Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg
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11<br />
2011<br />
MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ � KOSTENLOS � NOVEMBER 2011<br />
GOLD, PLATIN UND EDELSTEINE –DIE WELT DES PETER PFITZNER<br />
HARZ AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN
Scherben<br />
bringen<br />
Glück...<br />
www.odeon-theater.de -Telefon: 05321-319840<br />
...und das Lustspiel<br />
„Der zerbrocheneKrug“<br />
von Heinrich von Kleist<br />
am 17.11.2011um19:00 Uhr<br />
sowie weitere Veranstaltungen im<br />
Odeon-Theater:<br />
08.11.2011um19:00 Uhr<br />
„Rain Man“<br />
Schauspiel von Dan Gordon mit Rufus<br />
Beck, Karl Walter Sprungala<br />
14.11.2011um19:00 Uhr<br />
„Madame Butterfly“<br />
Oper von Giacomo Puccini,<br />
Compagnia d`Opera<br />
Italiana di Milano<br />
23.11.2011um19:00 Uhr<br />
„Zusammen ist man weniger allein“<br />
Liebeskomödie nach<br />
dem Bestseller von Anna Gavalda<br />
Und zum 1. Adventssonntag<br />
um 15:00 Uhr das FamilienMusical<br />
„Die Zauberflöte“<br />
nach der Oper von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart mit Rock und Pop<br />
und fetzigen Tänzen,<br />
Kleine Oper <strong>Bad</strong> Homburg
FOTOLIA.COM ©JAVARMAN; PIXELIO.DE ©MAGICPEN<br />
ALLGEMEINE BESONDERHEITEN NOVEMBER 2011<br />
Bankencrash<br />
Jetzt ist es schon wieder vorbei, das Jahr. Die Welt rüstet<br />
sich −leider schon seit zwei Monaten −konsumtech-<br />
nisch für den Shopping-Wahnsinn zum Jahresende. Und<br />
egal, wohin man blickt oder kommt, die Deals sind aller-<br />
orts dieselben: Rabatte, Prozente und Angebote, die man<br />
keinesfalls verpassen sollte.<br />
Ich bin in diesem Jahr für jedwede Eventualität gewapp-<br />
net und habe rechtzeitig für meinen oftmals kamikaze-<br />
artigen Ritt durch die Fußgängerzonen dieser und ande-<br />
rer Städte einen Fahrradhelm, Ellbogen- und Kniescho-<br />
ner erworben. Bei der Anarchie, mit der heute im Verkehr<br />
schlichtweg gerechnet werden muss, erscheint mir dies<br />
als Minimum meines persönlichen Sicherheitspakets;<br />
schließlich möchte ich nicht bei der Erfüllung meiner<br />
Konsumpflichten verunfallen oder gar umkommen, weil<br />
mich irgendein rücksichtsloser Vollhorst in die nächstge-<br />
legene Schaufensterauslage rammt.<br />
Apropos rammen: Neulich war ich zu einem Kurzbesuch<br />
bei einer Arbeitskollegin in ihrem neuen Domizil in Frank-<br />
furt eingeladen. Wegen der Arbeit, der Liebe und ihrer<br />
chronischen Lust auf neue Erfahrungen hatte sie kurzer-<br />
hand die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sich<br />
verändert. Angekommen im Neuen, musste ich sie jedoch<br />
erst einmal vom Heimweh befreien und sie, mit Grüßen<br />
und Mutters bestem norddeutschen Grünkohl bewaffnet,<br />
mit dem neuesten Klatsch unseres Kleinstadtidylls ver-<br />
sorgen. Nachdem das Freundinnen-Notfall-Programm<br />
absolviert war, stand uns am nächsten Tagder Sinn nach<br />
einer Shoppingtour, schließlich braucht der Mensch in<br />
Kürze wieder das ein oder andere Geschenk. Doch vor<br />
allem: Wann bin ich schon mal in der Finanzmetropole<br />
Deutschlands unterwegs? Ich erhoffte mir angesagte<br />
weltgewandte Geschenkideen und manch originelles Mit-<br />
nehmsel für meine Daheimgebliebenen. Wir rüsteten uns<br />
also und begaben uns auf unseren Drahteseln in die Fuß-<br />
gängerzone ihres Wohnviertels. Ich war natürlich voll<br />
spitzmarkekolumne � quadrat � quadrat 11 /2011 11 303<br />
„equippt“ mit meinem Personal-Security-Package und<br />
kassierte belustigte und schadenfrohe Blicke von den<br />
Passanten und meiner Begleiterin. Doch als diese dann<br />
den ersten mittelschweren Rempler von einem Rüpel-<br />
Biker bekam, verging ihr schlagartig das Lachen und sie<br />
schickte ihm lautstark ihr wüstestes Verwünschungs-<br />
Repertoire hinterher.<br />
Sekunden später befand ich mich höchst ungesund ver-<br />
renkt auf dem gerippeartigen Überbleibsel der einzigen<br />
Sitzgelegenheit auf meiner Straßenseite wieder. Diese<br />
einsame Bank und letzte Verschnaufgelegenheit im<br />
Dschungel der Großstadt war eine Rettungsinsel für fuß-<br />
und shoppingmüde Menschen wie mich. Dass es bei<br />
Abbau und Sparmaßnahmen nun anscheinend nicht nur<br />
die Banken, sondern auch die Bänke erwischt, ist für<br />
mich wieder mal kein nachahmenswertes und daher<br />
höchst fragwürdiges Beispiel.<br />
Auf der Heimreise gönnte ich mir eine ausgedehnte<br />
Pause auf einem der zahlreichen Rasthöfe am Rande<br />
deutscher Autobahnen. Der findige Betreiber bewarb sei-<br />
nen Mittagstisch, schon von Ferne erkennbar in handge-<br />
schriebenen Leuchtlettern, mit den listigen Worten:<br />
„Bissnesslantsch: Frankfurter Würstchen mit Kartoffel-<br />
salat“. Ein, wie ich meine, äußerst knackiger Beitrag für<br />
die internationale Kundschaft, die im Rahmen der Glo-<br />
balisierung auch bei ihm vorbeischauen wird. Na denn<br />
–Congrätjulaischen! Hoffentlich schmeckt’s!<br />
In diesem Sinne, genießen Sie das Leben und bleiben<br />
Sie versonnen!
145 JahreBelvedere<br />
Das „Belvedere amBurgberg“<br />
in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> ist ein<br />
Alterswohnsitz für Senioren<br />
von heute, die ihr Leben genießen<br />
und die Vorteile unseres Hauses<br />
gezielt nutzen möchten. Es lohnt<br />
sich, die Appartements in<br />
unterschiedlicher Größe einmal<br />
anzusehen.<br />
In herrlicher Lage am Fuße des<br />
Burgberges bieten die Wohnungen<br />
individuelle Möglichkeiten, z. B. die<br />
Einrichtung mit eigenen Möbeln.<br />
Kleine Einbauküchen und komfortable<br />
Sanitäreinrichtungen erlauben<br />
dazu Unabhängigkeit und<br />
Selbstständigkeit.<br />
In den vergangenen Jahren war<br />
rund um das Haus mehrmals<br />
umfangreich gebaut worden. Ein<br />
Neubau Richtung Norden entstand,<br />
der Altbau wurde um eine Etage<br />
aufgestockt und ebenfallsumeinen<br />
Anbau erweitert. Dadurch bekam<br />
das Belvedere mit seinen vielen<br />
modernen Wohneinheiten ein<br />
neues, freundliches Gesicht. Nun<br />
wurden noch die 40 im Altbau verbliebenen<br />
Appartements den aktuellen<br />
Ansprüchen an Wohnkomfort<br />
angeglichen und komplett modernisiert.<br />
Der Charme des alten Hauses wurde<br />
hierbei aber berücksichtigt, d.h.,<br />
die Jugendstil- und Gründerzeitelemente<br />
des Hauses blieben weitgehend<br />
erhalten. Im Zuge der<br />
Umbauarbeiten entstand ferner<br />
eine beschützteAbteilung für an<br />
Demenz erkrankte Bewohner.<br />
Besuchen Sie uns! Das Belvedere<br />
Team freut sich auf Sie!<br />
Bestnote Bestnote Bestnote Bestnote<br />
1,2 1,2<br />
Bewertung Bewertung der der<br />
Pflegekassen<br />
Pflegekassen<br />
Pflegek Pflegek<br />
Seit 01.10.2011 geförderte Kurzzeitpflege<br />
Im Belvederefinden Sie ein stilvolles Zuhause<br />
und werden liebevoll umsorgt. Genießen Sie<br />
den Charme der Jahrhundertwende und jeden<br />
erdenklichen Komfort.<br />
UnsereLeistungen:<br />
VollstationärePflege<br />
Kurzzeitpflege<br />
Probewohnen<br />
Krankenhaus-Nachsorge<br />
Café<br />
Vorträge im Café Belvedere:<br />
04.11.2011, 16:00 Uhr:<br />
Vortrag„Pflegeversicherungsgesetz“ der Barmer<br />
11.11.11, 16:00 Uhr im Café:<br />
Vortrag Dr.Krause,Blankenburg,<br />
„145 JahreBelvedere, Hypnose<br />
nach Dr.Strünckmann“<br />
26.11.2011, 15:00–17:00Uhr:Adventsmarkt<br />
ZurZeit Fotoausstellung„145 JahreBelvedere“ –<br />
vomSanatorium bis zur Seniorenresidenz<br />
Geschützter Wohnbereich<br />
für Bewohner mit<br />
dementieller Erkrankung<br />
Informationsbüro<br />
in der Herzog-Wilhelm-<br />
Straße 94<br />
Herzog-Julius-Straße 93 · 38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
Telefon 05322 7810
INHALTSVERZEICHNIS<br />
QUADRAT NR. 11 /2011 � AUSGABE NOVEMBER 2011<br />
AKTUELL<br />
Kurz angetippt 14<br />
INSTITUTIONEN<br />
Goldschmiede Pfitzner 10<br />
<strong>Goslar</strong>er Kinos 34<br />
Harry Potter<br />
in <strong>Goslar</strong> ertrunken 50<br />
Qigong im Schwiecheldthaus 54<br />
KULINARIA<br />
Buletten –aber richtig 18<br />
Stecher's Landgenuss 20<br />
Down Under 26<br />
Harzer Weingut Kirmann 28<br />
Almenrausch 48<br />
Massivholzmöbel<br />
Massivholzküchen<br />
Innenausbau<br />
Holzfassaden<br />
Fenster Türen Treppen<br />
mit ökologischen Oberflächen<br />
Möbelrestaurierung<br />
LIVOS Naturfarben<br />
KULTUR<br />
Büllerü –Gut Ohlhof 12<br />
Partnerstadt Brzeg 22<br />
Oldtimertreffen 24<br />
Heyno Herbst –<br />
Instrumentenbauer 36<br />
Kulturkurzmeldungen 40<br />
Hoffmann's Erzählungen 45<br />
PROFILE<br />
Platz genommen 30<br />
Profile 42<br />
Titeblid: Stefan Sobotta<br />
STANDARDS<br />
Kolumne 03<br />
Die vergangenen zwei Monate<br />
in 8Minuten 06<br />
Splitter 08<br />
reingehört 38<br />
Angelesen 39<br />
VIP 52<br />
Marunde 55<br />
Schon was vor? 56<br />
Impressum 58<br />
inhalt � quadrat 11 /2011 505<br />
Helmut Spintig<br />
Tischlermeister &Holztechniker<br />
Mobil 0170 /7629930<br />
Am Horn 4a<br />
38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
Telefon 05322 877222<br />
Telefax 05322 877333<br />
E-Mail:<br />
TischlereiAmHorn@t-online.de<br />
Besuchen Sie uns auf dem ÖKO-Markt in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> am04.09.2011
06 6 quadrat 11 /2011 � zurück geblickt<br />
15. SEPTEMBER<br />
Ein Touristen-Magnet hat Jubiläum. Die Brockenbahn<br />
zwischen Schierke und dem Brocken ist vor<br />
20 Jahren wieder in Betrieb genommen worden.<br />
16. SEPTEMBER<br />
Die Wechselgeld-Trickser sind wieder da. Mit der<br />
Bitte um Kleingeld für zwei Euro nähern sie sich<br />
blitzschnell und unbemerkt dem Scheine-Fach der<br />
gezücktenGeldbörse,während derBesitzernoch<br />
aufdas Ertasten kleinerMünzenkonzentriertist.<br />
17. SEPTEMBER<br />
Einen 14. „frauenOrt“ verzeichnet Niedersachsen<br />
in <strong>Goslar</strong>.Zur Auftakt-Veranstaltung erinnert man<br />
sich der damaligen Reichstags-Abgeordneten Katharina<br />
Kardorff-Oheimb, die als Vorreiterin politischer<br />
Einmischung und für die Rechte von Frauen<br />
gilt.<br />
18. SEPTEMBER<br />
Rettungssanitäter und Polizeibeamte werden in<br />
Braunlage von einem stark angetrunkenen, anscheinend<br />
hilflos auf der Fahrbahn liegenden Mann<br />
angepöbelt und attackiert.<br />
19. SEPTEMBER<br />
Die Genehmigung eines Einzelzeit-Radrennens zum<br />
Brocken durch den Landkreis Harz stößt auf Gegenwehr<br />
der Naturschützer.Gerüchten zufolge soll<br />
die Veranstaltung genehmigt worden sein, bevor<br />
der Nationalpark um eine Stellungnahme gefragt<br />
wurde.<br />
20. SEPTEMBER<br />
Wenn der Kredit, den ein Bankkunde erhalten hat,<br />
von seiner Bank an eine andere verkauft wird und<br />
die auf Rückzahlungsprobleme unflexibel reagiert,<br />
ist Insolvenz angesagt. So geht der Campingplatz<br />
Wolfstein bei <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> den Bach runter.<br />
DER SEPTEMBER/OKTOBER<br />
21. SEPTEMBER<br />
Wersteht vor der roten Ampel und nichts passiert?<br />
Autofahrer aus Astfeld genießen bei endloser Warterei<br />
einen autofreien Querverkehr und dann das<br />
immerhin sekundenlangeAufblitzender Grünphase.<br />
Die Reparatur einer so genannten „Anforderungsschleife“<br />
unter der Fahrbahn wird nach Tagen<br />
in Auftrag gegeben, Durchführungstermin ungewiss.<br />
22. SEPTEMBER<br />
Die Entschärfung von Bomben aus der Kriegsproduktion<br />
im Schimmerwald bei Eckertal sorgt weiterhin<br />
für Aufregung. Zwei gefährliche Exemplare<br />
sind in Arbeit, aber bei nur einer Bombe klappt es.<br />
Die zweite will man sich später vornehmen.<br />
23. SEPTEMBER<br />
Im Rahmen der „Tage des Puppenspiels“ erfahren<br />
Kinder viel Lehrreiches zum Naturschutz bei „Ricardo<br />
inRio“ vom Figurentheater „Die roten Finger“,heute<br />
im Kindergarten Lilliput,<strong>Goslar</strong>.<br />
24. SEPTEMBER<br />
Heinz Hoenig, gebürtiger Harlingeröder, von den<br />
<strong>Bad</strong><strong>Harzburg</strong>ern herzlich verehrter Promi, vollendet<br />
sein 60. Lebensjahr. Glückwünsche auch von<br />
derQUADRAT-Redaktion.<br />
25. SEPTEMBER<br />
Der Luchsbrunnen ist schon da, die Kastanien fallen<br />
reichlich, Zeit für das Kastanienfest (mit verkaufsoffenem<br />
Sonntag) bei bestem Sommerwetter.<br />
Und die Kastanien-Sammler haben ein Angebot<br />
des Molkenhauses: 5Cent pro Kilo Eicheln und<br />
Kastanien.<br />
26. SEPTEMBER<br />
Fast war er schon verkauft, der Bahnhof von Oker.<br />
Jetzt aber zog der einzige Interessent sein Angebot<br />
zurück. Nun steht eine Versteigerung an, bei<br />
der vermutlich nur ein sehr geringer Erlös zu erzielen<br />
ist.<br />
27. SEPTEMBER<br />
Schlimme Kungelei der Landespolitik in der Angelegenheit<br />
Welterbestiftung. Schon für 2011 sind<br />
die versprochenen Fördermittel von 200.000 Euro<br />
nicht im Haushaltsplan festgelegt, sondern „zusätzlich“freigegeben<br />
worden.Auchinder Planung<br />
für die Jahre 2012 und 2013 tauchen sie nicht<br />
auf.<br />
28. SEPTEMBER<br />
18 Löcher locken Golfer.<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> erlebt zur<br />
Zeit einen zählbaren Zulauf von Gastspielern. Auch<br />
im Hotel-und Gaststättengewerbe spricht man gegenwärtig<br />
von deutlichen Zuwächsen durch Golfspieler<br />
und Golfspielerinnen. Marketing und Kooperationen<br />
wirken sich positiv aus.<br />
29. SEPTEMBER<br />
Edeka pflegt bei der Eröffnung neuer Einkaufsmärkte<br />
das Ritual, gemeinnützige Einrichtungen<br />
am Ort mit einer Spende zu beglücken. Das neue<br />
92. E-Center am Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> war der<br />
Anlass, dem Förderverein des Jugendtreffs und<br />
der Heinz Hönig Stiftung „Heinz der Stier“ je 1.000<br />
Euro zu überreichen.<br />
30. SEPTEMBER<br />
Kai Dieckmann, Bild-Chefredakteur, hält vor Mitgliedern<br />
des Lions-Clubs <strong>Goslar</strong>-Kaiserpfalz eine<br />
Rede zu Hintergründen und Rechtfertigung seines<br />
Blattes.<br />
01. OKTOBER<br />
Axel Krause ist weg. Gekommen aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern und nun wieder dort, hat der Eurawasser-Geschäftsführer<br />
in der Landeshauptstadt<br />
Schwerin eine weitere anspruchsvolle Aufgabe gesucht<br />
und gefunden.
02. OKTOBER<br />
Der Deutschland-Cup der Orientierungsläufer und<br />
gestern die Deutschen Meisterschaften Langstrecke<br />
sind ein Vorgeschmack auf die Senioren-Weltmeisterschaft<br />
der Orientierungsläufer im kommenden Jahr.<br />
Hier und heute kann geübt werden.<br />
03. OKTOBER<br />
Die Sonne strahlt ungetrübt. Außenveranstaltungen<br />
wie das Oldtimer-Treffen auf <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>s Rennbahn,<br />
das Bürgerfrühstück in Vienenburg und das<br />
Kürbisfest in Westerode können Besucherrekorde<br />
verzeichnen, während etwa der Kunsthandwerkermarkt<br />
imBündheimer Schloss nicht das erwartete<br />
Interesse erlebt.<br />
04. OKTOBER<br />
Eigentlich hat der erste “Frankenberger Winterabend“<br />
stattfinden sollen. Aber der Referent, der <strong>Goslar</strong>er<br />
Bundestagsabgeordnete Dr.Wilhelm Priesmeier,kann<br />
wegen einer akuten Unfall-Verletzung nicht kommen.<br />
So fällt sein Vortrag „E10 –die Welt hungert und wir<br />
tanken Lebensmittel?“ einstweilen aus.<br />
05. OKTOBER<br />
Eben stellt sich heraus,dass„StadtOberharzamBrocken“<br />
nach Experten-Meinung nicht kompatibel mit<br />
jedweder Werbeidee sei. Spät, aber vielleicht doch<br />
noch reparabel. Womöglich unter Einsatz von Grips<br />
statt Gerichtskosten?<br />
06. OKTOBER<br />
Auch in Sachen „Abwasser aus dem Oberharz“ steht<br />
gerichtliche Klärung an. Denn die Klärung der Abwässer<br />
ist den betroffenen Ortschaften seit Jahren<br />
zu teuer und so haben sie regelmäßig die Rechnungen<br />
aus <strong>Goslar</strong> nur unzureichend bezahlt.<br />
07. OKTOBER<br />
Lecker soll es schmecken. Dazu sammelt die Wirtin<br />
eines Hotels in Buntenbock Mitstreiter für ihre Qualitätsoffensive<br />
in Form eines Buches über „Zauber-<br />
frauen und Tatmänner“, die sich ihrer Idee anschließen.<br />
08. OKTOBER<br />
160 freiwillige potentielle Knochenmarkspender finden<br />
sich im Kurhaus von Hohegeiss zu Registrierung<br />
und Typisierung ein. Auslöser der Aktion ist die Erkrankung<br />
eines Hohegeisser Feuerwehrmannes an<br />
Leukämie.<br />
09. OKTOBER<br />
Die <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Bergbahn auf Bergfahrt. Mit einem<br />
Zuwachs von gut zehn Prozent in den Fahrgastzahlen<br />
des bisherigen (Dreiviertel-) Jahres ist ein<br />
Traumziel erreicht. Und es geht wohl so weiter: Für<br />
die ersten drei Tage des Oktober werden erneut beste<br />
Fahrgastzahlen gemeldet.<br />
10. OKTOBER<br />
Auch mit dem Laub der letzten Wochen muss sich<br />
<strong>Goslar</strong>sOberbürgermeister Dr.OliverJunk beschäftigen.<br />
Ein Ratsmitglied ist Geschäftsführer einer an<br />
dem Auftrag zur Beseitigung interessierten Firma, die<br />
aber im Vergleich zum Wettbewerb zu teuer ist. Deshalb<br />
wird die Ausschreibung angezweifelt und soll<br />
wiederholt werden.<br />
12. OKTOBER<br />
Wasman aus und mit Kartoffeln alles machen kann,<br />
zeigen die Schülerinnen und Schüler der Oberschule<br />
an der Deilich in Schlewecke bei ihrem 14. Kartoffelfest.<br />
Suppe, Waffeln, Puffer und andere Leckereien,<br />
Kartoffelschäl-Wettbewerb, Kartoffelfeuer, dazu<br />
Unterhaltung von den „Singenden Kartoffelsäcken“,<br />
alles zu Gunsten ihrer Schule, deren Schulhof und<br />
Pausenhalle neu gestaltet werden sollen.<br />
14. OKTOBER<br />
Das <strong>Goslar</strong>er Brusttuch ist wieder ohne Gerüst. Nach<br />
einjähriger Sanierung der Fassade erstrahlt das vor<br />
fast 500 Jahren erbaute Gemäuer in neuem, edlem<br />
Glanz.<br />
zurück geblickt � quadrat 10 /2011 07
08<br />
quadrat 11 /2011 � splitter<br />
Rühriges Ehrenamt<br />
Da werfen wir unseren gewählten Volksvertretern immer vor, nur an sich<br />
selbst zu denken und die Probleme, die uns betreffen, nicht mit dem not-<br />
wendigen Ernst und Nachdruck zu behandeln. Das gilt nicht nur für die<br />
Abgeordneten im weit entfernten Europaparlament.<br />
Nein, diesen Vorwurf erheben wir auch gern und immer wieder gegenüber<br />
unseren Stadt- und Gemeinderäten, der Ursuppe unserer Demokratie. Zu<br />
Unrecht.<br />
Hier ist Demokratie noch lebendig und erlebbar, hier haben Entscheidun-<br />
gen direkte Auswirkungen auf unseren Alltag. In unseren Städten und<br />
Gemeinden können wir die Ratsvertreter fast täglich auf der Straße, beim<br />
Einkaufen oder in der Kneipe treffen und sie fragen, wenn wir eine Ent-<br />
scheidung oder die Verweigerung einer Entscheidung nicht verstehen.<br />
Davon sollten wir Gebrauch machen, insbesondere wenn sich unsere Ver-<br />
treterinnen und Vertreter Reisestrapazen unterziehen und eigenes Geld auf-<br />
wenden, obwohl sie doch eingeladen waren, um unseren Alltag sicherer und<br />
schöner zu machen.<br />
Da fahren drei altgediente, nicht altverdiente, Vertreter des Rates der Stadt<br />
<strong>Goslar</strong>, die noch dazu die Last und Mühe einer Aufsichtsratstätigkeit bei<br />
der <strong>Goslar</strong>er Stadtentwässerung auf sich nehmen, auf eigene Kosten unter<br />
enormem Termindruck nach Barcelona, um sich einen Regenwasserspei-<br />
cher mit dem sagenhaften Fassungsvermögen von 5000 Kubikmeter anzu-<br />
sehen. So etwas gibt es in <strong>Goslar</strong>, der Harzregion und der gesamten Bun-<br />
desrepublik nicht. Das sind Dimensionen, die zu erleben unsere Ratsmit-<br />
Recherchiert<br />
von tv und ck<br />
glieder Strapazen und finanzielle Einbußen hinnehmen. Zu unserem Nut-<br />
zen.<br />
Ein solcher Speicher wäre für die Menschen, die unterhalb der Okertal-<br />
sperre mit ihrem Fassungsvolumen von 47 Millionen Kubikmetern wohnen,<br />
ein Quantensprung in puncto Sicherheit. Das Fassungsvermögen würde um<br />
0,01 Prozent steigen.<br />
Das sind die Probleme, die uns täglich auf den Nägeln brennen.<br />
Fehlende Kinderbetreuungsangebote und sanierungsnotwendige Schulen,<br />
der Mangel an Ausbildungsplätzen und Schlaglöcher in den Straßen in völ-<br />
lig überschuldeten Städten und Gemeinden werden dagegen völlig überbe-<br />
wertet.<br />
Übrigens, die drei Reisenden hätten auch mit ihrer kostenlosen Monats-<br />
karte für den Stadtbus zum Gut Riechenberg fahren können. Der dort von<br />
der Stadtentwässerung gebaute Regenwasserspeicher, den die drei besag-<br />
ten Ratsmitglieder im August 2011 in der Presse vorgestellt hatten, verfügt<br />
über ein Volumen von 87.000 Kubikmetern. Dies hätte allerdings nicht so<br />
viele neue Erkenntnisse für das Gemeinwohl gebracht, denn Reisen bildet<br />
und weite Reisen bilden mehr.<br />
Der <strong>Goslar</strong>er<br />
Siemens-Clan<br />
Natürlich gehört sie zu <strong>Goslar</strong>, die berühmte Familie Siemens. Ihr Haus am<br />
südlichen Ende der Schreiberstraße ist ein beredter Zeuge der berühmten<br />
Stadtsöhne und -töchter, die seit der Reformation in <strong>Goslar</strong> ansässig sind.<br />
„Ora et labora –bete und arbeite“, kündet es vom Haustürsturz. Arbeiten<br />
tun sie sicher fleißig, die Siemensens –wenn auch immer weniger im Nach-<br />
folgeunternehmen der „Telegrafenbauanstalt Siemens und Halske“, die<br />
1847 von Werner von Siemens in Berlin gegründet wurde.<br />
Der DAX-notierte Konzern Siemens agiert heute in 190 Ländern und verfügt<br />
allein in Deutschland über 125 Standorte. Doch das Siemenshaus <strong>Goslar</strong><br />
ist das Stammhaus der Familie, wo man alle drei Jahre zusammenkommt.<br />
1916 kaufte man es nach 138 Jahren Fremdbesitz anlässlich des 100.<br />
Geburtstages desjenigen zurück, dem die <strong>Goslar</strong>er Kaufleute den Adelstitel<br />
verdankten, nämlich Werner von Siemens.<br />
Seit geraumer Zeit suhlt sich der Name Siemens leider in wenig imageträch-<br />
tigen Zusammenhängen, so etwa in einer hässlichen Schmiergeldaffäre.<br />
Die Siemens-Familie, die innerhalb des weltumspannenden Siemens-<br />
Unternehmens noch immer größter Einzelaktionär ist, wich erstmals von
ihrem Schweigegelübde ab und erklärte ihre Betroffenheit ob des Skandals.<br />
Es folgte ein hyperaktives Großreinemachen innerhalb des Konzerns. Hoch-<br />
rangige Menschen mussten gehen, es wurden Milliardensummen verteilt und<br />
man schuf eine Moral-Abteilung mit dem unaussprechlichen Namen Com-<br />
pliance Office. Doch all das tilgte den Namen Siemens nicht aus der Schwar-<br />
zen Liste der globalen Unternehmenssünder. Dagab es Staudammprojekte,<br />
die zwar Profit, aber auch Massenvertreibungen brachten, da war das<br />
unschöne Kollaborieren mit obskuren Staaten des Orients sowie eine frag-<br />
würdige Gehaltspolitik. Da versprach man doch Vorstandsmitgliedern einen<br />
30-prozentigen Gehaltszuwachs, während man unten Gehaltskürzungen oder<br />
sogar Arbeitslosigkeit hinnehmen musste, wenn eine Tochterfirma wie BenQ<br />
mit suboptimalem Profit aufwartete. Und dann waren da ja auch noch<br />
Gerüchte um eine wie auch immer geartete Beteiligung am nordkoreani-<br />
schen Atomprogramm. Autsch!<br />
Dennoch, wir <strong>Goslar</strong>er stehen zur Familie Siemens, ist sie doch gemessen<br />
an ihren Aktienmengen nur noch zu sechs Prozent Siemens. –Schade<br />
eigentlich, denn diese Familie hat sich nicht nur einen Adelstitel erarbeitet,<br />
