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Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

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Vorwort<br />

Betriebliche Informationssysteme sollten einerseits fundierten Gestaltungsprinzipien<br />

der Informatik genügen, andererseits sollten sie die Geschäftsabläufe in<br />

einem Unternehmen in möglichst wirtschaftlicher Weise unterstützen. Seit geraumer<br />

Zeit ist es Konsens, daß der Entwurf solcher Systeme angemessene konzeptuelle<br />

Modelle empfiehlt. In den zurückliegenden Jahren haben objektorientierte<br />

Modellierungsansätze in der angewandten Informatik eine zunehmende Bedeutung<br />

gewonnen. Gleichzeitig gab es in der Betriebswirtschaftslehre Bemühungen,<br />

die Potentiale, die moderne Informationstechnologie für die strategische<br />

Planung und die organisatorische Gestaltung eröffnet, sowie die damit verbundenen<br />

Herausforderungen näher zu untersuchen. Hier sei an Schlagworte wie<br />

"papierloses Büro", "lean management", "elektronische Märkte", "Computer<br />

Integrated Business" und dergleichen erinnert.<br />

Im Jahre 1989 wurde in der Forschungsstelle für Wirtschaftsinformatik der GMD<br />

damit begonnen, einen Ansatz zu entwerfen, der die verschiedenen Aspekte, die<br />

für den Entwurf, die Implementierung und die Nutzung betrieblicher Informationssysteme<br />

zu berücksichtigen sind, miteinander verbinden sollte. Dabei wurde<br />

sehr früh deutlich, daß ein solcher Ansatz interdisziplinär sein muß: Die in den<br />

verschiedenen Disziplinen - vor allem in der Betriebswirtschaftslehre und in der<br />

Informatik - durchzuführenden Arbeiten sollten nicht isoliert erfolgen, sondern in<br />

ständigem wechselseitigem Austausch. Darüber hinaus hatten wir sehr bald<br />

erkannt, daß eine gemeinsame Orientierung wichtig ist, die für alle beteiligten<br />

Kollegen - ob sie sich nun eher den Wirtschaftswissenschaften oder der Informatik<br />

zuordneten - eine tragfähige, sinnstiftende Funktion erfüllt. Es zeigte sich, daß<br />

Integration und Wiederverwendbarkeit - beide in einem umfassenden Sinn verstanden<br />

- eine solche Orientierung lieferten.<br />

Schon nach kurzer Zeit zeichneten sich vielversprechende Konzepte ab - entsprechend<br />

groß war unsere Motivitation. Leider begann gerade zu jener Zeit eine<br />

Restrukturierung der GMD, die zu einer Auflösung des Projektteams führte.<br />

Glücklicherweise gab es im Institut für angewandte Informationstechnologie der<br />

GMD großes Interesse an dem Thema, so daß ich dort die begonnene Arbeit fortsetzen<br />

konnte. Auf diese Weise entstand ein theoretischer Bezugsrahmen, in dem<br />

neben fortschrittlichen softwaretechnischen Konzepten auch die Anforderungen<br />

an eine dem Technikeinsatz angemessene Gestaltung des organisatorischen Kontextes<br />

Berücksichtigung findet. Der Bezugsrahmen zeigt auf, wie die Wirtschaftlichkeit<br />

des Entwurfs, der Implementierung und der Nutzung betrieblicher Informationssysteme<br />

wesentlich verbessert werden kann.<br />

Angesichts der Weite und Komplexität des Themas wäre es vermessen, von einer<br />

abgeschlossenen Theorie zu sprechen. Ich hoffe allerdings, daß die Darstellung<br />

deutlich macht, wie der Bezugsrahmen weiter ausgestaltet und ausgefüllt werden<br />

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