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Hochgeschwindigkeitskameras im Physikunterricht

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3.3 Der Looping<br />

Auf der gesamten Strecke werden in diesem Exper<strong>im</strong>ent 0,097 J nicht umkehrbar umgewandelt.<br />

Im Looping selbst werden<br />

Eirr Looping = Eirr(t2) − Eirr(t1) =0,097 J − 0,053 J =0,044 J<br />

umgewandelt. Im (steiferen) Looping ist der Energieverlust geringer als auf der (flexiblen)<br />

Beschleunigungsstrecke. Bezogen auf die Startenergie beträgt der „Energieverlust“ 41%.<br />

3.3.2.2. Betrachtung der kinetischen Größen<br />

Auf den beiden Bildern in Abb. 3.4 ist gut erkennbar, dass die Geschwindigkeit (grüne<br />

Vektorpfeile) tangential zur Bahnkrümmung verläuft. Dies deckt sich, zumindest qualitativ,<br />

mit der physikalischen Theorie. Betrachtet man das Tempo des Fahrzeugs in Tabelle<br />

2, stellt man fest, dass der Wagen zum Zeitpunkt t1 (Einfahrt in den Looping) ein Tempo<br />

von |�v(t1)| =3,883 m<br />

s und zum Zeitpunkt t2 (Ausfahrt aus dem Looping) „nur“ noch von<br />

|�v(t2)| =3,297 m hat. Die von der Gleichung (3.13) geforderte Mindestgeschwindigkeit<br />

s<br />

für den Looping mit Radius R =0,255 m <strong>im</strong> reibungsfreien Fall beträgt <strong>im</strong> tiefsten Punkt<br />

|v| =3,54 m,<br />

also etwa 12,7 km/h. Das Tempo ist be<strong>im</strong> Einfahren ∼ 10% größer, be<strong>im</strong><br />

s<br />

Ausfahren ∼ 7% geringer als die durch die Theorie geforderte Mindestgeschwindigkeit.<br />

Die Bahn übt also eine bremsende Kraft auf den Wagen aus.<br />

Abbildung 3.4.: In die Bilder sind die Beschleunigung �a und die Geschwindigkeit �v eingegestempelt,<br />

wobei links der Wert jedes 12. Frames und rechts der Wert<br />

jedes 6. Frames berücksichtigt wird.<br />

Der Blick auf die Beschleunigungen ist noch aufschlussreicher. Bereits auf der gekrümmten<br />

Bahn vor dem Looping wirkt eine Beschleunigung von der Bahn auf das Fahrzeug 2 . Die<br />

auf das Fahrzeug wirkende Beschleunigung wird durch den violetten Pfeil visualisiert. Die<br />

Neigung eines Beschleunigungspfeiles in Fahrtrichtung zeigt, dass auf den Wagen, neben<br />

der Normalbeschleunigung durch die Zentripedalkraft der Bahn, auch eine Beschleunigung<br />

in Fahrtrichtung wirkt; ist der Pfeil gegen die Fahrtrichtung geneigt, wirkt demnach eine<br />

abbremsende Kraft. Auf beiden Bildern der Abbildung 3.4 ist deutlich erkennbar, dass<br />

der Wagen zwischen Einfahren in den Looping und dem Durchfahren des Scheitelpunktes<br />

abgebremst wird. Nach Passieren des höchsten Punktes des Loopings wird der Wagen<br />

2 An dieser Stelle sei angemerkt, dass auf jeden Wechselwirkungspartner gleich große Kräfte wirken.<br />

Kräfte auf feststehenden Unterlagen, wie beispielsweise die Kraft vom Wagen auf die Bahn, können<br />

jedoch mit Videoanalyseprogrammen nicht gemessen werden. Aber die Gesamtkraft auf das Gefährt<br />

ist proportional zur Beschleunigung.<br />

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