sondern vor allem den Ruf, sozial zu sein. Hertha Harries, jüngste Tochter<br />
des berühmten Firmengründers Werner von Siemens, engagierte sich sehr<br />
für die sozialen Belange der Belegschaft. Das <strong>Harzburg</strong>er Erholungsheim<br />
„Siemens-Ettershaus“ zeugt von der sozialen Ader der Familie. Neuerungen<br />
wie die kostenlose Lehrlingsausbildung, Einrichtung einer Betriebskranken-<br />
kasse, Unterstützungsfonds für in Not geratene Mitarbeiter sowie die Fest-<br />
schreibung von Arbeits- und Urlaubszeiten etablierten den Namen Siemens<br />
nachhaltig in der Sozialgeschichte Deutschlands. Leider vergangene Zeiten<br />
–aber offenbar wusste man damals die Begriffe Profit und Soziales noch zu<br />
verbinden.<br />
Tja, nach einem gänzlich aussagelosen Wahlkampf wünscht man sich doch<br />
glatt einen Siemensspross nach <strong>Goslar</strong> zurück, besetzten Mitglieder der<br />
Familie im 18. und 19. Jahrhundert doch bereits viermal den Posten des<br />
Bürgermeisters! Johann Georg Siemens reformierte das <strong>Goslar</strong>er Stadtwesen<br />
und sanierte auch gleich den Haushalt! Leider wurde er, wie es in <strong>Goslar</strong><br />
Brauch ist, durch subversive Kräfte aus dem Amt gedrängt. Peter Siemens<br />
gab seinem Vetter Georg Heinrich Siemens das Zepter in die Hand. Vettern-<br />
wirtschaft? Und wenn schon, sie entfachten eine rege und nachhaltige Bau-<br />
tätigkeit in der Harzstadt. Stephan-Heinrich Siemens brachte es sogar zu<br />
einer 20 Jahre währenden Amtszeit. Hallo Familie Siemens …hätte einer<br />
von Ihnen in acht Jahren Zeit? Oder vielleicht früher?<br />
9
10 quadrat 11 /2011 �<br />
Gold und Platin, edle Steine und Perlen:<br />
hochwertige Materialien, aus denen Peter<br />
Pfitzner in seinem Atelier am <strong>Goslar</strong>er<br />
Marktplatz einzigartige Schmuckstücke kreiert.<br />
Der gelernte Juwelengoldschmiedemeister mit<br />
Lehr- und Wanderjahren in Südafrika und Asien<br />
übernahm vor 28 Jahren das elterliche Juwelier-<br />
geschäft im Herzen der Kaiserstadt und hat sich<br />
im Jahr 2000 mit der Eröffnung seines Ateliers am<br />
„Markt 10“ einen Traum erfüllt.<br />
Eine Vision<br />
wird Realität<br />
In Kombination von Material und Idee entstehen<br />
Unikate, unverwechselbare Einzelstücke mit eige-<br />
nem Charakter, die die Persönlichkeit der Trägerin<br />
unterstreichen sollen. Neben der Umsetzung eige-<br />
ner Entwürfe bringt der Goldschmiedemeister<br />
auch Kundenideen in eine angemessene Schmuck-<br />
form oder verwandelt geerbte Juwelen durch<br />
modernes Design in neue Glanzstücke.<br />
GOLD- UND PLATINSCHMIEDE PETER PFITZNER<br />
Peter Pfitzner arbeitet fast ausschließlich mit<br />
einer 750er Gelbgoldlegierung, die zur Härtung<br />
einen jeweils 125er Anteil Feinsilber und Feinkup-<br />
fer aufweist, oder mit 950er Platin, das heißt<br />
nahezu reinem Platin. Im Zusammenspiel mit dem<br />
Steinmaterial, farbenprächtigen Edelsteinen, Dia-<br />
manten oder Perlen, entwickelt sich die Kreation,<br />
der sich der Prozess der handwerklichen Ausferti-<br />
gung zunächst mit der Formung von Modellen<br />
anschließt.<br />
Was sind die angesagten Trends im Schmuckde-<br />
sign? „Das ist vergleichbar mit der Entwicklung in<br />
der Mode“, sagt Pfitzner, „Wellenbewegungen mit<br />
vielen Wiederholungen“. In den siebziger Jahren<br />
waren breite Trauringe en vogue, zehn Jahre später<br />
reichte ein „Gardinenring“ von anderthalb bis zwei<br />
Millimeter Breite für die Eheschließung. Heute<br />
sind wieder breite Ringe gefragt, Symbolringe, die<br />
zum Trägerpaar passen sollten. Zierte früher ein<br />
Vorsteckring die Braut, wird der Ring für die Part-<br />
nerin heutzutage künstlerisch gestaltet oder mit<br />
Diamanten geschmückt. Der Diamant hat von sei-<br />
ner Attraktivität als Synonym für Zusammengehö-<br />
rigkeit nichts eingebüßt. Mit Diamanten hat Peter<br />
Pfitzner übrigens viel Erfahrung. Fast drei Jahre<br />
arbeitete er als Geselle bei einem der größten<br />
Juweliere in Südafrika. Und in politisch unruhigen<br />
Zeiten wurden auch schon mal einfache Hunde-<br />
halsbänder schmucktechnisch so umgearbeitet,<br />
dass sie den Hundebesitzern den ungestörten<br />
Transport wertvoller Diamanten außer Landes<br />
sicherten. Die faszinierende Farbigkeit des Königs<br />
der Edelsteine ist seit einigen Jahren auch künst-<br />
lich produzierbar. Durch Kobaltbestrahlung ent-<br />
stehen beispielsweise gelbe, blaue und bräunliche<br />
FOTOS: PETER PFIZNER, STEFAN SOBOTTA
Diamanten, die den Einsatz des Edelsteins bei den<br />
Ringen für den Bund des Lebens facettenreich<br />
erweitern.<br />
So einzigartig der Anlass, so individuell auch die<br />
möglichen Gravuren. In der eigenen Handschrift<br />
können Vornamen, Symbole oder andere bedeu-<br />
tungsvolle „Beziehungswörter“ eingescannt und<br />
mithilfe der Lasertechnik auf den Ring übertragen<br />
werden. Dass sich beim Trauringkauf für den<br />
„Richtigen“ entschieden wird, dafür nimmt sich<br />
Peter Pfitzner viel Zeit bei einem Beratungsge-<br />
spräch. Von der Auswahl der Form, des Materials<br />
bis zum Design wird ein Prozess in Gang gesetzt,<br />
bei dem jede Entscheidung ihre eigene Bedeutung<br />
hat, um Schmuckstücke mit ganz persönlicher<br />
Note entstehen zu lassen. Die Auswahl von Ringen<br />
steht in engem Zusammenhang mit dem Trage-<br />
komfort und der Sicherheit. Ein Ring sollte neben<br />
der zum Träger passenden Gestaltung auch alltags-<br />
tauglich sein. Dafür hat sich der Goldschmiede-<br />
meister eine ganze Palette von Metallringen in<br />
allen gängigen Profilen und Größen als bombierte<br />
Musterringe eigens anfertigen lassen. Die Muster<br />
haben gerundete, unscharfe Kanten, die Innensei-<br />
ten sind gewölbt und garantieren dadurch absolu-<br />
ten Tragekomfort. „Man muss in einen Ring gleiten<br />
wie in einen weichen Handschuh“, betont Peter<br />
Pfitzner und erinnert an die in den sechziger Jah-<br />
ren übliche Krabbenfassung bei Ringen mit Verlet-<br />
zungsgefahr für Haut und Kleidung. Das Umarbei-<br />
ten solcher Nachkriegserbstücke macht einen gro-<br />
ßen Teil der Arbeit im Atelier aus. Oft sind es<br />
nagelneue Schmuckstücke, die auch in den Wirt-<br />
schaftswunderjahren nur zu besondern Anlässen<br />
getragen wurden, den heutigen Erben jedoch nicht<br />
mehr zeitgemäß erscheinen.<br />
Der Goldschmiedemeister entwirft für den solitä-<br />
ren Stein einen völlig neuen Rahmen, ein originä-<br />
res Schmuckstück, das mit dem Ausgangsmodell<br />
nur noch den Stein gemein hat. Auch hier beginnt<br />
die Arbeit in Kommunikation mit dem Kunden. Die<br />
Ideen für eine Umarbeitung oder für neue Kreati-<br />
onen kommen Pfitzner zu jeder Tages- und Nacht-<br />
zeit und an allen erdenklichen Orten. Plötzlich ist<br />
eine Idee da und muss dann auch schnellstens zu<br />
Papier gebracht werden. Apropos Papier: Seit März<br />
dieses Jahres arbeitet Peter Pfitzner mit einem<br />
CAD-Programm und ist begeistert von den Mög-<br />
lichkeiten für sich und seine Kunden.<br />
Die Beherrschung der handwerklichen Fähigkeiten<br />
ist Voraussetzung für die Arbeit am Bildschirm.<br />
Drei Monate intensives Erlernen des Computerpro-<br />
gramms zahlen sich aus. Virtuelle Schmuckstücke<br />
spitzmarke � quadrat 11 /2011<br />
können vom Kunden in 3D-Optik am Bildschirm<br />
begutachtet und computeranimiert getragen wer-<br />
den. Für eine Produktion größerer Stückzahlen ist<br />
computergestütztes Design unumgänglich. Die<br />
Kollektion des Golfschmucks, ein noch junges Pro-<br />
jekt in der Angebotspalette, wurde von Pfitzner<br />
komplett am Rechner entwickelt. „Vom Golfer für<br />
Golfer“ präsentiert eine Auswahl golfspezifischer<br />
Motive von der Anstecknadel über den Schlüsse-<br />
lanhänger bis zum Golfball, alles aus 925er Ster-<br />
lingsilber und beliebt bei der wachsenden Zahl der<br />
Golfsportfreunde.<br />
Und weitere Trends? „Charlotte“, das variable<br />
Schmuckstück: eine Frau mit vielen Gesichtern.<br />
Die Kollektion vielfältiger Einzelstücke ist individu-<br />
ell kombinierbar, morgens noch als Ring getragen,<br />
nachmittags als Collier, wird aus Charlotte zum<br />
Abendevent ein Diadem. Eine vor allem für junge<br />
Leute interessante Begegnung mit Schmuck, phan-<br />
tasievoll und zu budgetgerechten Preisen. (uju)<br />
gold- und platinschmiede<br />
meisteratelier<br />
markt 10, D-38640 goslar<br />
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12 quadrat 11 /2011 � kultur2 Bullerbü gefunden<br />
Der Weg nach Bullerbü: Verlassen Sie auf<br />
GUT OHLHOF –EIN MODELL ZUM ABGUCKEN<br />
dem Weg vom <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Dreieck nach<br />
<strong>Goslar</strong> die B6n in Richtung Hahndorf, neh-<br />
men die erste Abfahrt scharf rechts, dann durch<br />
die große Baumallee und Sie sind da –das gelbe<br />
Ortsschild sagt zwar „Gut Ohlhof“, aber eigentlich<br />
sind Sie in Bullerbü angekommen.<br />
Die erfolgreiche schwedische Autorin Astrid Lind-<br />
gren, geb. Ericsson, die eine ganze Reihe Kinder-<br />
bücher geschrieben<br />
hat, beschreibt ihre<br />
Kindheit in Vim-<br />
mersby, das sie dann<br />
in ihren Romanen<br />
Bullerbü nennt, so:<br />
„Gunnar, Astrid,<br />
Stina und Ingegerd,<br />
so hießen die Erics-<br />
sonskinder auf Näs.<br />
Es war schön, dort<br />
Kind zu sein, und<br />
schön, Kind von<br />
Samuel August und<br />
Hanna zu sein.<br />
Warum war es schön?<br />
Darüber habe ich oft<br />
nachgedacht, und<br />
ich glaube, ich weiß<br />
es. Zweierlei hatten<br />
wir, das unsere Kind-<br />
heit zu dem gemacht<br />
hat, was sie gewesen<br />
ist – Geborgenheit<br />
und Freiheit.“ Besser<br />
kann man das Gefühl nicht ausdrücken, das einen<br />
beim Gang durch die Gutsanlage von Ohlhof über-<br />
kommt, die einige Jahrhunderte in der Hand der<br />
<strong>Goslar</strong>er Familie Siemens war und aus der der<br />
bekannte Erfinder und Industrielle Werner von Sie-<br />
mens stammt. Es ist dieses Gefühl von Geborgen-<br />
heit und Freiheit, das einem sofort auffällt –und<br />
das alles in einer Ruhe, die keineswegs verschla-<br />
fen oder stumpfsinnig ist und auf die das Wort<br />
„intensiv“ genau passt.<br />
Ob am Teich am Ortseingang, auf dem Enten ihre<br />
Kreise ziehen, am Brunnen in der Mitte der Anlage,<br />
in der kleinen Straße, die so sehr an skandinavi-<br />
sche Orte erinnert, überall ist diese „intensive<br />
Ruhe“ zu spüren. Diese Atmosphäre kommt aber<br />
nicht von ungefähr. Esbedurfte der Initiative aller<br />
Bewohner der Anlage, um sie schließlich so zu<br />
gestalten, wie sie heute ist. Und das war nicht ein-<br />
fach. Die Grundstücke der Gutsanlage befinden<br />
sich nicht in einer Hand: Gemeindeland, Land,<br />
das der Kirche gehört, die einzelnen Hausbesitzer<br />
als Privateigentümer und der Investor, der das Pro-<br />
jekt angeschoben hat, sind Grundstückseigentü-<br />
mer, deren Interessenlagen erst einmal koordiniert<br />
werden mussten. Dazu war es notwendig, ein akti-<br />
onsfähiges Forum zu haben.<br />
Die „Gut Ohlhof Fördergemeinschaft e.V.“ hatte es<br />
sich zum Ziel gesetzt, den Übergang von einem<br />
ehemaligen Wirtschaftsbetrieb zu einem reinen<br />
Wohngebiet zu schaffen und, über private Einzel-<br />
interessen hinaus, das Allgemeinwohl nicht aus<br />
den Augen zu verlieren. Die einzelnen Interessen<br />
waren alles andere als einfach zu koordinieren –<br />
denn das wollte die Fördergemeinschaft: „Wir sind<br />
Bürger mit Initiative, aber keine Bürgerinitiative,<br />
die die Interessen polarisiert und gegen Organisa-<br />
tionen oder die Obrigkeit motzt“, meint der erste<br />
Vorsitzende Ralph Bogisch. „Wir haben weder Zeit<br />
noch Lust, uns mit<br />
Protestaktionen auf-<br />
zureiben.“ Dazu<br />
waren und sind die<br />
Probleme auch zu<br />
vielfältig: Denkmals-<br />
pflege,Verkehrs- raumgestaltung,<br />
Unfallverhütung,<br />
Landschaftspflege,<br />
Natur- und Umwelt-<br />
schutz und schließ-<br />
lich und endlich die<br />
Integration neuer<br />
Anwohner ist die<br />
Palette von Aufga-<br />
ben, die es zu bewäl-<br />
tigen gilt.<br />
„Dadurch, dass wir<br />
immer auf Integra-<br />
tion und Zusammen-<br />
arbeit setzen, haben<br />
wir es geschafft, die<br />
Gutsanlage für uns<br />
wohnlich zu gestalten und, was sehr wichtig ist,<br />
ein gutes Verhältnis auch zu städtischen Einrich-<br />
tungen zu haben“, führt Arne Borrmann aus, der<br />
für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der För-<br />
dergemeinschaft zuständig ist. „Gerade die Sicher-<br />
heit unserer Kinder ist wichtig und da brauchen<br />
FOTOS: RAINER GOLITZ/SIDNEY GROMNICA
wir die Zusammenarbeit mit allen zuständigen<br />
Stellen.“ So soll in absehbarer Zeit die Abzwei-<br />
gung zur Gutsanlage entschärft werden, damit<br />
Kinder ungefährdet die Straße überqueren kön-<br />
nen. Eine geschickt geänderte Straßenführung,<br />
die die Autofahrer um eine Verkehrsinsel herum<br />
dirigiert, wird nun in Angriff genommen.<br />
„Es macht keinen Sinn, die leeren Töpfe der Städte<br />
zu beklagen und die Hände untätig in den Schoß<br />
zu legen. Die Lasten müssen auf mehrere Schultern<br />
verteilt werden. Und dazu muss man auch durch<br />
eine Vorleistung der Fördergemeinschaft zeigen,<br />
dass man ernsthaft interessiert ist“, ist das Credo<br />
von Ralph Bogisch. Auf mehrere Schultern zu ver-<br />
teilen –dieses Prinzip hat sich bewährt, auch in der<br />
Gestaltung der Anlage. In dieser Gemeinschaft<br />
befinden sich Menschen mit den unterschiedlichs-<br />
ten Fähigkeiten, die es möglich gemacht haben, ein<br />
solch stimmiges Konzept zu realisieren. Aber es<br />
sind nicht nur die fachlichen Fähigkeiten, die eine<br />
große Rolle spielen –wichtig ist vor allen Dingen,<br />
dass der Wille zum Zuhören und gegenseitigen Ver-<br />
stehen gegeben ist. Auch wenn es manchmal auf<br />
den Versammlungen heiß hergeht, man ist sich im<br />
Grundsatz einig. Deshalb können für viele Probleme<br />
Lösungen gefunden werden, die schließlich alle<br />
zufrieden stellen.<br />
Synergie –die Wirkung ist eine Gemeinschaftsleis-<br />
tung –das ist ein Prinzip, das man so häufig in der<br />
Natur vorfindet, aber für Menschen erst einmal<br />
schwer zu realisieren ist. Wie man aber an der<br />
Gemeinschaft von Gut Ohlhof erlebt, ist es nicht<br />
unmöglich. Und, wie man bei genauem Hinsehen<br />
erfahren kann –erfolgreich! Dass die Nachbar-<br />
schaft sich gegenseitig hilft, ist hier nicht unbe-<br />
kannt und eigentlich die Regel. Dabei werden klu-<br />
gerweise auch die Freiräume der einzelnen Bewoh-<br />
ner respektiert. Wenn jemand zum Beispiel beim<br />
winterlichen Schlittschuhlaufen auf dem zugefro-<br />
renen See nicht mitmachen will, ist das seine<br />
Sache, obwohl ihm dann der Glühwein und die<br />
gute Stimmung entgehen.<br />
kultur 13<br />
2 � quadrat 11 /2011<br />
Die eigentlichen Nutznießer dieser Situation sind<br />
die Kinder. Sie können in einer Umwelt aufwach-<br />
sen, in der das „Draußen“ nicht immer nur eine<br />
Gefahr darstellt, sondern eben auch die Möglich-<br />
keit, Erfahrungen zu sammeln. Der Rückzug in vir-<br />
tuelle Welten ist einfach nicht erforderlich. Das ist<br />
die Botschaft von Astrid Lindgrens Bullerbü und<br />
genauso von Gut Ohlhof. „Ich kann Fahrrad fahren<br />
und fahre jetzt mit Lotti“ sagt die 3-jährige Tilda,<br />
dabei erwähnt sie tunlichst nicht, dass sie das erst<br />
seit gestern kann und auch noch viel üben muss.<br />
Nur, hier kann sie es ohne Risiko tun.<br />
Tilda kann ohne<br />
Angst Radfahren<br />
üben<br />
Geborgenheit und<br />
Freiheit –essieht so<br />
aus, als wären dies<br />
die entscheidenden<br />
Faktoren, sein Leben<br />
erfolgreich starten<br />
und meistern zu kön-<br />
nen. Was die Erwach-<br />
senen vorleben, neh-<br />
men sich die Kinder als „Gussform“ für ihre eige-<br />
nen Handlungen. Wie Tilda im Moment das Fahr-<br />
radfahren üben muss, wird sie schließlich auch<br />
immer wieder das Leben „üben“ müssen. Dass<br />
dazu beides, Geborgenheit und Freiheit, notwen-<br />
dig sind, liegt eigentlich auf der Hand. Gut Ohlhof:<br />
Ein Modell, von dem man sich eine Menge abgu-<br />
cken kann! (sg)
14 quadrat 11 /2011 � kurz angetippt<br />
KURZ-<br />
ANGETIPPT<br />
NOVEMBER<br />
HELENE APPEL –<br />
KAISERRINGSTIPENDIATIN<br />
2011<br />
MÖNCHEHAUS MUSEUM GOSLAR<br />
BIS 15. JANUAR 2012<br />
„DieTrägerin des<strong>Goslar</strong>erKaiserringstipendiums<br />
2011 heißt Helene Appel.<br />
Die Künstlerin, 1976 in Karlsruhe geboren,<br />
hat in Hamburg an der Hochschule<br />
für bildende Künste und am<br />
Londoner Royal College of Art studiert.<br />
Sie lebt und arbeitet heute als<br />
Malerin in Berlin.<br />
„KELLNERIN“, 2009, COURTESY: GALERIE LUIS<br />
CAMPAÑA<br />
Helene Appel erhält die <strong>Goslar</strong>er Auszeichnung<br />
für ihre ebenso meisterhafte<br />
wie reflektierte Malerei. Die Künstlerin<br />
malt unspektakuläre Dinge des<br />
Alltags in spektakulärer Weise. So sehen<br />
wir mit neuen Augen, was wir in<br />
der Regel gar nicht sehen oder übersehen.<br />
Appel bringt als Bildthemen<br />
Zwiebelstücke, Lauchringe, Salatblätter<br />
und Reiskörner auf ihre Leinwände<br />
oder Klebestreifen, Zweige, Fischernetze<br />
und Pfützen.<br />
Dabei malt sie diese einerseits augentäuschend<br />
präzise, als wolle sie den<br />
großen Trompe l´ oeil Meistern der<br />
Kunstgeschichte Konkurrenz machen,<br />
andererseits so künstlich, dass man<br />
in keiner Sekunde vergisst, ein gemaltes<br />
Bild vor sich zu haben. Helene Appels<br />
Absicht ist nicht, unser Auge mit<br />
dem schönen Schein der Dinge zu betrügen,<br />
sondern ihnen eine malerische<br />
Aura zu geben, in der sie eine eigene<br />
Wirklichkeit gewinnen.“<br />
(Michael Stoeber)<br />
BEKLEIDUNG<br />
SCHUHE<br />
AUSRÜSTUNG<br />
Zur Ausstellung sind ein Katalog und<br />
eine VFK-Jahresgabe erschienen.<br />
DIE REISE ZUM MITTEL-<br />
PUNKT DER WELT<br />
ERFREULICHES THEATER ERFURT<br />
KULTURKRAFTWERK<br />
06. NOVEMBER 2011, 15.00 UHR<br />
An diesem Tagist im Kulturkraftwerk<br />
wieder ein Familien-Sonntag (empfohlenes<br />
Alter acht plus/minus zwei<br />
Jahre). Das erfreuliche Theater bietet<br />
eine bizarre und spannende Reise in<br />
den Mittelpunkt der Welt:<br />
Professor Lindenbroock und Arne<br />
Saggnusson, zwei seltsame Herren,<br />
DRAUSSEN ZU HAUSE<br />
Bäckerstraße 23–24 •38640 <strong>Goslar</strong><br />
Tel. 05321 313774<br />
www.jack-wolfskin.com
egeben sich auf eine Forschungsreise,<br />
um weltberühmt zu werden.<br />
Allerdings ist es keine gewöhnliche<br />
Reise –esist eine rasante Reise der<br />
Phantasie. Mit einem alten Bettgestell,<br />
einem Sonnenschirm und etlichen<br />
anderen Utensilien fliegen sie<br />
zum Mond, überleben eine Bruchlandung<br />
auf dem Mount Everest, sitzen<br />
mit siebzig singenden Chinesen<br />
in einer Seilbahn, stürzen mit einem<br />
Fahrstuhl in die von blinden Alligatoren<br />
wimmelnde Kanalisation von<br />
Singapur, treiben ohne Zähne „La<br />
Paloma“ pfeifend im Stillen Ozean,<br />
singen in den Tiefen des Mariannen-<br />
Grabens den „Knistertüten-Knippermann-Blues“,<br />
finden sich im Bauch<br />
eines riesigen Wales und gefangen<br />
im Inneren eines Vulkanes ... –und<br />
fragen sich: „Kennen Sie Jules Vernes?“<br />
Mehr Informationen finden Sie auf<br />
www.erfreulichestheater.de und unter<br />
www.kulturkraftwerk.de<br />
DIE ZAUBERFLÖTE –<br />
FAMILIENMUSICAL<br />
ODEON-THEATER<br />
27. NOVEMBER 2011, 15.00 UHR<br />
Hier ist der Spaß für die ganze Familie:<br />
Ein Musical nach der Oper von<br />
Wolfgang Amadeus Mozart mit Rock<br />
und Pop und fetzigen Tänzen, vorgeführt<br />
von der Kleinen Oper <strong>Bad</strong><br />
Homburg.<br />
Papageno, keine Angst! ... am Ende<br />
ist die böse „Königin der Nacht“ besiegt.<br />
König Tyros ordnet sein Reich. Die<br />
Herrschaft im Sonnenland und die<br />
Erziehung seiner Tochter,Prinzessin<br />
Pamina, übergibt er seinem Bruder<br />
Sarastro. Alle Reichtümer und auch<br />
die Zauberflöte vermacht Tyros sei-<br />
ner Frau, der Königin der Nacht.<br />
Die Zauberflöte ist ein tolles Ding.<br />
Sie vermag Böses in Gutes zu verwandeln.<br />
Die Königin jedoch ist unzufrieden<br />
und spinnt eine Intrige, bei<br />
der ihre Tochter gefangen genommen<br />
werden soll, um anschließend<br />
Sarastro Gift einzuflößen.Sie stellt<br />
auch den Vogelfänger Papageno als<br />
Diener des Prinzen Tamino ein, beide<br />
sollen Pamina zurückgewinnen.<br />
ZAUBERFLÖTE /PAPAGENO-BRUNNEN -WIKIPEDIA<br />
Dabei erleben sie viele Abenteuer<br />
und schließlich, wie sollte es anders<br />
sein, gibt es ein Happy End.<br />
WIEBKE STEINMETZ<br />
SKULPTUREN<br />
STUBENGALERIE GOSLAR<br />
Installationen auf kleinstem Raum<br />
werden in der im November folgen-<br />
den Ausstellung präsentiert in Form<br />
der poetischen Skulpturen von<br />
Wiebke Steinmetz, die erstmals gezeigt<br />
werden. Die Künstlerin erschafft<br />
fast märchenhafte Holzskulpturen,<br />
spielt mit Lichtquellen<br />
und Schattenwürfen, so dass jede<br />
Skulptur zu einer eigenen kleinen Installation<br />
wird.<br />
Wiebke Steinmetz wurde 1968 in<br />
Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete<br />
sie als Kostümschneiderin in<br />
einem Berliner Puppentheater,lebte<br />
ein Jahr lang in Ländern Südamerikas,<br />
studierte dann in Berlin und<br />
Heidelberg, schulte zur Tischlerin<br />
um und bestreitet nun als freischaffende<br />
Künstlerin im Nordosten ihren<br />
Lebensunterhalt, wie gesagt, als<br />
„Grenzgängerin“ im mecklenburgisch<br />
brandenburgischen Landstrich<br />
um Feldberg und Fürstenwerder.<br />
„GENESIS KLASSIK“<br />
RAYWILSON &THE BERLIN<br />
SYMPHONY ENSEMBLE<br />
KURSAALBAD HARZBURG<br />
25. NOVEMBER 2011, 20.00 UHR<br />
Ray Wilson, der Ex-Sänger von „Genesis“,<br />
präsentiert zum 20-jährigen<br />
Bühnenjubiläum mit seiner Band<br />
und dem Berlin Symphony Ensemble<br />
die größten Hits der Bandgeschichte.<br />
Facettenreiche Songstrukturen<br />
aus der progressiven Rock-<br />
Ära der Band sowie die Pop-Hits der<br />
1970er bis 1990er Jahre verschmelzen<br />
mit klassischen Streicher-Arrangements<br />
–eine neue Dimension von<br />
„Genesis“, ohne dass die Songs ihren<br />
Originalcharakter verlieren. Garant<br />
dafür ist die einmalige Stimme<br />
von Ray Wilson, welcher allein mit<br />
dem letzten „Genesis“-Album „Cal-<br />
Bäckermeister<br />
Wo sich Luchs und Hase<br />
„Gute Nacht“ sagen<br />
15<br />
VonApril bis November tägliche Busverbindung mit<br />
den erdgasbetriebenen Bussen der KVG (Linie 875)<br />
vom Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
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Andreas<br />
Gummich<br />
&<br />
Waldgaststätte<br />
Foto: Nationalpark Harz<br />
Nur das Beste<br />
aus dem...<br />
Backhaus<br />
am Schloss<br />
Abwechslungsreiche Speisenkarte<br />
Wild-Spezialitäten<br />
Torten und Gebäck aus eigener<br />
Herstellung<br />
Herrliche Aussicht auf den Brocken<br />
15.000 qm großes Luchs-Schaugehege<br />
Gepflegte Wanderwege<br />
Ausrichtung von Hochzeitsfeiern,<br />
Jubiläen und Betriebsfesten.<br />
Gruppen ab 20 Personen können<br />
bei Reservierung auch nach<br />
18.00 Uhr etwas bei uns erleben,<br />
z.B. mit einem leckeren Buffet<br />
oder als Grillfest!
