31.12.2012 Aufrufe

Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Niels Laag - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Niels</strong> <strong>Laag</strong>: Mischklassen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für berufsbildende Schulen –<br />

Curriculare und schulorganisatorische Ansätze sowie Akzeptanzbedingungen 28<br />

In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass derzeit speziell die Konzepterarbeitung im<br />

Lehrerteam eine zentrale Herausforderung darstellt, denn zahllose Pädagogen, „die häufig seit<br />

vielen Jahren Unterricht in der Schule als Einzelarbeit erlebt haben, müssen lernen, Arbeiten<br />

gemeinsam zu organisieren“ (Sloane, 2002, S. 15). Doch auch die Erarbeitung eigener<br />

Lehrpläne durch einzelne Pädagogen ist nicht <strong>von</strong> minderem Anspruch und bedarf<br />

gegenwärtig einer weiteren Unterstützung, denn häufig entsprechen „eigene Lehrpläne […] in<br />

ihrer Struktur noch […] einem herkömmlichen, nach Fachsystematik strukturierten<br />

Stoffverteilungsplan“ (Müller, 2000, S. 29).<br />

Als unterstützendes und begleitendes Instrumentarium für die berufsbildenden Schulen in<br />

Sachsen-Anhalt ist seit 1996 das Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung<br />

und Unterrichtsforschung <strong>von</strong> Sachsen-Anhalt (LISA) in den Prozess der Implementierung<br />

des Lernfeldkonzeptes fest involviert (vgl. LISA, 2000, S. 18). Dabei werden im Auftrag des<br />

Kultusministeriums ‚LISA-Koordinierungsgruppen’ einberufen, die in der Regel eine<br />

Größenordnung <strong>von</strong> drei bis vier Lehrenden aufweisen (vgl. Spanneberg, 2004, S. 222). In<br />

deren primären Aufgabenbereich liegt die Begleitung der Einführung lernfeldbezogener<br />

KMK-Rahmenlehrpläne für die duale Berufsausbildung. Somit nehmen sie zum einen eine<br />

Beratungsfunktion für Schulleitungen und staatliche Schulämter wahr und zum anderen<br />

fungieren sie als direkter Ansprechpartner für die an berufsbildenden Schulen unterrichtenden<br />

Lehrkräfte (vgl. LISA, 2000, S. 18f.). Des Weiteren findet sich im Aufgabenspektrum der<br />

‚LISA-Koordinierungsgruppen’ neben der Gestaltung <strong>von</strong> exemplarischen Lernsituationen<br />

auch die Entwicklung <strong>von</strong> so genannten ‚Richtlinien, Grundsätze und Anregungen’ (RGA) für<br />

das Kultusministerium wieder. Letztere werden über den Landesbildungsserver veröffentlicht<br />

und sollen somit den Lehrenden hilfreiche Anregungen für die Entwicklung eines<br />

Schulcurriculums innerhalb der Fachkonferenzen und Bildungsgangteams geben (vgl.<br />

Spanneberg, 2004, S. 221).<br />

Da die Implementierung des Lernfeldkonzeptes anfänglich zu Turbulenzen in der schulischen<br />

Berufsausbildung führte (vgl. Bader, 2000, S. 33) und gegenwärtig immer noch in einzelnen<br />

berufsbildenden Schulen <strong>von</strong> Sachsen-Anhalt dieses Konzept im „Zusammenhang mit<br />

handlungsorientiertem Unterricht […] erst im Anfangsstadium begriffen ist“ (Dimanski, 2004,<br />

S. 300), lässt es sich mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen, dass sich auch die Entwicklung<br />

und Umsetzung der Schulcurricula unter dem Aspekt der Mischklassenbildung nicht weniger<br />

problematisch gestalten wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!