Das Magazin für Bildung und Karriere im Ausland - Itchy-feet
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Studieren in Chile<br />
Chile bezeichnet sich gerne als “ult<strong>im</strong>o<br />
rincón del m<strong>und</strong>o” (letztes Ende der<br />
Welt). Die natürliche Isolation durch die<br />
Wüste <strong>im</strong> Norden, die Anden <strong>im</strong> Osten<br />
<strong>und</strong> den Pazifi schen Ozean <strong>im</strong> Süden<br />
<strong>und</strong> Westen haben ihre Spuren in Chiles<br />
Kultur hinterlassen. Den stereotypen,<br />
feurigen Salsa-tanzenden Latin Lover<br />
wird man hier nicht antreffen, wohl<br />
aber sehr höfl iche <strong>und</strong> zuvorkommende<br />
Menschen. Auch sucht man einen<br />
ges<strong>und</strong>en, abwechslungsreichen<br />
Speiseplan vergebens: Pebre, Pastel<br />
de Choclo <strong>und</strong> Porotos Granados ist<br />
man jedoch schon bald verfallen.<br />
Mein Studium der Kulturwirtschaft mit<br />
iberoromanischem Schwerpunkt in Passau<br />
sieht einen mindestens dre<strong>im</strong>onatigen<br />
<strong>Ausland</strong>saufenthalt vor. Meine Wahl<br />
fi el auf die Universidad de Concepción.<br />
Um sich schon ein wenig einzuleben,<br />
würde ich jedem raten, spätestens<br />
eine Woche vor Studienbeginn in der<br />
Universitätsstadt ankommen, auch um<br />
die notwendigen Formalitäten erledigen<br />
zu können: allein <strong>für</strong> die Gänge zur<br />
Policia Internacional (mit dem Visum<br />
<strong>und</strong> vier Passfotos), zum Notar (mit den<br />
Papieren der Policia) <strong>und</strong> zum Registro<br />
Civil (Einwohnermeldeamt) brauchte<br />
ich zwei Tage. Die Wohnungssuche habe<br />
ich erst vor Ort in Angriff genommen.<br />
Hotels <strong>und</strong> Hostales sind billig <strong>und</strong><br />
praktisch, bis man eine Bleibe gef<strong>und</strong>en<br />
hat. Studentenwohnhe<strong>im</strong>e <strong>und</strong> WGs sind<br />
in Chile nicht üblich. Viele Familien<br />
vermieten ein oder mehrere Z<strong>im</strong>mer,<br />
sehr häufi g mit Verpfl egung, seltener mit<br />
der Möglichkeit, die Küche zu benutzen.<br />
Die Nana (Haushälterin) kocht, macht<br />
sauber <strong>und</strong> kümmert sich um die Wäsche.<br />
Z<strong>im</strong>mer werden in Tageszeitungen, in<br />
Schaufenstern, auf dem Campus <strong>und</strong> mit<br />
Hinweisschildern in Fenstern angeboten:<br />
Einfach anrufen oder klingeln!<br />
Ich bin schließlich in einer 7er-WG<br />
untergekommen: fünf Chilenen <strong>und</strong> eine<br />
Chilenin, eine sehr spärlich ausgestattete<br />
Küche <strong>und</strong> ein Bad. <strong>Das</strong> Z<strong>im</strong>mer sollte man<br />
sich zur Hauptverkehrszeit ansehen —<br />
sonst kann es bezüglich Lärmpegel <strong>und</strong><br />
Gestank böse Überraschungen geben. Ein<br />
Handy ist eine sinnvolle Anschaffung, da<br />
nicht alle Häuser Telefon haben bzw. diese<br />
nur mit Münzen oder <strong>für</strong> Ortsgespräche<br />
funktionieren. Die Wohnungen haben, wenn<br />
überhaupt, einen kleinen Gasofen <strong>und</strong> die<br />
Wäsche braucht Tage zum Trocknen: nicht<br />
umsonst ist Concepción ist <strong>für</strong> seine hohe<br />
Luftfeuchtigkeit <strong>und</strong> einen sehr regnerischen<br />
Winter bekannt.<br />
<strong>Das</strong> chilenische Studienjahr beginnt Anfang<br />
März. Aus studientechnischen Gründen an<br />
meiner deutschen Uni ging ich allerdings erst<br />
zum Sommersemester (Anfang August bis<br />
Anfang Dezember) nach Chile. Meine Kurse<br />
an der Philosophischen Fakultät waren alle<br />
einsemestrig, der Einstieg also kein Problem.<br />
Für die Angelegenheiten der ausländischen<br />
Studierenden war die “Dirección de<br />
Asuntos Internacionales” zuständig.<br />
Meine Ansprechpartnerin Elena<br />
drängte mich, meine Studiengebühren<br />
zu bezahlen <strong>und</strong> eine chilenische<br />
Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.<br />
Sie versorgte mich mit einem Studenten-,<br />
Bus- <strong>und</strong> Büchereiausweis, hatte jedoch<br />
keine Ahnung, was das Vorlesungsangebot<br />
anging. Gleich vorweg: Es gibt kein<br />
Vorlesungsverzeichnis – jede Fakultät<br />
hängt (nur) zu Semesterbeginn ihr eigenes<br />
Programm aus. Obwohl ich mich bei<br />
chilenischen Kommilitonen <strong>und</strong> anderen<br />
Austauschstudenten umhörte, erfuhr<br />
ich teilweise erst kurz vor Ende des<br />
Semesters von Kursen, die mich sehr<br />
interessiert hätten. An der Universidad<br />
de Concepción kann man einfach alles<br />
studieren! Ein Traum <strong>für</strong> jeden, der interdisziplinär<br />
studiert: Journalismus, Lateinamerikanische<br />
Literatur, Informatik, Naturwissenschaften...<br />
Am besten schaut man<br />
sich den Lageplan der Uni an <strong>und</strong> läuft<br />
alle Fakultäten ab, die interessante Kurse<br />
anbieten könnten.<br />
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Studium – 45