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Kopier-und Drucktechnik<br />
Computer –Kassensysteme<br />
Bürokommunikation<br />
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Büromöbel –Sitzmöbel –<br />
Raumsysteme<br />
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ling All Stations“ das drittbestverkaufte<br />
der Bandgeschichte eingesungen<br />
hat. Er gilt als sympathischer<br />
Ausnahmesänger und hat sich<br />
mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz<br />
weltweit einen Namen als<br />
exzellenter Entertainer gemacht. Mit<br />
typisch schottischer Gelassenheit<br />
kombiniert er die Energie der Rock-<br />
Musik mit komplexen Songtexten.<br />
„DIE ENTFERNTE STIMME“<br />
SCHAUSPIEL VON DAVID LINDSAY-<br />
ABAIRE<br />
KURSAALBAD HARZBURG<br />
10. NOVEMBER 2011, 20.00 UHR<br />
SUSANNE UHLEN -WIKIMEDIA COMMONS<br />
Die Situation von Becca (Susanne<br />
Uhlen, Foto) und Howie (Carsten<br />
Klemm) ist so einfach wie fatal:<br />
Vor acht Monaten starb ihr einziger<br />
Sohn Danny. Der Achtjährige<br />
wurde von einem Auto überfahren.<br />
Das Ganze könnte in ein Selbstzerfleischungsdrama<br />
münden, aber<br />
Autor (und Pulitzer-Preis-Träger)<br />
David Lindsay-Abaire ist ein zu kluger<br />
Menschenbeobachter, umnicht<br />
auch die gewollt oder ungewollt<br />
komischen Seiten dieser Trauerarbeit<br />
zu beleuchten, ohne Tiefgang<br />
zu verlieren. So schuf er ein Stück,<br />
das sich mit Verlust und Trauer be-<br />
schäftigt und gleichwohl unterhaltsam<br />
ist.<br />
„ES GEHT WEITER“<br />
KABARETT<br />
BRUNO JONAS<br />
AULA IMSCHULZENTRUM SEESEN<br />
16. NOVEMBER 2011, 20:00 UHR<br />
„Wenn einer weiß, dass er nichts<br />
wissen kann, und trotzdem so tut,<br />
als könnte er was wissen, dann ist<br />
er wahrscheinlich ein Depp -oder<br />
ein Berater...<br />
BRUNO JONAS - PRESSEBILD<br />
... Mein alter Ego, Hubert Unwirsch,<br />
der als Berater überall mitreden<br />
kann und immer einen guten Rat parat<br />
hat, wusste am Ende von „bis<br />
hierher und weiter“ nicht mehr weiter.<br />
Erbrauchte selbst Beratung.<br />
Jetzt ist er wieder da, scheinbar geläutert,<br />
mit dem festen Willen, alles<br />
besser machen zu wollen. Mitreden<br />
kann er selbstverständlich nach wie<br />
vor bei allen Themen: egal ob Integrationsdebatte<br />
oder Stuttgart 21,<br />
Parteiengezänk und Politikverdrossenheit,<br />
Wissenschaft und Religion,<br />
nationale und internationale Wirt-<br />
schaftsbeziehungen. Unwirsch hat<br />
den globalen Durchblick –und ich<br />
natürlich auch! Mitteilungsfreudig<br />
wie wir sind.“<br />
Info unter www.kulturforum-see-<br />
sen.de<br />
FREIEISBAHN<br />
BAD HARZBURG<br />
TÄGLICH AB18. NOVEMBER 2011<br />
Die bei Jung und Alt beliebte Frei-<br />
Eisbahn bereichert auch in diesem<br />
Winter das Freizeit- und Sportange-<br />
bot <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>s. Sie ist umgezo-<br />
gen und befindet sich jetzt zwischen<br />
dem kostenlosen Großparkplatz und<br />
der Sole-Therme. Start auf dem rut-<br />
schigen Untergrund ist am Freitag,<br />
18. November, 15.00 Uhr. Bis vor-<br />
aussichtlich zum Sonntag, 26. Feb-<br />
ruar 2012, können sich die Besucher<br />
auf den schmalen Kufen sportlich<br />
oder eher gelassen auf der Frei-Eis-<br />
bahn bewegen.<br />
„FATIH UNSER“<br />
FATIH CEVIKKOLLU<br />
BÜNDHEIMER SCHLOSS<br />
19. NOVEMBER 2011, 20.00 UHR<br />
Was, wenn man plötzlich und uner-<br />
wartet aus dem Leben gerissen wird<br />
und im letzten aller Wartezimmer<br />
landet? Was, wenn man sich erst<br />
nicht erklären kann, was da passiert<br />
ist und dann glaubt, dass das ganz<br />
bestimmt ein Irrtum war? Was,<br />
wenn man den lieben Gott davon<br />
überzeugen muss, seine Pläne zu<br />
ändern? Was, wenn die Ewigkeit,
„verdammt noch mal“ noch warten<br />
muss?<br />
War esnur ein Traum oder tatsächlich<br />
Realität. Fatih weiß es selbst<br />
nicht so genau, aber alles hat sich<br />
so echt, so real angefühlt. Der Autounfall,<br />
die Schwerelosigkeit, das<br />
helle Licht und dann das... Nichts!<br />
Licht und Nichts kannte Fatih bis dahin<br />
nur aus seinem Kühlschrank,<br />
aber hier ist es wärmer und hier soll<br />
man die Ewigkeit absitzen? Nein, auf<br />
keinen Fall, da hat der liebe Gott die<br />
Rechnung ohne seinen Fatih gemacht.<br />
AUSWAHL) FATIH CEVIKKOLU -PRESSEFOTOS<br />
Fatih ergreift seine Gelegenheit und<br />
stellt dem Big Boss die Fragen aller<br />
Fragen, kommt nach dem Genuss<br />
die Reue oder ist es eher umgekehrt,<br />
kommt am Ende die große Bestrafung<br />
für ein Leben voller Laster und<br />
Sünden, oder lacht sich dann nur einer<br />
kaputt, weil man das Beste ganz<br />
fromm verpasst hat. Wasist besser,<br />
ein Leben voller Ekstase oder ein<br />
Dasein ohne jeden Reiz, damit es<br />
später mal besser wird? Wer hat<br />
Recht, der Banker um die Ecke oder<br />
der Yogi im Schneidersitz?<br />
Mit seinem neuen Programm stellt<br />
Fatih Cevikkollu all die Fragen, die<br />
man sich immer erst stellt, wenn es<br />
viel zu spät ist. Aber Fatih stellt nicht<br />
nur Fragen, er gibt auch Antworten.<br />
Pointiert, scharfzüngig, witzig, zeitgemäß<br />
und immer mit viel, viel Herz<br />
trifft er die Richtigen.<br />
„BANDAUFSTELLUNG<br />
NACH B. HELLINGER“<br />
ANNAMATEUR UND AUSSENSAITER<br />
KULTURKRAFTWERK<br />
19. NOVEMBER 2011, 20.00 UHR<br />
„Who the ... is Hellinger?!“ werden<br />
sich die einen fragen, während die<br />
anderen lächelnd und befriedet in ihre<br />
Eigenheimrohrsessel fallen und<br />
Annamateur antwortet: „Stell dir<br />
vor, deine Großmutter hat den Neffen<br />
der Schwägerin mit Hundefutter<br />
vergiftet, weil dieser sich regelmäßig<br />
an der Halbschwester des Stiefbruders<br />
der Mutter gütlich tat. Letztere<br />
wiederum hat darum ständig<br />
Sodbrennen und spricht in Zungen.<br />
((FOTO ANNAMATEUR -PRESSEBILD))<br />
Ein heilloses Durcheinander an Verwicklungen<br />
und Strickungen... Hel-<br />
linger is one of the most umstrit-<br />
tensten Seelsorger.Erhilft nicht nur<br />
mit seinen Methoden der Familien-<br />
aufstellung, sondernauch bei ande-<br />
ren Gruppen und deren Verstrickun-<br />
gen... zum Beispiel Musikgruppen!<br />
Wer aus Dresden kommt, weiß ei-<br />
nen Abend mit Annamateur zu schät-<br />
zen. Wer sie nicht kennt, war seit<br />
2003 nicht mehr in Dresden! Aber<br />
das braucht es auch mittlerweile<br />
nicht mehr... denn sie tourt mit ih-<br />
ren gut aussehenden und in erster<br />
Linie virtuosen Musikern durch ganz<br />
Deutschland und die Schweiz.<br />
WEIHNACHTSWALD UND<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
GOSLAR<br />
ALTSTADT TÄGLICH AB 23.11.2011<br />
10:00 BIS 20:00 UHR<br />
Wie in jedem Jahr erfreuen sich vie-<br />
le Besucherinnen und Besucher der<br />
festlichen Advents- und Weih-<br />
nachtswochen an dem besonderen<br />
Ambiente der alten <strong>Goslar</strong>er Kaiser-<br />
stadt im Harz. Im Zentrum der<br />
UNESCO- Weltkulturerbe-Stadt öff-<br />
nen sich Tür und Tor zur <strong>Goslar</strong>er<br />
Weihnachtslandschaft, und das für<br />
mehr als vier Wochen. Dann sind<br />
den Gästen der Weihnachtsmarkt<br />
vor dem historischen Rathaus auf<br />
dem Marktplatz und der Weih-<br />
nachtswald auf dem Schuhhof ge-<br />
öffnet.<br />
Etwa 60 Markthändler, Kunsthand-<br />
werker,Zuckerbäcker,Gastronomen<br />
und Glühweinwirte bieten in der fei-<br />
erlich geschmückten Budenstadt<br />
der Weihnachtslandschaft ein un-<br />
vergleichlichesVorweihnachtser- lebnis.
Eine gut dosierte<br />
Portion<br />
Sonne<br />
schützt vor<br />
Vitamin-D-Mangel<br />
Sunpoint Studios:<br />
<strong>Goslar</strong><br />
Bornhardtstr. 2b, Tel. 05321 334 95 89<br />
Wernigerode<br />
Burgstraße 4, Telefon 03943 60 49 80<br />
Nordhausen<br />
Gerhardt-Hauptmann-Str. 1c<br />
Telefon 03631 47 67 72<br />
Liebe Leser,<br />
Harald Leiste, selbstständiger Fleischermeister<br />
aus <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, wird Ihnen in den nächsten<br />
Ausgaben an dieser Stelle etwas über unser Essen<br />
erzählen. Er wird darüber reden, wie es hergestellt<br />
wird, wie man gutes von weniger gutem unter-<br />
scheidet, wie über unser Essen in den Medien<br />
berichtet wird und wie man sich mit Vertrauen auf<br />
sich und seinen Körper bestmöglich ernährt.<br />
Manchen wird er dabei vielleicht enttäuschen,<br />
denn häufig vertritt er eine andere als die gängige<br />
Was man können sollte...<br />
„Wenn man Alfons Schubeck fragt, was er denn<br />
wohl besonderen Gästen serviert, bekommt man<br />
zur Antwort: Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat!<br />
Das heißt auf Hochdeutsch Frikadelle oder<br />
Bulette. Eine saftige Köstlichkeit wenn man sie<br />
nur gut zubereitet. Dabei ist es ganz leicht:<br />
Sie kaufen bei ihrem Fleischer (ich kenne da<br />
einen echt guten in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>):<br />
500 Gramm Thüringer Mett<br />
(Sie brauchen dann nicht mehr zu salzen),<br />
500 Gramm Bratenmett.<br />
Außerdem brauchen Sie<br />
1Zwiebel gewürfelt,<br />
1Esslöffel Senf,<br />
1trockenes Brötchen, in Würfel geschnitten<br />
und aufgegossen mit einer Tasse Milch oder der<br />
Sahne,<br />
1Ei.<br />
All das ist wichtig! Petersilie, Chili, Kräuter<br />
und so weiter können Sie nach Belieben<br />
dazutun, aber das muss nicht sein.<br />
Alles in einer Schale ausgiebig mengen und<br />
zwar so lange, bis das Fleisch an den (frisch<br />
gewaschenen) Fingern kleben bleibt. Es<br />
darf nicht mehr glänzen!<br />
Hände anfeuchten und beliebig große Klopse se<br />
formen, sie müssen aber sehr flach sein, denn enn<br />
sie ziehen sich in der Pfanne wieder zusamam- men.<br />
Lehrmeinung. Hysterie ist ihm fremd, stattdessen<br />
möchte er ein wenig Gelassenheit mitgeben, wenn<br />
mal wieder ein Skandal oder eine Epidemie die<br />
menschliche Rasse bedroht.<br />
Harald Leiste wird Ihnen erzählen, wie man aus<br />
guten Zutaten gutes Essen macht (zum Beispiel<br />
saftige Frikadellen oder wie man ein Steak brät),<br />
wenn man denn ein paar einfache Dinge beach-<br />
tet.<br />
Dann wollen wir mal anfangen!<br />
Butter oder Öl in die Pfanne und bei mittlerer<br />
Hitze langsam braten, die Frikadellen brauchen<br />
relativ lange. Wenn Sie nicht sicher sind, schnei-<br />
den Sie einfach eine an.<br />
Raus aus der Pfanne und servieren zum Beispiel<br />
mit jeder Art von Salat, Brot und etwas Senf.<br />
Eine preiswerte Köstlichkeit für vier Personen.<br />
(Eines ist sicher, diese Empfehlungen mit 120<br />
Gramm Fleisch pro Person werden Sie bei mir<br />
nicht finden. Man sollte auch satt werden von<br />
einem Essen). Wenn etwas übrig ist, schmeckt<br />
es kalt auch sehr gut.<br />
Versuchen Sie es doch einfach mal!“<br />
Ihr Harald Leiste
BEI DEN PREISEN<br />
KÖNNTE MAN MEINEN,<br />
WIR WOLLEN SIE<br />
SCHMIEREN<br />
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19
20 quadrat 11 /2011 � kulinaria<br />
Die Entensaison bei Stecher´s Landgenuss in<br />
Jerstedt ist eröffnet. Im Hofladen sind jetzt<br />
ganze Enten und Teilstücke, wie Enten-<br />
brust oder -keule erhältlich. Im Bistro bietet eine<br />
Spezialkarte Gerichte rund um das Federvieh in<br />
vielfältigen Geschmacksvariationen.<br />
Etwa fünf bis sechs Monate haben die Entenküken<br />
Zeit, bis sie ihre Schlachtreife mit einem Gewicht<br />
von 2,5 bis 4,5 Kilogramm erreichen. Diese Zeit<br />
braucht das Geflügel, um in der Getreidemast das<br />
entsprechende Gewicht zu erzielen und vor allem,<br />
um qualitativ und geschmacklich zu überzeugen.<br />
Schnellwachsende Pekingenten mit einem hohen<br />
Fettanteil können einem Qualitätsvergleich nicht<br />
standhalten. In den Ställen des Landwirts Stecher<br />
wachsen zwei Entenrassen: Flugentenerpel, eine<br />
schwere Ente mit etwa 3,5 bis 4,5 Kilogramm<br />
Schlachtgewicht und die französi-<br />
schen Moulardenenten, von der Qua-<br />
lität des Fleisches mit der Flugente<br />
vergleichbar, allerdings mit bis zu 3<br />
Kilogramm eher ein Leichtgewicht.<br />
Weil die Gewichte stimmen müssen,<br />
gibt es im November bei Stecher´s<br />
Landgenuss auch keine Martinsgans,<br />
die Schlachtzeit beginnt in der aktu-<br />
ellen Saison erst Anfang Dezember.<br />
Gänse sind vegetarische Allesfresser<br />
und deshalb in der Freilandhaltung<br />
mit dem Grünfutter auf den Wiesen<br />
bei Jerstedt gut versorgt. Zusätzlich<br />
werden Kartoffeln, Salat und jahres-<br />
zeitliches Gemüse gefüttert. Außer-<br />
dem fressen Gänse nach Stechers<br />
Erfahrung besonders gern Kürbis-<br />
fleisch und vor allem Kürbiskerne. Ende November<br />
steht dann der „Weideabtrieb“ der etwa 500<br />
Gänse in die Hofstallungen auf dem Plan, denn ab<br />
Anfang Dezember startet die Schlachtzeit, pünkt-<br />
lich für die Advent- und weihnachtlichen Gaumen-<br />
freuden. Neben dem Saisongeflügel haben Gockel<br />
und Pute das ganze Jahr über Saison. Auch hier<br />
unterscheidet sich die Geflügelaufzucht in wesent-<br />
lichen Faktoren von jener der industriellen Erzeu-<br />
gung. Bei der Schnellmast erreichen Hähnchen<br />
durch energiereiches Futter in vier bis sechs<br />
Wochen ihr Schlachtgewicht. Die Gockel bei Ste-<br />
cher benötigen dafür ein Durchschnittsalter von<br />
drei bis vier Monaten. Darüber hinaus haben die<br />
Gockel mehr Bewegung durch eine geringere<br />
Anzahl von Tieren pro <strong>Quadrat</strong>meter. Zum Ver-<br />
gleich: In der industriellen Massentierhaltung wer-<br />
den etwa 20 Tiere pro <strong>Quadrat</strong>meter, in den<br />
Jerstedter Stallungen auf dieser Fläche vier bis<br />
fünf Tiere gehalten. Ewas anders stellt sich die<br />
Putenhaltung dar. Das bei uns so weitverbreitete<br />
Geflügel war ursprünglich in den südamerikani-<br />
schen Anden heimisch und reagiert deshalb sehr<br />
sensibel auf Wetter- und Temperaturunterschiede.<br />
Die Volierenhaltung ermöglicht den Puten einen<br />
Auslauf an der frischen Luft und schützt gleich-<br />
zeitig vor Wind und Regen.<br />
Stecher`s<br />
Landgenuss<br />
Für alle Geflügelarten gelten die Grundsätze:<br />
Andere Haltung, andere Fütterung und der Ver-<br />
zicht auf Medikamente. Das Resultat kann man<br />
schmecken oder kurz gesagt: „anderes Tier –ande-<br />
rer Geschmack“. Zur Verfeinerung der Geschmacks-<br />
ENTE, GANS &CO.<br />
nuancen sind das handwerkliche Können und die<br />
Kreativität in den Küchen gefragt.<br />
Aus der Schlachterei vor Ort gelangen alle Pro-<br />
dukte entweder in die Theke des Hofladens oder<br />
auf den Herd der Bistroküche. Als Wurst oder Pas-<br />
tete verarbeitetes Geflügelfleisch präsentiert sich<br />
zum Beispiel als Putenmett mit einge-<br />
legter Entenbrust oder als Entensülze<br />
mit Zwiebeln in der Art eines Sauer-<br />
fleisches. Stecher´s Landgenuss ist<br />
übrigens auch der einzige bekannte<br />
norddeutsche Hersteller der beliebten<br />
Bregenwurst aus 100 Prozent Geflü-<br />
gelfleisch. Bei allen Wurstsorten wird<br />
hochwertiges Pflanzenöl als Bindemit-<br />
tel verwendet. Der Einsatz von Aroma-<br />
und Konservierungsstoffen ist in der<br />
Wurstherstellung und in der Bistrokü-<br />
che verpönt, ebenso wird auf die Ver-<br />
wendung von Farbstoffen verzichtet.<br />
Statt fertiger Gewürzmischungen ent-<br />
falten Einzelgewürze ihre Aromen und<br />
tragen so zu einem kulinarischen<br />
Gesamterlebnis bei. Aufgrund der<br />
Zutatenliste sind die Produkte bei Allergikern<br />
äußerst beliebt, weil gut verträglich.<br />
Unter dem Motto „Stecher`s Entenzeit“ bietet das<br />
Bistro traditionelle Gerichte, die auf dem Teller<br />
außergewöhnliche Verbindungen eingehen. Beim<br />
„Duett Loreley“ wird die Entenbrust von einem<br />
Heilbuttfilet auf Roséwein-Hollandaise begleitet,<br />
ein Kürbiskernmantel umhüllt das Entenbrust-<br />
schnitzel auf Mango-Currycreme. Als Beilagen und<br />
im Hofladenangebot sind zurzeit noch Salate und<br />
vor allem die vitaminreichen Wintergemüse mit<br />
allen Kohlsorten, Zuckermais sowie frische Kräu-
ter aus eigenem Anbau erhältlich. Passend zur<br />
Jahreszeit gibt es selbstverständlich auch Kür-<br />
bisse. Die werden allerdings zu 80 Prozent zu<br />
Dekorationszwecken erworben und selten als Basis<br />
für ein schmackhaftes Kürbiscremesüppchen.<br />
Wer die Geflügelaufzucht und -verarbeitung haut-<br />
nah erleben möchte, wird von Landwirt Wilfried<br />
Stecher wie in der gläsernen Produktion durch die<br />
einzelnen Bereiche von den Ställen über die<br />
Schlachterei bis in die Küche geführt. Die Teilneh-<br />
mer erleben interessante Einblicke in die Geflü-<br />
gelwelt und erfahren Wissenswertes über den länd-<br />
lichen Mastbetrieb. Für kleine Gruppen können<br />
Führungen, nach telefonischer Rücksprache, auch<br />
kurzfristig arrangiert werden.<br />
Stecher´s Landgenuss<br />
Hohe Warte 22, 38644 <strong>Goslar</strong>-Jerstedt<br />
Telefon: 05321 81342<br />
www.stechers-landgenuss.de<br />
Claudia und Wilfried Stecher –zwei, die mit viel Spaß und Engagement dabei sind.<br />
Rezept des Küchenchefs Otto-Werner Heinchen<br />
von Stecher´s Landgenuss für „Rosa gebratene<br />
Entenbrust Carl Gustav auf Preiselbeer-Pfiffer-<br />
lingsjus mit Spitzkohl und Kartoffelplätzchen“.<br />
Für zwei Personen<br />
500 bis 600 Gramm frische, parierte Entenbrust<br />
mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen. In<br />
Butterschmalz von beiden Seiten scharf anbraten.<br />
Im vorgeheizten Backofen bei 140° etwa 15 Minu-<br />
ten garen.<br />
Für den Pfifferling-Preiselbeerenjus:<br />
50 Gramm Speck und eine Zwiebel (fein geschnit-<br />
ten) zum Bratenfond geben, 200 Gramm frische<br />
Pfifferlinge mit anbraten. Mit einem Teelöffel<br />
Weinbrand ablöschen, vier Esslöffel saure Sahne<br />
und zwei Esslöffel Preiselbeeren hinzufügen.<br />
500 Gramm Spitzkohl in feine Streifen schneiden<br />
und fünf Minuten in kochendes Salzwasser geben<br />
Eine kleine Zwiebel in Butter glasig dünsten, mit<br />
250 Milliliter Gemüsebrühe ablöschen, Spitzkohl<br />
hinzufügen und mit Muskat, Salz, Pfeffer und<br />
etwas Zucker würzen. Mit einem Schuss weißem<br />
Balsamico abrunden.<br />
Für die Kartoffelplätzchen:<br />
500 Gramm gekochte Kartoffeln zerstampfen, mit<br />
Salz, Pfeffer, Muskat und zwei Esslöffeln frischer,<br />
gehackter Petersilie würzen. Mit zwei Eigelb und<br />
einem Teelöffel Stärkemehl vermengen. Masse zu<br />
runden Plätzchen formen, in Semmelbrösel wen-<br />
den und in Butterschmalz oder Sonnenblumenöl<br />
goldbraun ausbacken.<br />
Zum Servieren die Entenbrust in etwa einen hal-<br />
ben Zentimeter breite Scheiben schneiden.<br />
21
22 quadrat 11 /2011 � kultur 2<br />
Nachdem wir bereits die <strong>Goslar</strong>er Partner-<br />
städte Beroun in Tschechien und Windsor<br />
in Groß Britannien vorgestellt haben, wid-<br />
men wir uns heute unserer polnischen Partner-<br />
stadt Brzeg, wunderschön gelegen in der mittel-<br />
schlesischen Ebene.<br />
Brzeg engagiert sich seit einiger Zeit sehr stark im<br />
Tourismus und lockt so potentielle Gäste nach<br />
Polen. Wir finden, das Brzeg und seine Umgebung<br />
durchaus eine Reise wert ist. Die sprichwörtliche<br />
Lebensfreude der Polen sowie die landestypischen<br />
Spezialitäten der polnischen Küche laden ein zu<br />
einer Reise voller Entdeckungen. Gebratene schle-<br />
sische Kartoffelknödel mit Speck und Sauerkraut<br />
GOSLARS PARTNERSTÄDTE<br />
Porträt der polnischen<br />
Partnerstadt Brzeg<br />
sowie „Schlesisches Himmelreich“ oder, wer es<br />
nicht ganz so deftig mag, „Häckerle“, ein leckerer<br />
Heringssalat mit Eiern und Gewürzgurken, bringen<br />
Genießer zum Träumen.<br />
Den kursiv gedruckten Text veröffentlichen wir mit<br />
freundlicher Genehmigung von Susanne Roßdeut-<br />
scher aus dem Band „<strong>Goslar</strong>s Partnerstädte“.<br />
Brieg liegt in der mittelschlesischen Ebene auf<br />
dem hohen Ufer an der Grenze zwischen der Grott-<br />
kauer Ebene und dem Breslauer Urstromtal. In<br />
günstiger Lage am Oderstrom zwischen Breslau<br />
(Wroclaw) und Oppeln (Opole) spielte die Stadt im<br />
Laufe ihrer jahrhundertelangen Geschichte eine<br />
bedeutende Rolle im administrativen, gesell-<br />
schaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen<br />
Leben Schlesiens. Brieg wurde um 1248 gegrün-<br />
det und übernahm das Neumarkter Recht. Wäh-<br />
rend ihrer Geschichte wechselten die Stadt und<br />
das spätere Herzogtum häufig ihre politische Zuge-<br />
hörigkeit.<br />
