Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Niels Laag: Mischklassen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für berufsbildende Schulen –
Curriculare und schulorganisatorische Ansätze sowie Akzeptanzbedingungen 20
nicht dieselben Lerninhalte aufweisen“ (ebd., S. 30) als ein „alternatives Konzept vorgestellt
und unter Differenzierungsaspekten analysiert“ (ebd., S. 27).
2.3.2 Beschulungsbeispiele in ausgewählten Bundesländern
Im Bundesland Sachsen besteht gemäß der ‚Fachklassenliste mit Einzugsbereichen’ (Stand
01.08.2008) die Möglichkeit, dass „für verwandte Berufe […] zur Sicherung des Standortes
Schüler in einer Klasse zusammengefasst und im berufsbezogenen Unterricht im
erforderlichen Umfang in Gruppen unterrichtet werden“ (Sächsisches Staatsministerium für
Kultus, 2008, S. 2) können.
Folglich darf im ersten Ausbildungsjahr eine gemeinsame Beschulung von Lernenden in den
Berufsbereichen Metall-, Elektro-, Bau-, Fahrzeug- und Holztechnik sowie in dem Bereich
Farbtechnik und Raumgestaltung vorgenommen werden (vgl. ebd., S. 3). Darüber hinaus
können auch Auszubildende der gastgewerblichen Berufe im ersten und zweiten
Ausbildungsjahr im berufsbezogenen Unterricht gemeinsam beschult werden. 10
Im Freistaat Thüringen wird in den ‚Hinweisen zum Schulnetz für die staatlichen
berufsbildenden Schulen in Thüringen’ deutlich, dass „das Schulnetz 2008/2009 […] ab
Grundstufe [gilt] und […] für bestimmte, in den Berufsfeldern ausgewiesene
Ausbildungsberufe bzw. deren Fachrichtungen eine gemeinsame Beschulung bis
einschließlich Fachstufe I“ (Thüringer Kultusministerium, 2008, S. 2) erlaubt.
Somit können speziell im Berufsfeld Metalltechnik in der Grundstufe die Lernenden der
Berufe Anlagen-, Industrie-, Konstruktions-, Werkzeugs- und Zerspanungsmechaniker sowie
Metallbauer und Feinwerkmechaniker gemeinsam beschult werden. Des Weiteren ist in der
Fachstufe I für die Auszubildenden der verschiedenen Fachrichtungen des Berufes
Metallbauer ein gemeinsamer berufsbezogener Unterricht vorgesehen (vgl. ebd., 2008a, 3.
Tabellenblatt – Einzugsbereiche).
Auch in Hessen räumt das bundeslandeigene Kultusministerium speziell für Lernende von
neu geschaffenen Ausbildungsberufen eine Möglichkeit der gemeinsamen Beschulung mit
Auszubildenden anderer Berufe in der Grundstufe ein.
Somit sollen Auszubildende im Ausbildungsberuf ‚Fotomedienfachmann/
Fotomedienfachfrau’ die Grundstufe des Ausbildungsberufs ‚Kaufmann im
Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel’ und Auszubildende zum/zur
10 Hierbei ist anzumerken, dass der Ausbildungsberuf Koch nur im ersten Ausbildungsjahr gemeinsam mit
anderen Ausbildungsberufen des gastgewerblichen Bereichs beschult werden darf.