsabend, mit Führung durch die Abwasserreinigungsanlage und anschliessendem Apéro, ein. Sie und mit Ihnen die Weckerberichterstatterin erfuhren folgendes: Die erste« Etappe, welche die Abluftbehandlung der Abwasser- und Schlammstrasse und die Zwangsbelüftung der Tropfkörper umfasst, ist seit dem 1. Juni 1996 in Betrieb. Die Abluft aus Rechenanlage, Filtration und Schlammstrasse wird als Zuluft in die Tropfkörper eingeblasen. Nebst seiner angestammten Funktion als biologische Abwasserreinigungsstufe, erfüllt der Tropfkörper nun noch gleichzeitig die Funktion eines Abluftwäschers. In ihm werden Staubpartikel ausgewaschen und die relative Luftfeuchtigkeit der Abluft erhöht. Die gesamte Abluft wird direkt aus den Tropfkörpern über die neue oberirdische Transportleitung zu den Kompaktbiofiltern geführt, für welche aus Gründen der klimatischen Luftzirkulation, ein erhöhter Standort südöstlich des Betriebsgebäudes gewählt worden ist. In 12 Biofilter-Modulen wird nun die Roh-Abluft durch ein Filterbett mit organischem Material (Rindenkompost) geblasen und durch Mikroorganismen, welche sich auf der Biomasse angesiedelt haben, werden die Geruchsstoffe innerhalb von 15 Sekunden abgebaut. Duftwelten An die vierzig interessierte Anwohner benutzten diese Möglichkeit, den Verursacher ihres Nasenrümpfens unter Augenschein zu nehmen. Nachdem zuerst mit Hilfe von Grafiken ausführlich über Vergangenes und Zukunft orientert wurde, stand eine Crew von fünf ARA-Spezialisten für den Rundgang zur Verfügung. Nach einem «Schnüffeltest» auf dem Rundgang, waren sich alle einig: zwischen dem Gestank der Roh-Abluft und der gereinigten Abluft sind «Duftwelten», an den Rohabluft-Gestank errinert sich noch jeder, die von den Biofiltern ausströmende Abluft riecht dagegen weit natürlicher, nämlich nach feuchtem Waldboden. jòfa£fn VVoKIbelinden und Entspannung, gibt de»* -f-laut öescKweidigkeit/ l'ganisir\us^ vev'scnajjt dei-n Küfpef Enecgie^ •j-öi'det'f Köcperbevvuss+sein, wi>*kt KafrtAonisiefend auf Kö>*pe>', Seele und öeist. AJäkei'e y\uskun|+; /\nna Weissbaum • T^üt+ivi'eg 9 3047 Bfefngai'ten Tel. 302 78 -12 Die neuen Abluft-Transportleitungen, welche «Stinkluft» zu den Biofiltern führen. Foto: Monika Flückiger Eine massive Verbesserung ist bereits eingetreten. und natürlich ist die ARA Bern auch in Zukunft bemüht, sich allfälligen Schwachstellen anzunehmen. Für die entgegengebrachte «Toleranz» bedankten sie sich bei den Anwesenden mit einer CD von Georg Friedrich Händel, nach dem Motto: «Das ist Wassermusik... für eine bessere Luft und ein angenehmeres Klima entlang der <strong>Aare</strong>.» Trotz der neuen Anlage, kann die ARA auch in Zukunft keine hunderprozentige Geruchselimination zusichern. Je nach Wind- und Wetterlage «stinkts» immer noch in Bremgarten, wie beispiels- FISCHER & LEUENBERGER AG Sanitäre Anlagen und Heizungen Haldenstrasse 16 3000 Bern 22 Telefon 031 332 12 86 Ihr Sanitärfachmann für Neubauten, Umbauten und Reparaturen Hans-Peter Fischer Oeschenweg 9, 3047 Bremgarten weise letzte Woche beim Fyrabe-Trunk auf der Restaurants-Terasse. Ob uns die Duftwelle von den ungedeckten Vorklärbecken, oder von der Schlammlagerhalle her erreichte, wissen wir nicht, eindeutig festzustellen war nur die Duftnote: ARA-Like. Wasserfest Unter dem Motto: «Wasserwelten ganzheitlicher erleben», veranstaltet die ARA Region Bern AG vom 1. bis zum 10. August 1996 ein Wasserfest. Das kostenlose, täghche Programm bietet eine Bootsfahrt, eine Tonbildschau zum Thema Wasser, einen ARA-Rundgang und einen Imbiss. Telefonische Anmeldung ist bis spätestens zwei Stunden vor Abfahrtszeit nötig (031 300 52 11). Treffpunkt ist jeweils jede volle Stunde zwischen 15 und 18 Uhr an der <strong>Aare</strong>, Brücke Tiefenau, Seite Zollikofen, ab RBS-Station Worblaufen ca. 5-10 Gehminuten. cw IffliuiilLim; in Bremgarten im Kalchackermärit COIFFURE CREATIVE Damen - Herren + Kosmetik Tel. 301 26 62 Wir freuen uns auf ihre Anmeldung! Zu verkaufen in Bremgarten, am Kunoweg 1 Auto- Einstellplatz Auskunft: Telefon P: 302 73 73 • G; 301 58 13 Liebhaberobjekt Zu verkaufen in Bremgarten, freistehendes Einfamilienhaus, unverbaubare Fernsicht, grosse Räume und Garten. Preis im Verhältnis zur Qualität des Objektes. Telefon 302 32 94 Geniessen Sie unsere wunderbaren Sommersträusse! Blumen Stahlberger Seftaustrasse 37 3047 Bremgarten Tel. 031/30127 66 Aparte Blumengestecke Frische Schnittblumen Pflanzenarrangements Horoskop-Sträusse Ihr Spezialist für Brautbouquets und Tischdekorationen Grabschmuck Während der Schulferien nachmittags ab 17 Uhr geöffnet IHR BLUMENBOTE WELTWEIT.
