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Multiperspektivische Unternehmensmodellierung: Theoretischer ...

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wand sie sich anpassen lassen. Grundsätzlich lassen sich drei Formen der Anpassung<br />

unterscheiden:<br />

• Parametrisierung<br />

• Modifikation der Komponenten<br />

• Hinzufügen neuer Komponenten unter Nutzung vorgegebener Komponenten<br />

Dabei könnte man durchaus die Ansicht vertreten, daß Parametrisierung keine<br />

Anpassung darstellt, schließlich gehört die Verwendung von Parametern zu den<br />

vorbestimmten Nutzungsformen der Komponenten. Jenseits solcher terminologischer<br />

Erwägungen scheint eine gemeinsame Betrachtung allerdings durchaus<br />

sinnvoll, da Parametrisierung mit den beiden anderen Formen zur Anpassung<br />

(oder Konfiguration) konkurriert (wobei sie sich gegenseitig nicht ausschließen).<br />

Die Verwendung von Parametern liegt immer dann nahe, wenn eine Funktion in<br />

unterschiedlichen Ausprägungen ausgeführt werden kann. 1 Bekannte Beispiele<br />

dafür sind die Funktionen von Betriebssystemen oder auch Funktionen zur<br />

Gestaltung grafischer Benutzerschnittstellen. Wer jemals die Funktionen eines<br />

Betriebssystems wie Unix benutzt hat, weiß um die Schattenseiten der Parametrisierung:<br />

Die häufig kryptische Verwendung von Parametern, deren Bedeutung<br />

unter Umständen sogar interdependent ist, macht es selbst dem geübten Benutzer<br />

nahezu unmöglich, auf ein Handbuch zu verzichten.<br />

Andererseits kann nicht übersehen werden, daß die Verwendung von Parametern<br />

die Zahl der Funktionen (bzw. der Funktionsbezeichner) reduziert und damit das<br />

Finden einer Funktion erleichtern kann. Als wesentlicher Nachteil bleibt der<br />

mangelhafte Komfort. Diesem Nachteil kann dadurch entgegengewirkt werden,<br />

daß die Einzelheiten der Parametrisierung dem Entwickler oder Benutzer verborgen<br />

bleiben. Dazu kann mit Hilfe geeigneter Fragen, die sich unmittelbar auf den<br />

jeweiligen Anwendungsbereich beziehen, die jeweilige Parameterspezifikation<br />

indirekt ermittelt werden. Aus softwaretechnischer Sicht ist Parametrisierung<br />

wesentlich mit der Herausforderung verbunden, Systeme zu entwerfen, die es<br />

gestatten, einen möglichst großen Teil einer Spezifikation variabel zu formulieren<br />

(also beispielsweise Datentypen, Schnittstellen und dergleichen). Innerhalb<br />

der dadurch ermöglichten Bandbreite kann dann durch die Festlegung von Parametern<br />

die je gewünschte Spezialisierung festgelegt werden (vgl. Goguen 1989).<br />

Aus konzeptueller Sicht setzt Parametrierung die Analyse von Systemvarianz<br />

voraus: Welche Teile der Beschreibung eines Anwendungssystems können sich<br />

ändern, in welchem Rahmen spielen sich solche Änderungen ab und wie können<br />

sie formal beschrieben werden.<br />

Um die Modifikation von Komponenten zu erleichtern, schlagen Katz et al.<br />

1. Ein ausführlicher Bezugsrahmen zur Gestaltung und Verwendung der Parametrisierung<br />

in objektorientierten Systemen findet sich in Goguen (1989).<br />

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