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Kurt Wolff Stiftung

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A v i v A Ve r l a g<br />

14<br />

(Website) www.aviva-verlag.de<br />

(E-Mail) info@aviva-verlag.de<br />

(Anschrift) AvivA Verlag<br />

Emdener Str. 33<br />

D - 10551 Berlin<br />

10 Jahre AvivA Verlag, das sind über 30 Bücher und ein Schritt voran in der weiblichen Kunst- und Kulturgeschichte.<br />

Ob Architektinnen, Bildhauerinnen, Dramatikerinnen, Kunstsammlerinnen, Salondamen oder Tänzerinnen: AvivA wid-<br />

met sich Frauen, die, gesellschaftlichen Widerständen zum Trotz, kreativ und innovativ waren und sind und deren<br />

Schaffen unseren Horizont erweitern und bereichern kann. Insofern ist der Name Programm: AvivA, im Hebräischen die<br />

weibliche Form von Frühling, steht für einen lebendigen und undogmatischen Aufbruch. In der Reihe ›Wiederentdeckte<br />

Schriftstellerinnen‹ kommen jüdische Autorinnen der 20er und 30er Jahre wie Vicki Baum, Alice Berend, Ruth Lands-<br />

hoff-Yorck, Alice Rühle-Gerstel oder Victoria <strong>Wolff</strong> in Erst- oder Neuausgaben zu Wort: Ihre mit klarem Blick und viel<br />

Witz verfassten Werke wirken auch heute noch erstaunlich frisch, brisant und aktuell. In der ›AvivA-Künstlerinnen-Rei-<br />

he‹ treffen Malerinnen, Zirkusartistinnen und Designerinnen in reich bebilderten und wissenschaftlich fundierten Sam-<br />

melwerken aufeinander und lassen uns einen Blick auf unbekannte oder vernachlässigte Seiten der weiblichen Kunst-<br />

und Kulturgeschichte werfen. Unsere Frauen erweitern die Weltkarte im Kopf.<br />

Stephanie Haerdle<br />

Keine Angst haben, das ist unser Beruf!<br />

Kunstreiterinnen, Dompteusen<br />

und andere Zirkusartistinnen<br />

ca. 240 S., zahlr. Abb., geb.<br />

ISBN 978-3-932338-29-8<br />

ca. 24,50 Euro<br />

(Telefon) 030 / 39 73 13 72<br />

(Telefax)<br />

030 / 39 73 13 71<br />

Von Sensationsartistinnen, die als ›menschlicher Pfeil‹ im freien Fall die<br />

Zirkuskuppel durchquerten, über Raubtierdompteusen, die sich als Braut<br />

der Löwen begriffen und einen sehr ›freundschaftlichen Umgang‹ mit ihnen<br />

pflegten bis zu Kraftakrobatinnen, die Klaviere mitsamt Pianisten auf<br />

ihrer Brust stemmten und dabei Opernarien sangen – die Leistungen der<br />

Zirkusartistinnen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts versetzen uns<br />

auch heute noch in Erstaunen. Diese Frauen hatten durch ihre außerordentlichen<br />

Talente Möglichkeiten, die für andere unerreichbar waren: Sie<br />

traten öffentlich auf, präsentierten ihre Körper, mussten nicht heiraten, verdienten<br />

eigenes Geld und bereisten mit beispielloser Mobilität die fünf<br />

Kontinente. Frauen zwischen Schein, Glamour und Selbstverwirklichung.<br />

Alice Rühle-Gerstel<br />

Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit.<br />

Ein Prag-Roman. Hrsg. und mit einem<br />

Nachwort von Marta Marková<br />

mit historischen Prag-Fotografien und<br />

Stadtplan, ca. 448 S., geb.<br />

ISBN 978-3-932338-31-1<br />

ca. 24,50 Euro<br />

Leseprobe aus ›Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit‹ von Alice<br />

