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Das Karlshospital in Kassel - Christian Presche

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L<strong>in</strong>ks neben dem Gebäude erkennt man den Anlegesteg für die Wasserrettung; die gesamte<br />

Ufermauer ist hier verändert worden, wie man auch an der helleren Farbe sieht.<br />

Auch an den EG-Fenstern zeichnet sich durch die hellere untere Hälfte der seitlichen Gewände<br />

ab, wie die Zellenfenster um 1927/28 vergrößert wurden. Die Simse aus dem Umbau<br />

nach 1889 übernahm man und baute sie <strong>in</strong> Höhe der barocken Simse wieder e<strong>in</strong>.<br />

Ansicht von der Fulda, um 1930<br />

(Stadtarchiv <strong>Kassel</strong>)<br />

Mit dem <strong>Karlshospital</strong> waren auch folgende Aufgaben 106 organisatorisch, räumlich oder sogar<br />

personell verbunden 107 :<br />

- Wasserrettungsstelle,<br />

- Bergungskommando (etwa bei Gasvergiftungen) und sofortige Leichentransporte bei<br />

besonderen Vorkommnissen,<br />

- Hilfsstation für plötzliche Unglücksfälle,<br />

- Leichenhalle für Polizei und <strong>Karlshospital</strong>,<br />

- städtische Beratungsstelle für Geschlechtskranke.<br />

106 Vgl. die Adreßbücher: 1929 ersche<strong>in</strong>en im Straßenteil Wilhelm Krön<strong>in</strong>g, Anstaltsleiter, Bergungstrupp <strong>Kassel</strong><br />

2 und Wasserrettungsstation, unter Krankenpflege steht: <strong>Karlshospital</strong>, Am <strong>Karlshospital</strong> 2 (Telephon) 788.<br />

Aufnahme- u. Pflegeanstalt für Geisteskranke, Alkoholkranke, geistig Anormale, sonstige Pflege- und Schutzbedürftige,<br />

<strong>in</strong>sbesondere Frauen, Mädchen und K<strong>in</strong>der. Und: Städt. Geschlechtskrankenberatungsstelle im<br />

<strong>Karlshospital</strong>, Am <strong>Karlshospital</strong> 2 (Telephon) 788. Kostenlose Untersuchung, Hilfe und Beratung bei allen Geschlechtskrankheiten.<br />

Die Beratungsstelle ist Tag und Nacht geöffnet. (1. Teil, S. 45.) Sowie: Leichentransportwagen<br />

(Sofortiges Fortschaffen e<strong>in</strong>er Leiche unt. besonderen Verhältnissen) <strong>Karlshospital</strong>, Am <strong>Karlshospital</strong><br />

2 (Telephon) 788. (Ebd., S. 46.) 1930 wird dann im Straßenteil schon stärker differenziert zwischen<br />

<strong>Karlshospital</strong>, Polizeileichenhalle und Bergungskommando, Städt. Beratungsstelle für Geschlechtskranke und<br />

Wasserrettungsstation. Ab 1931 ist auch die Hilfsstation für plötzliche Unglücksfälle getrennt aufgeführt. Unter<br />

Krankenpflege s<strong>in</strong>d die Aufgaben nun allgeme<strong>in</strong>er gefaßt, <strong>in</strong>dem der Zusatz <strong>in</strong>sbesondere Frauen, Mädchen und<br />

K<strong>in</strong>der entfallen ist (1. Teil, S. 45).<br />

107 Zum Bergungstrupp vgl. FENNEL, <strong>Karlshospital</strong>; zur Wasserrettung vgl. HERMSDORFF, E<strong>in</strong> Blick zurück (88):<br />

„Se<strong>in</strong>e [Krön<strong>in</strong>gs] Rettungsarbeit an der Fulda ist nicht zu überbieten. Sie geht über die Rettung der Lebenden<br />

h<strong>in</strong>aus. Kaum e<strong>in</strong> zweiter Mann hat so viele Wasserleichen aus dem Fluß geborgen wie er.“ Gemäß den Adreßbüchern<br />

hatten alle genannten Stellen dieselbe Telephonnummer.<br />

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