Jahresbericht der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher ...
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16 Arzneimitteltherapiesicherheit und -information<br />
<strong>ABDA</strong>/KBV-Konzept<br />
Das gemeinsam von <strong>ABDA</strong> und<br />
Kassenärztlicher <strong>Bundesvereinigung</strong><br />
(KBV) entwickelte »Zukunftskonzept<br />
Arzneimittelversorgung« wurde<br />
in die Gesetzgebung eingebracht<br />
und im GKV-Versorgungsstrukturgesetz<br />
berücksichtigt. Nach § 64a<br />
SGB V wird dort ein »Modellvorhaben<br />
zur Arzneimittelversorgung«<br />
geregelt, in dem das genannte<br />
Konzept erprobt und evaluiert<br />
werden soll. Die Laufzeit dieses<br />
Modellvorhabens beträgt maximal<br />
3 Jahre. Alle drei Bestandteile des<br />
Konzeptes (Medikationsmanagement,<br />
Wirkstoffkatalog, Wirkstoffverordnung)<br />
werden in diesem<br />
Rahmen entwickelt und in <strong>der</strong> Modellregion<br />
implementiert. Der Start<br />
<strong>der</strong> praktischen Umsetzung ist für<br />
2013 geplant, vorausgesetzt, die<br />
Verhandlungspartner finden einen<br />
gemeinsamen Konsens.<br />
PHARM-CHF Studie<br />
Die <strong>ABDA</strong> untersucht in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Universität des<br />
Saarlandes (UdS) die Wirksamkeit<br />
eines langfristigen interdisziplinären<br />
Programms zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Einnahmetreue und zur Ver-<br />
Erklären des Beipackzettels<br />
min<strong>der</strong>ung von Arzneimittelrisiken<br />
bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.<br />
Ziel <strong>der</strong> Studie ist es,<br />
mit Hilfe dieses Apotheken-basierten<br />
Programms, in dem Arzt und<br />
Apotheker eng zusammenarbeiten,<br />
die Anzahl Krankenhauseinweisungen<br />
zu reduzieren und die Mortalität<br />
zu senken. Die Patienten werden<br />
in <strong>der</strong> Arztpraxis rekrutiert und in<br />
eine Kontroll- und Interventionsgruppe<br />
randomisiert. Patienten <strong>der</strong><br />
Interventionsgruppe werden vom<br />
Apotheker und vom Arzt über einen<br />
Zeitraum von mindestens 12<br />
Monaten begleitet. Zu Beginn erfasst<br />
<strong>der</strong> Apotheker in einem Patientengespräch<br />
die aktuelle Medikation,<br />
inklusive <strong>der</strong> Selbstmedikation<br />
und prüft diese auf arzneimittelbezogene<br />
Probleme (ABP).<br />
Gemeinsam mit dem Arzt bespricht<br />
<strong>der</strong> Apotheker Auffälligkeiten<br />
und potentiell notwendige Interventionen<br />
und stimmt einen<br />
aktuellen Medikationsplan ab. Basierend<br />
auf dem aktuellen Medikationsplan<br />
erhalten die Patienten<br />
einmal in <strong>der</strong> Woche ihre individuell<br />
gestellte Medikation. Die wöchentlichen<br />
Kontakte ermöglichen<br />
ein engmaschiges Monitoring <strong>der</strong><br />
Arzneimittelverträglichkeit und <strong>der</strong><br />
Therapietreue. Bei Auffälligkeiten<br />
erfolgt ein fachlicher Austausch<br />
zwischen Arzt und Apotheker. Die<br />
Studie wird in mehreren Regionen<br />
Deutschlands durchgeführt, die<br />
nacheinan<strong>der</strong> initiiert werden. Arztpraxen<br />
und Apotheken aus den<br />
teilnehmenden Regionen werden<br />
für die Studie rekrutiert. Die hierfür<br />
notwendigen Vorarbeiten wurden<br />
im Berichtszeitraum weitestgehend<br />
abgeschlossen. Die Studie<br />
startet offiziell voraussichtlich im<br />
Herbst 2012 mit dem Einschluss<br />
des ersten Patienten.<br />
Netzwerk Pharmazeutische<br />
Betreuung/Hausapotheke<br />
Das »Netzwerk Pharmazeutische<br />
Betreuung/Hausapotheke« (E-Mail-<br />
Kommunikation) hat aktuell eine<br />
Teilnehmerzahl von mehr als 3.400<br />
Apothekerinnen und Apothekern<br />
(Stand Mai 2012). Inhaltlich waren<br />
die Themen sehr vielfältig: So wurden<br />
beispielsweise Artikel mit den<br />
Themen Iod-Tabletten bei Kernreaktorunfällen,<br />
EHEC o<strong>der</strong> HbA1c<br />
als Biomarker zur Diabetesdiagnose<br />
versendet. Ebenso gehörten<br />
das Suchtsymposium, <strong>der</strong> Welt