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Das Werk - ernst wiechert im internet

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Ernst Wiechert - <strong>Das</strong> <strong>Werk</strong> Friedrich Bruns<br />

auf den Acker treibt: er kann nicht anders, er muß dem lebendigen Leben<br />

dienen. Allnächtlich mäht er mit der Sense auf dem Riesenacker eines adligen<br />

Gutsherrn. Die nächtlich geschnittenen Schwaden erregen Aufsehen,<br />

und so findet eines Nachts die Schwester des Gutsherrn ihn bei der Arbeit.<br />

Sie beugt sich der schlichten naturverbundenen Einfachheit seines Wesens,<br />

sie bindet für ihn die Garben. Der gemeinsame Dienst an der mütterlichen<br />

Erde gibt auch ihrem Leben Sinn und Gehalt. So finden sich der Arbeiter<br />

und die adelsstolze Gräfin zusammen in sinnvollem Tun und dann in der<br />

Liebe. Monate vergehen. Da bäumt sich das Standesbewußtsein der Gräfin<br />

auf gegen die hereindrohende Schande, als sie ein Kind erwartet. Sie klagt<br />

den Arbeiter Malte an: er habe ihr Gewalt angetan. Malte aber verweigert in<br />

seinem schlichten Edelmut vor Gericht jedes verteidigende Wort: wie kann<br />

er die Geliebte angreifen! Da zwingt die Einsicht des ihn verteidigenden<br />

Rechtsanwalts die Gräfin zum Geständnis: die schmale Ährenkette, die der<br />

Angeklagte verborgen um den Hals trug, mit der die Gräfin den Liebesbund<br />

besiegelt, kommt ans Licht, und sie bekennt die Wahrheit. Die schlichte<br />

Güte, die jedem Dienst an der Erde innewohnt, hat gesiegt über die Verharschung<br />

gesellschaftlicher lebensfeindlicher Unnatur.<br />

Während der Arbeit an diesem Novellenkreis, worin das Nachwirken des<br />

Krieges zurücktritt, vollendet sich Ernst Wiecherts innere Abrechnung mit<br />

seinem Erleben des Krieges in Jedermann. Geschichte eines Namenlosen,<br />

<strong>Das</strong> hier geschilderte Einzelschicksal hat allgemeine symbolische Bedeutung.<br />

Darum der Titel. Es ist der zweite Band einer Romantrilogie von der<br />

Passion eines Kindes. Es ist bezeichnend, daß der Held dieser Dichtung den<br />

Namen Johannes trägt: in der Einsamkeit dieser Kinder -seele klingt viel<br />

Selbsterlebtes mit. Was der einsichtsvolle Lehrer gegen Ende der Passion<br />

eines Kindes zu Johannes sagt, gilt vom Dichter selber, der so rückblickend<br />

seine eigene Entwicklung schildert: "Du bist kein Mensch der Leitern, der<br />

auf jeder Sprosse ausruht. Du bist ein Mensch der Stürze. Jedes Jahr wirst<br />

du höher steigen, und jedes Jahr wirst du tiefer stürzen. Alle Dichter haben<br />

so gelebt, und nur so haben sie von H<strong>im</strong>mel und Hölle gewußt." Man denkt<br />

an das Wort Oscar Wildes:<br />

For he who lives more lives than one<br />

More deaths than one must die.<br />

ERNST WIECHERT Der Mensch und sein <strong>Werk</strong><br />

Eine Anthologie<br />

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