Das heutige Brzeg ist eine fast 40.000 Einwohner<br />
zählende Stadt in der Wojewodschaft Opole<br />
(Oppeln). Einen Großteil der Stadt bilden Grünan-<br />
lagen, darunter drei weitläufige Parks. Die Wallan-<br />
lagen und der Stadtpark (Julius-Peppel-Park) zei-<br />
gen einen Artenreichtum der Pflanzenwelt, wie er<br />
sonst in Städten nicht vorkommt (ca. 180 Baum-<br />
und Straucharten, darunter asiatische, amerikani-<br />
sche und südeuropäische). Ebenso vielfältig ist die<br />
Tierwelt der Stadt. Allein bei den Vögeln wurden in<br />
den letzten 20 Jahren 170 Arten innerhalb des<br />
Stadtgebiets beobachtet. Dank der mittelalterli-<br />
chen städtebaulichen Anlage der Brieger Altstadt,<br />
dank ihres Reichtums an Architekturdenkmälern<br />
sowie der in Brzeg beginnenden „Straße mittelal-<br />
terlicher Polychromien (Wandmalereien)” mit dem<br />
in Polen größten Vorkommen mittelalterlicher sak-<br />
raler Malerei stellt die Stadt den attraktivsten<br />
Anziehungspunkt in der Wojewodschaft Opole<br />
(Oppeln) dar.<br />
Zu den bemerkenswertesten Bauten im Stadtge-<br />
biet zählen das Rennaissanceschloss der schlesi-<br />
schen Piastenherzöge, zahlreiche Kirchen, das<br />
Rathaus der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, Teile<br />
der alten Befestigungsanlagen und historische<br />
Panorama von Brzeg
FOTOS: SUSANNE ROSSDEUSCHER UND STADT BRZEG<br />
Bürgerhäuser aus verschiedenen Epochen sowie<br />
eine Reihe von Denkmälern der jüdischen Kultur<br />
Dem Betrachter eröffnen sich die Schönheiten<br />
dieser Stadt besonders von der Nordseite der Oder<br />
her. Hochgelegene Ufer erheben sich über dem<br />
breit dahinfließenden Strom. Im Hintergrund wer-<br />
den die Umrisse der historischen Sehenswürdig-<br />
keiten und der modernen Bauten sichtbar.<br />
1950, fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrie-<br />
ges, übernahm die Stadt <strong>Goslar</strong> für die durch<br />
Flucht und Vertreibung weit verstreut lebenden<br />
Brieger aus Stadt und Landkreis Brieg die Paten-<br />
schaft.<br />
In der damaligen Urkunde hieß es: „Die Stadt Gos-<br />
lar äußert damit die Absicht, den Briegern in Gos-<br />
lar eine ideelle Heimat zu geben. In diesem Sinne<br />
soll alles getan werden, was geeignet ist, die Brie-<br />
ger, die bis heute auf alle vier Zonen verstreut<br />
sind, mit <strong>Goslar</strong> als einer gemeinsamen neuen<br />
Heimatstadt zu verbinden.“<br />
Dem Engagement des Vorstandes der Bundesver-<br />
einigung der Brieger, insbesondere des Vorstands-<br />
vorsitzenden Roland Reche sowie des damaligen<br />
Oberstadtdirektors Georg Michael Primus ist es<br />
mit zu verdanken, dass im Jahr 2000 eine Städte-<br />
partnerschaft zwischen dem heutigen polnischen<br />
Brzeg und <strong>Goslar</strong> eingegangen wurde.<br />
Die Kreuzkirche innen<br />
Roland Reche, Vorsitzender der Bundesvereini-<br />
gung der Brieger erinnert sich: <strong>Goslar</strong> 2000 –<br />
Erstaunliches ist geschehen. Die Patenstadt, die<br />
den Geflohenen und Vertriebenen schnell und<br />
wirksam viele Hilfen gab, hat ungeachtet politi-<br />
scher Veränderungen ihre Sorge für die Patenkin-<br />
der ein halbes Jahrhundert hindurch aufrechter-<br />
halten und gab zugleich für Hunderte anderer<br />
Patenschaften ein Vorbild. Regelmäßig waren die<br />
Brieger Gäste der schönen Kaiserstadt, lernten sie<br />
als ein Muster der Städtebaukunst kennen, erfuh-<br />
ren Hilfe, gewannen Freundschaften und konnten<br />
sich bei den Paten bald ganz heimisch fühlen.<br />
Die 750-Jahr-Feier stand unter einem neuen<br />
Gedanken: In einer allmählich herangewachsenen<br />
Partnerschaft waren <strong>Goslar</strong>er und Brieger gemein-<br />
sam nach Schlesien aufgebrochen und hatten ein-<br />
gedenk der jüngsten Vergangenheit eine Zusam-<br />
menarbeit mit den heutigen, den polnischen<br />
Bewohnern der Stadt auf dem hohen Ufer der Oder<br />
begonnen. 50 Jahre Patenschaft heißt aus unserer<br />
Sicht: Aufbruch aus einem zu engen nationalen<br />
Denken und Handeln zu einer guten Nachbar-<br />
schaft, die dem ganzen Europa dienen kann.<br />
2010 konnten bei einer großen Veranstaltung in<br />
der Kaiserpfalz die 60-jährige Patenschaft und<br />
das 10-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft<br />
gefeiert werden. Roland Reche wurde beim Fest-<br />
akt von Bürgermeister Wojciech Huczyński mit der<br />
Ehrenbürgerschaft von Brzeg ausgezeichnet.<br />
Reche steht damit übrigens in einer Reihe mit<br />
dem weltberühmten Dirigenten Kurt Masur. Masur<br />
wurde 1927 in dieser schlesischen Stadt geboren<br />
und 1996 zum Ehrenbürger von Brzeg ernannt.<br />
Kursivtexte: Susanne Rossdeutscher (uju)<br />
23<br />
Ihr Pflegedienst mit Herz<br />
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Unser Pflegedienst ist für Sie,auch<br />
an Wochenenden und Feiertagen,<br />
da, damit Sie so lange wie möglich in<br />
Ihrerliebgewordenen und vertrauten<br />
Umgebung bleiben können.<br />
UnsereLeistungen<br />
• Häusliche Krankenpflege<br />
• Pflegesachleistungen<br />
• Hilfebei Formalitäten<br />
• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
• Betreuung und Beratung<br />
• Pflegegutachten<br />
• Betreutes Wohnen<br />
• Dauernachtwache<br />
•<br />
Hausinterner Notruf<br />
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24 quadrat 11 /2011 � SPITZMARKE<br />
Einfach Spaß haben<br />
DAS HARZER OLDTIMER-TREFFEN IN BAD HARZBURG FOLGT EINEM GANZ EINFACHEN KONZEPT:KEINE LUST AUF STRESS<br />
Wenn Petra Fricke und ihr Mann Klaus<br />
überlegen, warum sie vor elf Jahren<br />
angefangen haben, Oldtimer-Treffs zu<br />
organisieren, sind sie sich einig: „Wir hatten keine<br />
Lust mehr auf den Stress“. Gemeint war das Pro-<br />
cedere für die Teilnehmer solcher Treffen: Anmel-<br />
dung und damit verbundene Gebühren, Zuteilung<br />
von Stellplätzen und die Diskussion darüber, wo<br />
man gern stehen würde und nicht dürfe und viele<br />
nervige Kleinigkeiten mehr. Klaus Fricke, der in<br />
Schladen hauptberuflich eine Spedition betreibt,<br />
sammelt seit 30 Jahren Oldtimer-Lastkraftwagen,<br />
vorzugsweise der Marke Hanomag.<br />
So sind er und seine Frau viel auf solchen Veran-<br />
staltungen herumgekommen, gelegentlich als<br />
Besucher, aber auch mit ihren stilgerecht und lie-<br />
bevoll restaurierten Schätzchen. „Das Wesentliche<br />
sind die Gespräche, die Fachsimpelei, das Mitein-<br />
ander von Gleichgesinnten, die Information für<br />
interessierte bis neugierige Besucher, die Stim-<br />
mung des Zusammenseins, einfach Spaß haben<br />
eben“, sagt Petra Fricke. Und so entwickelten die<br />
beiden ein schlichtes Konzept: Wir organisieren<br />
die Plätze, handeln die Kosten aus. Petra Fricke<br />
akquiriert das örtliche Marketing bis hin zur Unter-<br />
stützung durch die städtischen Möglichkeiten und<br />
natürlich die Werbung mittels Flyer und Internet.<br />
Das Wichtigste: Die Teilnehmer stellen ihre Fahr-<br />
zeuge aus, ohne dafür bezahlen zu müssen, und<br />
sie kommen ohne Anmeldung und suchen sich<br />
ihren Standplatz selbst aus.<br />
Der Effekt: Sie kommen in Scharen. Auf dem ers-<br />
ten Oldtimer-Treff in Schladen 2001 sind es schon<br />
1.500 Fahrzeuge, an denen sich rund 2.500 Besu-<br />
cher begeistern. 2011, bei dem zehnten Schlade-<br />
ner Meeting, sind es rund 4.000 Ausstellungsstü-<br />
cke, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Trak-<br />
toren und Motorräder, und 7.500 Besucher. Ein<br />
FOTOS: BERND SCHWARZ/TILMAN GÖRRES
Oldtimer-Treff in Liebenburg, 2005 bis 2009<br />
durchgeführt, muss wegen Platzmangels aufgege-<br />
ben und nach <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> verlegt werden. Hier<br />
zählt man am Sonntag unerwartet mehr als 1.500<br />
Ausstellungsobjekte. Eine zusätzliche Fläche wird<br />
angemietet. Mehr geht nicht, die Kapazität ist,<br />
auch dank des optimalen Spätsommerwetters,<br />
erschöpft.<br />
„Hier im Umkreis von einigen hundert Kilometern<br />
sind wir ohne Konkurrenz“, weiß Klaus Fricke und<br />
seine Frau ergänzt, dass man mit den Kollegen von<br />
anderen Veranstaltungen ein gutes Verhältnis<br />
habe. Und kann man von den Eintrittsgeldern<br />
leben? „Unmöglich“, sagt Frau Fricke, „aber wir<br />
haben ja auch noch einen anderen Beruf“. Der<br />
Sinn der Aktion sei jedenfalls erfüllt. „Es macht<br />
Spaß, nicht nur uns, sondern auch unseren Gästen<br />
und den Zuschauern.“<br />
Was will man mehr? „Doch“, sagt Klaus Fricke,<br />
„zur Zeit verhandeln wir mit einer städtischen<br />
Dortmunder Institution, die uns wohl gern dort<br />
hätte“. Das wäre dann in der Urlaubszeit, so im<br />
Juli. Überhaupt müsse überall sichergestellt sein,<br />
dass der Veranstaltungstermin über Jahre fest ver-<br />
einbart werden kann und steht. So darf man sich<br />
freuen auf Ostern 2012 in Schladen auf dem<br />
Gelände der Zuckerfabrik und auf das erste Okto-<br />
ber-Wochenende 2012 in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> auf der<br />
Rennbahn. Und womöglich im nächsten Juli auf<br />
ein stressfreies Meeting in Dortmund. (tg)<br />
Petra Fricke „blüht auf“ angesichts der Old-<br />
timer.<br />
25<br />
Genießen Sie in gemütlicher<br />
Atmosphäre die internationale<br />
Küche und unsere Spezialitäten,<br />
zum Beispiel:<br />
Gerichte vom Lavagrill<br />
Feiern Sie mit uns:<br />
Wir richten Ihnen Ihre Feier<br />
ganz wunderbar aus!<br />
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Öffnungszeiten:<br />
Montag 17.30 bis 22.00 Uhr<br />
Dienstag Ruhetag<br />
Mittwoch bis Sonntag 11.30 bis 14.00 Uhr<br />
und 17.30 bis 22.00 Uhr<br />
Tischreservierungen erbeten an<br />
Wochenenden und Feiertagen<br />
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen<br />
Aufenthalt in unserem Haus
26 quadrat 11 /2011 � SPITZMARKE<br />
Down Under, ein heißes<br />
Stück Unendlichkeit ...<br />
„IRGENDWO DA UNTEN, UNTER DEM ÄQUATOR, WIE DIE AUSTRALIER SELBSTIRONISCH SAGEN, STEHT DIE WELTKOPF<br />
Alles in Australien ist ein wenig anders,<br />
lockerer, leichter, verrückter vielleicht. Ein<br />
wenig verrückt und anders ist auch das<br />
Down Under im Cineplex in <strong>Goslar</strong>. Buschflieger<br />
unter der Decke, Bumerangs an der Wand, Didge-<br />
ridoos über der Theke und Aborigines-Kunst als<br />
stimmungsvolle Dekoration sind die Zutaten für<br />
ein gastronomisches Konzept, das Vielfalt bietet<br />
und erfrischend „australisch“ daherkommt.<br />
Die Kombination aus Großstadt-Bar, Spezialitäten-<br />
restaurant und Kinogastronomie bedeutet einen<br />
täglichen Spagat für das Restaurant-, Küchen-<br />
und Barteam. „Wir legen hier großen Wert auf<br />
Freundlichkeit, Service und Flexibilität. Geht<br />
nicht gibt´s nicht“, erzählt Florian Wildmann,<br />
nicht nur Geschäftsführer des Unternehmens, son-<br />
dern auch Barkeeper aus Leidenschaft, die man<br />
spürt, wenn er von den rund 250 alkoholischen<br />
und nichtalkoholischen Cocktails und deren Zuta-<br />
ten berichtet.<br />
Allein 80 Whisk(e)ys aus Schottland, Irland,<br />
Canada, USA, Japan und Neuseeland, 50 Rumsor-<br />
ten sowie ein gutes Duzend Wodkasorten werden<br />
von den Barkeepern im Down Under verwendet,<br />
die Rezepte zu den teils aufwändigen Cocktails<br />
müssen Sie im Kopf haben. „Das gehört zur Pro-
FOTOS: BERND SCHWARZ/BJÖRN HEINKE<br />
fessionalität einfach dazu, schließlich kann man<br />
nicht bei jeder Bestellung auf den „Spickzettel“<br />
schauen“, so Wildmann. „Unsere neuen Mitarbei-<br />
ter im Cocktailbereich durchlaufen hier eine mehr-<br />
stufige Ausbildung, nach ungefähr einem Jahr sind<br />
sie fit für die meisten Cocktailwünsche.“ Auch für<br />
die außergewöhnlichen Cocktails, wie zum Bei-<br />
spiel den „Suffering Bastard“, dessen Rezept wir<br />
für unsere Leser aufgeschrieben haben. Jeden<br />
Mittwoch und Freitag bietet das Cocktail-Team<br />
eine Happy Hour an. „Das Erfolgsrezept für einen<br />
guten Cocktail ist ganz einfach“, verrät Florian<br />
Wildmann, „gutes Eis, gute Spirituosen und guter<br />
Saft“. Allein 200 kg Eis schmelzen unter der hei-<br />
ßen Sonne Australiens an so einem Cocktailabend!<br />
Das normale Getränkeangebot umfasst ein reich-<br />
haltiges Sortiment an Fass- und Flaschenbieren,<br />
Softdrinks und Säften. Weine aus Italien und Aus-<br />
tralien, sowie ein umfangreiches Sortiment an<br />
Kaffee und Kaffeespezialitäten.<br />
Das Speisenangebot reicht von amerikanischer<br />
Küche mit hausgemachten, frischen Burgern &Co.<br />
über Fingerfood, Cross-Over-Kitchen bis hin zu<br />
australischen Spezialitäten, wie Emusteaks, Kän-<br />
guruh und Krokodil mit dem leicht an Hühnchen<br />
erinnernden Geschmack. Die abwechslungsreiche<br />
und preiswerte Mittagskarte bietet von Montag bis<br />
Freitag leckere Alternativen zu Currywurst, Pizza,<br />
Pasta und Co.<br />
Rund 170 Personen finden Platz im Down Under,<br />
weitere 120 bis maximal 300 Gäste können auf der<br />
Außenterrasse entspannen und das „easy going“<br />
der australischen Lebensart genießen. Freiluftüber-<br />
tragungen von Fußballspielen oder ähnlichem tra-<br />
gen ebenfalls zum „Aussie-Feeling“ bei. (bs)<br />
Suffering Bastard<br />
3clOld Pascas Jamaica-Rum<br />
1,5 cl Lemon Hart 73 %<br />
1clApricot Brandy, 1clMandelsirup<br />
1clLime Juice, 4clO-Saft<br />
Auftoppen mit Ginger Ale<br />
Garnieren mit dünnen Gurkenscheiben<br />
Australian Restaurant &Bar ar<br />
Carl-Zeiss-Straße 1<br />
38644 <strong>Goslar</strong><br />
Telefon: 05321/389697<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Do. 16.00 bis 00.00 Uhr<br />
Fr.-Sa. 14.00 bis 02.00 Uhr<br />
So. 10.00 bis 00.00 Uhr<br />
Mi. und Fr. 19.00 bis 23.00 Uhr<br />
� quadrat 11 /2011 27<br />
Happy Hour, alle Cocktails zum halben Preis<br />
Sonntags Familienbrunch<br />
von 10.00 bis 14.00 Uhr<br />
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28<br />
„Schlechten Wein können<br />
andere besser als wir …“<br />
Es blubbert in unterschiedlichen Rhythmen<br />
und der Geruch von leicht alkoholischem<br />
Most erfüllt die Kellerei, die von großen<br />
Edelstahltanks dominiert wird. Neben allerlei<br />
Laborutensilien steht ein Gerät, das auch ein Pho-<br />
tonentorpedo von der Enterprise hätte sein kön-<br />
nen. Ist es aber nicht, ist eine Maischepumpe,<br />
erklärt Matthias Kirmann, Herr über Gärgut und<br />
Oechsle.<br />
Vor dem kleinen Winzerbetrieb, indem gerade der<br />
Jahrgang 2011 gedeiht, tun sich aber nicht etwa<br />
Rheinberge oder Kaiserstuhl auf –nein, es sind<br />
Brocken, Rosstrappe und Königsstein, die herüber<br />
lugen. „2011 wird ein Top-Jahrgang ... Wärme im<br />
Frühjahr, ein feuchter Sommer und die Herbst-<br />
sonne …“, prophezeit Kirmann versonnen, dem<br />
solche Zukunftsaussagen eigentlich widerstreben.<br />
Das Harzer Weingut Kirmann ist in dem kleinen<br />
Dorf Westerhausen zu Hause, welches ein Dreieck<br />
HARZER WEINGUT KIRMANN SETZT AUF QUALITÄT<br />
mit Quedlinburg und Thale bildet. Ein kleinerer<br />
Harzausläufer,anden sich Westerhausen schmiegt,<br />
ist jener Königsstein, der im Dorf wegen der Form<br />
zweier liegender Kamele auch Kamelfelsen<br />
genannt wird. Die einprägsame Kontur des Königs-<br />
steines findet man im Logo des Harzer Weingutes<br />
Kirmann und natürlich auch auf dem Etikett der<br />
Weinflaschen.<br />
Auf der Rebfläche am Westerhäuser Königsstein<br />
gedeihen Riesling, Spätburgunder, Dornfelder und<br />
der kräftige Cabernet Mitos. Daneben bewirtschaf-<br />
tet der Harzer Winzer eine zweite Anbaufläche vor<br />
den Toren Quedlinburgs, den Bornholzweinberg<br />
mit Müller-Thurgau, Traminer und Weißburgunder.<br />
Weingeografisch gehören die Harzer Rebflächen<br />
zum Anbaugebiet Saale-Unstrut, obwohl dieses<br />
120 Kilometer weit entfernt liegt. Doch eine Zuge-<br />
hörigkeit muss sein, wenn man als Qualitätswein<br />
anerkannt werden will. „Deutsches Schubladen-<br />
denken“, murrt Matthias Kirmann, der seine Mei-<br />
nung stets konsequent vertritt, auch wenn sie mal<br />
unbequem wird. Doch jemand mit einer weniger<br />
starken Persönlichkeit hätte es wohl kaum gewagt,<br />
dem Harzer Vorland Wein abzutrotzen.<br />
DAS KLIMA ÜBERLISTEN …<br />
„Der Trick besteht darin, das Klima zu überlisten,<br />
indem ich den Ertrag begrenze“, erklärt der ebenso<br />
eigenwillige wie kenntnisreiche Harzer Winzer.<br />
„Der Rebstock wird sehr stark zurückgeschnitten<br />
und es gibt auch eine Vorernte, bei der viele Trau-<br />
ben herausgeschnitten werden, damit der Rest<br />
optimal versorgt wird.“ Dementsprechend erntet<br />
Matthias Kirmann nur 3.500 bis 4.000 Liter pro<br />
Hektar und handelt damit nach dem für ihn unum-<br />
stößlichen Grundsatz Qualität vor Quantität. Seine<br />
Kollegen anderenorts ernten etwa10.000 Liter pro<br />
Hektar. Bei einer Gesamtfläche von 3,2 Hektar ver-<br />
FOTOS: KIRMANN
steht sich, dass das Angebot des kleinen, aber fei-<br />
nen Familienbetriebes begrenzt ist –hier bleibt<br />
keine Flasche übrig. Die Kirmann-Weine haben<br />
etwas Unverwechselbares, das nicht nur Kirmanns<br />
Kunden schätzen. An der Wand der Kellerei pran-<br />
gen diverse Auszeichnungen. So verlieh unter ande-<br />
ren auch der Gault Millau Wine Guide 2008 dem<br />
Harzer Wein seine „Traube“, eine Auszeichnung,<br />
auf die Matthias Kirmann besonders stolz ist. Wäh-<br />
rend andere Winzer ihre Tropfen vorwiegend aus<br />
Werbezwecken einem renommierten Prüfungsgre-<br />
mium vorstellen, ist dies für den Harzer Weinbauer<br />
ausschließlich eine Qualitätskontrolle aus persön-<br />
lichem Interesse. „Beim Thema Marketing ziehe<br />
ich immer ein wenig die Handbremse an. Wir<br />
machen nicht einmal ein Weinfest, da wäre unser<br />
Wein ja noch schneller alle“, schmunzelt Kirmann.<br />
Auf die Frage, was das Geheimnis seines Erfolges<br />
ist, antwortet er bescheiden: „Ein guter Wein ent-<br />
steht draußen im Weinberg, nicht im Keller!“<br />
VOM HOBBY ZUM BERUF<br />
Noch vor der Wende im Jahr 1989 begann der Ver-<br />
messungstechniker Kirmann in seiner Freizeit<br />
erste Reben anzupflanzen, die er über die Winzer-<br />
genossenschaft Saale-Unstrut bekam. „Ich wollte<br />
wissen, was geht und was geht nicht“, erinnert<br />
sich Matthias Kirmann, der schließlich auch fest-<br />
stellen musste, dass Silvaner- und Portugieser-<br />
trauben mit dem Boden seiner Heimat überfordert<br />
sind. Als reiner Autodidakt arbeitete er sich an das<br />
Eierpunsch �<br />
Hausgemachtes<br />
Kürbis-<br />
Ingwer-Süppchen<br />
„Macchiato“ im Glas serviert rt<br />
mit Milchschaum,<br />
Kürbiskernöl und Baguette<br />
Winzerhandwerk heran, das er 1995 endgültig<br />
vom Hobby zu seinem Beruf erhob.<br />
Selbstredend hilft auch bei der alljährlichen Lese<br />
eine Stammmannschaft aus dem Dorf. Hier legt<br />
kulinaria � quadrat 11 /2011 29<br />
Matthias Kirmann auf schnelle und saubere Verar-<br />
beitung größten Wert. Nicht nur, dass es in der<br />
gesamten Kellerei blitzt und blinkt, der engagierte<br />
Winzer lässt zudem jeweils nur so viel ernten, wie<br />
er noch am gleichen Tage verarbeiten kann. Natür-<br />
lich erfolgt die Lese in versierter Handarbeit.<br />
„Unser Wein entsteht durch echtes Handwerk, er<br />
trägt unsere Handschrift. Wir haben keinen Wein<br />
von der Stange und verkaufen auch nicht über den<br />
Preis“, erklärt Matthias Kirmann.<br />
80 Prozent seines Weines verkauft er direkt an pri-<br />
vate Kunden. Zehn Prozent gehen in den Wein-<br />
fachhandel und weitere zehn Prozent in die Gast-<br />
ronomie. So werden auch in <strong>Goslar</strong> in der „Worth-<br />
mühle“ Weine von Matthias Kirmann kredenzt.<br />
Eigentlich könnte er seine Anbaufläche gut ver-<br />
doppeln, doch auf so einen Gedanken lässt sich<br />
der Weinexperte nicht ein. „Die Größe ist stimmig.<br />
Würde ich mehr machen, wäre das gleich ein<br />
Quantensprung an Investitionen. So passt alles zu<br />
der Größe von Kellerei und Gebäuden.“ Natürlich<br />
ist es auch der selbst auferlegte Qualitätsanspruch<br />
des Harzer Winzers, der mit eherner Überzeugung<br />
verkündet: „Schlechten Wein können andere bes-<br />
ser als wir!“ (ck)<br />
Harzer Weingut Kirmann<br />
Gartenstraße 532<br />
06484 Westerhausen<br />
Telefon 03946 701466<br />
Die zwei im Glas!<br />
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Wechselnde Tagesgerichte<br />
Täglich geöffnet ab 10 Uhr<br />
Herzog-Wilhelm-Straße 83-38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
Telefon 05322 9875661<br />
� Genuss kann man nicht fotografieren!
