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Zur Medizingeschichte der Votivtafeln in der Kirche auf dem ...

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nau und wurde anno 1486 geweiht 92 . Die Ursprünge <strong>der</strong> Wallfahrt s<strong>in</strong>d jedoch <strong>in</strong> früherer<br />

Zeit zu suchen. An <strong>der</strong> Stelle, an welcher die heutige <strong>Kirche</strong> steht, lassen sich die<br />

Fundamente e<strong>in</strong>er Kapelle aus <strong>dem</strong> neunten Jahrhun<strong>der</strong>t nachweisen. Die Entstehungslegende<br />

berichtet über das Gnadenbild, e<strong>in</strong> Vesperbild, es sei im Nest e<strong>in</strong>es Geiers, <strong>der</strong><br />

<strong>auf</strong> diesem Berg brütete, gefunden worden. Das Volk versuchte den Namen <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong><br />

durch e<strong>in</strong>e Beziehung zur Natur zu erklären.<br />

Das Gnadenbild selbst stellt die Schmerzensmutter mit <strong>dem</strong> Leichnam ihres Sohnes im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Rose dar, <strong>der</strong>en Blätter <strong>in</strong> vier Reihen das Gnadenbild umgeben. Die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Wallfahrt wird durch vielfältige Votivspenden belegt. Bereits 1483, diese<br />

Datierung ist allerd<strong>in</strong>gs nicht sicher belegbar, läßt sich die erste Votivtafelspende nachweisen.<br />

Gesichert ist e<strong>in</strong>e Votivmesse, die 1495 von Bischof Rupert II. von Regensburg<br />

gelesen wurde 93 . Während <strong>der</strong> Reformationszeit geriet die <strong>Kirche</strong> und damit die Wallfahrt<br />

<strong>in</strong> Vergessenheit. Um 1650 wird <strong>der</strong> Wallfahrt durch den Mesner e<strong>in</strong> neuer Anfang<br />

gesetzt. Dreimal träumte ihm, er solle das Gnadenbild, das er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sakristei gefunden<br />

hatte, wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> den Hochaltar überführen. Nach<strong>dem</strong> er dies gemacht hatte, nahm die<br />

Zahl <strong>der</strong> Pilger zur Wallfahrtskirche Geiersberg wie<strong>der</strong> zu. Dies belegen Zahlen, die aus<br />

Aufzeichnungen des Deggendorfer Magistrates hervorgehen 94 . Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressant<br />

ist die große Zahl außerordentlicher <strong>Votivtafeln</strong> aus <strong>dem</strong> 17. mit 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Viele<br />

<strong>der</strong> Weihegaben aus <strong>der</strong> Wallfahrtskirche s<strong>in</strong>d im Stadtmuseum zu Deggendorf zu sehen.<br />

Aus <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> wurden lei<strong>der</strong> im Jahre 1976 die verbliebenen 47 Tafeln gestohlen,<br />

e<strong>in</strong> Teil davon, 26 wurden <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> wie<strong>der</strong> zugestellt und s<strong>in</strong>d heute noch als Rest <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>stigen Vielfalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zu besichtigen. Noch heute wenden sich die Gläubigen<br />

an die Gottesmutter <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Geiersberg. Die vielen Kerzenopfer, die den Altar<br />

schmücken, belegen dies.<br />

76<br />

Das Gnadenbild <strong>der</strong> Geiersbergkirche <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>em Votivbild von 1704

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