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Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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<strong>Niels</strong> <strong>Laag</strong>: Mischklassen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für berufsbildende Schulen –<br />

Curriculare und schulorganisatorische Ansätze sowie Akzeptanzbedingungen 14<br />

Bei einer Größe <strong>von</strong> rund 20.447,14 Quadratkilometern (vgl. Statistisches Landesamt<br />

Sachsen-Anhalt, 2008b) weist Sachsen-Anhalt derzeit eine durchschnittliche Schülerzahl <strong>von</strong><br />

2,9 Schülern je Quadratkilometer auf, die die berufsbildenden Schulen besuchen. Für das Jahr<br />

2020 lassen sich nur noch 2,1 Schüler je Quadratkilometer prognostizieren, so dass die<br />

„Träger der Schulentwicklungsplanung […] vor der schwierigen […] Aufgabe [stehen], ihre<br />

Schulnetze an diese demographische Situation anzupassen“ (MK, 2008a, S. 2). Diesbezüglich<br />

wurde als Lösungsvariante zur Gewährleistung eines regional ausgeglichenen,<br />

bedarfsgerechten und leistungsfähigen Bildungsangebots sowie zur Ermöglichung einer<br />

wohnort- und ausbildungsplatznahen Beschulung (vgl. MK, 2008, S. 1) im August 2008 die<br />

Form der Mischklassenbeschulung verbindlich eingeführt.<br />

2.1.2 Überspezialisierung der Ausbildungsberufe<br />

Neben der Reduktion der Schülerzahlen an den berufsbildenden Schulen, als Auswirkung der<br />

demographischen Entwicklung, spielt auch die Überspezialisierung der Ausbildungsberufe<br />

eine wesentliche Rolle im Veränderungsprozess der Schullandschaft.<br />

Der seit einigen Jahren voranschreitende „Wandel <strong>von</strong> der Industrie- zur Wissens- und<br />

Dienstleistungsgesellschaft beschleunigt sich weiter […] [und bringt] unmittelbare<br />

Auswirkungen auf den Fachkräftebedarf“ (BMBF, 2007, S. 12) mit sich. Denn mit dem<br />

enormen Wachstum des tertiären Sektors 3 geht auch das Bedürfnis der Arbeitgeber nach einer<br />

differenzierteren branchenspezifischeren (Aus-)Bildung einher (vgl. ebd., S. 12).<br />

Das deutsche Bildungssystem reagiert auf diese neuen Anforderungen des<br />

Beschäftigungssystems und die damit verbundene Ausdifferenzierung der Berufsausbildung<br />

mit unterschiedlichsten Maßnahmen (vgl. Euler/Severing, 2006, S. 27). Einerseits werden<br />

neue Berufe kreiert sowie herkömmliche Berufe neu geordnet und andererseits verschiedenste<br />

Spezialisierungsrichtungen innerhalb der einzelnen Ausbildungsberufe geschaffen (vgl. ebd.,<br />

S. 27).<br />

Doch die in den letzten Jahren zu verzeichnende inflationäre Entwicklung der<br />

Ausbildungsberufe und die hohen Spezialisierungen führen mitunter dazu, dass vielmals<br />

„keine ausreichende Anzahl <strong>von</strong> Auszubildenden [im Einzugsbereich der Berufsschule] zur<br />

Fachklassenbildung vorhanden“ (Bader/Schäfer, 1997, S. 11) ist und dementsprechend „der<br />

Unterricht […] in immer mehr Berufen nur noch […] in Bezirks-, Landes-, oder Fachklassen<br />

3 Damit sind primär unternehmensnahe und personenbezogene Dienstleistungen gemeint.

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