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Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

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fung - angesichts der Komplexität einer solchen Aufgabe ein wenig befriedigender<br />

Hinweis.<br />

Die Implementierung genereller Konzepte (etwa in Form von Datenstrukturen<br />

und Funktionen) ist grundlegende Voraussetzung für die Schaffung integrierter<br />

Informationssysteme. Allerdings sind dazu noch einige Anforderungen zu<br />

berücksichtigen. So sind die Konzepte (genauer: die sie implentierenden formalen<br />

Konstrukte) für alle zu integrierenden Komponenten des Systems mit einem<br />

eindeutigen Namen zu kennzeichnen. Außerdem muß die Semantik der Konstrukte<br />

systemweit in eindeutiger Weise festgelegt sein. Auf diese Weise entsteht<br />

ein gemeinsames semantisches Referenzsystem. Sein Beitrag zur Integration ist<br />

offensichtlich: Komponenten, die miteinander kommunizieren oder kooperieren<br />

wollen, können dies mit geringerem Aufwand und zugleich auf einem höheren<br />

Sicherheitsniveau tun, wenn sie dazu in eindeutiger Weise auf Konstrukte verweisen<br />

können, deren Bedeutung systemweit bekannt ist. Im Hinblick auf die<br />

Integrität eines Systems im Zeitverlauf ist es wichtig, daß solche semantischen<br />

Referenzsysteme mit einem hohen Maß an Verbindlichkeit und Verläßlichkeit<br />

eingeführt werden. Verbindlichkeit betrifft dabei auch die Systementwickler: Sie<br />

sind angehalten, wenn möglich die gemeinsamen Referenzen zu nutzen.<br />

Semantische Referenzsysteme können in unterschiedlicher Form realisiert werden.<br />

Datentypen oder die Funktionen eines Betriebssystems können ebenso Elemente<br />

eines semantischen Referenzsystems sein wie die Relationstypen eines<br />

Datenbankmanagement-Systems oder eine Compound Document Architecture<br />

(CDA), die den Aufbau von Dokumenten beschreibt. Wie sollten solche Elemente<br />

gestaltet sein, um die Integration eines Informationssystems besonders zu<br />

fördern? Es ist naheliegend, davon auszugehen, daß das Integrationsniveau eines<br />

Informationssystems mit der Semantik seiner Elemente zunimmt. In dem vorliegenden<br />

Kontext können wir Semantik dabei im Sinne des logischen Positivismus<br />

definieren. Danach nimmt die Semantik einer Repräsentation mit einer abnehmenden<br />

Zahl zulässiger Interpretationen zu. 1 Eine Instanz eines elementaren<br />

Datentyps (wie eine Festpunktzahl) kann eine Fülle ganz unterschiedlicher realer<br />

Sachverhalte repräsentieren - entsprechend gering ist sein Bedeutungsgehalt.<br />

Demgegenüber ist die Zahl möglicher Interpretationen einer größeren Datenstruktur<br />

- wie etwa eines Artikelstammsatzes - wesentlich geringer.<br />

Die Beispiele machen deutlich, daß sich Semantik in der Regel allenfalls komparativ<br />

erfassen läßt. Doch nicht genug mit dieser Einschränkung: Bei näherer<br />

Betrachtung zeigt sich, daß die Forderung nach möglichst viel Semantik für die<br />

1. Aus der Sicht des Kritischen Rationalismus ergibt sich - allen Unterschieden zu positivistischen<br />

Positionen zum Trotz - ein ähnliches Bild. So steigt für Popper der Informationsgehalt<br />

einer Theorie mit der Zahl der denkmöglichen Fälle, die sie ausschließt.<br />

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