Das Werk - ernst wiechert im internet
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Ernst Wiechert - <strong>Das</strong> <strong>Werk</strong> Friedrich Bruns<br />
Romans Der Wald. Die Ernte kann erst nahen, wenn der umgepflügte Acker,<br />
geebnet und gelockert durch menschliche Arbeit unter steter Mitwirkung<br />
der mütterlichen Natur, aufnahmebereit die Saat empfangen hat. Nur wenn<br />
die Zeit erfüllet ist, kann die Saat gedeihen und reifen.<br />
<strong>Das</strong> neue Buch trägt die Bezeichnung Roman und ist - bis zu den Jeromin-<br />
Kindern - das bei weitem umfangreichste <strong>Werk</strong> des Dichters, voll bunter Verwicklungen,<br />
weiter Verzahnungen und zugleich wohl das unruhigste, leidenschaftlichste,<br />
ja gequälteste Buch Wiecherts. Kein anderes ist nach Form<br />
und Gehalt so sehr Zeugnis innerer seelischer Qual. Die Effekte sind manchmal<br />
grell, gesucht, das Böse, das sich dem Helden auf seinem Lebens- und<br />
Leidenswege entgegensetzt, allzuteuflisch, urböse, in Menschen der höheren<br />
Kreise verkörpert. Der Roman ist ungewöhnlich stark ich-bezogen, was<br />
sich schon <strong>im</strong> Titel andeutet. Andreas hatte dem Dichter jene Tante Veronika<br />
benannt, die so nachhaltig durch ihre phantasiereiche Erzählungsgabe<br />
auf die Entwicklung des Kindes eingewirkt hatte. Der Name Nyland ist<br />
natürlich symbolisch für den Sucher nach geistigem Neuland. Stellte Wiechert<br />
dem Totenwolf die Verse aus Rilkes Stundenbuch voran, so spricht<br />
hier in dem vorangestellten Gedicht der Dichter selber. Der Titel Dem unbekannten<br />
Gott fällt wohl kaum zufällig mit dem des berühmten Gedichts des<br />
jungen Nietzsche zusammen. Diese Verse sind ein weit unmittelbareres<br />
Bekenntnis Wiecherts als die Rilkeverse, die doch, als Zitat, mehr einen<br />
ersehnten Zustand ausdrücken als einen wirklichen Tatbestand. Diesen stellen<br />
die eigenen Verse dar, sie führen uns näher an Wiecherts Gottesbild<br />
heran, aber Gott bleibt fern, unerreichbar, unendlich fremd, furchtbar und<br />
rätselhaft. Die Verse wirken wie ein Vorklang des Hiobswortes, das Wiechert<br />
seinen Jeromin-Kindern vorangestellt hat: "Um Gott her ist schrecklicher<br />
Glanz". Gott ist nicht mehr der sanfte Nachbar jeder Not, diese Worte<br />
erklingen wie aus einer für den Dichter vollständig versunkenen Welt. <strong>Das</strong><br />
neue Gottesbild, das sich dem Dichter ankündet, ist umstrahlt von einem<br />
furchtbaren Glanz. Der junge Luther hatte aus inneren und äußeren Nöten<br />
heraus Ähnliches erlebt.<br />
ERNST WIECHERT Der Mensch und sein <strong>Werk</strong><br />
Eine Anthologie<br />
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