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STEINZEUG Information 2006 - Fachverband Steinzeugindustrie eV

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40<br />

Baustellenbericht/-reportage<br />

bei den Schlitzwandarbeiten öfter<br />

vor. Aber insgesamt gesehen verlaufen<br />

die Arbeiten planmäßig. Zeitweilige<br />

Verzögerungen konnten bislang<br />

immer noch wieder aufgeholt werden“,<br />

zieht Gudrun Meyer Zwischenbilanz.<br />

Schwierigkeiten ohne<br />

Patentrezept<br />

Wie alle anderen Techniken auch,<br />

bringt der Schildvortrieb eine<br />

Schwierigkeit mit sich: So ausgereift<br />

die Methode auch ist, der Abbau<br />

von Boden und die durch den Betrieb<br />

der Tunnelbohrmaschinen verursachten<br />

Erschütterungen führen<br />

zu Veränderungen der Spannungsverhältnisse<br />

im Boden und – damit<br />

einhergehend – zu Verformungen<br />

im Bodengefüge. Es können Setzungsmulden<br />

entstehen, und minimale<br />

Schiefstellungen der Fundamente<br />

können Rissbildungen in den<br />

unmittelbar beeinflussten Gebäuden<br />

hervorrufen. Ob sich die Fundamente<br />

verformungsbedingt verdrehen,<br />

hängt von ihrem Abstand zueinander<br />

ab, von den jeweiligen Senkungseinflüssen<br />

sowie auch von der<br />

Bausubstanz. Ein Patentrezept, das<br />

auf alle Gegebenheiten vor Ort anzuwenden<br />

ist, gibt es demnach<br />

nicht.<br />

Hohe Sicherheitsvorkehrungen<br />

Umso wichtiger sind die statischen<br />

Prüfungen und Gebäudesicherungen,<br />

die Experten sowohl im Vorfeld<br />

der Schildfahrt als auch während ihres<br />

Verlaufs vornehmen. Dabei beurteilen<br />

sie jedes Haus individuell. Als<br />

erste Maßnahme stehen stets Bodenuntersuchungen<br />

auf dem Aktionsplan,<br />

mit denen die Beschaffenheit<br />

des Untergrundes und dessen<br />

<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2006</strong><br />

Die Abnahmebeteiligten vor dem Schneidrad Carmen (v. l. n. r.): Maschinenmeister<br />

Los Nord Volker Heyder, Dipl.-Ing. Oliver Boiger von der Firma Herrenknecht, der<br />

Projektleiter Arge Nord Dipl.-Ing. Peter Jakobs, der Projektleiter KVB Nord-Süd Stadtbahn<br />

Köln Dipl.-Ing. Karl Bücker, Dipl.-Ing. Hartmut Graf vom Amt für Brücken und<br />

Stadtbahnbau der Stadt Köln, Hajo Kuhlisch von der Bezirksregierung Köln sowie<br />

der Tunnelbauleiter Arge Nord Dipl.-Ing. Stephan Assenmacher.<br />

Festigkeit überprüft werden. Wo erforderlich, führ(t)en die Sachverständigen<br />

auf die Situation abgestimmte Bodenverfestigungsmaßnahmen durch. Eine<br />

andere Untersuchung betrifft die Bausubstanz der Gebäude, die sich im Einflussbereich<br />

der Schildfahrt befinden. Wo Bautechniker und Statiker kritische<br />

Setzungsberechnungen feststell(t)en oder der Zustand es erforderlich<br />

macht(e), wurden und werden Vorkehrungen getroffen. Dabei kann es sich<br />

z. B. zur zusätzlichen Sicherung um Giebelabstützungen zwischen zwei Häusern,<br />

in deren Mitte ein wesentlich niedrigeres Haus steht, handeln oder um<br />

Abstützungen innerhalb eines Hauses.<br />

Um die stattfindenden Bewegungen im Erdreich kontrollieren zu können,<br />

wurden an jedem Haus Messbolzen angebracht. Zusätzlich befinden sich<br />

oberhalb der Schildfahrt im Abstand von rund 25 m weitere Messpunkte. Im<br />

Wirkungskreis von Rosa und Co. sind außerdem Gebäudebeobachter unterwegs,<br />

die alle im Einflussbereich der Tunnelröhre liegenden Häuser regelmäßig<br />

im Abstand weniger Stunden begehen und auf Rissbildungen hin überprüfen.

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