04.01.2013 Aufrufe

Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sie resultiert dann aber in einem Informationssystem mit geringerer Komplexität,<br />

da seine Teile untereinander differenzierter kommunizieren können. Zugleich<br />

präsentiert sich das System dem Betrachter (bei der Wartung oder Weiterenwicklung)<br />

weniger komplex, da - in mehr oder weniger großem Umfang - an die<br />

Stelle verstreuter Einzelbeschreibungen eine wesentlich geringere Zahl generalisierter<br />

Konzepte tritt.<br />

Auch diese abstrakten Überlegungen machen deutlich, daß Integration nicht<br />

allein als Gestaltungsziel anzusehen ist, sondern vielmehr eine Orientierung für<br />

einen evolutorischen Prozeß liefert.<br />

2. Wiederverwendbarkeit<br />

Es ist ein wesentliches Merkmal von Software, daß sie mit geringem Aufwand<br />

vervielfältigt werden kann. Darüber hinaus hat man schon früh erkannt, daß es<br />

gewisse Funktionen gibt, die in den meisten Anwendungsprogrammen benötigt<br />

werden. Diese Erkenntnis spiegelt sich in der Entwicklung der ersten Betriebssysteme<br />

ebenso wie in den Bibliotheken früher Programmiersprachen. Es hat allerdings<br />

eine Weile gedauert bis Wiederverwendbarkeit (oder Wiederverwendung -<br />

je nach Blickwinkel) explizit als wichtiges Ziel der Software-Entwicklung thematisiert<br />

wurde. Ende der sechziger Jahre - die in der Folgezeit mit dem Begriff<br />

Softwarekrise assoziierten Probleme drangen in das Bewußtsein einer wachsenden<br />

Zahl von Systementwicklern - wurden die reizvollen Eigentümlichkeiten der<br />

Produktionsfunktion von Software als Königsweg zur Überwindung der Hemmnisse<br />

realer Software-Entwicklung vorgeschlagen 1 : Weg von kostenintensiver<br />

Einzelfertigung mit hoher Fertigungstiefe, hin zur Verwendung von Komponenten,<br />

die in hohen Stückzahlen produziert zu geringen Kosten verfügbar sind.<br />

Trotz der Attraktivität einer solchen Orientierung ebbte die Diskussion bald wieder<br />

ab. Erst in den achtziger Jahren wurden die Verheißungen von Software-Wiederverwendung<br />

neu entdeckt - was sich in einer Fülle einschlägiger Publikationen<br />

2 dokumentiert. In den letzten Jahren erhielt das Thema Wiederverwendbarkeit<br />

zudem durch die Verbreitung objektorientierter Ansätze eine zusätzliche<br />

Aufwertung.<br />

Um die Potentiale, die durch Wiederverwendbarkeit eröffnet werden, besser einordnen<br />

zu können, werden wir zunächst betrachten, welche Hoffnungen mit dieser<br />

Idee verbunden werden. Der anschließende Überblick über die dedizierte Forschung<br />

soll deutlich machen, welche Objekte zur Wiederverwendung vorgesehen<br />

sind und welche konkreten Ansätze dazu verfolgt wurden. Um der Untersuchung<br />

1. Als Auslöser dieser Diskussion wird häufig McIllroy (1969) genannt.<br />

2. Ein Überblick über einschlägige Aufsätze aus dem gesamten Jahrzehnt findet sich in<br />

folgenden Sammelwerken: Biggerstaff/Perlis (1989, 2 Bände) sowie Tracz (1988 a).<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!