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Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

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Entsorgungsbergbau<br />

8 Profile der Salzstöcke Asse und Gorleben, ineinander gestellt<br />

werden zur Endlagerung radioaktiver Abfälle,<br />

zur Eignung von Steinsalz als Barrierenformation<br />

und zur technischen Umsetzung<br />

des Mehrbarrierenkonzeptes im<br />

Bergwerk vor Ort.<br />

Dass neben den Forschungsarbeiten<br />

ein Endlager für LAW- und MAW-Abfälle<br />

entstand, war ein Fehler, der viele Väter<br />

hat. Denn auch für die Endlagerung solcher<br />

nicht Wärme entwickelnder Abfälle ist<br />

der Salzstock Asse nur unter sehr engen<br />

Bedingungen vorstellbar:<br />

● Es hätte nicht in den Abbaukammern<br />

des mit einer Extraktionsrate von über<br />

60 % belasteten Leinesalz-Abbaufeldes<br />

eingelagert werden dürfen (bergbau<br />

Heft 7, Bilder 5 und 11), sondern im<br />

Staßfurt-Steinsalz in neu aufzufahrenden<br />

Kammern auf tieferen Sohlen<br />

● Die vom Kali- und Steinsalzabbau herrührenden<br />

unversetzten Abbaukammern<br />

hätten schnellstens Gebirgsdruck<br />

aufnehmend verfüllt werden müssen<br />

● Die durch Lösungszutritte gefährdeten<br />

Bereiche nahe dem Salzstockrand<br />

(bergbau Heft 7, Bild 13) hätten schnellstens<br />

abgedichtet werden müssen<br />

● Die eingelagerten Abfallmengen hätten<br />

eng begrenzt werden müssen, bis ein<br />

anderes Endlager zur Verfügung gestanden<br />

hätte. Für größere Mengen ist<br />

der Salzstock Asse (Bilder 8 und 9) zu<br />

schmal ausgebildet und auch in streichender<br />

Richtung zu unterschiedlich<br />

hoch aufgestiegen, wie aus dem Eintauchen<br />

der Sattelachse mit rund 22°<br />

nach ESE abzuleiten ist [23].<br />

Dies alles ist versäumt worden, so dass<br />

heute die Standsicherheit des Grubengebäudes<br />

Asse gefährdet ist. Um weiteren<br />

Schaden zu vermeiden, wäre eine sofortige<br />

Schließung der Anlage nach Maßgabe<br />

des Anfang der 90er Jahre vom damaligen<br />

Betreiber, dem bundeseigenen Helmholtz-<br />

220 bergbau 5/2012<br />

zentrum, vorbereiteten Schließungskonzeptes<br />

[17] erforderlich, verbunden mit<br />

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Zementtrübe, um eine tragfähige und widerstandfähige<br />

Drucksäule gegen eindringendes<br />

Tiefengrundwasser zu schaffen.<br />

Gorleben<br />

Völlig anders sind die bisherigen Erkenntnisse<br />

aus den Aufschlüssen und Untersuchungen<br />

im Bergwerk Gorleben zu<br />

bewerten (Bilder 4, 5, 6 und 8):<br />

● Breite und geologisches Querprofil des<br />

Salzstockes erlaubten das Teufen der<br />

Schächte im Leine-Steinsalz. Für die<br />

Einlagerungsfelder weit außerhalb des<br />

Hauptschachtbereiches steht Staßfurt-<br />

Hauptsalz (Na2) in genügender Breite,<br />

Teufe und streichender Erstreckung an<br />

(Bild 5)<br />

● Die Einlagerungsfelder können in unverritzte<br />

Gebirgsteile gelegt werden, so<br />

dass die Einlagerungsbaue (gleich, ob<br />

Strecken oder Bohrungen) zu Extraktionsraten<br />

von weniger als 3 % führen<br />

● Gegenüber Gipshut und Salzstockrändern<br />

sind Sicherheitspfeiler gegen Grundwasser<br />

und Grundwasserleiter in erforderlicher<br />

Stärke garantiert. Der direkte Vergleich<br />

der beiden Salzstockprofile (Bild 8) zeigt,<br />

dass im Falle der Asse zwischen den Einlagerungskammern<br />

und dem Wasser führenden<br />

Deckgebirge wenig mehr als 30 m<br />

ausgedünntes Staßfurt-Hauptsalz, Na2,<br />

anstehen. Dagegen ist das Einlagerungsfeld<br />

Gorleben im Staßfurt-Hauptsalz selbst<br />

angelegt, über dem zu den beiden Salzstockrändern<br />

hin die etwa 1200 m mächtige<br />

z3-Folge einen um ein Vielfaches mächtigeren<br />

Sicherheitspfeiler bildet. Zudem enthält<br />

dieser Sicherheitspfeiler den mehr als<br />

50 m mächtigen Hauptanhydrit Z3HA, der<br />

wie eine „Korsettstange“ (H. Borchert) das<br />

viskose (kriechfähige) Steinsalz stabilisiert<br />

(grün angelegte Schicht in Bild 4)<br />

● Einfaltungen aus carnallithaltigen Kaliflözen<br />

(K 2 C und K 3 Ro) sind bisher im<br />

engeren Einlagerungsbereich nicht bekannt<br />

● Im Kern des Salzstockes sind Salzlösungsaustritte<br />

bisher nur als Reste von<br />

„Urlaugen“ aus der Ablagerungszeit des<br />

Salzes aufgetreten und schnell versiegt<br />

[22]. Zutritte im Gipshutbereich der<br />

Schächte beim Teufen sind erfolgreich<br />

abgedichtet<br />

● Kohlenwasserstoffbläser und eng begrenzte<br />

Austritte von flüssigen Kohlenwasserstoffen<br />

(„Erdöl“), wie sie auch<br />

von mehreren Kaliwerken bekannt wurden<br />

(z.B. Mariaglück, Hildesia, Volkenroda),<br />

treten vereinzelt auch im Zentrum<br />

des Zechstein-Hauptsalzes in Gorleben<br />

auf. Sie stellen angesichts ihres sehr<br />

begrenzten Volumens keinerlei Risiko<br />

für die Endlagerung dar.<br />

9 Geologischer Schnitt durch den Asse – Höhenzug, erstellt durch GSF 1989

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