Musik im Internet
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FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
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1 Geschichte der digitalen <strong>Musik</strong>speicherung<br />
Digitale Speicherung von Audio Daten ist erst seit der CD-Revolution möglich. Das<br />
1982/83 eingeführte Compact Disc Digital Audio System löste innerhalb weniger<br />
Jahre die bis dahin gebräuchliche analoge Schallplattentechnik ab, die sich über<br />
einen Zeitraum von fast 100 Jahren hatte etablieren können. Wichtig für die<br />
Durchsetzung des Systems war der gesättigte Schallplattenmarkt und die<br />
Ausgestaltung der CD zum Konsumgut. Gerade weil sich in der einfachen äußeren<br />
Benutzbarkeit des Systems die dahinterstehende technische Komplexität nicht<br />
spiegelt, gelang es, innerhalb des großen, bestehenden Marktes für<br />
Tonträgerprodukte die Schallplatte durch die CD zu substituieren. Gleichzeitig konnte<br />
die hoch entwickelte Mikroelektronik erstmals in großem Umfang ins individuelle<br />
Privatleben eindringen.<br />
Die <strong>Musik</strong>industrie erhielt durch das neue Medium einen erneuten Aufschwung, das<br />
<strong>Musik</strong>hören wurde bequemer und qualitativ besser. Die CD bestach und besticht vor<br />
allem durch die gute Soundqualität (kein Rauschen), ist sehr beschädigungsresistent<br />
und sehr bequem in der Handhabung (schneller Zugriff auf einzelne Titel). Trotzdem<br />
scheint so etwas wie das „Lebendige“, welches die Schallplatten scheinbar<br />
besassen, verloren gegangen zu sein. Dies ist vielleicht ein Grund, weshalb die<br />
jüngsten Entwicklungen in Richtung <strong>Musik</strong>erlebnis und Raumklang, wie z.B. die<br />
Super Audio CD oder DVD Audio, gehen.<br />
Gleichzeitig entstand eine gegenläufige Bewegung mit geringerer Soundqualität: Mit<br />
der Entwicklung, Audio Dateien kompr<strong>im</strong>ieren zu können, wurde die Verbreitung und<br />
der Austausch von <strong>Musik</strong>stücken via <strong>Internet</strong> ermöglicht. Das MP3 Format avancierte<br />
Ende der Neunziger Jahre zum Quasi-Standard für digitalisierte <strong>Musik</strong> auf dem Netz.<br />
Tabelle 1-1: Milestones der digitalen Speicherung<br />
1982/8<br />
3<br />
Philips und Sony führen die CD (Compact Disc Digital Audio System) ein, welche sich<br />
innert kürzester Zeit zum Industriestandard entwickelt.<br />
1990 Sony und Philips produzieren den Standard für die beschreibbare CD-Rom (CD-R) und<br />
eröffnen neue Möglichkeiten <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kopierbereich.<br />
1992 Sony beginnt mit dem Verkauf der MiniDisc. Eine Disc, welche physisch kleiner ist als die<br />
herkömmliche CD und dabei gleich viel Speicherplatz aufweist, da die Kompression<br />
grösser ist. Die MD soll die CD und Kassette ersetzen - was ihr aber nicht gelingt.<br />
1995 Das DVD-Video und DVD-Rom werden vorgestellt. Die DVD unterscheidet sich äusserlich<br />
kaum von einer herkömmlichen CD, ist aber zweiseitig bespielbar, fasst 7.5 mal die Daten<br />
einer CD und hat eine durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit, die ca. 3 mal so<br />
hoch ist. Die DVD ist prädestiniert für Filme, da pro Seite 133 Min. gezeigt werden können,<br />
dies mit 8 wählbaren Sprachen und 32 verschiedenensprachigen Untertiteln.<br />
1996 Das seit 1987 vom Frauenhofer Institut entwickelte MP3 Format wird von den ersten<br />
Surfern fürs <strong>Internet</strong> entdeckt.<br />
1997 MP3.com wird von Michael Robertson gegründet, anfänglich mit 3,000 <strong>Musik</strong>stücken zum<br />
freien Download. Innerhalb eines Jahres wird sie mit drei Millionen Besuchen monatlich zur<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 5/37