Das Werk - ernst wiechert im internet
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Ernst Wiechert - <strong>Das</strong> <strong>Werk</strong> Friedrich Bruns<br />
Leben, weniger verfehlt aus eigener Schuld als aus der gottfremden Unnatur<br />
der Menschenwelt, die er zu Gott führen will. Mitschuldig aber ist Andreas<br />
Nyland: die lebensfremde, ja lebensfeindliche Askese hat ihm den Weg versperrt.<br />
Den Gegenpol bilden Jons und Grita, die sich nach schweren Kämpfen<br />
ein Stück Scholle errungen haben, Kinder zeugen und so der Erde und<br />
dem Leben dienen. Aus der von der Maschine entstellten Gesellschaft geht<br />
der Weg in das lebendige Wirken und Weben der Natur. In der Einsamkeit<br />
der Moore und Wälder mag der Knecht Gottes den Gott finden, den er bisher<br />
umsonst in sehnsuchtsvoller Qual gesucht.<br />
Trotz des Dichters Zeugnis, der in diesem <strong>Werk</strong> den inneren Umbruch sieht<br />
(und der innere Umbruch, der sich in den früheren <strong>Werk</strong>en andeutet, ist hier<br />
vollendet) verkörpert sich in diesem <strong>Werk</strong>e mehr der gewaltsame Abschluß<br />
der alten als die sieghaft klare Verkündigung der neuen Epoche. Die Dichtung<br />
vom Knecht Gottes bringt kaum mehr als das noch mit dem Dunkel ringende<br />
Herandämmern des noch fernen klaren Tages, während<br />
gewitterschwangere Sturmwolken den Horizont verdüstern. Bezeichnend<br />
ist auch, daß zwei Jahre vergehen, ehe das nächste <strong>Werk</strong> Wiecherts sich<br />
vollendet: Die Novellensammlung Der silberne Wagen. Von den sieben<br />
Novellen gehört eine, die Legende vom letzten Wald - wie schon der Stil zeigt<br />
- der Vergangenheit an: sie ist eine Umdichtung des Romans Der Wald. Die<br />
sechs anderen Novellen sind in den beiden Jahren nach der Vollendung des<br />
Romans entstanden. Ruht sich die Seele des Dichters vielleicht in diesen<br />
Novellen aus nach der Wirrsal und der bis aufs äußerste getriebenen An<br />
Spannung, wie Kleist sich von der erschütternden Tragik und der künstlerisch<br />
straffen Form der Penthesilea in die aufgelöste freie Märchenwelt seines<br />
Käthchens flüchtet, um da auszuruhen? In diesen Novellen zeigt sich<br />
zum ersten Mal in einer ruhigen Beschaulichkeit das große epische Talent<br />
Wiecherts in seiner Vollendung. Der Epiker hat Zeit: alles atmet beschauliche<br />
Ruhe. In keinem von den früheren <strong>Werk</strong>en des Dichters zeigt sich diese.<br />
Hier tritt sie in die Erscheinung, da das vierte Lebensjahrzehnt so gut wie<br />
abgeschlossen ist. Im Osten reifen die Menschen spät, nach Wiecherts<br />
Wort. So heißt es in seinem Selbstbildnis, das uns sowohl vorwärts weist als<br />
auch die bisher durchmessene Strecke aufhellt: "Ich begann mit dem Wald<br />
und der Bibel, und damit werde ich auch wohl aufhören. Ich komme aus der<br />
,ostischen' Welt, und viele meinen, das sei eine dumpfe, gebeugte Welt. Aber<br />
ERNST WIECHERT Der Mensch und sein <strong>Werk</strong><br />
Eine Anthologie<br />
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