28. Juni 1996 drWecker Seite 5 Die erste Reise der Heureka Der letzte Tag im Mai konnte für die Einwässerung des im Eigenbau entstandenen Motorseglers der Familie Schmutz schöner nicht sein: strahlend blauer Himmel und Sommersonne. Bereits am frühen Morgen traf der Transportlastwagen aus dem Kanton Thurgau in Bremgarten ein. Zuvor wurde ein Kran installiert, dessen Aufgabe es war, das Schiff vom Platz neben dem Sigristenhaus auf den Lastwagen zu heben. Und dann sollte die erste Reise bis nach Nidau beginnen, dorthin, wo die Heureka das erste Mal mit dem kühlen Nass in Berührung kommen durfte. Man stelle sich den Kirchweg vor, und einen Riesenlaster, der erstens bis auf die Höhe des Sigristenhauses hinunter-, und zweitens mit einem funkelnagelneuen Schiff denselben wieder hinauffahren muss. Für den Chauffeur der Firma Held Yachting gab es da kein Problem: mit bewunderns- Laster, ohne das Geschehen aus den Augen zu verlieren. Zum Schluss wurde der Mast auf zwei Holzböcke in der Mitte des Schiffs montiert und dann konnte es losgehen. Ein Schwertransport muss vor der Abreise mit der Polizei Kontakt aufnehmen, die dann die Route bestimmt. Die Heureka sollte über den Frienisberg nach Nidau gefahren werden. Ein weiteres Stück Präzisionsarbeit bestand nun darin, das Schiff den Kirchweg, entlang der Schlossgartenmauer hinaufzufahren. Wenn man weiss, dass an der engsten Stelle auf beiden Seiten nur wenige Zentimeter zur Verfügung stehen, kann einem schon ein bisschen mulmig werden. Aber ausser einem kurzen, bangen Augenblick, wo das Schiff gefährlich nahe an einem herausragenden Mauerstück vorbeifahren musste, gelangte der Transporter auf die Höhe der Schlosskurve, ohne dass der Heureka etwas geschehen war! Alsdann begann die Fahrt in Richtung Nidau, wo das Schiff zunächst eingewassert werden sollte. Die wenigen Schaulustigen konnten jetzt beru- I higt nach Hause gehen. Nur noch ein paar Angefressene wollten sich nichts entgehen lassen und begleiteten den Transport und die Seglerfamilie auf einer nächsten, spannenden Etappe. Die Sonne hatte ihren Höchststand erreicht, als ein weiterer, abenteuerlicher Teil bevorstand: die Heureka sollte, nachdem sie komplikationslos Nidau erreicht hatte, ihre Wassertauglichkeit bewei- Ein grosser Pneukran hebt die «Heureka» vom Trockendock auf den Tieflader, sen. Wer den Perfektionishut mus von Werner Schmutz kennt, brauchte sich da keine Sorgen zu machen, zumal dieses Schiff nicht das erste selbstgebaute ist! Der Kran für die Einwässerung stand schon bereit und gebannt verfolgten die Zuschauer, wie die Heureka langsam vom Laster gehoben wurde und fast lautlos ins Wasser glitt.Werner Schmutz begab sich sofort an Bord ins Innere des Schiffs, um einen Augenblick später zu verkünden: «Alles in Ordnung!» Bravorufe ertönten und Werner Schmutz durfte nach vier Jahren voller Arbeit und Ferienverzicht zusammen mit seiner Familie die wohlverdienten Gratulationen zur Vollendung seines Traums entgegennehmen. Zur Familie gehört selbstverständlich auch Sissi: sie war es, die als zweite an Bord gehen durfte und sich darauf bewegte, als hätte sie nie etwas anderes getan! Der dritte Teil der Reise stand nun noch bevor. Zuletzt wurde der Mast aufgelegt. werter Ruhe und Präzision gelangte der Lastwagen rückwärts bis hinunter vor den Kran. Dort wurde das Schiff mittels