Rühle-Gerstel:<br />

Sie ging auf die Straße. In einem Automatenbuffet aß sie einen großen<br />

Napf Gulaschsuppe und zwei dicke Schwarzbrotscheiben dazu. Zwei<br />

Kronen. Das geht. Vom Wenzelsplatz herein drängten magere, blasse<br />

Kerle, den Rockkragen hochgeschlagen über dem kragenlosen Hemd,<br />

die Mütze in die Stirn gezogen, und warteten, ob einer der Gäste, die im<br />

Stehen hastig ihre Teller leerten, wohl etwas übrig ließe, das sie rasch<br />

abessen konnten, ehe die Kellner, am linken Arm einen Eimer, in der rechten<br />

Hand eine Stielbürste, die Reste von den Tellern in den Abfall kehrten.<br />

Auf den Tafeln, an denen man sich bediente, nachdem man an der Kasse<br />

den entsprechenden Scheck gekauft hatte, häuften sich dicke Schinken<br />

in Aspik, Gänseleber, gefüllte Tomaten, mit Salat umlegt, ganze Hühner<br />

und ein mächtiges Spanferkel, dessen glasig-braune Schwarte die hungrigen<br />

Zaungäste am meisten anzog. Auf einem anderen Tische gab es<br />

Weitere ausgewählte Bücher aus dem AvivA Verlag<br />

B A U M , Vicki Pariser Platz 13. Hrsg. und mit einem Nachwort von Julia 978-3-932338-27-4 16,50 Euro<br />

Eine Komödie aus dem Schönheitssalon und andere Texte über Kosmetik, Alter und Mode Bertschik, 242 S., geb.<br />

B E R E N D , Alice Die Bräutigame der Babette Bomberling Roman, mit einem Nachwort von Britta Jürgs, 978-3-932338-03-8 16,50 Euro<br />

15<br />

152 S., geb.<br />

G A G E L , Hanna So viel Energie. Künstlerinnen in der dritten Lebensphase 268 S., 113 Farb- und s/w Abb., geb. 978-3-932338-24-3 28,50 Euro<br />

G L E I C H A U F , Ingeborg Was für ein Schauspiel! 213 S., geb., 30 Abb. 978-3-932338-17-5 19,50 Euro<br />

Deutschsprachige Dramatikerinnen des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart<br />

J Ü R G S, Britta (Hrsg.) Sammeln nur um zu besitzen? 320 S., geb., 40 Abb. 978-3-932338-10-6 23,50 Euro<br />

Berühmte Kunstsammlerinnen von Isabella d’Este bis Peggy Guggenheim<br />

J Ü R G S, Britta (Hrsg.) Flotte Autos – Schnelle Schlitten. Künstlerinnen & Schriftstellerinnen & ihre Automobile 144 Bild-Text-S., geb. 978-3-932338-30-4 18,00 Euro<br />

J Ü R G S, Britta (Hrsg.) Vom Salzstreuer bis zum Automobil: Designerinnen 253 S., 109 Abb., Klappenbroschur 978-3-932338-16-8 23,50 Euro<br />

K E L L E R, Ursula / S H A R A N D A K, Natalja Abende nicht von dieser Welt. 300 S., 81 Abb., geb. 978-3-932338-18-2 21,50 Euro<br />

St. Petersburger Salondamen und Künstlerinnen des Silbernen Zeitalters<br />

L A N D S H O F F -Y O R C K, Ruth Die Schatzsucher von Venedig Roman, hrsg. und mit einem Nachwort 978-3-932338-23-6 16,50 Euro<br />

von Walter Fähnders, mit historischen<br />

Venedig-Fotos und Stadtplan, 166 S., geb.<br />

M A I W A L D , Salean Von Frauen enthüllt. Aktdarstellungen durch Künstlerinnen vom Mittelalter bis zur Gegenwart 216 S., geb., 36 Abb. 978-3-932338-05-2 21,50 Euro<br />