BIRGITTA UND DR. FRIEDHART KNOLLE<br />
ganz privat � quadrat 11 /2011 31<br />
GANZ PRIVAT FOTOS: STEFAN SOBOTTA, FOTOGRAFIERT IMCAFÉ AM MARKT, GOSLAR<br />
Dr. Friedhart Knolle ist Pressesprecher des Nationalparks Harz, Harzfan und Geologe. Seine<br />
Frau Birgitta kommt aus dem Rheinland und ist in <strong>Goslar</strong> als Krankenschwester tätig. Sie<br />
arbeitet ehrenamtlich bei der Aids-Hilfe mit.<br />
Ein Harzer und eine Rheinländerin, das scheint<br />
sich bewährt zu haben. Sie sind beide in der Region<br />
auch neben Ihrem Beruf engagiert?<br />
Birgitta Knolle: Ich bin seit 2004 bei der Aids-Hilfe<br />
aktiv und war dort auch einige Jahre im Vorstand.<br />
Zusammen mit einer guten Freundin bin ich dort<br />
dabei und arbeite auch jedes Jahr bei den Benfiz-<br />
galas in Oker mit. Meine Freundin hat mich auf die-<br />
ses ehrenamtliche Engagement gebracht. Dort bin<br />
ich toll aufgenommen worden und dann dabei<br />
geblieben.<br />
Ihr Mann hat da eher den engen Bezug zur Natur.<br />
Ist das schon immer so gewesen?<br />
Friedhart Knolle: Daran ist mein Vater schuld. Er<br />
hatte immer eine große Liebe zur Natur. Ergehörte<br />
zur Stalingrad-Generation und konnte leider nie<br />
beruflich das machen, was er gern wollte. Sicher<br />
wäre er am liebsten Biologe geworden. Gern ging<br />
er mit uns Kindern raus in die Natur. Wir nannten<br />
das damals „Latschen mit den Alten“. Das hat<br />
mich schon sehr geprägt. Mein Vater wollte immer<br />
zu den Tieren in den Wald und mein Großvater<br />
wollte, dass er etwas Ordentliches lernt... Der<br />
Krieg hat diese Generation verheizt und hat ihr die<br />
Jugend zerstört. So wie ich das heute sehe, hat er<br />
sich wohl gesagt, vielleicht kann ja mal einer mei-<br />
ner Söhne das, was mir nicht möglich war, umset-<br />
zen. Wir sind sehr naturbezogen aufgezogen wor-<br />
den.<br />
Frau Knolle, Ihren Mann erlebt man oft, wie er gern<br />
und viel redet. Ist das zu Hause auch so?<br />
Birgitta Knolle: Er muss als Pressesprecher berufs-<br />
bedingt viel reden. Zu Hause ist er genau das<br />
Gegenteil. Da redet er eher wenig. Das ist sicher der<br />
Ausgleich (lacht).<br />
Das hat irgendwie etwas Lehrerhaftes: In der Schule<br />
viel reden und zu Hause die Ruhe...<br />
Friedhart Knolle: Ja, mein Vater wollte immer,dass<br />
ich Lehrer werde, weil er meinte, ich hätte dafür<br />
das Talent. Wahrscheinlich habe ich das damals<br />
nicht erkannt, aber ich mache ja heute dann auch<br />
irgendwie nichts anderes. Aus jugendlichem Trotz<br />
habe ich aber gesagt, das will ich nicht und habe<br />
Geologie in Clausthal studiert. Das hat mir dann<br />
das wissenschaftliche Fundament gegeben, für das,<br />
was ich von meinem Vater schon übernommen<br />
hatte.<br />
Ihr Vater hat Sie also doch mehr geprägt, als Sie als<br />
junger Mensch wahrhaben wollten?<br />
Friedhart Knolle: Ja, denn mein Vater war auch<br />
viele Jahre lang Kreisnaturschutzbeauftragter und<br />
hat den Landkreis in Naturschutzfragen beraten.
32 quadrat 11 /2011 � ganz privat<br />
Ich bin danndochvon den Interessen meinem Vater<br />
sehr ähnlich. Heute bin ich darauf durchaus stolz.<br />
Mein Bruder ist da übrigens ganz anders, aber das<br />
ist ja oft so. Mein Bruder wohnt in Hamburg und<br />
arbeitet dort als Dekanatsassistent an der Hoch-<br />
schule für Angewandte Wissenschaften (HAW) .<br />
Der Harz ist im wahrsten Wortsinn Ihr Lebensmit-<br />
telpunkt...<br />
Friedhart Knolle: Ich war stets sehr heimat- und<br />
naturorientiert und hatte das Glück, fast immer in<br />
meinem bisherigen Leben im Harz bleiben zu kön-<br />
nen. Das gelingt wegen der hiesigen wirtschaftli-<br />
chen Situation leider den allerwenigsten. Unsere<br />
beiden Töchter sind auch schon längst weg und<br />
werden wohl aus beruflichen Gründen nicht wieder<br />
nach <strong>Goslar</strong> oder in den Harz kommen. Aber sie<br />
besuchen uns oft. Ich habe hier in Clausthal stu-<br />
diert, war dann für meine Diplomarbeit im Ruhrge-<br />
biet und bei der Bundeswehr in der Lüneburger<br />
Heide. Das waren schon fast die längsten Zeiten<br />
außerhalb des Harzes. Anschließend habe ich eine<br />
erste Anstellung bei der seinerzeitigen Preussag in<br />
<strong>Goslar</strong> gefunden, danach bei einem Verlag in<br />
Clausthal-Zellerfeld. Dann ging die deutsch-deut-<br />
sche Grenze auf und das änderte mein ganzes<br />
Leben.<br />
Ihr Vater hat zu diesem Zeitpunkt auch schon Weit-<br />
sicht bewiesen?<br />
Friedhart Knolle: Ich werde nie diesen Satz verges-<br />
sen, als er sagte: „Friedhart, wir müssen uns jetzt<br />
um den Brocken kümmern“. Ich hatte alle mögli-<br />
chen Dinge im Kopf und dachte, was meint er<br />
eigentlich jetzt mit dem Brocken? Da sprach natür-<br />
lich die Generation, die den Berg noch vor der Tei-<br />
lung erlebt hat und wusste, welcher touristische<br />
Massenansturm jetzt losgehen würde. Er wusste,<br />
welche Naturgüter bei dem einsetzenden Run auf<br />
den Brocken geschützt werden mussten. Heute<br />
weiß ich, das war ein wegweisender Satz.<br />
Das war der Anlass für ein weiteresEngagement im<br />
Naturschutz?<br />
Friedhart Knolle: Ja, ich habe damals meine DDR-<br />
Kontakte genutzt, denn der Ostharz war ja kein<br />
Neuland für mich und meinen Vater. Wir gehörten<br />
zu der klitzekleinen Minderheit von Wessis, die<br />
nicht wie selbstverständlich nur nach Frankreich<br />
oder Italien in den Urlaub gefahren sind. Meine<br />
Frau fand damals, als ich sie mal mitgenommen<br />
habe, dieses „Braunkohlestinkeland DDR“ schreck-<br />
lich. Ich war da anders. Durch meine Heimatbezo-<br />
genheit war ich dort auch vorher schon viel unter-<br />
wegs, weil ich wissen wollte, was hinter dem Zaun<br />
ist. Plötzlich konnte ich bei der Grenzöffnung<br />
Naturschutzkontakte einsetzen, von denen ich nie<br />
geahnt habe, dass man sie mal beruflich gebrau-<br />
chen könnte und habe dann sofort begonnen, Netz-<br />
werke zu knüpfen.<br />
Das führte zum Ausstieg aus dem letzten Beruf?<br />
Friedhart Knolle: Ich war Managing Editor bei<br />
einem kleinen technischen Verlag in Clausthal-Zel-<br />
lerfeld und die Grenzöffnung führte dort zu meinem<br />
Ausstieg. Ich war nicht schlecht bezahlt und es war<br />
ein Risiko, dort auszusteigen, denn wir hatten ja<br />
zwei Kinder. Doch es war ein starkes emotionales<br />
Bedürfnis für mich, in den Naturschutz zu gehen.<br />
Ich hatte ja nicht sofort eine befristete Stelle, son-<br />
dern bin erst zwei Jahre später 1992 mit Zeitver-<br />
trägen in den öffentlichen Dienst gekommen,<br />
damals in das Planungsteam des noch nicht gegrün-<br />
deten Nationalparks in Niedersachsen. Ich würde<br />
mich daher insgesamt als Kind dieser Grenze<br />
bezeichnen.<br />
Wie sind damals die Kontakte zum Naturschutz in<br />
der DDR entstanden?<br />
Friedhart Knolle: Mein Vater kannte dort zahlreiche<br />
Naturschutzkollegen und Heimatkundler. Er<br />
besuchte damals auch Freunde in Ilsenburg und<br />
Halberstadt und hat mich irgendwann einfach mal<br />
mitgenommen. Natürlich interessierte mich das.<br />
Beim Frühstück hatte ich öfter Andeutungen gehört,<br />
dass die Post wieder geöffnet wurde von der Stasi<br />
und Broschüren fehlten. Das war für mich so span-<br />
nend, dass ich da mal mitgefahren bin. Und<br />
irgendwo habe ich dann auch meine Interessen ent-<br />
wickelt und bin später auf eigene Faust gefahren.<br />
Mein Thema war die Landschaft, die Geologie,<br />
waren Höhlen, Bergwerke, also eigentlich alles das,<br />
wofür ich mich heute auch noch begeistere.<br />
Und das brachte Sie in den Fokus der Stasi?<br />
Friedhart Knolle: Ich hatte natürlich immer ein<br />
Fernglas und einen Geologenhammer dabei. Und<br />
hatte viele Kontakte. Dann wurden irgendwann<br />
Aktenvorgänge eingeleitet. Das habe ich damals<br />
nicht geahnt. Ich bin genauso engagiert wie heute<br />
gewesen und natürlich habe ich auch mal Green-<br />
peace-Material und ähnliches verschickt. Die Kol-<br />
legen in der DDR wollten das ja auch haben und<br />
sagten: Bringt uns mal das mit, was wir hier nicht<br />
bekommen können, und selbstverständlich wurde<br />
das von der Stasi beobachtet. Heute weiß ich, dass<br />
das mit meinem Beruf als Geologe und meinen Öko-<br />
aktivitäten zu tun hatte. Irgendwann drehte die<br />
Stasi völlig im Roten und hatte den Verdacht, ich<br />
sei ein Agent. Hätte ich das vorher geahnt, hätte ich<br />
eine spezielle Reise nicht angetreten. Wir sind ins<br />
Erzgebirge gefahren und haben auch Station<br />
gemacht an den Uranbergbauhalden und Fotos<br />
geschossen. Meine Akte schwoll daraufhin im Laufe<br />
der Zeit auf über 200 Seiten an.<br />
Sie sind also systematisch beobachtet worden?<br />
Friedhart Knolle: Genau so ist das gewesen. Es gab<br />
zum Beispiel Verfolgungen im Trabbi. Das haben<br />
wir nicht bemerkt. Es gab Postkontrolle. Eine ganze<br />
Handvoll von IMs haben mich überwacht. Darauf<br />
kann man heute fast stolz sein (lacht). Ich war Stu-<br />
dent und das war insgesamt so lächerlich. Den<br />
Höhepunkt stellten „komplexe Maßnahmen“ dar,<br />
wie die Stasi das nannte, zum Beispiel das Abhören<br />
im Objekt. Ein Bekannter hat uns in seinem Gäste-<br />
zimmer übernachten lassen und die Stasi hat das<br />
Zimmer am Tagvorher verwanzt. Und unser Bekann-<br />
ter hat das zugelassen, was er bis heute nicht<br />
zugibt. Leider ist das Tonband nicht aufzufinden<br />
und auch keine Abschrift. Wir waren zu Dritt und<br />
hatten gut was getrunken. Ich hätte das gern mal<br />
gehört. Das war in Wernigerode.<br />
Aber das war wohl nicht alles?<br />
Friedhart Knolle: Sie kamen bei mir nicht weiter.<br />
Ich galt als potentieller Agent des Militärgeographi-<br />
schen Dienstes der Bundeswehr oder des Bundes-<br />
nachrichtendienstes. Aber sie hatten keine Beweise<br />
und kamen überhaupt nicht voran. Ich war Teil<br />
einer kleinen Geologengruppe, die sie beobachte-<br />
ten und sie haben jahrelang so viel Zeit und Geld<br />
in uns gesteckt, aber sie kamen nicht dahinter. Die<br />
anderen waren allerdings nicht ganz so reiseaktiv<br />
wie ich. Dann gibt es bei Geheimdiensten ja meh-<br />
rere Möglichkeiten, wenn man nicht weiterkommt<br />
und diese Maßnahmen wurde bei mir in den Akten
FOTO: PRIVAT<br />
überlegt. Die erste Möglichkeit ist, die Person fest-<br />
zunehmen und so lange weich zu kochen, bis man<br />
die gewünschten Aussagen hat oder der Gefangene<br />
frei gekauft wird. Es wurde von einem Oberstleut-<br />
nant vorgeschlagen, mich zu internieren. Wenn das<br />
passiert wäre, würde ich sicher heute nicht so<br />
locker über die Stasi reden. Außerdem haben sie<br />
noch an Erpressung und Bestechung gedacht.<br />
Ebenso wurde der Einsatz von Frauen in Erwägung<br />
gezogen. Diejenige, die die Stasi angesprochen hat,<br />
hat sich jedoch geweigert und sie hat nie wieder<br />
etwas von der Stasi gehört. Man konnte also auch<br />
unter diesem Regime „Nein“ sagen. Die<br />
Angst vor der Dekonspiration war riesig.<br />
Sie hätte ja alles auffliegen lassen kön-<br />
nen.<br />
Wie wirkte sich das auf die Familie aus?<br />
Birgitta Knolle: Das war schon sehr<br />
erschreckend, als das im Nachhinein her-<br />
ausgekommen ist. Ich war sehr scho-<br />
ckiert, als wir erfahren haben, welche von<br />
den Freunden ihn da verraten haben. Dass<br />
die unsere Schritte so genau beobachtet<br />
haben, war schlimm.<br />
Wie ist das alles rausgekommen?<br />
Friedhart Knolle: Ich habe von einem mei-<br />
ner IMs einen ehrlichen Tipp bekommen.<br />
Der sagte, dass er ziemlich viel über mich<br />
berichten musste und dass es eine Akte<br />
gibt, die ich mir mal holen solle. Er hatte<br />
auch schon zu DDR-Zeiten versucht, mir<br />
Hinweise zu geben, aber ich hatte damals<br />
für diese subtilen Zwischentöne in einer<br />
Diktatur als Westdeutscher noch keinen<br />
Sinn. Ich habe dann einen Antrag in Berlin<br />
gestellt und nach etlichen Jahren kam<br />
dann die Nachricht, dass ich meine Unter-<br />
lagen einsehen kann. Ich sollte selbst in die Nor-<br />
mannenstrasse kommen, weil sie mit mir vor Akten-<br />
einsicht ein Gespräch führen wollten. Ich wusste<br />
gar nicht, was los war,zudem Zeitpunkt war das für<br />
mich noch so eine Art Räuber-und Gendarm-Spiel.<br />
Bei dem Umfang meiner Akte wurde sogar vermu-<br />
tet, ich hätte vielleicht unbemerkt Personen über<br />
die Grenze geschmuggelt oder Ähnliches. Als ich<br />
sagte, dass ich Geologe sei, war alles schnell klar.<br />
Diese Berufsgruppe wurde wohl besonders stark<br />
überwacht. Selbst in der Zeit der ausgefeilten Satel-<br />
litentechnik hat die Stasi immer noch die Rolle von<br />
Geologen und ihrer Aktivitäten völlig überschätzt.<br />
Man könnte schmunzeln, wenn es nicht so ernst<br />
gewesen wäre.<br />
Haben diese Erfahrungen nur negative Erkennt-<br />
nisse gebracht oder auch positive?<br />
Friedhart Knolle: Weil ich mit vielen Ostdeutschen<br />
zu tun hatte und deren Probleme kennen gelernt<br />
habe und weil ich genau wusste, unter welchem<br />
Zwang sie in der Diktatur standen –kein Vergleich<br />
mit dem Westen –konnte ich so ein Fingerspitzen-<br />
gefühl für West und Ost entwickeln, das viele Har-<br />
zer heute noch nicht haben. Das nützt mir natürlich<br />
in meiner beruflichen Position sehr. Wir haben hier<br />
ja schließlich einen Nationalpark, der sowohl in<br />
einem alten als auch in einem neuen Bundesland<br />
liegt –einzigartig in Deutschland. Mein vorheriges<br />
Leben hat sich ja auch früher schon rund um den<br />
Brocken abgespielt. Ich bin froh, dass ich in meiner<br />
jetzigen Position Brücken schlagen kann über die<br />
ganz privat � quadrat 11 /2011 33<br />
Grenzen, die in vielen Köpfen heute immer noch<br />
vorhanden sind. Das ist eine ständige Herausforde-<br />
rung.<br />
Was fasziniert Sie am Harz?<br />
Friedhart Knolle: Ich finde, es gibt kein Mittelge-<br />
birge weit und breit, das von der Geologie über die<br />
Naturausstattung bis hin zur kulturellen und histo-<br />
rischen Vielfalt so viel so dicht zusammen zu bieten<br />
hat. Dieses Nebeneinander von Kultur,Natur,Grenz-<br />
vergangenheit ist einmalig. Hier hat jeder Berg seine<br />
eigene Geschichte und es gibt wenige Regionen, wo<br />
das so konzentriert ist. Ich zeige gern Men-<br />
schen den Harz. Leider hat der Harz ein<br />
massives Verkaufsproblem. Ich sehe das<br />
an meinen eigenen Kindern. Der Harz ist<br />
hochinteressant, aber er gilt bei vielen der<br />
jungen Generation als langweilig.<br />
Harzer Highlights?<br />
Friedhart Knolle: Im Harzer Land gibt es<br />
vier Welterbestätten: Das sind die Altstadt<br />
und Rammelsberg in <strong>Goslar</strong>, die Oberhar-<br />
zer Wasserwirtschaft, die Altstadt von<br />
Quedlinburg und die Luthergedenkstätte<br />
in Eisleben. Alle vier Stätten kennen in<br />
West und Ost nur wenige. Nahebei liegt<br />
noch Hildesheim, mit St. Michael und<br />
dem Dom ebenfalls auf der UNESCO-<br />
Liste. Eine einmalige Konstellation. Das<br />
Vermarktungspotential ist nicht überall<br />
bekannt und dann muss das ja auch noch<br />
umgesetzt werden bis zur letzten Theken-<br />
kraft im Hotel, die das mit Begeisterung<br />
verkaufen muss. Wir haben ein Fortbil-<br />
dungsproblem. Und ein Highlight ist<br />
natürlich auch der Nationalpark – ein<br />
Stück Weltnaturerbe. Die Entwicklung, die<br />
wir in unserem Park haben, dient für viele<br />
andere Regionen als Beispiel. Gerade komme ich<br />
aus dem Schwarzwald, wo man sich in der dortigen<br />
Nationalparkdebatte für uns interessiert. Darauf<br />
sind wir stolz. In Umfragen unter Harztouristen<br />
steht das Naturerlebnis immer ganz obenan und<br />
darüber freue ich mich natürlich sehr.Wir haben im<br />
Nationalpark auf zehn Prozent der Harzer Fläche<br />
versucht, einen ökologischen und touristischen<br />
Neubeginn zu machen und das ist uns auch gelun-<br />
gen –länderübergreifend. (sts)
34<br />
DEMNÄCHST IM CINEPLEX GOSLAR<br />
AUSHILFSGANGSTER<br />
AB 3.11.2011 IM KINO!<br />
Nachdem sie auf das dubiose Geschäftsmodell eines fiesen Anlagebetrügers hereingefallensind,<br />
beschließendie Angestellten eines New Yorker Luxus-Wolkenkratzers,<br />
sich ihr Geld mittels Einbruch in dessen Penthouse zurückzuholen.<br />
Dummerweise verfügt das Gebäude, in dem sich das feudale Domizil des geldgierigen<br />
Gauners befindet, über ein raffiniertes Sicherheitssystem. In Ermangelung<br />
der dafür nötigen Fähigkeiten, bitten die Freunde einen frisch aus dem<br />
Knast entlassenen „Profi“ um Hilfe …<br />
Urkomische Action-Komödie mit Ben Stiller und Eddie Murphy.<br />
ANONYMUS<br />
AB 10.11.2011 IM KINO!<br />
Im elisabethanischen England spielte das Theater eine zentrale Rolle. Ob politische<br />
Intrigen, Romanzen am Hof oder Machenschaften habgieriger Aristokraten,<br />
alles spiegelte sich auf der Londoner Bühne wieder. Indieser Zeit entstanden<br />
die berühmtesten Werke der englischen Literatur wie „Hamlet“ oder<br />
„Romeo und Julia“. Doch war William Shakespeare wirklich deren Verfasser?<br />
Oder war es Edward de Vere, Earl von Oxford, der als Adliger unerkannt bleiben<br />
musste, um seine Stellung zu wahren?<br />
Packendes Historien-Drama von Roland Emmerich („2012“, „Stargate“).<br />
Cineplex<strong>Goslar</strong><br />
Carl-Zeiß-Straße 1·38644 <strong>Goslar</strong> ·Tel.018 05 -546647*<br />
*Der Anruf kostet 14 ct/min aus dem deutschen Festnetz. Mobilfunkhöchstpreis 42 ct/min.<br />
DER KÖNIG DER LÖWEN 3D<br />
AB 10.11.2011 IM KINO!<br />
Simba wird von seinem königlichen Vater Mufasa zum Thronfolger bestimmt.<br />
Daraufhin ermordet der bösartige Scar seinen Bruder Mufasa und redet Simba<br />
ein, er sei schuld am Todseines Vaters. Traurig flüchtet der kleine Löwe in die<br />
Wüste, wo er sich mit Timon und Pumbaa anfreundet, die ihn mit ihrer lustigen<br />
Art seinen Schmerz vergessen lassen. Doch als erwachsener Löwe stellt sich<br />
Simba seiner Verantwortung und kehrt heim, um mit Scar um die Herrschaft über<br />
das „geweihte Land“ zu kämpfen ...<br />
Wiederaufführung des erfolgreichsten Zeichentrickfilms aller Zeiten.<br />
KRIEG DER GÖTTER 3D<br />
AB 11.11.2011 IM KINO!<br />
König Hyperion verwüstet mit seiner Armee Griechenland. Er ist auf der Suche<br />
nach einer legendären Waffe, mit deren Hilfe er die Titanen aus der Unterwelt<br />
befreien, sich an den Göttern für deren Sturz rächen und die Menschheit zerstören<br />
will. Weil die Götter nicht in das Schicksal der Menschen eingreifen dürfen,<br />
wählt Zeus den sterblichen Krieger Theseus aus, um gegen Hyperion und die<br />
übermächtigen Titanen zu kämpfen und den drohenden Untergang der Menschen<br />
und Götter zu verhindern.<br />
Spektakuläres, actiongeladenes Fantasy-Epos der Macher von „300“.
