STEINZEUG Information 2006 - Fachverband Steinzeugindustrie eV
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Aufgrund erschwerter Randbedingungen im städtischen Raum und der<br />
Erkenntnis, dass ein Großteil der Kanalschäden durch mangelhafte<br />
Bauausführung verursacht ist, ergibt sich die Notwendigkeit, für den<br />
Einbau von Rohrleitungen Verfahren und Technologien zu wählen, die diesen<br />
Anforderungen entsprechen. Eine Möglichkeit hierfür ist der Einsatz<br />
selbstverdichtender Materialien (SVM), auch stabilisierte Verfüllmaterialien<br />
genannt. Nach einem Vorschlag der ONR 23131 (Verfüllung von Künetten<br />
mit stabilisierten Verfüllmaterialien (SVM) – Kriterienkatalog für stabilisierte<br />
Verfüllmaterialien) wurden diese Materialien wie folgt definiert:<br />
Selbstverdichtende Materialien oder stabilisierte Verfüllmaterialien<br />
(SVM) sind konditionierte Verfüllmaterialien auf Basis von natürlichen Ge-<br />
Wiederverwendung<br />
des Aushubmaterials<br />
Forschung + Technik<br />
Pilotprojekt<br />
Einsatz von selbstverdichtenden Materialien<br />
Abb. 1: Übersicht über Rohrgraben-Verfüllmaterialien. Vorschlag ONR 23131, 2005<br />
Verfestigung durch Hydratation<br />
ohne Zuschläge<br />
Dämmer<br />
Blitzdämmer<br />
sibopress ®<br />
Rohrgrabenverfüllmaterialien<br />
Verwendung aufbereiteter<br />
Materialien<br />
aufbereiteter<br />
Bodenaushub<br />
Recycling-<br />
Baustoffe<br />
Selbstverdichtende Baustoffe<br />
Verfestigung durch Hydratation<br />
mit Zuschlägen<br />
füma ® Boden<br />
füma ® rapid<br />
Fluremix ®<br />
Verwendung von<br />
Austauschmaterialien<br />
natürliche<br />
Materialien<br />
aus natürl.<br />
Materialien<br />
SVM<br />
aus Recycling-<br />
Baustoffen<br />
Verfestigung durch Bindung<br />
der Bodenteilchen<br />
Weimarer Bau-Mörtel ®<br />
RSS ® -Flüssigboden<br />
Abb. 2: Marktübersicht selbstverdichtender Materialien. Redeker, M., 2005<br />
steinskörnungen oder Recycling-<br />
Baustoffen, die in fließfähigem Zustand<br />
in den Rohrgraben eingebracht<br />
werden und in einem anschließenden<br />
Abbinde- oder Verfestigungsprozess,<br />
ohne Einsatz von<br />
Verdichtungsenergie, eine dem geforderten<br />
Einsatzzweck im Rohrgraben<br />
entsprechende Festigkeit und<br />
Tragfähigkeit erreichen. Dabei bleiben<br />
sie über die gesamte Nutzungsdauer<br />
händisch, d.h. mit Krampen<br />
und Schaufel wieder aufgrabbar.<br />
Diese Materialien bestehen aus folgenden<br />
Inhaltsstoffen:<br />
● Grundmaterial (Sand, Kies, Bodenaushub,<br />
Baustoffrecycling)<br />
● Plastifikator (Bentonitsuspension,<br />
Cellulose)<br />
● Stabilisator (Zement oder Kalk)<br />
● Wasser<br />
Für die Herstellung bestehen folgende<br />
Möglichkeiten:<br />
● Zentrale Herstellung in Mischwerken<br />
(mixed-in-plant)<br />
● Lokale Herstellung vor Ort<br />
(mixed-in-place)<br />
Sie können entweder in Mischwerken<br />
(mixed in plant) oder vor Ort<br />
(mixed in place) hergestellt werden.<br />
Diese Materialien werden flüssig in<br />
den Rohrgraben eingefüllt und verfestigen<br />
sich ohne zusätzliche Verdichtungsenergie<br />
durch Entwässerung<br />
infolge Hydratation mit oder<br />
ohne Zuschläge oder durch Bindung<br />
von Bodenteilchen.<br />
<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2006</strong><br />
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