WIR SIND PROFIFAMILIE - Kinder- und Jugendhilfe Backhaus
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men, bereit sein zu teilen <strong>und</strong> M. so zu akzeptieren,<br />
wie er ist. Es wurde von ihnen viel Geduld abverlangt<br />
…..ohne den Rückhalt in der eigenen Familie, ohne<br />
meine Eltern <strong>und</strong> Schwiegereltern, hätte ich niemals<br />
die Kraft, diese Aufgabe zu meistern - danke<br />
……….leider mussten wir während der ganzen Zeit<br />
feststellen, dass es auch Menschen in unserem<br />
Bekanntenkreis gab, die nicht mal „Guten Tag“ sagen,<br />
sondern M. einfach ignorieren. Das hat mich<br />
sehr betroffen gemacht<br />
……….Letztens musste ich einfach nur schmunzeln,<br />
im Vorbeigeh`n hörte ich, wie M. im spielerischen<br />
Selbstgespräch in seinem Zimmer das „Sch“ - Wort<br />
entschlüpfte <strong>und</strong> er sich im selben Atemzug gleich<br />
dafür entschuldigte, obwohl ja keiner weiter anwesend<br />
war<br />
………ich hörte M. hinter mir im Auto plötzlich lachen<br />
<strong>und</strong> kichern. Und dann seh‘ ich, wie er aus der<br />
Scheibe winkt, schau neben uns <strong>und</strong> da ist der kleine<br />
Kerl fleißig am Schäkern <strong>und</strong> Flirten mit einem<br />
jungen Mädchen im Nebenauto, ca. 16 Jahre, die<br />
voll mitmacht – also ich kannte sie nicht……<br />
7. Sehr besonders ist der gute Kontakt zur leiblichen<br />
Familie dieser <strong>Kinder</strong> zu uns. Für die <strong>Kinder</strong> ist es<br />
schön, keine Spannungen zwischen den Familien zu<br />
spüren. Sie haben eigentlich zwei Familien…..<br />
Es gibt immer Möglichkeiten zum Austausch oder<br />
zur Unterstützung der Profifamilie ® . Die 2-wöchigen<br />
Arbeitsgespräche sind sehr wichtig….<br />
Wir haben erkannt, dass für diese <strong>Kinder</strong> eine<br />
gleichbleibende Erziehung sehr wichtig ist. Dass sie<br />
unbedingt Rituale brauchen, um Sicherheit zu spüren.<br />
Sie brauchen sehr viel Aufmerksamkeit <strong>und</strong><br />
Zuwendung, da sie oft Verlassensängste spüren<br />
mussten <strong>und</strong> auch verlassen wurden…..<br />
Ich möchte nichts anderes machen, als mich dieser<br />
interessanten, wertvollen Arbeit zu stellen……<br />
M. ist in der AG „Feuerwehr“ in der Schule. Eines<br />
Abends berichtete er uns, dass er heute den „Arschloch“<br />
nicht bekommen hat. Nach langen Nachfragen<br />
konnten wir herausbekommen, dass er den A-<br />
Schlauch meinte….<br />
Zitat von Goethe (entdeckt von Richard Kraus)<br />
Sage es mir <strong>und</strong> ich werde es vergessen<br />
Zeige es mir <strong>und</strong> ich werde es vielleicht behalten<br />
Lasse mich es tun <strong>und</strong> ich werde es können.<br />
J. W. v. Goethe (1749-1832)<br />
Er hatte stets Angst , von irgendetwas nichts abzubekommen<br />
- diese Panik ist geblieben….<br />
8. Der Vorbereitungskurs war für uns ein wichtiges<br />
F<strong>und</strong>ament. In unserer späteren Arbeit stellten wir<br />
immer wieder fest, dass die Dinge, wie sie dort benannt<br />
wurden, immer wieder zutrafen…….<br />
Wichtig sind die 14-tägigen Treffen, wo man immer<br />
wieder Kraft schöpfen kann. Hinterher ist manches<br />
Problem nicht mehr so groß <strong>und</strong> man sieht manche<br />
Sachen aus einer ganz anderen Sichtweise……<br />
Für M. war immer wichtig, dass Absprachen eingehalten<br />
wurden. Sie war immer sehr misstrauisch…….<br />
Bei K. war von Anfang an eine große Co-<br />
Abhängigkeit zu ihrer Mutter zu spüren. Sie wollte<br />
immer wieder wissen wie es ihr geht <strong>und</strong> ihr helfen.<br />
Obwohl sie von ihrer Mutter wenig Liebe <strong>und</strong> Hilfe<br />
erhalten hat. Sie fühlte sich für sie verantwortlich…………<br />
K. wollte eine kleine Ente aus dem Wassernapf retten,<br />
die Entenmutter kam ihr zuvor <strong>und</strong> schlug ihr<br />
mit dem Flügel die Brille vom Kopf - K. nahm es<br />
gelassen…..<br />
In der Baude im Fichtelgebirge, wo wir übernachteten,<br />
lag der Schnee bis ans Fenster. Abends beim<br />
Duschen kletterten die Mädchen aus dem Fenster<br />
<strong>und</strong> tanzten im Schnee herum……<br />
Wir haben es uns als Gr<strong>und</strong>satz gemacht, sich immer<br />
in die <strong>Kinder</strong> hinein zu versetzen, <strong>und</strong> niemals<br />
vergessen, weshalb sie zu uns gekommen sind.<br />
……<br />
Man darf von den <strong>Kinder</strong>n keine Dankbarkeit erwarten.<br />
Sie sind es, können es aber oft nicht zeigen.<br />
Äußerungen der <strong>Kinder</strong> darf man nie persönlich<br />
nehmen. ……<br />
Wichtig ist für mich mein Mann. Er<br />
ist für mich der Ruhepol.<br />
Richard Kraus<br />
Erziehungsleitung<br />
GfS Uckermark<br />
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Am Ring 21 A<br />
Warnitz<br />
17291 Oberuckersee<br />
Ausgabe 80 39 KiM ®