CLASART Classic präsentiert die Bolschoi-Saison 2011/2012<br />
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Sonntag, 20. November 2011, 16:00 Uhr<br />
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Sonntag, 11. März 2012, 16:00 Uhr<br />
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Sonntag, 29. April 2012, 17:00 Uhr<br />
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Sonntag, 24. Juni 2012, 17:00 Uhr<br />
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WEITERE INFOSUNTER WWW.CINEPLEX.DE<br />
35
36 quadrat 11 /2011 � kultur 2<br />
Sie hat eine lange Geschichte:<br />
Barden, Troubadoure und Min-<br />
nesänger haben sie schon<br />
benutzt, um mit ihrem weichen Klang<br />
ihren Gesang zu begleiten. Liebeslie-<br />
der, Heldengesänge bis hin zum Spott-<br />
gedicht –für all dies war sie treue und<br />
geduldige Begleiterin. Sie ist viel lei-<br />
ser und sanfter als die spanische Gitar-<br />
re und hat einen romantischeren<br />
Klang.<br />
Klang aus vergangenen<br />
Al 'Oud –„das Holz“ –sonannte man<br />
im persisch-arabischen Raum eine<br />
Gruppe von Saiteninstrumenten, der<br />
die heutige „Laute“ ihren Namen ver-<br />
dankt. Sie hat im Laufe der Geschichte<br />
eine Menge Spielarten hervorgebracht:<br />
Sie wurde verlängert, erweitert, bekam<br />
unterschiedliche Formen. Bordun-Sai-<br />
ten, Saiten, die im Hintergrund mit-<br />
Apotheke Harlingerode Axel Biese e. Kfm. |Meinigstraße 40 |<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
� 05322 86435<br />
Gesund durchs ganze Jahr<br />
Jahrhunderten<br />
HEYNO HERBST –EIN BESONDERER INSTRUMENTENBAUER<br />
mit Ihrer Apotheke Harlingerode!<br />
klingen, gaben dem Klang Farbe und<br />
Fülle. Um den Tonumfang zu erwei-<br />
tern, wurde der Instrumentenhals noch<br />
zusätzlich verlängert. Kein Wunder,<br />
dass dieses Instrument viele Musiker,<br />
aber auch Instrumentenbauer, inihren<br />
Bann gezogen hat und nie wieder los-<br />
ließ. Genau so war es bei Heyno<br />
Herbst.<br />
WER IST NUN HEYNO HERBST?<br />
Jahrgang '51, ist er Lehrer am Nieder-<br />
sächsischen Internatsgymnasium in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>. Als junger Mann hat er<br />
klassische Gitarre gelernt. Von daaus<br />
war es für ihn dann kein weiter Weg<br />
zur Rockgitarre. Besonders der Blues,<br />
wie ihn John Mayall seinerzeit spielte,<br />
hatte es ihm angetan. Daneben aber
FOTOS: SIDNEY GROMNICA<br />
gab es auch immer das Faszinosum der Herstellung der Instrumente,<br />
auf denen er spielte. In <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> kam er durch seinen Schulfreund<br />
Arne Wulf zum Instrumentenbau. Dessen Vater Wilhelm Wulf baute<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg in <strong>Harzburg</strong> außergewöhnliche Stücke:<br />
Fiedeln, Gamben –eben Instrumente aus alten Zeiten.<br />
So war es kein Wunder, dass Heyno Herbst Feuer fing und versuchte,<br />
solche alten Instrumente in seiner Freizeit ebenfalls zu bauen. Als es<br />
bekannt wurde, dass er sie sorgfältig und stilecht herstellte, brauchte<br />
er sich um die Nachfrage keine Sorgen zu machen. Gamben, Fiedeln,<br />
spanische Gitarren und Lauten baute er erfolgreich nach. Aber auch<br />
exotischere Instrumente wie die Drehleier standen auf seinem Pro-<br />
gramm.<br />
Irgendwann stand er aber aus Zeitgründen vor der Wahl, noch weiter<br />
Musik zu machen oder nur noch Instrumente zu bauen. Er entschloss<br />
sich –zur Freude der Menschen, die gern auf diesen alten Instrumen-<br />
ten spielen –für die zweite Variante. Im Laufe seiner Beschäftigung mit<br />
Gamben und Lauten lernte er die Instrumentenbauer von Bubenreuth<br />
kennen –dort hatten sie sich als Heimatvertriebene nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg niedergelassen. Sie stammten aus Schönbach im Egerland<br />
und hatten sich dort angesiedelt, um mit ihrem aus langer Tradition<br />
stammenden Know-how im Fränkischen neu anzufangen. Ihre Erfah-<br />
rungen waren für Heyno Herbst wesentlich bezüglich der Perfektion,<br />
durch die sich seine Instrumente heute auszeichnen.<br />
Die Notwendigkeit, profunde Kenntnisse über die verwendeten Mate-<br />
rialien zu erlangen –inerster Linie das Wissen um die Qualität des<br />
Werkstoffs Holz – hat bei ihm zu einer stattlichen Sammlung von Lite-<br />
ratur geführt. Immer wieder zieht er sie gern zu Rate, um das eine oder<br />
andere Problem zu lösen. „Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die<br />
Harmonie und Schwingungsfähigkeit bei der Herstellung erhalten blei-<br />
ben –das entscheidet über die Qualität des Instruments. Das gibt ihm<br />
Leben ...“, betont Heyno Herbst ausdrücklich.<br />
Fast liebevoll streichelt er in seiner Werkstatt das eine oder andere Ins-<br />
trument. Für uns heute –imGegensatz zu den Menschen früherer Zei-<br />
ten –sehen die Formen allerdings doch sehr ungewohnt aus. Wenn man<br />
etwas lauter redet, schwingen die Saiten der Instrumente in seiner<br />
Werkstatt auf einmal unmerklich mit. Fasziniert hört man dann das<br />
leise Zwiegespräch dieser Instrumente, deren Bauweise durch die Zei-<br />
ten hindurch viele Wandlungen durchgemacht hat und grundsätzlich<br />
doch gleich geblieben ist.<br />
Der griechische Philosoph Pythagoras hat einmal gesagt, dass der Auf-<br />
bau unserer Welt –genauso wie in der Musik –auf der Zahl und der<br />
Harmonie beruht. Verlässt man die Werkstatt von Heyno Herbst mit<br />
ihren faszinierenden Instrumenten, so liegt einem dieser Gedanke auf<br />
einmal gar nicht so fern. (sg)<br />
kultur 37<br />
2 � quadrat 11 /2011 37
Inhaberin:<br />
Melanie Friedrich<br />
Am Holzhof 15<br />
38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
Tel. 05322 1249<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di.-Fr. 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Sa. 8.00 bis 13.00 Uhr<br />
REINGEHÖRT<br />
NOVEMBER<br />
TOKTOKTOK<br />
WAS HEISSTDAS DENN?<br />
O-TONE MUSIC<br />
Der akustische Souljazz des deutschen<br />
Duos TokTokTok hateine neue<br />
Facette bekommen:Die nigerianischdeutsche<br />
Sängerin und der dänischdeutsche<br />
Musiker bringen es trefflich<br />
auf den Punkt, wenn sie sagen,<br />
dass ihre Schnittmenge nun einmal<br />
das Deutsche ist. So lagesnahe, ein<br />
Album in eben dieser Sprache zu<br />
produzieren. Die so entstandene<br />
Musik erfüllt leicht und sanft wie<br />
Capuccinoduft die Luft und scheint<br />
in die Seele des Zuhörers wie die<br />
Sonne an einem entspannten Sonntagnachmittag.<br />
VARIOUS ARTISTS<br />
THIS MAYBEMYLASTTIME<br />
SINGING—RAW AFRICAN-<br />
AMERICAN GOSPEL 1957 –1982<br />
TOMPKINS SQUARE<br />
Dieses wundervoll gestaltete Set<br />
mit seinem opulenten Inhalt von drei<br />
CDs vereinigt höchst rare, seiner-<br />
zeit auf Singles erschienene Aufnahmen,<br />
die den Gospel von verschiedenen<br />
Seiten beleuchten: Von<br />
echten Zeitdokumenten und Gottesdienstaufnahmen<br />
über live aufge-<br />
nommene, rohe Blues- oder Folk-<br />
Stücke bis hin zu im Studio generiertem<br />
Easy Listening und Popversionen<br />
wird hier eine musikalische<br />
Tradition in ihrer ganzen Vielschichtigkeit<br />
präsentiert: Kenner<br />
der Materie wie Neulinge werden<br />
ihre wahre Freude am Hören haben.<br />
JOE BONAMASSA &<br />
BETH HART<br />
DON’T EXPLAIN<br />
MASCOT RECORDS<br />
Der Blues-Gitarren-Virtuose und die<br />
markante Blues/Soul-Sängerin Beth<br />
Hart interpretieren Klassiker von<br />
Aretha Franklin, Tom Waits, Etta<br />
James, Bill Withers, Ray Charles und<br />
vielen mehr. Dabei gehen sie mitunter<br />
so entspannt zu Werke, dass<br />
man meinen könnte, The Grateful<br />
Dead wären ihre Backing Band;<br />
dann wieder steigern sie sich in treibenden<br />
Country-Rock hinein. Einige<br />
Stücke sind dabei im besten Sinne<br />
auf Clubfeeling unterproduziert, man<br />
hört das Klirren der Saiten, Harts<br />
Atem am Mikro,wieder andere Stücke<br />
sind radiogerecht mit Streichern arrangiert<br />
oder mit üppigem Sound<br />
versehen.Alles in allem eine gelungene<br />
kurzweilige Reise durch ein<br />
kleines Stück Musikgeschichte, perfekt<br />
für eine Autofahrt mit Halt an<br />
kleinen No-Name-Raststätten mit<br />
schwarzem Kaffee geeignet.<br />
Die Berliner Band um den Zeichner,<br />
MUTTER<br />
MEIN KLEINER KRIEG<br />
DIE EIGENE GESELLSCHAFT<br />
Autor und Musiker Max Müller ist inzwischen<br />
so etwas wie ein Urgestein<br />
neudeutscher Musikgeschichte.<br />
Viele Bands, denen „Mutter“ als<br />
Inspirationen dienten, haben, wie<br />
Blumfeld oder Tocotronic, längst<br />
das Zeitliche gesegnet. „Mutter“<br />
blieb. Und auch wenn Müller reifer<br />
geworden zu sein scheint, seziert er<br />
weiterhin in seinen Texten mikroskopisch<br />
genau Vorgänge im individuellen<br />
Inneren wie auch gesellschaftliche<br />
Auswüchse, wobei es<br />
ihm immer wieder gelingt, die Zusammenhänge<br />
beider Prozesse<br />
deutlich zu machen. Oft will man<br />
ihm einfach nur zustimmen, manchmal<br />
fühlt man sich ertappt. Musik,<br />
die über das Leben und die Welt erzählt<br />
–und trotz allem nie die Hoffnung<br />
sterben lässt, dass man beides<br />
ändern kann. (ap)
ANGELESEN<br />
NOVEMBER<br />
DAS SÜSSE ANTLITZ<br />
DES TODES<br />
ANDREA CAMILLERI,<br />
CARLO LUCARELLI<br />
KINDLER<br />
Ein Goldfisch steckt in der Kehle der<br />
Leiche, die in einer Wohnung in<br />
Bologna aufgefunden wird. Der<br />
Mann liegt in einer Wasserlache −<br />
er wurde mit einem Plastikbeutel<br />
erstickt. Die junge Kommissarin Grazia<br />
Negro kann sich keinen Reim<br />
auf die seltsame Inszenierung des<br />
Tatortes machen. Da das Opfer aus<br />
Vigàta, der Heimat Salvo Montalbanos,<br />
stammt, bittet sie ihren sizilianischen<br />
Kollegen um Hilfe. Als Grazia<br />
kurz darauf von höchster Stelle jedes<br />
weitere Eingreifen untersagt wird,<br />
ahnt sie, dass sie und der Commissario<br />
es mit einer hochbrisanten Angelegenheit<br />
zu tun haben.<br />
LIEBE AM ENDE<br />
DER WELT<br />
ANTHONY MCCARTEN<br />
DIOGENES<br />
Ein verlottertes Provinzstädtchen<br />
am Ende der Welt: Kurz vor Heilig-<br />
abend behauptet die 16-jährige Delia,<br />
einem Außerirdischen begegnet<br />
zu sein –und ganz offensichtlich<br />
scheint sie seither inanderen Umständen<br />
zusein. Als Delias besten<br />
Freundinnen Lucinda und Yvonne<br />
dasselbe widerfährt, steht die kleine<br />
Gemeinde vor einem irritierenden<br />
Rätsel. Drei Männer machen sich<br />
auf, um das Geheimnis zu ergründen:<br />
der Pfarrer des Örtchens, der Skandaljournalist<br />
Vic aus Wellington, dem<br />
nur noch eine sensationelle Enthüllung<br />
die Karriere zu retten vermag,<br />
und der charmante Bibliothekar Phillip,<br />
ein stiller, doch jähzorniger Intellektueller.Ein<br />
spannender Roman<br />
über Wunder, Täuschungen, über<br />
die Geschichten, die wir erfinden,<br />
um uns vor der Wahrheit zu schützen<br />
−und eine phantastische Liebesgeschichte.<br />
DANKE, LIEBES<br />
UNIVERSUM,<br />
JETZT REICHT’S!<br />
JENNIFFER WEIGEL<br />
ALLEGRIA<br />
Auf ihrer unterhaltsamen Reise in<br />
spirituelle Gefilde stolpert die Autorin<br />
von einer übernatürlichen Begeg-<br />
nung in die nächste und gewinnt<br />
dabei neue Einblicke in die Tücken<br />
esoterisch geprägter Lebenswelten.<br />
So offenbart sich ihr ein Spitzen-<br />
manager als geübter Aura-Leser −<br />
leider steht es gerade da um Weigels<br />
eigene Aura nicht so gut.Wenig spirituell<br />
hingegen verläuft die Begegnung<br />
mit einer Ratte in einem New<br />
Yorker Spitzenhotel; und ausgerechnet<br />
ein ehemaliger Priester macht<br />
Jenniffer auf die spirituelle Seite der<br />
Bibel aufmerksam. Ein verblüffendes<br />
wie auch amüsantes Buch über die<br />
wahren Wunder dieser Welt, und<br />
jene, die eher einer wundersamen<br />
Fantasie entspringen.<br />
NEXT<br />
MIRIAM MECKEL<br />
ROWOHLT<br />
Die nächste Zeit gehört nicht den<br />
Menschen, sondern den Computern.<br />
Zwanzig Datenpunkte sind ausreichend,<br />
um einen Menschen berechnen<br />
zu können. Wo wir leben, was<br />
wir kaufen,wohin wir reisen,mit wem<br />
wir sprechen, wen wir lieben –all<br />
das ist in den Computernetzwerken<br />
längst über uns gespeichert und<br />
wird so ausgewertet, dass wir vorhersagbar<br />
werden. Wir kaufen Bücher,<br />
die Amazon uns vorschlägt,<br />
wir hören Musik, die Apple uns<br />
empfiehlt, wir befreunden uns mit<br />
Menschen, die Facebook für passend<br />
hält; und dies ist erst der Anfang<br />
einer Zukunft, die irgendwann<br />
ohne uns auskommt. Das Buch wird<br />
aus zwei Perspektive erzählt. Aus<br />
der eines menschlichen Algorithmus<br />
und aus der des letzten Menschen.<br />
Eine irritierende Reise in unsere digitale<br />
Zukunft. (nm)<br />
39<br />
Treffpunkt<br />
netter Leute<br />
Vier frisch gezapfte Biersorten<br />
im Anstich<br />
...immer ein schöner Abend!<br />
Wir haben für Sie geöffnet Di. bis So. ab 17 Uhr<br />
Wirfreuen uns auf Ihren Besuch!<br />
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KULTUR KURZ-<br />
MELDUNGEN<br />
NOVEMBER<br />
TILMAN BIRR<br />
„DAS WAR HIER FRÜHER ALLES<br />
FELD“<br />
BÜNDHEIMER SCHLOSS<br />
05. NOVEMBER, 20.00 UHR<br />
Tilman Birrs Programm „Das war<br />
hier früher alles Feld“ vereint Geschichten,<br />
Stand-Up-Nummern und<br />
kabarettistische Lieder.<br />
TILMAN BIRR<br />
Seltsame Länder, komische Menschen<br />
und wirre Situationen sind<br />
sein Thema, die direkte, blanke Darstellung<br />
seine Methode. Er ist nicht<br />
besserwisserisch-politisch und erklärt<br />
auch nicht den Unterschied<br />
zwischen Männern und Frauen. Man<br />
erfährt, warum man in Berlin besser<br />
unfreundlich ist, was passiert, wenn<br />
die Erde an einem schwarzen Loch<br />
vorbei schrammt und wie man am<br />
besten zum Freibier findet. Er erzählt<br />
pointenreich und zuweilen sehr po-<br />
etisch Geschichten, die das Leben<br />
schreibt. Er spricht dem am Postschalter<br />
abgefertigten Wahlberliner<br />
ebenso aus der Seele wie dem verschreckten<br />
Nicht-GEZ-Kunden, der<br />
an der Wohnungstür lästige Fragen<br />
beantworten soll.<br />
Und er singt kleine Lieder, die zunächst<br />
so harmlos erscheinen und<br />
dann doch tief berühren.<br />
Seine lockere und zugleich fesselnde<br />
Art, sein jugendlicher Charme<br />
und die manchmal rotzfreche Sprache<br />
der Straße lassen den Abend zu<br />
einem Abenteuer werden.<br />
Man ahnt nicht, was als nächstes<br />
kommt... aber man will es unbedingt<br />
wissen!<br />
Info: www.kulturklub-bad-harzburg.<br />
de<br />
„RAIN MAN“<br />
SCHAUSPIEL<br />
ODEON THEATER, GOSLAR<br />
08. NOVEMBER 2011, 19.00 UHR<br />
Theaterstück von Dan Gordon nach<br />
dem Drehbuch des Kinofilms von<br />
BarryLevinson aus dem Jahre 1988.<br />
Dustin Hoffman spielt den autistischen<br />
Raymond, der von seinem<br />
Bruder Charlie, gespielt von Tom<br />
Cruise, aus einer Klinik auf eine lange<br />
Reise durch die USA mitgenommen<br />
wird: Ein karrierebewusster<br />
Yuppie erlebt nach dem Tode seines<br />
Vaters eine böse Überraschung. Das<br />
Vermögen geht an einen anonymen<br />
Erben in einer Klinik, der sich als der<br />
autistische Bruder entpuppt. In der<br />
Hoffnung, doch noch an das Geld zu<br />
kommen, entführt er ihn.<br />
Da Raymond sich weigert, per Flugzeug<br />
zu reisen –erkennt alle Flugunfälle<br />
mit Flugnummern und An-<br />
zahl der Todesopfer auswendig –<br />
und auch Highways für zu gefährlich<br />
hält, muss die Fahrt im Auto auf kleinen<br />
Nebenstraßen fortgesetzt werden,<br />
während Charlie versucht, sein<br />
bedrohtes Autogeschäft telefonisch<br />
zu retten. Raymonds Gleichmut und<br />
Routinebedürfnis bringen Charlie an<br />
den Rand der Verzweiflung.<br />
Im Laufe der Reise fallen Charlie jedoch<br />
auch unglaubliche Fähigkeiten<br />
seines Bruders auf. So wirft er einmal<br />
Raymond, der nach etwas zu lesen<br />
verlangt, spöttisch ein Telefonbuch<br />
hin. Am nächsten Tag stellt<br />
sich heraus, dass Raymond nun<br />
sämtliche gelesenen Telefonnummern<br />
(von Abis William Marshall<br />
Gotzecker) einschließlich der dazu<br />
gehörenden Namen im Kopf hat. Als<br />
eine Packung Zahnstocher zu Boden<br />
fällt, erkennt Raymond auf einen<br />
Blick, dass 3·82, also 246 Zahnstocher<br />
am Boden liegen. Als Charlie<br />
mit Raymond einen Arzt aufsucht,<br />
stellt sich heraus, dass Raymond<br />
zwar komplizierte theoretische Rechenaufgaben<br />
ohne Nachdenken im<br />
Kopf löst, aber auf praktische Aufgaben<br />
mit Geldbeträgen oder der<br />
Frage nach Preisen für bestimmte<br />
Waren nur ausweichend antworten<br />
kann. Aber die beiden ungleichen<br />
Menschen kommen sich näher ...<br />
Info: www.odeon-theater.de<br />
„MADAME BUTTERFLY“<br />
OPER VON GIACOMO PUCCINI<br />
ODEON THEATER GOSLAR<br />
14. NOVEMBER 2011, 19.00 UHR<br />
Die Konzertdirektion Schlote präsentiert<br />
die Compagnia d’Opera Italiana<br />
di Milano in dieser klassischen<br />
Oper des berühmten italienischen
Komponisten: Aus dem einfachen<br />
Mädchen Cio-Cio-San, von ihrem<br />
amerikanischen Marineoffizier „Butterfly“<br />
genannt, wird eine leidende<br />
Frau, eine tragische Heldin. Er lässt<br />
seine Angetraute schwanger in Japan<br />
zurück und heiratet erneut in<br />
den USA.<br />
GEISHA, KYOTO -WIKIPEDIA<br />
„Butterfly“ lebt mit ihrem Sohn in<br />
Armut, schlägt den Heiratsantrag eines<br />
reichen Japaners aus und wartet<br />
auf die Rückkehr ihres Marineoffiziers.<br />
Als Pinkerton schließlich mit<br />
seiner Frau kommt, möchte er aber<br />
nur seinen Sohn holen. Cio-Cio-San<br />
nimmt sich das Leben, um dem Kind<br />
ein besseres Leben zu ermöglichen<br />
und sich selbst ein Leben in Schande<br />
zu ersparen.<br />
Das Drama des Missbrauchs und<br />
Betrugs erzählt der Komponist mit<br />
einer Klangsprache, die bewusst<br />
fernöstliches Kolorit integriert. Uraufgeführt<br />
am 17. Februar 1904 in<br />
der Mailänder Scala, wurde die Oper<br />
bald Puccinis erfolgreichstes Stück.<br />
Alle japanischen Partien dieser Inszenierung<br />
wurden mit asiatischen<br />
Sängern besetzt, eine authentischere<br />
Inszenierung gibt es nicht.<br />
Info: www.odeon-theater.de<br />
„DER ZERBROCHENE<br />
KRUG“<br />
VON HEINRICH VON KLEIST<br />
ODEON THEATER, GOSLAR<br />
17. NOVEMBER 2011, 19.00 UHR<br />
Der Morgen bricht an in einem Dorf<br />
bei Utrecht. Der Schreiber Licht will<br />
den Dorfrichter Adam vor dem Eintreffen<br />
des Gerichtsrates warnen,<br />
der für sein hartes Durchgreifen bekannt<br />
ist. Adam hat eine schlimme<br />
Nacht hinter sich. Erhat geträumt,<br />
selbst vor Gericht gestellt zu werden.<br />
KLEIST-MEMORIAL -WIKIPEDIA<br />
Beim Eintreffen des Gerichtsrates<br />
muss er zu allem Übel das Verschwinden<br />
seiner Perücke feststellen.<br />
Damit beginnt ein Gerichtstag,<br />
an dem er sich immer mehr und immer<br />
tiefer in unglaubwürdige Lügen<br />
verstricken wird. Die Verhandlung<br />
dreht sich um eine Lappalie, nämlich<br />
den zerbrochenen Krug der Marthe<br />
