Die Burgergemeinde Bern - Burgerbibliothek Bern
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Abb. 39: Der Stecklikrieg vom September 1802 brachte<br />
dem Kanton <strong>Bern</strong> für wenige Tage die Herrschaft einer<br />
vorwiegend patrizischen, altgesinnten Standeskom-<br />
lers» ein neues Vertragswerk, die sogenannte Me-<br />
diationsakte, in Empfang zu nehmen. <strong>Die</strong> Epoche<br />
der Helvetik wurde ausgeläutet.<br />
<strong>Die</strong> bürgerlichen Gesellschaften<br />
Ähnlich, wie die <strong>Burgergemeinde</strong> der Stadt <strong>Bern</strong> die<br />
bewegte Zeit der Helvetischen Republik überstand,<br />
taten dies auch die bernischen Gesellschaften, die<br />
durch die Umwälzungen allerdings einiger ihrer<br />
Aufgaben entkleidet wurden. <strong>Die</strong> Einführung der<br />
Handels- und Gewerbefreiheit und die Aufhebung<br />
des Zunftzwangs beendete die Bindungen des<br />
mission. Sie wurde von der Gemeindekammer von <strong>Bern</strong>,<br />
der Vertretung der <strong>Burgergemeinde</strong>, finanziert.<br />
Handwerks an die Gesellschaften, auch verloren<br />
diese ihre militärischen Funktionen. Andere öffent-<br />
liche Obliegenheiten jedoch blieben ihnen erhalten,<br />
so die Rolle im Feuerwehrwesen der Stadt <strong>Bern</strong>. Vor<br />
allem aber die Pflicht, für die Armen unter den Ge-<br />
sellschaftsangehörigen zu sorgen, blieb ihnen über-<br />
bunden, der bereits genannten Angst des finanz-<br />
schwachen Staates wegen, sich mit dieser Aufgabe<br />
zu belasten.<br />
Nachdem jede Aufteilung von Zunftvermögen im<br />
Juni 1798 von der Zentralregierung generell verbo-<br />
ten worden war, bestand die Politik der bernischen<br />
Gesellschaften bis 1803 darin, ihre Güter - zumeist<br />
ein Armen- und ein Stubengut - «als ein heiliges Ei-