Deutsche Warenkunde- und Technologie-Tage - DGWT
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GERHARD LACHENMANN 80 JAHRE<br />
NEWS FROM THE SOCIETIES / ANNOUNCEMENTS<br />
Am 8. Juli 2008 feierte in Tübingen Gerhard<br />
Lachenmann, der Doyen der deutschen Warenverkaufsk<strong>und</strong>e,<br />
einen r<strong>und</strong>en Geburtstag, zu dem die<br />
<strong>DGWT</strong> herzliche Grüße <strong>und</strong> Wünsche entbietet.<br />
Im Jahre 1928 in Reutlingen geboren, teilte er das<br />
Schicksal seiner Generation: 1944 <strong>und</strong> 1945 Kriegsdienst<br />
als Luftwaffenhelfer, Abitur in der Zeit der größten<br />
Not nach dem 2. Weltkrieg. Während der Schulzeit<br />
(Abitur 1946) <strong>und</strong> der Studienzeit in Tübingen, die er<br />
1951 als Diplomvolkswirt abschloss, arbeitete er im<br />
Unternehmen der Eltern, einer Holzhandlung, mit. Von<br />
1951 - 1954 verbrachte er Wanderjahre in Kanada <strong>und</strong><br />
den USA.<br />
Gerhard Lachenmann war ab 1955 Lehrer an den Kaufmännischen Schulen in Reutlingen <strong>und</strong> Tübingen,<br />
zunächst hauptsächlich in Einzelhandelsklassen. Ab 1975 führte ihn sein Berufsweg nach Berlin, zunächst an<br />
das B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildungsforschung (BBF), ab 1980 dann bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990<br />
an das Institut für Berufspädagogik der Universität (TH) Karlsruhe als Lehrbeauftragten im Studiengang<br />
Gewerbelehrerausbildung.<br />
Sein Interesse für die Berufsausbildung im Einzelhandel brachte ihn schon früh dazu, zu diesem Thema zu<br />
schreiben <strong>und</strong> zu veröffentlichen, so eine<br />
• Didaktik <strong>und</strong> Methodik des Verkaufsunterrichts (1972) <strong>und</strong> mehrere Schulbücher, z. B.<br />
• Wir lernen verkaufen (1974), das für eine damals noch ungewohnte Handlungsorientierung des<br />
Unterrichts stand,<br />
• Gutes Verkaufen: Lern <strong>und</strong> Arbeitsbuch für den handlungsorientierten Unterricht in Warenverkaufsk<strong>und</strong>e,<br />
(4., überarbeitete Auflage, 2003); ferner zahlreiche Zeitschriftenaufsätze wie<br />
• Der Beratungsverkauf – die Lebenslüge der Warenverkaufsk<strong>und</strong>e (in: Wirtschaft <strong>und</strong> Erziehung<br />
11/1995).<br />
Zusammen mit seiner Ehefrau Sigrun, geb. Wagner, Diplomhandelslehrerin, Studienprofessorin, begründete<br />
er im Jahre 2001 die <strong>Deutsche</strong> Stiftung für Warenlehre (rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts). Die<br />
Stiftung verfolgt den Satzungszweck Förderung von Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Bildung, Ausbildung <strong>und</strong><br />
Erziehung im Bereich der Warenlehre, unter besonderer Berücksichtigung der Lebensmittelwarenk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
des Qualitätsaspektes. Die Stiftung ist teils fördernd tätig – als Beispiel sei hier der Zuschuss zu den<br />
Druckkosten der letzten Hefte von FORUM WARE genannt –, teils entfaltet sie eine Eigentätigkeit, die sich<br />
vor allem in der Schriftenreihe der <strong>Deutsche</strong>n Stiftung für Warenlehre mit bisher drei Veröffentlichungen<br />
ausdrückt:<br />
• Bd. 1: Der Ware Sein <strong>und</strong> Schein (2002). Zwölf Texte über die Warenwelt, in der wir leben.<br />
• Bd. 2: Warenethik <strong>und</strong> Berufsmoral im Handel (2005). Beiträge zur Innovation der kaufmännischen<br />
Bildung.<br />
• Bd. 3: Wolfgang Beyen: Handlungsorientierter Unterricht in Warenverkaufsk<strong>und</strong>e (2007).<br />
Ein vierter Band mit warenbezogenen Unterrichtseinheiten zur Wirtschafts- <strong>und</strong> Unternehmensethik ist in<br />
Vorbereitung.<br />
Weltoffene Praxis <strong>und</strong> theoretisches Interesse, umfassende Bildung <strong>und</strong> hohe fachliche Kompetenz, bürgerschaftliches<br />
Engagement <strong>und</strong> unverwechselbarer Humor kennzeichnen den Jubilar <strong>und</strong> seinen Lebensweg. Die<br />
Mitglieder der <strong>DGWT</strong> wünschen ihm Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlergehen <strong>und</strong>, zusammen mit seiner Frau, gute<br />
Jahre in Tübingen.<br />
Reinhard Löbbert<br />
FORUM WARE 36 (2008) Nr. 1 - 4