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Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

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Lagerstätte teuer und das Beherrschen<br />

hoher Gebirgsdrücke und hoher Gebirgs-<br />

temperaturen aufwendig ist. Nach einer<br />

Faustformel sollte zudem der Mindestgehalt<br />

ausreichen, um die Betriebskosten zu<br />

decken [4]. 3. Kriterium ist das Recht zur<br />

Gewinnung des Minerals, in Deutschland<br />

ist dies nach dem Bergrecht der Titel der<br />

Bewilligung. Dieser wurde der Kupferschiefer<br />

Lausitz GmbH im Frühjahr 2010<br />

zugesprochen.<br />

Im Ergebnis des Resource Reports für<br />

das Spremberger Vorkommen konnten<br />

fast 130 Mio. t Erz als Lagerstätte angesprochen<br />

werden. Bei einer durchschnittlichen<br />

Mächtigkeit der Vererzung von 2,4 m<br />

in einer Teufe zwischen 900 und 1 500 m<br />

wurden 1,9 Mio. t Kupfer und 3 200 t Silber<br />

als Metallinhalt ermittelt (Tabelle).<br />

Preliminary Economic<br />

Assessment<br />

Als nächster Arbeitsschritt in der Projektentwicklung<br />

wird der Projektwert grob<br />

eingeschätzt. Dabei werden über die<br />

Lebenszeit der Grube der erforderliche<br />

Investitionsaufwand und die erforderlichen<br />

Betriebskosten ermittelt. Die Erlöse<br />

werden abgeschätzt mit den allgemein<br />

akzeptierten Preisprognosen für die enthaltenen<br />

Metalle. Dabei kann auch ein anderer<br />

als im Resource Report verwendeter<br />

Mindestgehalt zu Grunde gelegt werden,<br />

um den Erlös je t Erz zu erhöhen und die<br />

Wirtschaftlichkeit des Projekts zu fördern.<br />

Allerdings kann der Mindestgehalt nicht zu<br />

sehr hinauf gesetzt werden. Wenn nämlich<br />

der durchschnittliche Gehalt weniger<br />

als doppelt so hoch wie der Mindestgehalt<br />

ist, wird häufig die Lagerstätte in Teillagerstätten<br />

zerrissen und der Zusammenhang<br />

der Lagerstätte aufgegeben.<br />

Das Konzept der Aus- und Vorrichtung<br />

sowie das Betriebskonzept werden<br />

während der groben Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

festgelegt, genau<br />

wie die Aufbereitung und die<br />

Vermarktung der Produkte.<br />

Viele der Werte werden dabei<br />

als Kenngrößen in die Rechnung<br />

übernommen, eine Kostenabfrage<br />

bei Lieferanten und<br />

ein detailliertes Engineering<br />

erfolgen zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht. Aufgrund dieser Methodik<br />

