Hochgeschwindigkeitskameras im Physikunterricht
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2.3.5. Weitere Messwerte bearbeiten<br />
2.3 Videoanalyse mit measure dynamics<br />
measure dynamics bietet ein großes Spektrum an Möglichkeiten die Messwerte weiter<br />
zu verarbeiten. Die Ähnlichkeit zu Tabellenkalkulationsprogrammen wie Excel täuscht;<br />
die Werte werden anders berechnet. Wird eine neue Spalte gewählt, wird automatisch<br />
nachgefragt, welche Werte in dieser Spalte berechnet werden sollen. Klickt man rechts<br />
neben „[Momentan definierte Formel]“, klappt sich eine Liste mit den gängigsten Untersuchungsgrößen<br />
aus. Es stehen die Beträge von Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung, die<br />
Kraftkomponenten, diverse Energien bis hin zum Drehwinkel, Tangential- und Radialbeschleunigungskomponenten<br />
oder die vorangegangenen x und y Positionen zur Auswahl.<br />
Formeln und Einheiten werden automatisch gesetzt, können aber auch geändert werden.<br />
Außerdem besteht die Möglichkeit Werte aus einem anderen Tabellenfenster zu übernehmen.<br />
Dazu öffnet man eine neue Spalte und gibt als Formel „TABLE1:v_y“ ein, um<br />
beispielsweise in Tabelle 2 die y-Werte der Geschwindigkeit von Tabelle 1 zu übernehmen.<br />
2.3.6. Messfehlerabschätzung bei measure dynamics<br />
An dieser Stelle wird der Versuch unternommen eine allgemeine Fehlerrechnung für Videoanalysesoftware<br />
vorzunehmen. Der erste Ansatz ist die Fehlerfortpflanzung. Zuerst werden<br />
dazu die möglichen Fehlerquellen betrachtet:<br />
Skalierung: Bei der Skalierung treten die ersten (allerdings vernachlässigbaren) Fehler<br />
auf. N<strong>im</strong>mt man an, dass be<strong>im</strong> Skalieren sowohl am Anfang als auch am Ende aufgrund<br />
der pixeligen Auflösung des Videos nur auf ein Pixel genau gemessen werden<br />
kann, ist der Fehler der Skalierung σs = ± √ 2 s , wobei s die Länge des Referenz-<br />
#pxl<br />
objektes (Maßstab) und #pxl die Anzahl der Pixel (einheitenlos) dieser Länge ist. Ist<br />
beispielsweise das Referenzobjekt 1m lang (s = 1 m) und #pxl = 100 Pixel, dann ist<br />
der Skalierungsfaktor f = s 1m<br />
m<br />
= =0,01 . Auch die Länge s ist fehlerbe-<br />
#pxl 100 Pixel Pixel<br />
haftet, wobei der Fehler bei parallaxenfreier Aufnahme vernachlässigt werden kann.<br />
#pxl ergibt sich aus der Differenz #p_ende − #p_anfang. Beide sind fehlerbehaftet. Es<br />
kann<br />
σ#p_ende<br />
= σ#p_anfang ≥ 1 Pixel<br />
angenommen werden. Daraus ergibt sich<br />
σ#pxl<br />
= �<br />
σ 2 #p_ende + σ2 #p_anfang ≥ √ 2 Pixel.<br />
Mit dem Fehlerfortpflanzungsgesetz ergibt sich<br />
σf = ¯ �<br />
�<br />
�<br />
f · �<br />
� �<br />
σs<br />
2<br />
¯s<br />
+<br />
� σ#pxl<br />
#pxl<br />
mit ¯x als Mittelwert aller x. Daσs ≈ 0 ist, gilt weiter<br />
σf ≈ ¯ f · σ#pxl<br />
.<br />
#pxl<br />
�<br />
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