Ausgabe 3/11 Download - RegJo
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26 WiRtSchaft REGJo SüDnIEDERSAchSEn REGJo SüDnIEDERSAchSEn WiRtSchaft 27<br />
scheidende Frage bei jeder Firmenübergabe ist: Wer übernimmt<br />
künftig die Verantwortung? „Einen – oder auch mehrere – geeigneten<br />
Kandidaten zu finden, wird zunehmend schwierig, denn<br />
viele jüngere Menschen wollen eine 70-Stunden-Woche, wie Unternehmer<br />
sie durchaus leisten müssen, nicht mehr auf sich nehmen.<br />
Schon deshalb sollte man mit der Suche nach dem passenden Nachfolger<br />
rechtzeitig beginnen“, sagt Volker Stitz, Steuerberater und<br />
Wirtschaftsprüfer bei GMP. „Viele abgebende Unternehmer möchten<br />
auch die Möglichkeit nutzen, ihre in mehreren Jahrzehnten<br />
erworbenen Kompetenzen weiterhin dem Betrieb zur Verfügung<br />
zu stellen. Ein geeignetes Instrument ist in einem solchen Fall die<br />
Installierung eines Beirats, der weder Kontrollfunktionen hat noch<br />
in die operativen Geschäfte eingreift, aber Empfehlungen aussprechen<br />
kann.“<br />
Zu den Möglichkeiten der Unternehmensübergänge zählen<br />
klassische Unternehmensverkäufe, die Nachfolge durch eigene Mitarbeiter<br />
oder eine Übernahme durch Externe. Die weitaus größte<br />
Zahl jedoch betrifft Familienbetriebe, bei denen die Junior-Generation<br />
das Ruder übernimmt. Auch für eine solche Regelung geben die<br />
erfahrenen Berater von GMP einen wichtigen Hinweis: „Sohn oder<br />
Tochter sollten nicht sofort in die erste oder zweite Führungsebene<br />
einsteigen, sondern erst einmal sämtliche Geschäftsbereiche gründlich<br />
kennenlernen. Hilfreich sind auch Kenntnisse und Erfahrungen,<br />
die außerhalb des elterlichen Betriebs gesammelt werden.“<br />
Neben Fragen wie fachlicher Eignung und betriebswirtschaftlichen<br />
Erfahrungen lauern bei einem innerfamiliären Unternehmenswechsel<br />
aber noch ganz andere Risiken. „Wird die Führung<br />
von den Eltern an die Kinder weitergegeben, besteht zwischen den<br />
Generationen oft ein natürliches Konfliktpotenzial; die erbschaftsteuerrechtlichen<br />
Fragen sind teilweise kompliziert und die Hemm-<br />
SteUeR- Und MediationSbeRateR<br />
haben die Unternehmensnachfolge von E.L.F. hallen- und Maschinenbau<br />
Gmbh begleitet: Göttinger Makowka & Partner (GMP). Von<br />
links nach rechts: hartmut Göttinger (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater),<br />
Katja Freund (Wirtschaftsmediatorin), Volker Stitz (Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater).<br />
schwellen zu offener Auseinandersetzung niedriger als bei Verhandlungen<br />
im Rahmen eines Unternehmensverkaufs“, erklärt<br />
Katja Freund, die von der GMP in solchen Fällen als qualifizierte<br />
Wirtschaftsmediatorin eingeschaltet wird. „Die häufigsten Probleme<br />
treten dabei zum einen in finanziellen Fragen auf, aber auch<br />
im Bereich der Kompetenzzuordnung und Verantwortungsübergabe.<br />
Seniorchefs haben gewisse Routinen, die Nachfolger wollen<br />
ihre eigenen – in der Regel abweichenden – Entscheidungen treffen.<br />
Das führt immer wieder zu Kommunikationsstörungen. Um<br />
derartige Konfrontationen zu versachlichen und sie im Sinne des