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Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

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kann kaum von einer zufriedenstellenden Situation gesprochen werden. So sind<br />

auch zwanzig Jahre nach Verkündung der sogenannten Software-Krise in allen<br />

Phasen des Software-Lebenszyklus Schwierigkeiten zu verzeichnen:<br />

• Während der Analyse<br />

- werden die Anforderungen häufig nicht vollständig und authentisch erfaßt.<br />

- vollzieht sich die Kommunikation zwischen den Beteiligten (Entwickler,<br />

Anwender, Führungskräfte) nicht auf einer einheitlichen Sprachebene.<br />

- werden die Ergebnisse so präsentiert, daß den Anforderungen an den Softwareentwurf<br />

nicht in wünschenswerter Weise genügt wird.<br />

• Für das Design und die Implementierung gilt:<br />

- Die Software-Architektur berücksichtigt Anforderungen an Wartbarkeit und<br />

Anpaßbarkeit nicht in wünschenswerter Weise.<br />

- Der implementierte Code ist in der Regel durch ein geringes Maß an Portabilität<br />

gekennzeichnet.<br />

- Die Planung und Durchführung von DV-Projekten ist mit einem hohen Maß<br />

an Unsicherheit über den zeitlichen Ablauf und den Ressourcenbedarf verbunden.<br />

- Die Qualifikation der Systementwickler ist häufig unzureichend.<br />

- Der Übergang von Design zu Implementierung ist sehr aufwendig und häufig<br />

mit dem Verlust von Information verbunden.<br />

- Die Dokumentation ist nicht vollständig und unverständlich. Es gibt häufig<br />

keine Richtlinien für eine einheitliche Dokumentation.<br />

- Der sogenannte Anwendungsstau ist immer noch weit verbreitet. 1<br />

Es liegt auf der Hand, daß die skizzierten Unzulänglichkeiten erhebliche<br />

betriebswirtschaftliche Konsequenzen haben: Sie stehen für einen erhöhten Aufwand<br />

der Software-Entwicklung und -pflege sowie für unzulänglich gestaltete<br />

Systeme, deren organisatorische Einbindung zu wünschen übrig läßt. Eine<br />

wesentliche Ursache für diese Schwierigkeiten ist darin zu sehen, daß die am<br />

Prozeß der Systementwicklung Beteiligten unterschiedliche Perspektiven auf das<br />

Problem haben: Während die einen (software-) technische Aspekte im Vordergrund<br />

sehen, ist die Wahrnehmung anderer wesentlich durch den Blickwinkel der<br />

eigenen Aufgabe geprägt. Solche Perspektivendifferenzen sind schwer zu überwinden,<br />

da die technischen Aspekte der Datenverarbeitung eine hohe Komplexität<br />

aufweisen, für die sich im Zeitverlauf eine entsprechend aufwendige Fachterminologie<br />

entwickelt hat.<br />

Es ist seit langem allgemein anerkannt, daß eine methodengestützte Modellierung<br />

1. So verweisen Mercurio et al. (1990, S. 170) auf eine Studie, nach der der durchschnittliche<br />

Rückstau in der Anwendungsentwicklung knapp vier Jahre beträgt.<br />

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