Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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<strong>Niels</strong> <strong>Laag</strong>: Mischklassen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für berufsbildende Schulen –<br />
Curriculare und schulorganisatorische Ansätze sowie Akzeptanzbedingungen 8<br />
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit<br />
Der demographische Wandel und seine resultierenden Folgen für Bildung und Wirtschaft ist<br />
derzeit eines der meist debattierten Themen auf politischen Kongressen und in den Medien<br />
(vgl. nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH,<br />
2008, S. 4).<br />
Denn es ist offensichtlich, dass durch den permanenten Rückgang der Schüler die<br />
Schullandschaft nachhaltig beeinflusst wird (vgl. SGSA, 2008, S. 10). Somit sind u. a.<br />
aufgrund notwendiger Schulzentralisierungen und -fusionen „seit 1990 […] bereits mehr als<br />
3000 Schulen aus der ostdeutschen Bildungslandschaft verschwunden“ (Weiß, 2004, S. 2). Da<br />
aber die Schulen neben ihrer Funktion als Bildungseinrichtung auch als Motor<br />
gesellschaftlichen Lebens dienen, sollen sie sich nicht gänzlich aus dem ländlichen Raum<br />
zurückziehen (vgl. SGSA, 2008, S. 10).<br />
Entsprechend werden vor allem in den neuen Bundesländern – speziell in Sachsen-Anhalt –<br />
große Bemühungen unternommen um möglichst eine weitere Ausdünnung der<br />
Schullandschaft zu verhindern und „das bis 2009 entstehende Schulnetz dauerhaft [zu]<br />
erhalten“ (Koalitionsvertrag, 2006, S. 19). Letzteres verdeutlicht, dass die Gewährleistung<br />
eines flächendeckenden Bildungsangebots sowie die Sicherstellung einer guten<br />
Ausbildungsqualität, welche „die Brücke in die Zukunft“ (ebd., S. 17) repräsentiert, zu einer<br />
vorrangigen organisatorischen Herausforderung unserer Zeit geworden ist (vgl. MK, 2007, S.<br />
2ff.).<br />
Somit kommt den zuständigen Gremien der Schulentwicklungsplanung <strong>von</strong> Sachsen-Anhalt<br />
enorme Bedeutung und Verantwortung zu. Denn diese müssen große Anstrengungen<br />
unternehmen, das „Netz der Schulstandorte den zurückgehenden Schülerzahlen anzupassen<br />
[…] [um] ein regional ausgeglichenes, bedarfsgerechtes und leistungsfähiges<br />
Bildungsangebot in den [jeweiligen] Landkreisen“ (MK, 2008, S. 15) zu gewährleisten, wobei<br />
ihre Entscheidungen aber auch möglichst den Wunsch der Schulstandorterhaltung<br />
berücksichtigen sollten.<br />
Aus diesen Anstrengungen zur Sicherstellung eines ausgewogenen Schulsystems heraus<br />
entwickelte sich die Mischklassenbeschulung als Element der Schulentwicklungsplanung und<br />
wurde per 01.08.2008 in Sachsen-Anhalt offiziell implementiert (vgl. MK, 2008b, S. 1).