STEINZEUG Information 2006 - Fachverband Steinzeugindustrie eV
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Baustellenbericht/-reportage<br />
schäftsleute werden bei schwer wiegenden<br />
Umsatzeinbußen, die im<br />
Zusammenhang mit der Baustelle<br />
stehen, bereits im Vorfeld unterstützt.<br />
Präventive Hilfe also, nicht<br />
erst Entschädigung, wenn das Kind<br />
längst in den Brunnen gefallen ist<br />
und der Händler Konkurs anmelden<br />
muss. Gewerbetreibende müssen<br />
durch die Bilanzen der vergangenen<br />
drei Jahre nachweisen können, dass<br />
sie aktuell Rückgänge zu beklagen<br />
haben. Sind Einbußen absehbar, gewährt<br />
die KVB finanzielle Hilfen in<br />
Form von Vorschusszahlungen oder<br />
<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2006</strong><br />
zinsbegünstigten Darlehen, die auf die gesetzlich begründeten Entschädigungsansprüche<br />
angerechnet werden. „Diese Maßnahme hilft, umsatzschwache<br />
Zeiten zu überbrücken. Und sie wird auch genutzt“, erzählt Gudrun<br />
Meyer.<br />
Auf den Spuren der Vergangenheit<br />
Jeden Tag kommen die Tunnelbohrmaschinen im Untergrund der Domstadt ein<br />
paar Meter voran. Anfang September war bereits die erste, 260 m lange Tunnelröhre<br />
fertiggestellt.<br />
Neben der beeindruckenden Technik gibt es noch einen weiteren Grund für<br />
das Interesse der Kölner an der Baustelle: Man wäre nicht in der Dommetropole,<br />
wenn man nicht von vornherein mit archäologischen Funden hätte<br />
rechnen müssen. Die gesamte Trasse sowie die dazugehörigen Baustellenflächen<br />
sind als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Der<br />
größte Teil der Strecke wird zwar unterhalb der archäologischen Schichten<br />
gebaut. Eingriffe in diese Schichten sind aber insbesondere im Bereich der<br />
Haltestellen, der Versorgungs- und Anfahrschächte sowie dem südlichen<br />
Streckenabschnitt auf der Bonner Straße<br />
gegeben, der in offener Bauweise<br />
hergestellt wird. Die Eingriffsfläche ist<br />
somit rund 20.000 m 2 groß und befindet<br />
sich vor allem in Bereichen der römischen<br />
bis frühneuzeitlichen Stadtbesiedlung.<br />
Ein echtes Eldorado also<br />
für die mehr als einhundert Archäologen<br />
und Naturwissenschaftler, die sich<br />
bedeutende Zeugnisse von den verschiedenen<br />
Stadtentwicklungsphasen<br />
versprechen. Tosca, Rosa und Carmen<br />
schaffen nun die Voraussetzung dafür,<br />
dass mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />
der ersten Baustufe der<br />
Nord-Süd Stadtbahn im Jahr 2010 ein<br />
neues Kapitel dieser Stadtentwicklung<br />
aufgeschlagen werden kann.<br />
Fotos: KVB/David Rossi