Mein Leben nach der ILB - Lernwerkstatt Brigittenau

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Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau Nr. 6 - April 2008 Wie war für dich der Wechsel ans Gymnasium? C: Schwer. Was hat dir den Wechsel erleichtert? C: Freundschaften(leider nicht aus der ILB) Welche Hobbys hast du? C: Lesen, (manchmal) Rad fahren, zeichnen, mit Freunden zusammen sein. Hast du bereits eine Idee, als was du später gerne arbeiten würdest? C: Ja, (Comic)Zeichner, Koch oder Goldschmied, auf jeden Fall etwas Kreatives. Möchtest du der ILB noch eine Nachricht schicken? Welche? C: Ja… Sie soll noch gute 100 Jahre halten. Danke für deine Zeit und Alles Gute weiterhin Constantin wurde von Veronika Nunez interviewt. Constantins Mail an die ILB: Liebe ILB, es war eine wunderbare Volksschulzeit an der ILB! Ich wäre viel lieber länger bei euch geblieben (meine Lehrerinnen Carmen und Sandra waren viel netter als meine Gymnasiumslehrer). Die Art des Lernens und der Unterricht waren sehr toll und deshalb war ich sehr motiviert und habe fröhlicher gelernt. Jetzt fehlt mir die Freiheit in der Schule und alles wird mir befohlen. Constantin (F) Ich will die ILB allen Kindern weiterempfehlen. Liebe Grüße, Die Antwort des Hrn. Direktors: lieber constantin! schön, von dir zu hören und zu lesen und dich - so viel größer! - auf dem bild zu sehen! dürfen wir das für den kommenden oder einen der nächsten tills verwenden?! für alles weitere wende dich bitte direkt an martina wolf von der redaktion unter ilb10@gmx.at´ alles liebe weiterhin wünschen dir die ILB, TILL und dein ehemaliger direktor!! Fanny Seite 22
Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau Nr. 6 - April 2008 Meine Schwester und die „schöne Hand“ Die Margit und der Igel Historisch-Biografisches Meine Geschichte beginnt mit der Geburt meiner Schwester Doris in den späten Tagen des Oktobers 1950. Sechs Jahre später, 1956, wurde ich als zweite Tochter meiner Eltern geboren. Auch ein Winterkind, das in diesen Jahren, knapp nach diesem schrecklichem Krieg, nicht unwesentlich ist zu bemerken. Durch Erzählungen meiner Eltern weiß ich, dass ich ein sehr aufgeweckter Säugling war. Schon im Alter von drei Monaten versuchte ich dem damals üblichen Wickelpolster zu entfliehen. Doris, meine große Schwester, beobachtete mich Neuankömmling sehr interessiert. Sie versuchte mit den gleichen Brabbeltönen, die ich von mir gab, verbal Kontakt mit mir auf zu nehmen. Schnell entstand eine enge Geschwisterbindung. Meine ersten Worte waren Mama und Doli, im stolzen Alter von elf Monaten. Für Doris war ich die Magit, fällt bei meinem Namen nicht so sehr auf, dass wir das „r“ erst gut drei Jahre später lernen sollten. Mit fünf Jahren, zur Vorbereitung auf die Schule, begann für mich die Kindergartenzeit. Die ersten Schritte aus der Familie. Ich erlebte zum ersten Mal gleichaltrige Kinder, und gleich so viele. Möchte noch erwähnen, dass wir bis dahin auf dem Land und recht zurückgezogen lebten, erst kurz vorher aus dem niederösterreichischem Herzogenburg nach Wien übersiedelt waren. So ganz genau kann ich mich an die ersten Tage im Kindergarten nicht erinnern. Eine Begebenheit hat sich jedoch ganz fest eingeprägt. Sie hat mich in all meinem Tun erschüttert. Meine Kindergartentante schaffte mir an, ab sofort mit der schönen Hand zu zeichnen, zu schneiden, die Spielfiguren beim „Mensch ärgere dich nicht“ zu führen,“ Weil sonst tust du dir in der Schule ganz schwer. Alles mit der schönen Hand machen! Ja!!!!!“ Viele Tage betrachtete ich meine Hände von allen Seiten. Versuchte den Unterschied zwischen meinen Händen auszumachen. „Welche Hand ist die Schöne?!!!“ fragte ich einige Tage später, meine Hände vor mich gestreckt, die Tante. Endlich wollte ich es wissen. Durch diese Frage hat sich im Jahre 1961 eine Kindergartentante in ihrer Autorität untergraben gefühlt, sicher war es damals schon eine Beleidigung Linkshänderin zu sein, nicht der Norm zu entsprechen, aber so laut -weil aufgeregt- zu fragen, eine Frechheit. Die erste Vorladung meiner Mutter war fällig. Viele sollten folgen auch in den nächsten Jahren meiner Schullaufbahn. Das Umgewöhnen auf rechts, dem meine Mutter schon am Beginn der ersten Volksschulklasse zugestimmt hatte, war mit körperlicher Gewalt verbunden. Leicht war ein Gürtel entwickelt, der sich um das Handgelenk meiner unschönen Hand legte, um diese auf den Rücken zu biegen und zu fixieren. Gut war es in diesen schwierigen Zeiten eine große Schwester zu haben, bei der ich mich ausweinen konnte. Der ich erzählen konnte, was auch toll war in der Schule. Ihr Seite 23
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