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S.1 Titel Aktuell (Page 1) - Gour-med

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K, Rassoul F, Richter V. Total homocysteine,<br />

vitamin B(12), and total antioxidant<br />

status in vegetarians. Clin Chem<br />

2001;47:1094-101.<br />

Tierisches Eiweiß fördert die<br />

Knochengesundheit bei Frauen<br />

Je höher der Konsum von tierischem<br />

Eiweiß, desto höher ist die Knochendichte<br />

bei Frauen im mittleren und<br />

höheren Alter. Und umgekehrt – je<br />

höher der Konsum von pflanzlichem<br />

Eiweiß, desto niedriger die Knochendichte.<br />

Damit senkt die vermehrte Aufnahme<br />

von tieri-schem Eiweiß das Risiko<br />

für Osteo-porose und deren gefürchtete<br />

Folgeschäden, wie Rückgradverformungen<br />

und Knochenbrüche. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt die „Rancho<br />

Bernardo Studie“, die von der University<br />

of California in San Diego/La Jolla<br />

durchgeführt wird. *<br />

Knochen bestehen zu einem erheblichen<br />

Anteil aus Proteinen. Daraus<br />

kann abgeleitet werden, dass sowohl<br />

die Quantität als auch die Qualität der<br />

Eiweißversorgung einen Einfluss auf die<br />

Knochengesundheit haben. Die Bedeutung<br />

der Eiweißversorgung wurde bislang<br />

aber kontrovers diskutiert. Nach<br />

einer weit verbreiteten These würde<br />

eine hohe Zufuhr von Eiweiß, insbesondere<br />

von tierischem Eiweiß, Knochenentkalkung<br />

und damit Osteoporose<br />

fördern - weil hoher Eiweißkonsum<br />

einen Säureüberschuss im Blut bedinge,<br />

was wiederum über Calcium, das<br />

hierzu verstärkt aus den Knochen herausgelöst<br />

werden müsse, abgepuffert<br />

würde. Während einige Studien diese<br />

These stützen, konnten zahlreiche<br />

andere Studien keine Hinweise für einen<br />

solchen Zusammenhang finden,<br />

und manche schlossen umgekehrt<br />

sogar auf einen Knochenschutz durch<br />

hohe Eiweißzufuhr.<br />

Um den Einfluss von Nahrungseiweiß<br />

auf die Knochendichte prospektiv an<br />

einer genügend großen Zahl von Menschen<br />

im entsprechenden Risikoalter zu<br />

überprüfen, hatte man 572 Frauen und<br />

388 Männer im Alter von 55-92 Jahren<br />

ERNÄHRUNGSMEDIZIN AKTUELL<br />

rekrutiert. Zu Beginn der Studie<br />

wurden die Ernährungsgewohnheiten<br />

und der Gesundheitsstatus<br />

erhoben und die Knochendichte<br />

gemessen. Nach vier<br />

Jahren wurde die Knochendichte<br />

dieses Kollektivs erneut überprüft<br />

und deren Entwicklung mit<br />

der Eiweißversorgung in Beziehung<br />

gesetzt. Zusätzlich wurde<br />

noch überprüft, ob die Höhe der<br />

Calciumversorgung dabei Interaktionen<br />

mit Eiweiß und Knochendichte<br />

zeigt. Schließlich<br />

ging man noch der Frage nach,<br />

ob die Eiweißzufuhr über einen<br />

Zeitraum von vier Jahren den<br />

mit dem Altern natürlicherweise<br />

eintretenden Knochenabbauprozess<br />

beeinflusst.<br />

Ergebnis: Bei Frauen war ein signifikanter<br />

Zusammenhang nachweisbar:<br />

Je 15 Gramm Mehrverzehr von tierischem<br />

Eiweiß fand man eine um 0,016<br />

g/cm2 erhöhte Knochendichte an der<br />

Hüfte, eine um 0,012 g/ cm2 erhöhte<br />

Knochendichte am Schenkelhals und<br />

eine Erhöhung um 0,010 g/ cm2 bezogen<br />

auf den Gesamtkörper. Auch an der<br />

Wirbelsäule fand sich eine entsprechend<br />

um 0,015 g/ cm2 erhöhte Knochendichte,<br />

wobei dieses Ergebnis aber<br />

nicht statistisch signifikant ausfiel.<br />

Jedoch fand man umgekehrt je 5<br />

Gramm Mehrverzehr von pflanzlichem<br />

Eiweiß eine signifikante Reduktion der<br />

Knochendichte im Bereich der Hüfte,<br />

der Wirbelsäule und des Schenkelhalses<br />

bei diesen Frauen.<br />

Bei den Männern waren vergleichbare<br />

Zusammenhänge zu finden: Mit steigendem<br />

Konsum von tierischem Eiweiß<br />

stieg die Knochendichte, allerdings<br />

nicht statistisch signifikant. Hingegen<br />

war der inverse Bezug mit tierischem<br />

Eiweiß bezogen auf die Gesamtkörper-<br />

Knochendichte und im Hüft- und Wirbelsäulenbereich<br />

statistisch sicherbar.<br />

Den stärksten Schutzeffekt durch Mehrkonsum<br />

von tierischem Eiweiß fand<br />

man insbesondere bei den Frauen, die<br />

gleichzeitig eine besonders geringe Calciumzufuhr<br />

aufwiesen. Dies deutet eine<br />

Zurück zum Inhaltsverzeichnis<br />

Interaktion dieser beiden Nährstoffe für<br />

die Knochengesundheit an. Einen Einfluss<br />

der Proteinversorgung auf das<br />

Ausmaß des natürlichen Knochenabbaus<br />

fand man hingegen nicht.<br />

Kommentar: Diese aufwendige und<br />

sorgfältig durchgeführte Studie unterstreicht<br />

die hohe Bedeutung, die einer<br />

adäquaten Zufuhr von tierischem<br />

Eiweiß zukommt. Es wird deutlich, dass<br />

der positive Einfluss nicht nur im jungen,<br />

sondern auch im fortgeschrittenen<br />

Alter noch zum Tragen kommt.<br />

Bekanntlich weist gerade ein hoher<br />

Prozentsatz älterer Menschen in unserer<br />

Gesellschaft einen chronisch niedrigen<br />

Eiweißkonsum auf. Bei ihnen wäre<br />

eine entsprechende Änderung der<br />

Ernährungsgewohnheiten im Sinne<br />

eines Mehrkonsums von tierischem Eiweiß<br />

am dringendsten angezeigt.<br />

* Promislow JHE, et al. Protein Consumption<br />

and Bone Mineral Density in<br />

the Elderly. The Rancho Bernardo<br />

Study. Am J Epidemiol 2002;155:636-<br />

44.<br />

Die Risiken vegetarischer Ernährung<br />

betreffen vor allem Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Neue Ernährungsstudien verdeutlichen,<br />

dass Vegetarier und vor allem<br />

Veganer, speziell aber deren Nachkom-<br />

<strong>Gour</strong>-<strong>med</strong> 47

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