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S.1 Titel Aktuell (Page 1) - Gour-med

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Der besondere Tipp<br />

für G our-<strong>med</strong>-Leser<br />

auch auf polnische Hausmannskost<br />

auf höchstem Niveau. Da munden die<br />

Piroggen, mit Quark und Hackfleisch<br />

gefüllte Teigtaschen, ebenso wie das<br />

Bigos, das in Rotwein geschmorte<br />

Sauerkraut mit Fleischeinlage. Ganz<br />

oben auf der Hitliste Breslauer Spezialitäten:<br />

Kartacze. Hinter diesem Namen<br />

verbergen sich köstliche Fleischbällchen<br />

mit Pilzen und – wie könnte es<br />

anders sein – mit Kartoffelklößen, klein<br />

geschnitten und unübertroffen.<br />

Breslau, die Klößel-Kapitale, ist das<br />

erste Ziel einer so genannten Schienenkreuzfahrt,<br />

auf der der Zug “Classic<br />

Courier” seine Fahrgäste rollt. Im Stil<br />

der 30er Jahre restaurierte Erste-Klasse-Abteils<br />

bilden den angenehmen<br />

Rahmen der Reise. Hinzu kommt ein<br />

nostalgisch angehauchter Salon-Wagen,<br />

in dem ein Pianist, den alle bloß<br />

Jurek nennen, am Klavier für Live-<br />

Musik sorgt. Nicht zu vergessen ist der<br />

Speisewagen, in dem Koch Gert<br />

Arnolds frische Speisen wie Rigatoni<br />

mit Steinpilz-Rahmsauce offeriert.<br />

Abends macht der “Classic Courier”<br />

Halt, und die Passagiere übernachten<br />

bequem in einem Hotel. So führt die<br />

Tour über Krakau nach Schweidnitz<br />

und ins Riesengebirge bis in den Urlaubsort<br />

Krummhübel an der Schneekoppe<br />

und zurück.<br />

Im Mittelpunkt der Reise stehen Breslau<br />

und Krakau, durch ihre Vielzahl von<br />

Hochschulen und Studenten beides<br />

jung gebliebene Städte, die es in sich<br />

haben. Und eine wichtige Gemeinsamkeit<br />

aufweisen: prachtvoll erhaltene<br />

beziehungsweise wieder aufgebaute<br />

Didier Pic de Vernoux<br />

Marktplätze riesigen Ausmaßes. In diesem<br />

Rahmen wird der Bummel, wird<br />

das Sehen-und-Gesehen-werden zum<br />

anregenden Zeitvertreib für Fremde<br />

und Einheimische gleichermaßen. Eine<br />

Vielzahl von Straßencafés lockt nach<br />

dem Spaziergang zur Einkehr für fußmüde<br />

Zeitgenossen. Ihr Auge schweift<br />

dann über mächtige Bürgerhäuser aus<br />

Mittelalter und Barock, über rote,<br />

gelbe, grüne Fassaden mit reichem<br />

Zierrat, über Musikanten und Jongleure,<br />

die ihren Teil dazu beitragen, das<br />

Bild mit Leben zu füllen.<br />

In Breslau thront das Rathaus im<br />

Mittelpunkt der Stadt, die am Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs zu 70 Prozent zerstört<br />

war und bis in die 80er Jahre hinein<br />

wieder rekonstruiert worden ist.<br />

Das Rathaus gilt als eines der wichtigsten<br />

Baudenkmäler Polens und ist mit<br />

seinen kunstvollen Giebeln und der<br />

schönen Sonnenuhr ein Fest für jeden<br />

Hobby-Fotografen. Darüber hinaus<br />

richten sich die Objektive an der Oder<br />

vor allem auf die Kirchen. Das ist auf<br />

der Dominsel mit der Kathedrale nicht<br />

anders als auf der Sandinsel mit ihrem<br />

innen vorzüglich in Stand gehaltenen<br />

Gotteshaus, das gleich mehrere Baustile<br />

in sich vereint. Was das Rathaus<br />

auf dem Marktplatz in Breslau, das ist<br />

in Krakau die Tuchhalle. Unter ihren<br />

Lauben im Schatten der Marienkirche<br />

reihen sich Teestuben und Handwerker-Stände<br />

aneinander wie die Glieder<br />

einer Perlenkette. Mehr Menschen<br />

drängen sich nur noch auf dem Wawel,<br />

dem Schlossberg. Hoch über der<br />

Weichsel recken sich Schloss und<br />

Kathedrale in den Himmel und bilden<br />

die Ausrufungszeichen eines kulturellen<br />

und politischen Zentrums, das polnische<br />

Geschichte (mit-)geschrieben<br />

hat. Nicht umsonst war Krakau als<br />

Reichshauptstadt lange anerkannt<br />

über die Grenzen des Landes hinaus.<br />

Einen Abend in Krakau sollte niemand<br />

im Hotelzimmer verbringen. Zu<br />

interessant, zu pulsierend sind Gastro-<br />

Szene und Nachtleben, als dass man<br />

sie verpassen sollte. Das “Restauracya<br />

Jarema” zum Beispiel stellt – entgegen<br />

seiner geografischen Lage – ostpolnische<br />

Spezialitäten auf den Tisch. Inter-<br />

Zurück zum Inhaltsverzeichnis<br />

Marktplatz in Breslau<br />

essante Kreationen wie der<br />

Borschtsch, in dem alles rot ist von der<br />

Beete über die Paprika bis zu den Bohnen,<br />

gehört zwingend dazu. So<br />

gestärkt steht der Kneipentour nichts<br />

mehr im Weg. Der jüdische Stadtteil<br />

Kazimierz, in dem Regisseur Steven<br />

Spielberg seinen bedrückenden Erfolgsfilm<br />

“Schindlers Liste” drehte,<br />

avanciert derzeit zum “In”-Viertel<br />

schlechthin. Lokale wie “Alchemia”<br />

oder “Propaganda” mit ihrer Palette<br />

von der modernen Kunst bis zum alten<br />

“Trabi”-Kühler sind dichtbevölkert. Der<br />

Gerstensaft fließt in Strömen, der<br />

“Zubrowka”, der Wodka mit dem Grashalm<br />

aus dem polnischen Bison-Land,<br />

steht außerdem hoch im Kurs. Touristen<br />

verlaufen sich (noch) nicht nach<br />

Kazimierz. Dafür kommen zunehmend<br />

junge Leute aus dem nordisch-kühlen<br />

Warschau zur Wochenend-Sause ins<br />

südländisch-ausgelassene Krakau. Na<br />

zdrowie.<br />

Fotos: Thilo Zimmermann<br />

Weitere Informationen:<br />

DNV-Touristik GmbH<br />

Heubergstraße 21<br />

70806 Kornwestheim<br />

Tel.:(0 71 54) 13 18 30<br />

Fax (0 71 54) 18 29 24<br />

http:((www.dnv-tours.de<br />

G our-<strong>med</strong> 25

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