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Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

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sollten. Aus dieser abstrakten Charakterisierung ergeben sich für unsere Betrachtung<br />

zwei wichtige Konsequenzen:<br />

• Es gibt erhebliche Potentiale zur weiteren Untersuchung und Gestaltung integrierter<br />

Informationssysteme.<br />

• Die Komplexität der damit verbundenen Herausforderungen übersteigt die<br />

(wirtschaftlichen wie fachlichen) Möglichkeiten vieler Entwickler.<br />

1.3 Der Integrationsbegriff in der Organisationstheorie<br />

Die erfolgreiche Implementierung von Informationssystemen ist gewiß nicht<br />

allein eine (software-) technische Herausforderung. Die in II.1.2.1 dargestellten<br />

Dimensionen von Integration machen deutlich, daß es sich dabei auch um eine<br />

organisatorische Aufgabe handelt. Dieser Umstand legt es nahe, einen Blick auf<br />

die betriebswirtschaftliche Organisationstheorie zu werfen. Es würde den Rahmen<br />

unserer Untersuchung sprengen, wenn dabei sämtliche organisationstheoretischen<br />

Arbeiten, die in irgendeiner Form die Implementierung von Informationssystemen<br />

berühren, berücksichtigt werden sollten. So gibt es allein im<br />

deutschsprachigen Raum eine Fülle empirischer Untersuchungen - ganz zu<br />

schweigen von der nordamerikanischen Forschung im Bereich Information<br />

Systems. Ähnliches gilt für Methoden zur Unterstützung der Organisationsanalyse.<br />

Für unsere Untersuchung ist es an dieser Stelle vorrangig, weitere Aufschlüsse<br />

über das Phänomen Integration zu erhalten, das wir bisher vor allem in<br />

einem softwaretechnischen Kontext betrachtet haben. Das erlaubt die Beschränkung<br />

auf konzeptionelle Arbeiten, die die Grundlagen der Organisationstheorie<br />

reflektieren: Integration ist ein wesentliches Merkmal von Organisationen. So<br />

kann der Prozeß des Organisierens durchaus als Integration der Interessen und<br />

Ziele der Beteiligten angesehen werden. Terminologisch spiegelt sich dieser Stellenwert<br />

in der Organisationstheorie allerdings nicht wider. Stattdessen wird - mit<br />

leicht geändertem Duktus - zumeist der Begriff Koordination verwendet.<br />

1.3.1 Koordination<br />

Die mit der Arbeitsteilung verbundene mehr oder weniger differenzierende Spezialisierung<br />

von Handlungskomplexen in Unternehmen macht eine zielgerichtete<br />

Integration bzw. Koordination nötig. Die Untersuchung und Entwicklung geeigneter<br />

Koordinationsinstrumente oder -verfahren ist denn auch wesentlicher<br />

Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Organisationstheorie. Die klassischen<br />

Koordinationsmechanismen sind Regelsysteme. In diesem Sinne spricht Grochla<br />

(1982, S. 105) von der "Schaffung eines einheitlichen Planungs- und Kontrollsystems"<br />

und - an anderer Stelle 1 - von "personenbezogenen" und "maschinenbezo-<br />

1. Grochla (1978, S. 12 ff.)<br />

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