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Jahresbericht der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher ...

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Anteile an den GKV-Gesamtausgaben<br />

Herausgerechnet aus den GKV-<br />

Arzneimittelausgaben sind über 1,2<br />

Milliarden Euro, die Apotheken als<br />

GKV-Abschlag an die Krankenkassen<br />

abgeführt haben, sowie 2,3<br />

Milliarden Euro GKV-Abschlag <strong>der</strong><br />

Hersteller.<br />

Der im Rahmen <strong>der</strong> GKV erzielte<br />

Umsatz in Apotheken (GKV-<br />

Ausgaben und Zuzahlungen) machte<br />

2011 gut 60 Prozent des Gesamtumsatzes<br />

aus.<br />

Der Wertschöpfungsanteil <strong>der</strong><br />

Apotheken an den GKV-Ausgaben<br />

für Arzneimittel ist im vergangenen<br />

Jahr erneut zurückgegangen: Er sank<br />

um 0,2 Prozentpunkte auf 15,4 Prozent.<br />

In absoluten Zahlen ausgedrückt<br />

entspricht <strong>der</strong> Wertschöpfungsanteil<br />

einem Betrag von 4,2<br />

Milliarden Euro.<br />

Insgesamt nimmt <strong>der</strong> Rohertrag<br />

<strong>der</strong> Apotheken einen Anteil<br />

von 2,3 Prozent an den gesamten<br />

Leistungsausgaben <strong>der</strong> GKV ein.<br />

Diese hatten 2011 nach vorläufigen<br />

Angaben des Bundesgesundheitsministeriums<br />

bei 179,61 Milliarden<br />

Euro gelegen. Die Ausgaben für Arzneimittel<br />

aus Apotheken betrugen<br />

15,2 Prozent <strong>der</strong> Gesamtausgaben.<br />

Industrie<br />

und Großhandel<br />

Großhandel<br />

Die <strong>ABDA</strong> setzt sich dafür ein, das<br />

bewährte, sichere und effiziente<br />

System <strong>der</strong> Arzneimitteldistribution<br />

zu erhalten, bei dem das Arzneimittel<br />

vom Hersteller über den pharmazeutischen<br />

Großhandel hin zur<br />

Apotheke gelangt. Sie betrachtet<br />

Überlegungen einzelner Hersteller,<br />

den Großhandel zu einem reinen<br />

Auftragslogistiker zu machen, <strong>der</strong><br />

nicht mehr Besitzer des Arzneimittels<br />

wird, skeptisch. Bei Verwirklichung<br />

dieser Pläne wäre unter Umständen<br />

gefährdet, dass jede Apotheke<br />

jedes in Deutschland zugelassene<br />

Arzneimittel von dem Großhändler<br />

ihrer Wahl geliefert bekommt.<br />

Die Vollsortierung <strong>der</strong> Großhandlungen<br />

ist jedoch ein konstitutives<br />

Element <strong>der</strong> deutschen Arzneimitteldistribution<br />

und Garant <strong>der</strong> für<br />

den deutschen Markt typischen<br />

Vielfalt an Arzneimitteln.<br />

Angespannt war das Verhältnis<br />

zwischen Großhandel und Apotheken<br />

im Jahr 2011. Der mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz<br />

(AMNOG) eingeführte Großhandelsabschlag<br />

wurde durch geän<strong>der</strong>te<br />

Konditionen an die Apotheker weitergegeben<br />

und belastete <strong>der</strong>en<br />

Betriebsergebnis ebenso wie das<br />

des Großhandels.<br />

Zum 1. Januar 2012 traten im<br />

Rahmen des AMNOG für die Apotheken<br />

neue Großhandelskonditionen<br />

in Kraft. Die Großhandelsspanne beträgt<br />

seitdem 3,15 Prozent des Herstellerabgabepreises<br />

zuzüglich eines<br />

nicht rabattfähigen Fixzuschlages<br />

von 0,70 Euro je Packung. Damit<br />

einher gingen sinkende Rabatte<br />

vor allem im Niedrigpreissegment.<br />

Die wirtschaftliche Lage <strong>der</strong> Apotheken<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009* 2010* 2011**<br />

Gesamtausgaben <strong>der</strong> GKV (Mrd. EUR) 145,09 140,18 143,92 148,09 154,02 160,94 171,08 175,99 179,61<br />

% % % % % % % % %<br />

Ärzte 15,8 15,3 15,0 15,0 15,0 15,0 15,1 15,1 15,1<br />

Zahnärzte 5,5 5,4 5,2 5,2 5,1 5,0 4,8 4,7 4,7<br />

Zahnersatz 2,6 2,6 1,7 1,8 1,8 1,8 1,8 1,8 1,8<br />

Heil- und Hilfsmittel 6,5 5,9 5,8 5,6 5,6 5,7 5,6 5,6 5,9<br />

Krankenhäuser 32,3 33,9 34,0 34,0 33,0 32,7 32,7 33,3 33,5<br />

Verwaltungsausgaben 5,7 5,8 5,7 5,5 5,3 5,1 5,2 5,4 5,2<br />

Sonstige Kosten 15,9 16,6 16,3 16,8 17,5 18,2 18,2 18,0 18,6<br />

Arzneimittel*** 15,7 14,5 16,4 16,1 16,6 16,6 16,6 16,1 15,2<br />

Wertschöpfungsanteil <strong>der</strong> Apotheken nach AMPreisV 2,7 2,5 2,8 2,7 2,6 2,6 2,6 2,5 2,3<br />

* unter Berücksichtigung des Apothekenabschlages von 1,75 EUR ** vorläufig *** aus Apotheken<br />

Industrie<br />

Pro Generika e. V. kritisierte die<br />

Dauer von neu ausgeschriebenen<br />

Rabattverträgen über Medikamente,<br />

<strong>der</strong>en Patentablauf vor Ende des<br />

neuen Vertrags liege. Auf diese Weise<br />

werde die wirtschaftliche Situation<br />

von Generikaherstellern stark<br />

beeinträchtigt, da diese sich nicht<br />

darauf verlassen könnten, zum Patentablauf<br />

in den Wettbewerb eintreten<br />

zu können. Außerdem entstünde<br />

ein Generika-Oligopol, das<br />

vor allem kleinen und mittleren Generikaherstellern<br />

schade. Viele Medikamente<br />

eines Wirkstoffes würden<br />

an einen einzigen Hersteller vergeben,<br />

was sich negativ auf den Wettbewerb<br />

auswirke. Vonseiten <strong>der</strong><br />

Regierung wurde auf die hohen Einsparpotenziale<br />

durch Rabattverträge<br />

verwiesen; die finanzielle Leistungsfähigkeit<br />

des Gesundheitssystems<br />

sei nur so sicherzustellen.<br />

Erstmals zog eine Krankenkasse<br />

Konsequenzen aus <strong>der</strong> Nichtlieferfähigkeit<br />

eines Vertragspartners<br />

und kündigte diesem im Frühjahr<br />

2012. Bereits im Vorjahr wurden<br />

gehäuft Rabattverträge durch Vertragspartner<br />

nicht eingehalten, jedoch<br />

noch ohne Konsequenzen.<br />

Allerdings behauptet <strong>der</strong> betroffene<br />

Hersteller, lieferfähig gewesen zu<br />

sein, weshalb die endgültigen Auswirkungen<br />

des Prozesses noch nicht<br />

absehbar sind.<br />

Mit <strong>der</strong> Umstellung <strong>der</strong> Großhandelsvergütung<br />

konnte es zum<br />

Jahreswechsel zu Lagerwertverlusten<br />

bei Apotheken und Großhandel<br />

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