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Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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<strong>Niels</strong> <strong>Laag</strong>: Mischklassen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für berufsbildende Schulen –<br />

Curriculare und schulorganisatorische Ansätze sowie Akzeptanzbedingungen 16<br />

Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass u. a. auch den Auszubildenden bestimmter<br />

Splitterberufe 4 der länderübergreifenden Fachklassen im ersten Ausbildungsjahr die<br />

Möglichkeit der (Mischklassen-)Beschulung vor Ort eingeräumt wird.<br />

2.2 Definition der Begriffe ‚Mischklasse’ und ‚Mischklassenbeschulung’<br />

Der Begriff ‚Mischklasse’ wird im Bereich der schulischen Aus- und Weiterbildung in<br />

vielschichtigen Zusammenhängen verwendet. Zum einen steht er stellvertretend für den<br />

gemeinsamen Unterricht <strong>von</strong> „Schülern, die die Halbtagsschule besuchen und Schülern, die<br />

am Nachmittag das Ganztagsangebot wahrnehmen“ (Ottweiler, 2005, S. 178). Zum anderen<br />

bezeichnet der Begriff ‚Mischklasse’ den „Umstand einer altersmäßigen<br />

Durchmischung“ (Amt für Volks- und Mittelschulen, 2003, S. 3) <strong>von</strong> Schulklassen und ist in<br />

diesem Kontext auch als jahrgangsübergreifende Beschulung bzw. als<br />

Mehrjahrgangsklassenbeschulung bekannt.<br />

Zudem wird in einigen Bundsländern der gemeinsame Unterricht <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Ausbildungsarten z.B. BVJ, BGJ oder BvB der BA (vgl. ISG, 2005, S. 296) sowie die<br />

gemeinsame Beschulung in allgemeinbildenden Fächern <strong>von</strong> Schülern desselben<br />

Berufsbereichs, die aber verschiedenen Fachoberschulen angehören, als ‚Mischklasse’ tituliert<br />

(vgl. Kunz, 2008). Gegenwärtig lässt sich im Labyrinth der Begriffsverwendung eine neue<br />

Anwendungsdimension erkennen, denn auch im aktuellen Kontext <strong>von</strong> ausbildungsplatz- und<br />

wohnortnaher Beschulung <strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern berufsbildender Schulen in<br />

Sachsen-Anhalt findet der Begriff ‚Mischklasse’ Gebrauch.<br />

Da sich die weiteren Erläuterungen und Untersuchungen der vorliegenden Arbeit auf die eben<br />

genannte aktuelle Anwendungsdimension beziehen, ist an dieser Stelle eine eindeutige<br />

Definition der Begriffe ‚Mischklasse’ und ‚Mischklassenbeschulung’ 5 erforderlich.<br />

4 Splitterberufe sind Ausbildungsberufe mit geringer Anzahl Auszubildender. Häufig liegt bei diesen speziellen<br />

Berufen die Anzahl der Auszubildenden bundesweit unter einhundert (vgl. KMK, 2007a, S. 1).<br />

5 Hierbei ist anzumerken, dass sich derzeit das Wort ‚Mischklassenbeschulung’ weder in den 50.000<br />

Literaturnachweisen der Literaturdatenbank Berufliche Bildung (LDBB) noch in der Datenbank des<br />

Fachinformationssystems Bildung (FIS Bildung) mit mehr als 600.000 Nachweisen zu Bildungsthemen wieder<br />

findet. Selbst große Suchmaschinen wie Google oder Yahoo landen keine Treffer. Folglich soll diese Arbeit<br />

einen wichtigen Schritt in die Richtung der Implementierung des Wortes ‚Mischklassenbeschulung’ in den<br />

bildungstheoretischen Sprachgebrauch leisten.

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