Jahresbericht der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher ...
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Die Apotheke – für<br />
die Arzneimitteltherapiesicherheit<br />
unerlässlich<br />
Der Apotheker ist die letzte Kontrollinstanz<br />
für das Arzneimittel auf<br />
dem Weg vom Arzneimittelhersteller<br />
bis zur Anwendung durch<br />
den Patienten (o<strong>der</strong> Arzt). Damit<br />
kommt ihm eine entscheidende<br />
Funktion sowohl für die Sicherheit<br />
des Arzneimittels als auch für seine<br />
Anwendung (Arzneimitteltherapiesicherheit<br />
(AMTS)) zu. Durch<br />
sachgerechte Information und Beratung<br />
kann <strong>der</strong> Apotheker die Akzeptanz<br />
eines Arzneimittels sowie<br />
seine richtige Anwendung wesentlich<br />
verbessern.<br />
Zur Unterstützung <strong>der</strong> Informations-<br />
und Beratungstätigkeit<br />
des Apothekers hat daher die<br />
<strong>ABDA</strong> eine Fülle von Informationshilfen<br />
sowohl in Form von Print-<br />
als auch EDV-Medien ausgearbeitet,<br />
die laufend auf dem neuesten<br />
Stand gehalten werden.<br />
Durch die Arzneimittelkommission<br />
<strong>der</strong> Deutschen Apotheker<br />
(AMK) sind die Apotheker in den<br />
Stufenplan nach § 63 AMG eingebunden<br />
und an allen Informationen<br />
und Maßnahmen zur Abwehr<br />
von Arzneimittelrisiken beteiligt.<br />
An<strong>der</strong>erseits ist die Arzneimittelkommission<br />
Sammelstelle für alle<br />
in den Apotheken beobachteten<br />
Arzneimittelrisiken sowohl im therapeutischen<br />
als auch im pharmazeutisch-qualitativen<br />
Bereich.<br />
Die Apothekerschaft hat die<br />
Fortführung des Aktionsplans 2010-<br />
2012 zur Verbesserung <strong>der</strong> AMTS,<br />
<strong>der</strong> vom Bundesministerium für<br />
Gesundheit initiiert worden ist, im<br />
Berichtszeitraum maßgeblich unterstützt,<br />
aktiv mitgestaltet und<br />
zahlreiche Einzelmaßnahmen umgesetzt.<br />
Dies betrifft v. a. die Mitwirkung<br />
am Memorandum zur Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Forschung auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> Arzneimitteltherapiesicherheit,<br />
an <strong>der</strong> zukünftigen Ausgestaltung<br />
<strong>der</strong> Arzt-Apotheker-<br />
Kooperation bei AMTS-Prüfungen<br />
sowie an <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
von Strategien zur Vermeidung von<br />
Verwechslungen aufgrund ähnlich<br />
klingen<strong>der</strong> Produktnamen (»sound<br />
alikes«) o<strong>der</strong> ähnlich aussehenden<br />
Verpackungen (»look alikes«). Ein<br />
beson<strong>der</strong>es Augenmerk lag auf <strong>der</strong><br />
Entwicklung eines einheitlichen Me-<br />
dikationsplans für den Patienten.<br />
Arzneimittelkommission<br />
<strong>der</strong><br />
Deutschen Apotheker<br />
(AMK)<br />
Die AMK ist eine wissenschaft-<br />
lich unabhängige Einrichtung <strong>der</strong><br />
<strong>ABDA</strong>, die sich aus pharmazeutischpharmakologischer<br />
Sicht mit Arzneimittelrisiken<br />
beschäftigt (vgl.<br />
§§ 62, 63 AMG). Die AMK steht im<br />
engen fachlichen Austausch mit<br />
dem Bundesinstitut für Arzneimittel<br />
und Medizinprodukte (BfArM)<br />
und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI),<br />
den Aufsichtsbehörden <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
sowie den Arzneimittelkommissionen<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Heilberufe, vor<br />
allem <strong>der</strong> Arzneimittelkommission<br />
<strong>der</strong> deutschen Ärzteschaft (AkdÄ).<br />
Apothekenleiter sind durch § 21<br />
<strong>der</strong> ApBetrO verpflichtet, unverzüglich<br />
die zuständige Behörde zu<br />
informieren, wenn die Annahme<br />
gerechtfertigt ist, dass vom Hersteller<br />
verursachte Qualitätsmängel<br />
vorliegen. Auch die Berufsord-<br />
Arzneimitteltherapiesicherheit und -information<br />
nungen <strong>der</strong> Landesapothekerkammern<br />
verpflichten Apotheker bei<br />
<strong>der</strong> Ermittlung, Erkennung und Erfassung<br />
von Arzneimittelrisiken<br />
mitzuwirken: Feststellungen o<strong>der</strong><br />
Beobachtungen zu Arzneimittel-<br />
risiken wie vor allem Verdacht auf<br />
unerwünschte Wirkungen o<strong>der</strong><br />
Arzneimittelmissbrauch sind <strong>der</strong><br />
AMK umgehend mitzuteilen.<br />
Für die Meldung von Verdachts-<br />
fällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen<br />
(UAW) stehen auf <strong>der</strong><br />
Homepage <strong>der</strong> AMK www.arznei<br />
mittelkommission.de ein PDF-Formular<br />
und ein Online-Formular zur<br />
Verfügung. Dort sind auch entsprechende<br />
Formulare für die<br />
Meldung von Qualitätsmängeln zu<br />
finden.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Meldungen aus<br />
den Apotheken steigt seit Jahren<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger kontinuierlich<br />
an (siehe Abb. 1). Der Anteil an<br />
UAW-Verdachtsmeldungen nimmt<br />
dabei stetig zu, was eine verstärkte<br />
Sensibilisierung <strong>der</strong> Apotheken<br />
für die Arzneimitteltherapiesicherheit<br />
(AMTS) zeigt.<br />
Im Berichtszeitraum Juli 2011<br />
bis Juni 2012 bearbeitete die Geschäftsstelle<br />
<strong>der</strong> AMK, eine Abteilung<br />
im Geschäftsbereich Arzneimittel<br />
<strong>der</strong> <strong>ABDA</strong>, 8284 Meldungen<br />
aus Apotheken zu Arzneimittelrisiken.<br />
Ferner wurden mehr als 2940<br />
Anfragen aus den Apotheken beantwortet.<br />
Die Geschäftsstelle <strong>der</strong><br />
AMK veröffentlichte insgesamt<br />
366 AMK-Nachrichten. Davon gingen<br />
44 zurück auf Meldungen aus<br />
Apotheken. Die AMK publizierte<br />
darüber hinaus 65 Stellungnahmen<br />
sowie Informationen von Behörden<br />
und Fachgesellschaften.<br />
Abb. 1 Meldungen <strong>der</strong> Apotheken an die AMK von 2004 bis Juni 2012<br />
2004 1065<br />
6042<br />
2005 1105<br />
6173<br />
2006 1341<br />
6389<br />
2007 1541<br />
6896<br />
2008 1693<br />
6694<br />
2009 2166<br />
7400<br />
2010 2606<br />
8322<br />
2011 2069<br />
8122<br />
Juni '12<br />
1093<br />
4215<br />
Meldungen gesamt UAW/Missbrauch<br />
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