Rull. Doch es geht um mehr: Eine<br />
Verlobung steht auf dem Spiel,<br />
ein nächtliches Gefecht muss entwirrt<br />
werden und Fußspuren des<br />
Teufels werden entdeckt. Bei diesem<br />
Prozess gerät der Dorfrichter ins<br />
Schwitzen, denn die Anwesenheit<br />
des Gerichtsrates macht es ihm unmöglich,<br />
einen Schuldigen zu bestimmen,<br />
ohne dabei selbst in die<br />
Schusslinie zu geraten.<br />
„Und wie schön Straucheln sein<br />
kann, zeigt Adam-Darsteller TeoVa-<br />
dersen in jeder Sekunde ... er schont<br />
sich nicht, sondern spielt zwei Stunden<br />
lang auf der Überholspur.“<br />
„Souveränes Handhaben der Sprache<br />
von Kleist erzeugt Spannung<br />
und Unterhaltung pur und beweist,<br />
dass Kleist auch nach 200 Jahren<br />
noch lange nicht verstaubt ist“, so<br />
das Urteil der Kritik.<br />
Info: www.odeon-theater.de<br />
„ZUSAMMEN IST MAN<br />
WENIGER ALLEIN“<br />
LIEBESKOMÖDIE VON ANNA<br />
BECHSTEIN<br />
ODEON THEATER, GOSLAR<br />
23. NOVEMBER 2011, 19.00 UHR<br />
Nach dem Bestseller von Anna Gavalda<br />
schuf Anna Bechstein dieses<br />
Theaterstück, in der die Liebe in allen<br />
Facetten die Hauptrolle spielt: Eine<br />
weltfremde junge Putzfrau mit<br />
Zeichentalent wirbelt als Mitbewohnerin<br />
die friedliche Männer-WG eines<br />
stotternden Historikers und eines<br />
schürzenjagenden Kochs durcheinander.<br />
Dazu gesellt sich noch eine<br />
vitale Seniorin auf der Flucht vor<br />
dem Altersheim. In einer Art umgekehrtem<br />
Domino-Effekt helfen sich<br />
die vier gegenseitig auf und meistern<br />
so Alltagsprobleme wie Älterwerden,<br />
Scheidungen, Einsamkeit.<br />
Liebeskummer –das ganz normale<br />
Lebenschaos. Ein modernes und<br />
turbulentes, mit zärtlichem Humor<br />
erzähltes Großstadtmärchen über<br />
jenes komplizierte Gefühl, das wir<br />
Liebe nennen.<br />
Und eine charmante Komödie und<br />
sensible Lovestory, die das Leben<br />
auf zauberhafte Weise ernst nimmt<br />
–mit einem Lächeln.<br />
Mit Silvia Seidel, Ottokar Lehrner,<br />
Ursula Dirichs, Lutz Bembenneck<br />
u.a.<br />
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42 quadrat 11 /2011 � profile<br />
Die Frau des Reporters, seit mehr als 30 Jahren in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> zuhau-<br />
se, antwortet auf die Frage „Kennst du Peter Keck?“ mit „Jeder kennt<br />
Peter Keck“. Und tatsächlich ist ein Netzwerk kaum jemals so dicht<br />
und wird auch so intensiv gelebt wie bei dem heute 70-Jährigen, der fast die<br />
Hälfte seines Lebens Standesbeamter war.<br />
Keck ist fast so, wie er heißt, aber ganz ohne den Unterton. Dagegen auf-<br />
recht, klar, direkt. Ein Mann, ein Wort. Einmal mit dem Thema „Keck nach<br />
der Pensionierung“ befasst, hat er eine klare Vorstellung von seiner Darstel-<br />
lung dessen, was ihn beschäftigt hat und heute umtreibt. Doch zunächst zur<br />
Vorgeschichte.<br />
WASMACHT EIGENTLICH PETER KECK<br />
Gestatten,<br />
Keck<br />
Peter Keck ist in Hannover geboren und in Oldenburg aufgewachsen. Der Vater<br />
ist im Krieg geblieben, in der Ukraine. Die Mutter heiratet später wieder, einen<br />
Eisenbahner. Einer Eisenbahner-Lehre in Varel /Friesland („Familientradition,<br />
alle um mich herum waren bei der Bahn“) folgen acht Jahre Bundesgrenz-<br />
schutz in <strong>Goslar</strong>, danach eine Ausbildung im Gemeindedienst in Harlingerode.<br />
Ab 1969 arbeitet Keck als Standesbeamter, zunächst in Harlingerode, ab<br />
1972 in<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, bis zu seiner Pensionierung 2003, insgesamt 34von<br />
70 Jahren. Aus dieser Zeit stammen die Schuhkartons voller Erinnerungen an<br />
kuriose, fröhliche und traurige Begebenheiten, die seine Pläne für das Pen-<br />
sionärsdasein begründen. Viel lesen will er und viel schreiben. Zum Lesen ist<br />
er gekommen, das Schreiben, jedenfalls das von Büchern, ist noch im Blick,<br />
aber etwas weiter weg. So ist er zurückhaltend in der Frage, ob es in der Arbeit<br />
als Standesbeamter besonders erinnerliche Vorkommnisse gegeben habe. Ja,<br />
da war die anrührende Geschichte, dass er einen Todesfall zu beurkunden<br />
hatte und auf der Suche nach Angehörigen auf zwei Frauen traf, die noch nie<br />
voneinander gehört hatten, obwohl beide Töchter des Verstorbenen und somit<br />
Halbgeschwister waren. „Als diese beiden Frauen sich zum ersten Mal begeg-<br />
neten, das war schon ein sehr bewegender Moment.“ Erinnerlich bleibt Keck<br />
auch die Geschichte, die bundesweit in den Medien behandelt wurde: Da fiel<br />
dem Beamten auf, dass ein Verstorbener nicht ehelich geboren und damit<br />
nicht berechtigt war, den Namen des späteren Ehemannes seiner Mutter zu<br />
tragen. Die notwendige Korrektur wirkte sich aus: Auch seine Kinder mussten<br />
den rechtmäßigen Namen ihres Vaters übernehmen. Das galt dann auch für<br />
Angeheiratete und Sprösslinge solcher Verbindungen. Folge: Die betroffenen<br />
Familien mussten den Namen wechseln, was zu viel Ärger und einigen Versu-<br />
chen führte, den alten Namen zu behalten.<br />
Keck führte Trauungen inder Seilbahn durch, auch –nach einer Bombendro-<br />
hung –die erste und einzige Trauung unter freiem Himmel. Und er arbeitete<br />
mit Kollegen in der damals noch bestehenden grenzoffenen DDR Regelungen<br />
aus, wie mit grenzüberschreitenden Ausländern und Wohnungslosen, mit<br />
Kranken und Verstorbenen zu verfahren sei. „Das musste alles völlig neu ent-<br />
wickelt werden“, soKeck.<br />
Und dann war da noch die Geschichte von der Eheschließung des prominen-<br />
ten Sohnes eines noch prominenteren <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>ers, bei der ein leibhaf-<br />
tiger Ministerpräsident als Trauzeuge auftrat. „Wer hat das schon“, so Keck.<br />
Die handelnden Personen: Wilhelm Baumgarten, heute Ratsherr und Präsi-<br />
dent des <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er Rennvereins, dessen Sohn, Bräutigam Lars-Wilhelm<br />
Baumgarten mit Braut Antje sowie der damalige Ministerpräsident Sigmar<br />
Gabriel.<br />
Man hat den Eindruck, der Rest bleibe Peter Keck, dem zukünftigen Autor,<br />
vorbehalten. Als Standesbeamter jedenfalls ist er in der Öffentlichkeit mit<br />
mehr als 5000 Trauungen in Erscheinung getreten und wird weitere Kuriosi-<br />
täten über seine Klienten sicher nicht über die Presse verbreiten. Die aus den<br />
Eheschließungen resultierende Scheidungsquote liegt nach seiner Schätzung<br />
weit unter Bundesdurchschnitt. Das, so Keck, werde von der <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>er<br />
Grundhaltung begünstigt: Hier ist es unaufgeregt, man überlegt intensiver, FOTOS:<br />
BERND SCHUBERT
was man tut, Affekthandlungen sind selten. „Wenn man die Menschen hier<br />
nicht mag, hat hier zu leben keinen Sinn“ sagt Keck, woraus folgt: „Meine<br />
Frau und mich bekommt man hier nicht weg“. Die beiden auswärts lebenden<br />
Söhne haben ihm mit Hilfe der Schwiegertöchter schon je einen Enkel<br />
beschert. Diese Enkel, Jonas, 16, und Niklas, 10, stehen unter der beson-<br />
deren Förderung ihres Großvaters, obwohl man sich manchmal Wochen und<br />
Monate nicht sieht. Der Kontakt reißt nie ab; das Internet macht wöchentli-<br />
chen Informations- und Gedankenaustausch austausch möglich. Selbst als Jonas ein<br />
Jahr lang in den USA zur Schule ging, ng, behielt man die<br />
Gepflogenheit bei. Opa Keck wer-<br />
tet nach wie vor drei Tageszeitun-<br />
gen auf relevante Themen aus.<br />
Wenn auch die Lektüre der Süd-<br />
deutschen, der Hannoverschen und<br />
der <strong>Goslar</strong>schen Zeitung gelegent-<br />
lich die Kapazitätsgrenzen tou-<br />
chiert, bleiben doch Interesse und<br />
Zeit für vielerlei Aktivitäten. So ver-<br />
folgt Keck jede Menge sportlicher r<br />
Ereignisse in der Region. Vielfältig g<br />
sind seine Kontakte zu Hand- und d<br />
Volleyballern, nachdem er verlet- t-<br />
zungsbedingt pausieren musste. 20 Jahre Handball sind ein<br />
Teil des Netzwerks, nur die langjährige Zusammengehörigkeit, keine Kumpa-<br />
nei, kein Klüngel, bestenfalls Freundschaften. Eben interessiert er sich für<br />
die Teilnahme am Volleyball bei den Alten Herren des Männer-Turn-Klubs<br />
(MTK), <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, wo er einige ehemalige Handballer seines Jahrgangs<br />
treffen wird.<br />
Beim Thema Kultur wird Keck nachdenklich: Seine Frau und ihn interessie-<br />
ren Kabarett und Musicals. Comedy-Angebote nimmt man zwar auch in <strong>Bad</strong><br />
profile � quadrat 11 /2011 43<br />
<strong>Harzburg</strong> wahr, aber Kultur- und Theaterreisen stehen häufig auf dem Pro-<br />
gramm, zuletzt Hamburg und Berlin. Apropos Reisen: Auch die Welt hat noch<br />
unentdeckte Flecken, aber mit „ich bin lieber in <strong>Goslar</strong> als in Venedig“ gibt<br />
Keck einen offenen Einblick in seine Prioritäten.<br />
Dass Peter Keck auch regelmäßig kegelt und sich Gedanken macht über die<br />
Entschlüsselung von Briefen seines Vaters –in Sütterlin-Schrift verfasst<br />
– sei als Randbemerkung Ra<br />
notiert.<br />
Aber Ab es gibt noch eine<br />
Aktivität, A die ihm einen<br />
hohen h Zeitaufwand<br />
abverlangt, a der er jedoch<br />
mit m ungeteiltem Inter-<br />
esse e nachgeht: Keck ist<br />
Trauerredner für Men-<br />
schen, die im Laufe<br />
ihres Lebens die Ver-<br />
bindung zur Kirche,<br />
nicht aber ihren Glau-<br />
ben verloren haben.<br />
Der Trau Trauerredner begleitet die<br />
Hinterbliebenen, falls die es wünschen, in al allen Fragen einer ange-<br />
messenen Bestattung. Dazu bedarf es gründlicher Gespräche mit den Ange-<br />
hörigen, Trost natürlich, aber „das Wichtigste ist, über den Menschen zu<br />
reden, ihn im Mittelpunkt zu sehen und die richtigen Worte für eine Trauer-<br />
begleitung zu finden“, so Keck.<br />
So füllt der 70-Jährige seinen Alltag mit intensivem Leben, an der Seite Frau<br />
Gretlies, mit der er seit 49 Jahren verheiratet ist und die er bei allen seinen<br />
Aktivitäten wenn möglich dabei hat. Keck fasst zusammen: „Die Fülle an Auf-<br />
gaben und Vorhaben kann man nur als Pensionär leisten.“ So ist es. (tg)<br />
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44<br />
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Freund oder eine beste Freundin und landet einen echten Volltreffer,<br />
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FOTO: STONED59 /F.ANTOLÍN HERNÁNDEZ /FLICKR.COM /CC2.0<br />
hoffmanns erzählungen �� quadrat 11 /2011 45<br />
Bob Dylan: „Ich als<br />
Jude hier auf dem Nazi-<br />
platz in Nürnberg!“<br />
HANSI HOFFMANN ,PR-MANAGER DER SUPERSTARS, ERINNERT SICH<br />
Konzert-Guru Fritz Rau,<br />
erfolgreich erprobt in<br />
vielen Hundert Kon-<br />
zerten mit internationalen<br />
Superstars, tigerte hektisch rauchend und mit zer-<br />
zausten Haaren immer wieder zwischen dem mittelgroßen Backstage-Zelt<br />
und der riesigen Bühne auf dem einstigen Reichsparteitag-Gelände in Nürn-<br />
berg hin und her. Eswar der 1. Juli 1978. Acht Monate zuvor hatte Rau in<br />
Los Angeles bei seinem Freund, dem Dylan-Manager Jerry Weintraub, den<br />
Millionenvertrag für die Europa-Tournee mit den allerersten Konzerten des<br />
Stars in Deutschland unterschrieben. Am Ende der tagelangen<br />
Vertragsverhandlungen<br />
schlug dann Rau mutig<br />
dem Sänger vor, das Finale<br />
der Deutschland-Konzerte<br />
als Open Air auf dem ein-<br />
stigenReichsparteitag- gelände in Nürnberg zu ze-<br />
lebrieren, wohl wissend,<br />
was dieser Ort für den Juden<br />
Robert Allen Zimmermann<br />
alias Bob Dylan bedeuten<br />
musste.<br />
Als mir Fritz Rau von seinem<br />
Vertragspoker und dem Hu-<br />
sarenstreich mit dem Auf-<br />
marschgelände der Nazis be-<br />
richtete, vergaß ich meine<br />
dampfende Kohlroulade in un-<br />
serem <strong>Bad</strong> Homburger Stamm-<br />
lokal „Wasserweibchen“. Bei<br />
unserem Planungsgespräch für<br />
die Dylan-Promotion in Deutsch-<br />
land konnte ich zögerliche Untertöne bei Rau heraushören, seine leichten<br />
Zweifel an dem Erfolg seines Nürnbergvorschlages. „Aber Dylan fand meine<br />
Idee nicht gut“, berichtete Rau. „Er kannte sogar das Gelände, denn er hatte<br />
diesen Nazi-Werbefilm „Triumph des Willens“ von der Hitler-Verehrerin Leni<br />
Riefenstahl –eine Dokumentation des Nazi-Aufmarsches in Nürnberg –als<br />
Video zuhause!“<br />
Die US-Armee, die Teilbereiche des Geländes nutzte, gab problemlos ihr OK.<br />
Die Stadt Nürnberg, die fast eine halbe Million Mark als „Miete“ kassierte,<br />
machte durch idiotische Auflagen nur Probleme. Sogar die Naziparolen an<br />
den riesigen Steinquadern musste der Veran-<br />
stalter selbst abkratzen. Die gigantische<br />
Soundanlage auf der XXL-Bühne wurde durch<br />
Lautsprechertürme inmitten des Geländes<br />
verstärkt. Immer wieder schauten wir in den<br />
Himmel. Dicke, dunkle Regenwolken hingen<br />
über dem Platz, auf dem mehr als achtzig-<br />
tausend Dylan-Fans standen. Gitarrengott<br />
Eric Clapton begeisterte die Massen, im to-<br />
senden Beifall wurde die Bühne komplett<br />
abgeräumt, nur ein schwarzes Barrelhouse-<br />
Piano prangte in der Mitte. Der großartige<br />
Bluessänger Champion Jack Dupree, zu-<br />
gleich ein begnadeter Pianist, schaffte<br />
Momente der Besinnung nach dem kra-<br />
chenden Sound der Clapton Band.<br />
Fritz Rau schluckte die vierte Captagon-<br />
Pille für sein flatterndes Nervenkostüm,<br />
trat die halbgerauchte Zigarette aus und<br />
zog mich in den Seitentrakt der Bühne.<br />
Noch im Finale-Applaus für den Blues-<br />
Heroe rollten die Techniker ein kom-<br />
plettes Bühnenset hinter einem Vorhang
46 quadrat 11 /2011 �� hoffmanns erzählungen<br />
hervor und schoben es bis an den Bühnenrand.<br />
Keine Umbaupause für die Dylan-Fans. Eine logi-<br />
stisiche Meisterleistung!<br />
Wenige Minuten nach dem letzten Pianoklang<br />
stand Bob Dylan am Mikrofon, begleitet von sei-<br />
nen sechs Musikern und den drei schwarz-weißen<br />
Backgroundsängerinnen. Vor dem Sänger über<br />
achtzigtausend endlos jubelnde Fans, in seinem<br />
Blickfeld gegenüber die Quader der protzigen Hit-<br />
lertribühne. Bevor Dylan den ersten Ton sang,<br />
brach die dunkle Wolkendecke auf, und ein breiter<br />
Strahl der Abendsonne tauchte ihn in ein warmes<br />
Licht. Achtzigtausend fielen kreischend in Ekstase.<br />
Rau brüllte mir ins Ohr: „Das ist göttlich, er ist ge-<br />
kommen –der Messias unserer Rockkultur!“ Dylan<br />
begann sein Programm mit „Like ARolling Stone“,<br />
der Jubel fand einfach kein Ende. Mit seiner welt-<br />
berühmten Stimme, die so klang, als käme sie<br />
über die Mauer eines Tuberkulose-Sanatoriums,<br />
löste er eine Hysterie nach der anderen aus. „Hur-<br />
ricane“ –Jubel –„Knockin’ On Heavens Door“ –<br />
Klatsch-Orkan –„It’s All Over Now,<br />
Baby Blue“ –Kreisch-Attacke! Dann<br />
stand der Star plötzlich mutterseelen-<br />
allein am Bühnenrand, mit seiner<br />
verkratzten Akustikgitarre und das<br />
Gestell mit der Mundharmonika von<br />
dem Mund. „Mister Tambourine<br />
Man“, „The Times They Are A-Chan-<br />
Hansi Hoffmann ist ein alter Hase. Seit fast fünfzig Jahren tummelt er<br />
sich in der Haifischbranche, besser bekannt als Showbusiness. Als ge-<br />
fragter Pressemann und Promotionprofi arbeitete er mit allen Größen<br />
im weltweiten Tourneegeschäft –von den<br />
Stones, Beatles, Pink Floyd, Genesis und<br />
The Who, von Bon Jovi, Metallica, Simple<br />
Minds, Bryan Adams und Kiss, bis zu Kylie<br />
Minoque, Abba, Sinatra, Sammy Davis jr.,<br />
Harry Belafonte, Lionel Richie, die Ofarims<br />
und Neil Diamond. Auch Deutschlands Su-<br />
perstars starteten ihre Erfolgstourneen mit<br />
Hoffmanns Hilfe – Udo Jürgens, Peter<br />
Kraus, Nana Mouskouri, Udo Lindenberg,<br />
Gitte, Rex Gildo und Conny Froboes, auch<br />
Ute Lemper, James Last, Westernhagen,<br />
Grönemeyer, Peter Alexander und Caterina<br />
Valente. Gigantische Shows und Festivals<br />
wie „Rock am Ring“, „Begnadete Körper“<br />
von Heller, „Riverdance“, David Copper-<br />
field, „Lord of the Dance“ wurden durch<br />
Hoffmanns Engagement zu Mega-Erfolgen. Allein alle von Hoffmann<br />
betreuten Tourneen, Künstler und Events würden ein eigenes Buch fül-<br />
len; und er war immer mittendrin, hautnah an des Künstlers Seite, und<br />
gin’“ – endloser Jubel. Als Dylan zum Finale<br />
„Blowin’ In The Wind“ anstimmte, stand plötzlich<br />
Eric Clapton mit seiner Gitarre neben dem Sänger,<br />
und gemeinsam sangen sie die Hymne einer ver-<br />
lorenen Generation. Rau, der neben mir immer<br />
stiller geworden war, fiel mir plötzlich in die Arme,<br />
heulte lauthals und schluchzte immer wieder. „Die<br />
ganze Arbeit hat sich gelohnt. Ich bin glücklich.“<br />
Zwei Stunden später saßen wir zu einem kleinen<br />
Imbiss im internen Kreis in der Brasserie des<br />
Nürnberger Grand Hotels. Der sonst so wortkarge<br />
Dylan war geradezu in Plauderlaune. „Dieses Kon-<br />
zert in Nürnberg war das Ergreifendste meiner bis-<br />
ZU „BACKSTAGE –streng vertraulich!“<br />
Der Autor<br />
herigen Karriere“, gestand der<br />
Star. „Ich werde ab heute immer<br />
wieder gerne nach Deutschland<br />
kommen!“ Acht Stunden später<br />
fuhren wir in einem angemiete-<br />
ten Salonwagen der Bundesbahn<br />
–Dylan wollte die Europa-Tournee<br />
mit der Eisenbahn absolvieren –<br />
zur nächsten Konzerstation Paris. Dylan grinste<br />
nur, als wir ihm sagten, dass er gerade im Ohren-<br />
sessel des einstigen Reichsmarschalls Hermann<br />
Göring saß, denn für ihn hatte einst die Reichbahn<br />
diesen Luxuswaggon gebaut.<br />
Elf Jahre später –Mai ’89. Dylan startete seine<br />
große Europatournee mit „The Band“ und als Gäs-<br />
te „Tom Petty &The Heartbreakers“ in der aus-<br />
verkauften Messehalle von Basel. Zusammen mit<br />
Journalisten vom „Spiegel“, vom „Stern“ und dem<br />
Musikspezialisten Wolfgang Sandner von der<br />
„Frankfurter Allgemeinen“ war ich nach Basel ge-<br />
flogen, weil uns das Dylan-Management drei In-<br />
manchmal sogar noch mehr! In „Backstage –streng vertraulich“ gelingt<br />
Hoffmann eine spannende Mischung aus Erlebtem, Erlauschtem und<br />
Verborgenem vor und hinter den Showbühnen, dem scharf bewachten<br />
Backstage-Bereich. Aus einstigen Schlag-<br />
zeilen hat Hoffmann ein farbiges Dokument<br />
formuliert. Eines haben alle Episoden ge-<br />
meinsam: sie sind passiert, sie haben an<br />
den Plätzen, in den Studios, in den Ländern<br />
einmal stattgefunden, und Hansi Hoffmann<br />
war dabei! In vielen Notizen, Ordnern und<br />
Terminkalendern fanden sich Erinnerungen,<br />
die nun als Dokumentation mit echten Na-<br />
men, Orten, Terminen und Mitstreitern<br />
wiederbelebt werden.<br />
Hoffmanns Erzählungen einmal in einem<br />
ganz anderen Licht – nicht investigativ,<br />
mehr protokollarisch, amüsant, informativ<br />
und detailgetreu: kein Reißer, keine Enthül-<br />
lungsbiografie, keine Effekthascherei auf<br />
Kosten der Stars –einfach nur ein Dokument über eine Branche, die<br />
große Kapitel des Zeitgeistes beeinflusst hat –und es auch noch im-<br />
mer tut.