wird mit der vorläufigen<br />

Einschätzung der Wirtschaftlichkeit<br />

lediglich eine Genauigkeit<br />

des Projektwerts von 40 %<br />

angestrebt. Nur bei deutlich<br />

erkennbarer Möglichkeit eines<br />

positiven Projektwerts wird<br />

das Engineering im Rahmen<br />

einer vorläufigen technischwirtschaftlichenMachbarkeits-<br />

studie, auf Englisch Preliminary Feasibility<br />

Study, fortgesetzt.<br />

Für das Spremberger Projekt waren die<br />

Grundannahmen die Ausrichtung des Bergwerkes<br />

mit zwei zentralen Schächten, die<br />

Ausrichtung der Grube mit Ausrichtungsachsen<br />

im Streichen und schwebend geführte<br />

Abbaubetriebe mit modifiziertem Room and<br />

Pillar System (Bild 7). Dabei wird die Pfeilerdimensionierung<br />

so vorgenommen, dass<br />

die Hangendschichten durch Nachgeben<br />

der Pfeiler absinken und dadurch Spannungen<br />

im Nahbereich des Abbaus vermindert<br />

werden. Dies dient wesentlich zur Beherrschung<br />

der Gebirgsschlaggefahr.<br />

Die Aufbereitung soll durch Flotation<br />

erfolgen. Der Marktzugang erfolgt mit<br />

Kupferkonzentrat. Im Ergebnis der Wirtschaftlichkeitseinschätzung<br />

ergab sich für<br />

das Spremberger Projekt eine Bandbreite,<br />

die einen positiven Projektwert möglich<br />

macht.<br />

4 Pre-Feasibility Study<br />

Als nächste Stufe der Projektentwicklung<br />

wird in der Phase der Pre-Feasibility<br />

Study eine Reihe von grundlegenden Engineeringaufgaben<br />

abgearbeitet. Für die<br />

Planung der Aufbereitung werden Versuche<br />

gefahren. Im Falle des Spremberger<br />

Projekts wurden 2 Bohrkerne flotiert.<br />

Marktstudien werden durchgeführt, Hütten<br />

werden bezüglich ihrer kommerziellen<br />

Bedingungen zur Verhüttung von Kupferkonzentrat<br />

abgefragt. Es ist geplant, in<br />

Spremberg eine optische Sortierung des<br />

Erzes durchzuführen, um die dunkle Fraktion<br />

gezielt bearbeiten zu können (Bild 8).<br />

Für die Planung des Grubenbetriebs<br />

werden zunächst Aus- und Vorrichtung<br />

sowie der Zuschnitt der Abbaubetriebe im<br />

Detail festgelegt und in der Bergbauplanung<br />

visualisiert (Bild 9). Für Kostenbewertungen<br />

werden sodann das Wetternetz<br />

gerechnet, das Grubenklima vorausberechnet,<br />

Gebirgspfeiler analytisch berech-<br />

8 Verfahrensstammbaum für die Aufbereitung [1]<br />

Bergbau<br />

net, Wasserzuflüsse vorhergesagt, der<br />

Maschineneinsatz festgelegt und die Mitarbeiterzahl<br />

bestimmt.<br />

Bei Varianten mit ähnlichem wirtschaftlichem<br />

Potential wird dabei oftmals im Rahmen<br />

einer formellen Abwägung (trade-off<br />

study) eine Entscheidung herbeigeführt.<br />

Investitionskosten werden bestimmt,<br />

indem man Hersteller und Lieferanten<br />

um Preisangebote bittet. Große Einzelprojekte,<br />

wie die tiefen Schächte, werden<br />

mit Sonderprojekten geplant. Die<br />

Spremberger Schächte sind besonders<br />

anspruchsvoll, da sie durch mehrere hundert<br />

Meter wasserführende Locker- und<br />

Festgesteinsschichten abgeteuft werden<br />

müssen. Dadurch wird das Einfrieren des<br />

Gebirges bis voraussichtlich an die Basis<br />

des mittleren Buntsandsteins in mehr als<br />

400 m Teufe erforderlich.<br />

Ein bedeutender Teil ist die Abschätzung<br />

der Umweltauswirkungen. Abhängig<br />

vom Volumen des zurückgebrachten Versatzes<br />

ergibt sich der Bedarf, 50 bis 100 %<br />

der Aufbereitungsabgänge (Tailings) zu<br />

verwerten. Dafür muss eine Verwahrung<br />

geplant werden. In Spremberg ergibt sich<br />

zusätzlich zu konventionellen Sedimentationsanlagen<br />

oder der Einstapelung<br />

entwässerter Tailings die Möglichkeit,<br />

Hohlformen des benachbarten Braunkohlenbergbaus<br />

zu verfüllen (Bild 10).<br />

Bergbauinduzierte Bodenbewegungen<br />

werden vorausberechnet und bewertet.<br />

Das Behandeln und Ableiten der Grubenwässer<br />

ist der 3. wichtige Baustein des<br />

Umweltmanagementes. Denn hydrogeologische<br />

Gutachten sagen voraus, dass<br />

über die Wegigkeiten der großen Störungssysteme<br />

Wässer in das Grubengebäude<br />

gelangen können. Dabei nehmen<br />

sie aus den Zechsteinschichten Chloride<br />

und Sulfate auf. Außerdem sind gemeinsam<br />

mit vielen anderen Industrieprojekten<br />

die Auswirkungen der Flächeninanspruchnahme<br />

zu bewerten.<br />

Leicht kann eine solche vorläufigetechnisch-wirtschaftliche<br />

Machbarkeitsstudie mehrere<br />

Mio. € kosten und länger<br />

als ein Jahr dauern. Das Ziel<br />

ist eine Reduzierung des Genauigkeitskorridors<br />

für die Ermittlung<br />

des Projektwertes auf<br />

25 %. Für das Projekt Spremberg<br />

wird der Abschluss der<br />

Pre-FS für den Jahresanfang<br />

2012 erwartet.<br />

Feasibility Study<br />

Nach der Pre-FS ist noch keine<br />

einzige Ausschreibungsunterlage<br />

fertig. Vielmehr besteht<br />

Klarheit über das Konzept des<br />

Betriebs und ungefähre Kennwerte.<br />

Um das Projekt weiter<br />

bergbau 5/2012 203

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