Gurten durch den ebenso versierten Kranführer auf den Laster geladen.Werner und Doris Schmutz hatten bewusst nur wenigen Leuten das Datum der Heurekaabreise verraten, wollten sie vor allem verhindern, dass Schaulustige den Platz versperrten, der nun wirklich sehr spährlich vorhanden war. Das ganze Prozedere gab viel zu reden, bei laufendem Kran schier zu schreien, damit «Mann» sich verstand. Die angeheuerten Fachleute taten ihre Arbeit nicht zum ersten Mal, souverän sorgten sie dafür, dass das wunderschöne Schiff zeitplanmässig auf dem Laster festmontiert wurde.Während der ganzen Arbeit sprang Sissi, das winzige, schneeweisse Hündchen, den Anwesenden um die Beine. Es merkte nichts vom Ernst der Situation, spürte aber wohl, dass es dabei sein musste. Von Zeit zu Zeit legte es sich unter den Die schmälste Stelle zwischen Bremgarten imd Nidau: nach weniger als hundert Metern am Kirchweg, hut Das Schiff sollte in seinen zukünftigen Heimathafen nach St. Aubin geführt werden. Zu diesem Zeitpunkt ging auch die Mission der Weckermitarbeiterin zu Ende. Was weiter mit der Heureka geschah, Hess sie sich später von Doris Schmutz erzählen: Weil das Schiff durch den gelegten Mast (er wird erst in St. Aubin montiert, wie auch die Segel) verlängert wurde, konnten sie nur rückwärts aus dem Hafen herausfahren. Beim Manövrieren entdeckte Werner plötzlich, dass die Gänge im Motor falsch angeschlossen worden waren. Deshalb legte er den Vorwärtsgang ein, um den Hafen zu verlassen und auf dem Neuenburgersee den Rückwärtsgang, um das Ziel zu erreichen. Nach Hund «Ì/.S.W.. lus.si .sich nicht beeindrucken An den Tagen der offenen Luke haben ungefähr 250 Personen die Gelegenheit genutzt, die Heureka vor ihrer Abreise zu besichtigen. Aus den zahlreichen Wettbewerbsteilnehmerinnen (es galt verschiedene Fragen über das Schiff zu beantworten ) ist jetzt die Gewinnerin ermittelt: Rita Kislig-Rey, in Bremgarten keine Unbekannte, wird als Preis einen Segelsonntag auf der Heureka verbringen. Herzlichen Gluckwunsch! Nach der Schlosskurve Tempo los. die Fahrt in flottem hut einer vierstündigen Fahrt konnte in St. Aubin der Fehler rasch behoben werden. Dort erwartete die Crew eine Überraschung: mit Tänzen und Champagner begrüsste die Trachtengruppe Ittigen die Einlaufenden. Nun liegt die Heureka in ihrem Heimathafen. Im Juli wird der Mast gesetzt und die Segel geliefert und dann kann es endlich losgehen. Doris Schmutz sinniert im Nachhinein: «Es ist wirklich alles gut gegangen und wir sind sehr froh darüber. Ich glaube, dass all die positiven Gedanken der Bevölkerung, die uns begleitet haben, viel dazu beitrugen, dass unsere Heureka gut und ohne den geringsten Schaden in St. Aubin angekommen ist.» Werner Schmutz fügte den Gedanken seiner Frau bei: «In den langen Monaten der Bauzeit haben wir nie negative Reaktionen aus der Bevölkerung bemerkt. Im Gegenteil, die Leute haben sich für unser Projekt interessiert und Verständnis gezeigt. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken.» Zunächst wird die Heureka noch in «neuenburgerlichen» Gewässern anzutreffen sein. Später wird sie eine zweite Reise antreten mit dem Ziel Mittelmeer. Bis dahin wünschen wir ihr und ihrer Crew: Mast- und Schotbruch! rk Es ist geschafft: die «Heureka» wird eingewässert.
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