S O Y K A, Amelie (Hrsg.) Tanzen und tanzen und nichts als tanzen. Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker 284 S., geb., 38 Abb. 978-3-932338-22-9 19,80 Euro<br />

bis Mary Wigman<br />

Die Kommunistin Hanna verlässt das nationalsozialistische Berlin und<br />

flieht in ihre Geburtsstadt Prag. Sie findet illegale Arbeit bei einer liberalen<br />

Tageszeitung, erkundet die 17 Jahre zuvor verlassene Stadt und begegnet<br />

in den Kaffeehäusern alten Freundinnen, misstrauischen Genossen<br />

und nationalsozialistischen Spionen. Durch die Neuentdeckung ihrer<br />

Heimat und die Konfrontation mit ihrer bürgerlichen Herkunft gerät ihr<br />

bisheriges Weltbild ins Wanken. Die 1894 geborene Alice Rühle-Gerstel<br />

stammt aus einer deutsch-jüdischen Fabrikantenfamilie und wächst in<br />

Prag auf. Nach langjährigem Aufenthalt in Deutschland kehrt die Publizistin<br />

und Vertreterin einer sozialistischen Erziehungstheorie 1932 in ihre<br />

Heimatstadt zurück. Dort arbeitet sie als Redakteurin bei einer liberalen<br />

deutschsprachigen Zeitung. Ihrem kommunistischen Ehemann Otto Rühle<br />

folgend, emigriert sie 1936 nach Mexiko, wo sie sich mit Frida Kahlo, Diego<br />

Rivera und Leo Trotzki anfreundet. Als Otto Rühle 1943 stirbt, wählt<br />

Rühle-Gerstel den Freitod. Ihr in Mexiko verfasster Roman mit deutlichen<br />

autobiografischen Zügen fasziniert durch die Schilderung des politischen<br />

Exils und der gesellschaftlichen Umbrüche der 30er Jahre, vor allem jedoch<br />

durch seine literarische Qualität.<br />

Berge von köstlichem Obst, Zuckerzeug, Schlagsahnetorten, und aus nickelglänzenden<br />

Maschinen wurde ununterbrochen Kaffee in Tassen herausgedreht.<br />

Die Arbeitslosen standen stumm und schauten zu. Ein neuer<br />

Schub Gäste drängte sich zu den Leckereien, die rechts und links aufgehäuft<br />

waren, die vorletzte Kinovorstellung war wohl aus, auf dem Wenzelsplatz<br />

zogen Scharen auf und ab, und Hanna zog einsam neben den<br />

Paaren. Wohin jetzt? Ach, ich werde noch ein Weilchen hier auf und ab<br />

bummeln und dann nach Hause gehen. Der Umbruch ist heute sowieso<br />

schon vorüber. Umbruch. Zum ersten Mal kam ihr die Doppelbedeutung<br />

des Wortes ins Bewusstsein. Jeden Tag ist Umbruch, jeden Tag zur selben<br />

Stunde. Komisch. Es heißt weiter nichts, als die langen, mageren Kolonnen<br />

blitzblanker Bleizeilen so anordnen, dass Zeitungsseiten daraus werden.<br />

Und außerdem heißt es noch so was wie Revolution, innerer Umsturz.<br />

Man glaubt, das kommt nur ein- oder zweimal im Leben vor. Man glaubt,<br />

es sei ein Ereignis, das Fugen sprengt, Häuser stürzt, Welten umwirft, das<br />

Unterste zuoberst kehrt und das Innerste nach außen. Aber nein. Umbruch<br />

ist jeden Tag.<br />

(Autor) (Titel) (Untertitel) (Spezifikationen)<br />

(ISBN) (Preis)<br />

W O L F F, Victoria Das weiße Abendkleid Roman, hrsg. und mit einem Nachwort 978-3-932338-28-1 18,00 Euro<br />

von Anke Heimberg, mit historischen<br />

Paris-Fotos und Stadtplan, 280 S., geb.

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