terviews von je fünfzehn Minuten zugesagt hatte. Im Fünf-Sterne-Hotel<br />
„Drei Könige“ hatte ich auf dem gleichen Flur der Dylan-Suite den klei-<br />
nen Salon „Ascona“ zum Halbtagspreis von 650,00 Franken –acht Mi-<br />
ni-Flaschen Selters und Apfelsaft inbegriffen –für die Interviews ange-<br />
mietet. Liz Carshon, das Mädchen für alles beim Dylan-Management,<br />
begrüßte uns mit sorgenvollem Gesicht und deutete an, dass „Mister<br />
Dylan“ sehr schlecht geschlafen hätte, nach dem Soundcheck bis zum<br />
Konzert unbedingt Ruhe brauche und „please be so generous to have<br />
the interviews next morning.“ Wir hatten natürlich keine Wahl. Jetzt ge-<br />
hörte uns acht Stunden ein Luxus-Salon in der 900-Jahre alten Herber-<br />
ge, ausgestattet mit wertvollen Gemälden und Gobelins, besucht von<br />
unzähligen europäischen Kaisern und Königen –aber kein Bob Dylan.<br />
Als kleines Trostpflaster ließ ich ein opulentes Essen von sechs Gängen<br />
mit verschiedenen Rot-und Weißweinen auffahren. Jeder meiner drei<br />
Gäste wusste während des „Goodwill and hopeful“-Menüs aus den<br />
tiefsten Recherchequellen über Dylan etwas sehr Persönliches zu erzäh-<br />
len. Von der Joan Baez-Tournee ’63, bei der Dylan als Newcomer im Vor-<br />
programm auftrat, der Veranstalter ihn rausschmeißen wollte, weil er so<br />
grottenschlecht sang. Doch Joan Baez hielt an ihm fest, da sie mit ihm<br />
bereits das Bett teilte; oder die Hochzeit 1965 mit Sara Lowndes, die<br />
bis zur Scheidung nach zehn Ehe-Jahren für den ganzen Dylan-Clan ei-<br />
ne absolute Geheimsache war. Zwei Management-Mitarbeiter wurden<br />
sogar gefeuert, weil sie geplaudert hatten. Über seinen schweren Motor-<br />
rad-Unfall 1966, der dem Sänger einen gebrochenen Halswirbel und<br />
weitere Blessuren einbrachte, wurde geflüstert, dass der Star durch ei-<br />
nen bösen Cocktail aus Drogen und Alkohol inseiner Fahrtüchtigkeit<br />
gehandicapt war und mit einer nicht gerade kleinen Summe an Be-<br />
stechungsgeldern die genauen Umstände der Unfallursache höchst dis-<br />
kret unter den Teppich gekehrt wurden.<br />
Die nächste Überraschung erwartete meine Reportergäste in der Baseler<br />
Messehalle. Die Presseplätze waren direkt vor dem rechten Sound-Ver-<br />
stärker-Turm. Hinzu kam, dass der berühmte „Stern“-Fotograf Robert<br />
Lebeck seine Kameras an der Garderobe abgeben sollte. Dylan hatte ein<br />
totales Fotoverbot für die ganze Tournee angeordnet. Aus Protest fuhr das<br />
„Stern“-Team mit dem Nachtexpress von Basel zurück nach Hamburg,<br />
verschenkte die vollbezahlten Eintrittskarten.<br />
Bei diesem Konzert lernte ich eine ganz neue Attitüde im Showbusiness<br />
kennen. Bob Dylan schlurfte mit Gitarre auf die Bühne, drehte den Mi-<br />
krofonständer einmal um die eigne Achse, stellte sich mit dem Rücken<br />
zum Publikum und sang und spielte neunzehn seiner Songs, verlor nicht<br />
ein Wort an seine Fans, missachtete den Beifall und ging ohne jede Zu-<br />
gabe von der Bühne.<br />
Miss Liz Carshon erklärte am nächsten Mittag, dass wohl kaum eine<br />
Chance für die zwei Interviews hier in Basel bestände, weil „Mister Dylan“<br />
sehr spät am Vorabend zur Ruhe gekommen sei. Aber in zwei Tagen in<br />
München, da gäbe es sicher eine Chance …<br />
spitzmarke � quadrat 11 /2011 47
48 quadrat 11 /2011 � kulinaria<br />
Almenrausch<br />
WIE SICH BURKHARD RÖSNER MIT SEINER STEINBERG ALM „ZUM RÖSNER“ EINEN LANGJÄHRIGEN TRAUM ERFÜLLTE<br />
Burkhard Rösner träumt schon seit 30 Jahren<br />
von einem urigen Restaurant an genau die-<br />
ser Stelle. Damals stellt er sein erstes Kauf-<br />
gesuch an die Stadt <strong>Goslar</strong>, nicht ahnend, dass<br />
noch so viele Jahre vergehen werden, bis dieser<br />
Traum Realität ist. In einem Landschaftsschutz-<br />
gebiet bauen zu wollen ist halt nicht ganz so ein-<br />
fach. Man muss einen langen Atem haben.<br />
Seit acht Jahren wohnt er im ehemaligen Forst-<br />
haus am Steinberg und hat nach langer Planungs-<br />
und Bauphase seine Steinberg Alm „Zum Rösner“<br />
in dieser traumhaften Lage eröffnet, der wunder-<br />
schöne Blick auf <strong>Goslar</strong> inklusive.<br />
Schon von Weitem beeindruckt das Gebäude mit<br />
seinen riesigen Dachüberständen und der knorri-<br />
gen Altholzfassade, vermittelt Geborgenheit vor<br />
Steinberg Alm „Zum Rösner“<br />
Telefon: 05321/6856 524<br />
Fax: 05321/6856 529<br />
Wir sind für Sie da:<br />
Montag bis Freitag ab 11:00 Uhr<br />
Samstag und Sonntag Frühstück<br />
ab 8:30 Uhr– Kein Ruhetag
FOTOS: BERND SCHWARZ<br />
widrigem Harzer Wetter und löst beim hungrigen Wanderer Vorfreude auf<br />
Wärme und leibliche Genüsse aus. Das Altholz für die Fassade stammt von<br />
einem alten Bauernhof aus Harlingerode und einer verwitterten Scheune aus<br />
Abbenrode, alles durch den Hausherrn mit seinen Helfern vor Ort abgebaut<br />
und im eigenen kleinen Sägewerk auf dem Privatgrundstück auf das passende<br />
Maß zurecht<br />
gesägt.<br />
Innen setzt sich die-<br />
ser Eindruck fort.<br />
Als erstes nimmt<br />
man den wunderba-<br />
ren Duft des verar-<br />
beiteten Holzes<br />
wahr. Handgezim-<br />
merte Bänke und<br />
Tische, robuster<br />
Dielenboden, sta-<br />
bile Holzbalken und<br />
in der Mitte des<br />
Raumes ein mächti-<br />
ger Kachelofen mit<br />
funktionsfähigem<br />
Herd, natürlich mit<br />
Holz befeuert.<br />
Ländliche Lebensart ist auch Thema der Dekoration, altgediente Berg- bzw.<br />
Arbeitsschuhe, „erfahrene“ Lederhosen in kurz und lang sowie grobe Rechen<br />
an der Wand und der Bienenkorb auf dem Sims zeugen von der bäuerlichen<br />
Kultur vergangener Jahrzehnte. Die alte „Quetschkommode“, für Nichtharzer<br />
„Akkordeon“, erzählt aber auch von Lebensfreude und Heimatverbundenheit.<br />
kulinaria � quadrat 11 /2011 49<br />
Genau dies ist das passende Umfeld für gutes Essen und Trinken. Hausge-<br />
machte Kuchen, frisch zubereitete Spezialitäten vom österreichischen Koch<br />
Johannes Schupfer, der schon seit 30 Jahren in <strong>Goslar</strong> lebt, Leckereien aus<br />
Österreich, Süddeutschland und natürlich dem Harz verwöhnen den Gast.<br />
Vom original Kaiserschmarrn über Tiroler Schinkenbrett bis zum Harzkäsebrot<br />
und Keiler-Knubbl<br />
(Wildschweinbrat-<br />
wurst). Die absolu-<br />
ten Favoriten des<br />
Chefs sind „Fränki-<br />
sches Schäuferl“<br />
mit Brez´nknödel<br />
und Apfelrotkraut<br />
und der Brotzeittel-<br />
ler „Steinberger<br />
Wilddiebsplatte“<br />
mit verschiedenen<br />
Harzer Spezialitäten<br />
wie zum Beispiel<br />
Wurst, Schinken<br />
und Sülze vom Wild-<br />
schwein – gute<br />
Grundlagen für<br />
einen ausgelasse-<br />
nen Hüttenabend!<br />
Der Natur ganz nah ist man bei schönem Wetter auf der großen sonnigen<br />
Außenterrasse. Frische Harzer Luft, blühende Wiesen und die großartige Aus-<br />
sicht auf das in die sanften Hügel eingebettete <strong>Goslar</strong> lassen den Alltag ver-<br />
gessen und Energie tanken. (bs)<br />
ANYEIGE
50 quadrat 11 /2011 � SPITZMARKE<br />
Harry Potter<br />
in <strong>Goslar</strong> ertrunken
Es geschah in einer furchtbaren Nacht, dunk-<br />
le Wolken des Bösen brauten sich zusam-<br />
men und die Schleusen des Himmels öffne-<br />
ten sich. Schadenbringende Wassermassen stürz-<br />
ten vom Himmel und formierten sich zu einer<br />
feindlichen Armee bisher ungekannter Boshaftig-<br />
keit. Nichts konnte sie aufhalten, durch die trima-<br />
gische Kooperation mit den Stürmen des mysti-<br />
schen Harzes und höllenheißer Blitze drang sie in<br />
kleinste Ritzen von Dächern, um ihr zerstöreri-<br />
sches Werk in den Räumlichkeiten des Cineplex<br />
zu vollenden. Harry Potter war am Ende –die Film-<br />
rolle lag nass und unbrauchbar auf dem Projektor-<br />
tisch und triefte, als wolle sie ihr eigenes Ende<br />
beweinen.<br />
Zum Glück war dies der einzige größere Schaden,<br />
den Florian Wildmann und seine 50 meist langjäh-<br />
rigen Mitarbeiter vor einigen Wochen zu beklagen<br />
hatten. Es hätte durchaus schlimmer kommen<br />
können, denn die analogen, sehr lange haltbaren<br />
35 mm-Maschinen wurden in vier von acht Kino-<br />
sälen erst kürzlich durch neueste digitale Projek-<br />
tionstechnik ersetzt. Die ist sehr viel empfindli-<br />
cher, zum Beispiel gegen Nässe, hält auch bei<br />
besten, klimatisierten Bedingungen nicht so lange,<br />
ist um ein vielfaches teurer und braucht auch viel<br />
kostenintensivere Lampen (Stückpreis circa 1.600<br />
Euro), macht jedoch ein 3D-Kinoerlebnis erst<br />
möglich.<br />
„Dagegen ist 3D-Fernsehen Kinderkram. Die rie-<br />
sige Leinwand, das Klangerlebnis in Verbindung<br />
mit dem dreidimensionalen Bild faszinieren junge<br />
wie alte Besucher gleichermaßen. Der Stromver-<br />
brauch ist leider zurzeit noch doppelt so hoch wie<br />
bei den alten Geräten, auch die geringere Stand-<br />
zeit der Projektionslampen geht ins Geld. Sie hal-<br />
ten lediglich 750 statt 2500 Stunden bei Analog-<br />
technik, also nur ungefähr ein Drittel im Vergleich<br />
zu früher und die Wartungskosten sind extrem<br />
hoch im Gegensatz zum guten alten Projektor.<br />
Selbst der Austausch der konventionellen Lein-<br />
wand gegen die notwendige Silberleinwand kostet<br />
rund 20.000 Euro“, weiß der Geschäftsführer zu<br />
berichten.<br />
Doch genug der schnöden Zahlen, freuen wir uns<br />
auf künftige besondere Kinoerlebnisse, „Titanic“<br />
wird es wohl im nächsten Jahr als 3D-Version<br />
geben und wer weiß, vielleicht fliegt Harry Potter<br />
mit seinem Nimbus 2000 beim Quiddich bald zum<br />
Greifen nah an uns vorbei… (bs)<br />
Gegenüber der alten Technik hat sich vieles ver-<br />
ändert.<br />
51<br />
Wirwaren für Sie an Bord...<br />
... und haben Ihnen etwas mitgebracht!<br />
Kommen Sie mit und fahrenSie mit uns auf<br />
dengroßen Ocean Linern<br />
des 21. Jahrhunderts:<br />
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bis Deutschland,Atlantiküberquerung in der<br />
gebuchten Kabinenkategorie an Bordder<br />
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52 quadrat 11 /2011 � sundowner<br />
V.I.P.<br />
IM BELLA ROMA BAD HARZGURG<br />
Anfang Oktober luden QUADRAT und das Team des Restaurants Bella Roma,<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, zum abendlichen Sundowner ein, um die Ausgabe des Maga-<br />
zins willkommen zu heißen. Die Gäste erschienen zahlreich, und gemeinsam<br />
feierte man die neue Ausgabe, kam bei Bier und Wein ins Gespräch, knüpfte<br />
hier und da neue Kontakte und tauschte Wissenswertes aus erster Hand.<br />
Auf ein nächstes Mal freut sich schon jetzt Ihre QUADRAT-Redaktion!<br />
FOTOS: BERND SCHUBERT UND SABINE FREES<br />
1 2 3<br />
4 5<br />
6<br />
14 15<br />
10<br />
7<br />
11<br />
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8 9<br />
17<br />
13
18 19<br />
20<br />
23<br />
25<br />
1 Peter Pfitzner, Sefan Sobotta | 2 Britta Schneller, Irene Jordan, Kaja Schwarz | 32 Dr. Achim Neveling, Kirs-<br />
ten Neveling | 4 Heike Gereke | 5 Susanne und Norman Heyke | 6 Ehepaar Schubert | 7 Peter Jordan |<br />
8 Petra Binnewies, Sabine Frees | 9 Dr. Schindler | 10 Kaja und Bernd Schwarz | 11 Kerstin Hammerla | 12<br />
Karl-Heinz und Dorotheé Dörhage | 13 Irene Jordan, Inge und Tilman Görres | 14 Hans Schwandt, Ronald Gre-<br />
gan | 15 Peter Keck, Peter Börner | 16 Irene Jordan, Hans Schwandt | 17 Norman Heyke | 18 Hans Schwandt,<br />
Henning Binnewies | 19 Britta Schneller | 20 Karl-Heinz Dörhage, Hans Schwandt, Manuela Mangano, Peter<br />
Jordan, Britta Schneller,Henning Binnewies | 21 Angelika Weiss-Lucht | 22 Enzo Mangano, Dr.Christian Frees,<br />
Britta Schneller | 23 Die nette Bedienung des „Bella Roma“ | 24 Prof. Dr. Guido Schumacher | 25 Christiane<br />
von Gadenstedt, Peter Jordan, Sabine Frees | 26 Hans Schwandt, Susanne Heyke, Ronald Gregan, Norman<br />
Heyke<br />
21<br />
26<br />
22<br />
24<br />
sp spit spitzmarke it itzm zm zmar ar a ke ������������� � qu quad quadrat ad a ra rat 11 / /2011 20 2011 11 1 53 5<br />
im Herzen von <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong><br />
Bella Roma<br />
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wie ein trockenerRotwein<br />
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italienische Gaumenfreuden<br />
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Leidenschaft machen einen Abend bei Martina und<br />
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eingerichtet und liebevoll dekoriert, erstrahlen in ihren hellen<br />
Farben und die dezente Beleuchtung setzt Akzente. La<br />
dolce vita pur für bis zu 70 Personen.<br />
Wer zuFamilienfeiern ins »Bella Roma« einlädt, kann sich<br />
als Gastgeber entspannt seinen Gästen widmen und z.B.<br />
die vielfältigen Buffet-Variationen genießen. Antipasti, verschiedene<br />
Fleisch- und Fischgerichte sowie verführerische<br />
italienische Desserts stehen<br />
zur Auswahl.<br />
Die gemütlichen Außenplätze<br />
mit ihren großen<br />
Sonnenschirmen bieten<br />
die Gelegenheit den Tag<br />
wie im Sommerurlaub<br />
bei einem guten Essen<br />
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Diavortrag mit Hans-Joachim Krenzke "Eine Reise auf<br />
dem Nil" mit Rilke in Ägypten<br />
Von nunmehr 100 Jahren unternahm Rainer-Maria<br />
Rilke eine Reise auf den Nil, diesem Fluss aller Flüsse,<br />
"dessen Ebbe bis auf den Grund, dessen Flut bis an die<br />
Sterne geht".<br />
10.11.2011: 19:00-21:50 Uhr<br />
Dr. Angelika Lohfink "Rheuma –Schulmedizinische<br />
Therapie und Alternativen"<br />
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Schwiecheldtstraße 8-12<br />
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0800 3623444 (gebührenfrei)<br />
Qigong im<br />
Schwiecheldthaus<br />
Ruhige, gleitende Bewegungen mit<br />
meditativen Elementen zeichnen die<br />
alte chinesische Technik des Qigong<br />
aus. „Den Umgang mit der Lebens-<br />
energie erlangen“ lautet die freie<br />
Übersetzung von Qigong, wobei „Qi“<br />
für Lebensenergie steht und „Gong“<br />
für Arbeit oder „Erfolg durch Aus-<br />
dauer und Übung“. Die Methode zur<br />
Förderung von Entspannung, zur<br />
Stressminimierung und zur Steige-<br />
rung der körperlichen und geistigen<br />
Leistungsfähigkeit ist Teil der Tradi-<br />
tionellen Chinesischen Medizin<br />
(TCM) und hat eine jahrhunderte-<br />
lange Geschichte.<br />
Aus den vielen unterschiedlichen<br />
Formen des Qigongs haben sich vier<br />
Hauptströmungen mit verschiede-<br />
nen Zielsetzungen und Methoden<br />
herausgebildet.<br />
Beim Qigong der Gelehrten und Phi-<br />
losophen geht es um die meditative<br />
Beruhigung des Geistes. Im religiö-<br />
sen Bereich zielt Qigong auf die<br />
Stärkung des Geistes bei der Suche<br />
nach dem Nirwana oder der Unsterb-<br />
lichkeit. Für Kampfsportler dienen<br />
die Übungen zur Unterstützung des<br />
Trainings. Die in unseren Breiten<br />
überwiegend angewandete Form ist<br />
das medizinische Qigong zur Erhal-<br />
tung der Gesundheit und zur Linde-<br />
rung erkrankungsbedingter Symp-<br />
tome.<br />
Den Qigong-Methoden werden hei-<br />
lende Wirkungen bei innerer Unruhe,<br />
physischer und psychischer Über-<br />
lastung, Erschöpfungs- und Ver-<br />
spannungszuständen sowie bei<br />
Rücken- und Nackenbewerden zuge-<br />
sprochen. Symptome, die in jedem<br />
Alter mit unterschiedlichen Ausprä-<br />
gungen den Lebensalltag belasten<br />
können und Lebensqualität erheb-<br />
lich einschränken. Die aktuelle Dis-<br />
kussion rund um das Thema „Burn-<br />
out“ hat Techniken wie Qigong wie-<br />
der in den Blickpunkt gerückt.<br />
Im Schwiecheldthaus zeichnet<br />
Tobias Halter für das Qigong-Ange-<br />
bot verantwortlich. Zu regelmäßigen<br />
Terminen finden Kurse für Bewohner<br />
und Gäste statt. Halter betont die<br />
Bedeutung des Qigongs in der Pro-<br />
phylaxe: „Gesundheit erhalten statt<br />
Krankheit heilen“. Die Entspan-<br />
nungsübungen stärken das körperli-<br />
che Wohlbefinden und sind Teil<br />
eines Gesundheitsprogramms, das<br />
im Schwiecheldthaus auf unter-<br />
schiedlichen Ebenen mit einer Viel-<br />
zahl von Möglichkeiten durchgeführt<br />
wird. Mit der Eröffnung der neuen<br />
Wohlfühlwelt, dem Wellness- und<br />
Fitnessbereich der GDA-Seniorenre-<br />
sidenz, konnten die Angebote<br />
wesentlich ausgebaut werden.<br />
In Zusammenarbeit mit den Gesund-<br />
heitsexperten des Studios Sportina<br />
und der Physiotherapiepraxis Uhl-<br />
horn können an verschiedenen Gerä-<br />
ten körperliche Beweglichkeit und<br />
Ausdauer trainiert werden. Ein Sau-<br />
nabesuch, eine Massage oder eine<br />
kosmetische Verwöhnbehandlung<br />
der Parfümerie-Drogerie Peter ver-<br />
sprechen Entspannung pur.<br />
Komplettiert wird das Angebot im<br />
Schwiecheldthaus von Vorträgen zu<br />
medizinischen Themen, die in<br />
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schule im Rahmen des <strong>Goslar</strong>er<br />
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residenz angeboten werden.<br />
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BAD HARZBURG, 15.45 UHR<br />
03. NOVEMBER<br />
MIT RILKE IN ÄGYPTEN<br />
DIA-VORTRAG MIT H.-J. KRENZKE<br />
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04. NOVEMBER<br />
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05. NOVEMBER<br />
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06. NOVEMBER<br />
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THERAPIE UND ALTERNATIVEN,<br />
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SCHWIECHELDTHAUS GOSLAR, 19.00 UHR<br />
10. NOVEMBER<br />
DIE ENTFERNTE STIMME<br />
SCHAUSPIEL MIT SUSANNE UHLEN<br />
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20.00 UHR<br />
11. NOVEMBER<br />
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12. NOVEMBER<br />
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13. NOVEMBER<br />
DIE ZWÖLF GESCHWORENEN<br />
KRIMINAL-SCHAUSPIEL<br />
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14. NOVEMBER<br />
MADAME BUTTERFLY<br />
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15. NOVEMBER<br />
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16. NOVEMBER<br />
FÜR EILE FEHLT MIR DIE ZEIT<br />
LESESTUNDE AM KAMIN<br />
HOFCAFÉ ZUM SCHWALBENNEST,<br />
BETTINGERODE, 15.00 UHR<br />
17. NOVEMBER<br />
DER ZERBROCHENE KRUG<br />
LUSTSPIEL<br />
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19.00 UHR<br />
18. NOVEMBER<br />
ERÖFFNUNG „FREI-EISBAHN“<br />
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BANDAUFSTELLUNG NACH B. HELLINGER<br />
ANNAMATEUR UND AUSSENSAITER<br />
KULTURKRAFTWERK GOSLAR<br />
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19. NOVEMBER<br />
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RAY WILSON &BERLIN SYMPHONY<br />
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FÜHRUNG AUF DEM BESINNUNGSWEG<br />
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BERGBAHN BAD HARZBURG, TALSTATION<br />
11.00 UHR<br />
26. NOVEMBER<br />
„DINNER FÜR EINE LEICHE“<br />
KRIMI-MUSICAL MIT MENÜ<br />
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ADVENTSKONZERT<br />
BLECHBLÄSER IM GROSSEN HEILIGEN<br />
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DIE ZAUBERFLÖTE<br />
FAMILIENMUSICAL NACH MOZART<br />
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15.00 UHR<br />
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Sidney Gromnica (sg) Chefredakteur<br />
Tilman Görres (tg)<br />
Bernd Schwarz (bs)<br />
Stefan Sobotta (sts)<br />
Ursula Jung (uju)<br />
Corina Klengel (ck)<br />
Gastautoren<br />
Natascha Mester (nm)<br />
André Pluskwa (ap)<br />
Emma Piehl (ep)<br />
Lektorat<br />
Tilman Görres<br />
GESTALTUNG<br />
Rainer Golitz<br />
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FOTOS<br />
Bernd Schubert, Stefan Sobotta,<br />
Bernd Schwarz, Sidney Gromnica,<br />
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ANZEIGEN/VERTRIEB<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 1/2011 vom 01.01.2011<br />
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NÄCHSTE QUADRATAUSGABE<br />
ANFANG DEZEMBER 2011<br />
��<br />
����<br />
DEUTSCHLANDS ZUHÖRTRAINER NR. 1<br />
SIEGFRIED W. KARTMANN<br />
06<br />
2011<br />
09<br />
2011<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � MÄRZ 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL�KULTUR�KUNST�PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR / BAD HARZBURG � KOSTENLOS � JUNI 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR /BAD HARZBURG � KOSTENLOS � SEPTEMBER 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
04<br />
2011<br />
Unter vollen Segeln:<br />
Café am Markt mit neuem<br />
Confiserie-Angebot<br />
07<br />
2011<br />
10<br />
2011<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � APRIL 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR / BAD HARZBURG � KOSTENLOS � JULI 2011<br />
Das Schwiecheldthaus <strong>Goslar</strong> –<br />
Residenz für Senioren und Gäste<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
DIE PFLEGEPROFIS –PFLEGE MIT HERZ UND HAND<br />
MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ � KOSTENLOS � OKTOBER 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
05<br />
2011<br />
Human Touch: Die einfühlsamen<br />
Hände der Gisela Wellge<br />
08<br />
2011<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR/BAD HARZBURG � KOSTENLOS � MAI 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
MAGAZIN FÜR GOSLAR /BAD HARZBURG � KOSTENLOS � AUGUST 2011<br />
GOSLAR/BAD HARZBURG AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN<br />
Die Post ist da! QUADRAT imAbo<br />
12 Ausgaben QUADRAT imJahresabo –inklusive Versandkosten für 25 Euro! Senden Sie uns an info@quadratgoslar.de unter dem Stichwort „QUADRAT-Abo“<br />
eine E-Mail mit ihrem Namen und ihrer Anschrift.Die erste Ausgabe erhalten Sie direkt nach Eingang Ihrer Zahlung. Das Abonnement endet nach Ablauf von<br />
zwölf Monaten automatisch, eine zusätzliche Kündigung ist nicht erforderlich. Einfacher geht’s nicht! Es grüßt Sie herzlich Ihr QUADRAT-Team<br />
Hier liegt QUADRAT u.a. für Sie aus:<br />
Albert´s Corner, Allegro, Belvedere, Autopark Bolluck, Brauhaus, Café am Markt, Cineplex, Christian-von-Dohm-Gymnasium, Der Achtermann, Stadtverwaltung<br />
<strong>Goslar</strong>, Optik Fredrich, Glötzer Glasbau, Glücksgriff, Restaurant Café Am Golfplatz, Friseur Haarscharf, Jack Wolfskin, Plumbohm´s, Kaffeehaus, Brillen Kerll,<br />
Krodoland, Kröppelin, Confiserie Liersch, Mönchehaus Museum, <strong>Goslar</strong>er Museum, Zinnfiguren-Museum, Odeon Theater, Peter Parfümerien, Radauwasserfall,<br />
Ramada Hotel, Rammelsberg Museum, Spielbank <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, Store 100, Hotel Tanne, Braunlage; Vitalhotel am Stadtpark, Rathaus <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, Schwiecheldthaus,<br />
Rathaus <strong>Goslar</strong>, Asklepios Klinik <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, Asklepios Klinik <strong>Goslar</strong>, Haus Prinz, Classico Woman, Rolf Bues Technics, Pflegeprofis, Henrys,<br />
Lombardi‘s, ZA Lennart Redeker, Kanzlei Rechtsanwälte Pommer, Piontek und Dr. Frees, ZA Dr. Ellmer, Arztpraxis Dr. Hahn, Dr. Tessen, Scheibendoktor, W+Z<br />
Autovermietung, Vitawell, Renault Hermann <strong>Goslar</strong>, Waldgasthaus Rabenklippe, Bäckerei Gummich, Bäcker Wolf, Calory Coach, Relexa Hotel Braunlage, Siegfried<br />
W. Kartmann, Odermark, Vereinigte Volksbank <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>/Wernigerode, Klinikum Braunschweig, Tischlerei Spintig, Polsterberger Hubhaus, Stecher's<br />
Landgenuss, August Lüders Eisenwaren, Hageroth's Bier- und Schinkenstube, Leder <strong>Goslar</strong>, TC<strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, Down Under, Bella Roma, Boutique am Schuhhof,<br />
feet computer, ZAClemens Hoppe, ZA Dr. Dürkopp, Restaurant Brauhaus <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>, Restaurant Elias, Pfotenland, Goertz Bürotechnik, Holz-Reimann,<br />
Subaru Autohaus Steckhan, Apotheke Harlingerode, Leder Fischer, Bistro Port Louis, Museum für Luftfahrt und Technik Wernigerode, Eiscafé Rialto, Café<br />
Winuwuk, Parfümerie Surmann, Praxis Dr. Schindler, BBS <strong>Goslar</strong>, AXA Versicherungen Bogisch, Maritim Braulage, Hotel Germania, Café An der Bergbahn,<br />
Leder <strong>Goslar</strong>, MKG Dr. Seidel, Autohaus Krause, Stadtbüro Belvedere, Boutique Am Schuhhof, Frisör Wolf, Schaubergwerk Elbingerode, Genuss<br />
Im Ambiente<br />
11<br />
2011<br />
MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ � KOSTENLOS � NOVEMBER 2011<br />
GOLD, PLATIN UND EDELSTEINE –DIE WELT DES PETER PFITZNER<br />
HARZ AKTUELL � KULTUR � KUNST � PORTRÄT<br />
SENIOREN � REISE � LANDKREIS � EMPFEHLUNGEN
Maler- und Lackierarbeiten<br />
Wandbelagsarbeiten<br />
Bodenbelagsarbeiten<br />
Fassadengestaltung<br />
Wärmedämmverbundsysteme<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Karsten Walter, Inhaber<br />
des Malerbetriebs Vetter und dem Berliner Künstler Oliver<br />
Kray hat neue Früchte getragen. Das Privathaus und<br />
dieFirmenzentrale vom Malerbetrieb Vetter hat einneues<br />
„Gesicht“ bekommen.<br />
Dem Trend zu mehr Individualität und dem Bedürfnis seiner<br />
Kunden nach mehr Anschauungsobjekten folgend,<br />
hat der Inhaber ein völlig neues Farbkonzept realisiert.<br />
Dafür wurde eine spezielle Rezeptur für dieverwendeten<br />
Farben entwickelt. Organische Pigmente, von Natur aus<br />
eigentlich nicht für den Außenanstrich geeignet wurden<br />
durch Hinzufügen von anorganischen Pigmenten farbstabil<br />
und somit nutzbar gemacht.<br />
Gerade Linienführung wechselt ab mit sanften Farbverläufen.<br />
Fenster und Hausecken erhielten freihändig<br />
gezeichnete Einfassungen, um die strenge Geometrie<br />
der eckigen Fenster optisch aufzulösen. Farben wurden<br />
miteinander kombiniert, die eigentlich nicht harmonie-<br />
...wir streichen Ihr Problem<br />
Inh. Karsten Walter –Kaltenfelder Straße 16<br />
38667 <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong>-Harlingerode –Telefon 05322 80242<br />
Fax 05322 559813 –Mobil 0173 2063741 –E-Mail: info@malerbetrieb-vetter.de –www.Malerbetrieb-Vetter.de<br />
59<br />
ren, aber plötzlich scheinbar einander suchen. Alles fügt<br />
sich.<br />
Wer seinHaus ebenfalls ein wenig farbiger gestalten<br />
möchte, als das landläufig üblich ist, findet in einem persönlichen<br />
Gespräch mit Karsten Walter sicher die fürihn<br />
individuelle Lösung. Übrigens -dieKosten hierfür sind<br />
geringer als man zunächst denkt.
Bewegung�Ernährung � Balance<br />
Inh. Tina Schimmelpfennig<br />
Kaninchengasse 2(Am Christian-von-Dohm-Platz)<br />
38640 <strong>Goslar</strong> ·Telefon 05321-686477<br />
sportina@t-online.de ·www.sportina-goslar.de<br />
Neue erweiterte Öffnungszeiten<br />
ab 02.11.2011<br />
Tagder Offenen Tür<br />
Samstag, 5.11.2011<br />
10.00 –17.00 Uhr<br />
Show-Training mit Präsentation<br />
der verschiedenen Trainingsgeräte<br />
in 2x 45 Minuten<br />
pro Woche<br />
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Zirkel-Training an Gelenk schonenden<br />
hydraulischen Geräten<br />
auch für Reha-Patientinnen<br />
geeignet.<br />
Ausdauer-Training<br />
Kurse für Wirbelsäulengymnastik<br />
Personal Training<br />
Ernährungsberatung<br />
Ernährungsanalyse und Erarbeitung von<br />
individuellen Ernährungsplänen