Military Aviation Helicopter Civil Aviation General Aviation - Cockpit
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Report<br />
ForschungsplattformFlugsimulation<br />
an<br />
der TU Graz<br />
Die Sicherheit in der Luft(fahrt)<br />
beginnt am Boden<br />
An der TU Graz wurde im letzten Jahr Österreichs erster und einzigartiger Flugsimulator der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Er bietet vielseitige Forschungsmöglichkeiten abseits der Pilotenausbildung.<br />
Weisse Aussenhaut, beeindruckende<br />
Grösse und<br />
die Flugzeugnase gegen<br />
den Horizont gestreckt:<br />
Was normalerweise nur auf Flughäfen<br />
zu erleben ist, steht nun in der TU Graz<br />
im Forschungslabor für Flugsimulation.<br />
Nach mehr als vier Jahren intensiver<br />
Arbeit der Grazer «Forschungsplattform<br />
Flugsimulation» und unter Beteiligung<br />
verschiedenster Universitätsinstitute<br />
und Unternehmen, wurde nun ein<br />
voll funktionsfähiges <strong>Cockpit</strong> auf Basis<br />
einer DC-10 – aufgerüstet auf den heutigen<br />
Instrumentenstandard – hergestellt.<br />
Die Plattform ermöglicht es, neue wissenschaftliche<br />
Projekte im Bereiche der<br />
Flugsimulation durchzuführen.<br />
Kein herkömmlicher<br />
Flugsimulator<br />
Der TU-Flugsimulator stellt keinen handelsüblichen<br />
Flugsimulator zur Piloten-<br />
52<br />
2/2010<br />
ausbildung dar, «sonst könnten wir ja<br />
gleich eine Flugschule gründen», so<br />
Prof. Dr. Siegfried Vössner, Leiter des Instituts<br />
für Maschinenbau- und Betriebsinformatik,<br />
der, zusammen mit Prof. Dr.<br />
Reinhard Braunstingl, Leiter des Instituts<br />
für Mechanik, zu den zwei führenden<br />
Initiatoren der Forschungsplattform<br />
Flugsimulation gilt.<br />
Der Simulator dient, wie schon erwähnt,<br />
nicht der Pilotenausbildung; in diesem<br />
Fall müsste er bis ins kleinste Detail<br />
dem Original entsprechen. Er ist die<br />
Basis für Grundlagenforschung wie für<br />
anwendungsorientierte Projekte. Dazu<br />
zählen: Erforschung der Unfallvermeidung<br />
in der Luftfahrt-, Untersuchung<br />
menschlicher Stressreaktionen auf kritische<br />
Flugsituationen (Teamarbeit im<br />
<strong>Cockpit</strong>), Entwicklung neuer Warnsysteme<br />
(GPWS) zur Vermeidung von Kollisionen<br />
mit Hindernissen am Boden,<br />
Weiterentwicklung des TCAS zur Ver-<br />
Das moderne Glascockpit<br />
des Simulators.<br />
meidung von Kollisionen in der Luft,<br />
Simulation von Wetterradar bis hin zur<br />
dreidimensionalen Simulation von Fluggeräuschen,<br />
das in Zusammenarbeit mit<br />
der Universität für Musik und darstellende<br />
Kunst in Graz entwickelt wurde.<br />
Ferner lassen sich alle Flugunfälle genau<br />
nachstellen (zum Beispiel der Spanair-Unfall<br />
im Sommer 2008 oder die<br />
Turkish-Airlines Crashlandung in Amsterdam),<br />
um diese (menschlichen) Fehler<br />
besser nachvollziehen und künftig<br />
vermeiden zu können.<br />
Immer am Puls der Zeit mit<br />
«gläsernem <strong>Cockpit</strong>»<br />
Ein modernes integriertes Glascockpit,<br />
wie es in der professionellen Luftfahrt<br />
heutzutage Standard ist, erlaubt komplexe<br />
Flugzeugsysteme mit höchster Detailtreue<br />
nachzubilden.<br />
Ein FMS in Verbindung mit einem FD<br />
(elektronische Assistenz für Piloten) so-<br />
Foto: TU Graz/Vössner